Magnetophon KL65 Reparatur/Überholung
#1
Hallo Bandmaschinenforum !

Ich habe ein Magentophon KL65 im Koffer mit Lautsprecher, welches ich überholen/reparieren möchte.
Ich habe recht gute Erfahrung mit Elektronik/Mikroelektronik und auch ein gut ausgestattetes Labor, aber keine Erfahrung mit Röhrentechnik und "Hochspannung".

Das Gerät läßt sich einschalten, und spielt auch ein band ab, aber:

- Die Ausgabe auf dem Lautsprecher ist recht leise auch bei voll aufgedrehtem Volume-Regler
Kann dies am Alter der EL84 liegen ? Welche Pegel (AC) sind am Gitter der EL84 üblich ?

- Auf der Eingangs-/Ausgangsbuchse für Aufnahme/Wiederhabe zu einem Rundfunkgerät liegen bei Wiedergabe von Pin3 nach Pin2 180VDC an.
Das müßte ein kurzgeschlossener C14 100nF sein, oder ?

Soll man bei so einem Gerät alle Kondensatoren tauschen ? Oder kann man mittels Kapazitäts/ESR/Widerstandsmessung die Brauchbarkeit abschätzen ?
Welche Bauform verwendet man üblicherweise als Ersatz ? WIMA MKx ?

Vielen Dank
Thomas
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#2
Hallo Thomas,

du könntest erstmal die Koppelkondendsatoren im Audio-Pfad überprüfen, indem du vorher die dort befindlichen Röhren raus ziehst und hinter jedem Koppelkondensator mit einem hoch-ohmigen Voltmeter prüfst, ob da keine positive Spannung von der anderen Kondensatorseite ankommt. Falls doch, hat der zuviel Leckstrom. In der Regel sollte die Gleichspannung hinter dem Kondensator Null sein. Bei den übrigbleibenden könntest du zusätzlich die Kapazität prüfen. Wenn beiderseits des Kondensators nur hoch-ohmige Widerstände liegen (im Vergleich mit der Kondensator-Impedanz bei der Meßfrequenz) kann das auch im eingebauten Zustand geschehen. ESR spielt hier meist keine Rolle, Ausnahme Sieb-Elkos und Elkos in Gegenkopplungen bzw über den Kathoden-Widerständen.

Wenn die Endröhre positive Gitterspannung kriegt, zieht sie viel Strom, altert schnell und verstärkt schlecht. Ich habe gerade ein ca. 60 Jahre altes Gerät aus dem Ruhestand geholt. Die EL95 darin macht keinen erschöpften Eindruck. Wenn es bei der EL84 so wäre, wäre der Anodenstrom eher zu klein als zu groß. Das kannst du am Kathoden-Widerstand kontrollieren.
Im Service Manual sind Spannungen an vielen Punkten angegeben, auch an deren Kathode. Das vermittelt ein Bild, was in Ordnung ist und was nicht.

Fehlerhafte Koppelkondensatoren sollten durch Folienkondensatoren ausreichender Spannungsfestigkeit ersetzt werden. Dabei ist zu bedenken, daß kurz nach Einschallten des Gerätes bevor die Heizungen heiß geworden sind, die Versorgungs- und Anodenspannungen deutlich höher sind als im Betrieb, weil die Röhren noch keinen Strom ziehen.

MfG Kai
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#3
Hallo Thomas,
willkommen im Forum,
du hast es schon richtig erkannt, die früher verwendeten Papierwickel Kondensatoren müssen unbedingt gegen heutige Folienwickler getauscht werden, weil Sie in den vielen Jahrzehnten ihres Daseins Luftfeuchtigkeit durch ihre Verguss Masse gezogen haben und Sie dadurch für die anliegende hohe DC "Inkontinent" geworden sind.
Ähnlich ergeht es den axialen Klein Elkos, die aber im Gegensatz zur den Papierwicklern ausgetrocknet sind, das selbige trifft oft auch auf die Becher Elkos zu, die aber dann durch Nachformierung wieder "Arbeitswillig" gemacht werden können.
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#4
Hallo,

ich kenne das Gerät zwar nicht, generell bei allen Röhrengeräten gilt aber: Papierkondensatoren haben ihre Lebensdauer hinter sich und sollten zwingend gewechselt werden. Eine im Laufe der Zeit undicht gewordene Isolierung (gerne ein Teer- Propfen an beiden Enden der Kondensatorhülle) lässt Feuchtigkeit eindringen. Das Dielektrikum, also die Isolierschicht zwischen den aufgerollten "Kondensatorplatten", welche aus getränktem Isolierpapier besteht, ist hygroskopisch und verliert durch die eindringende Feuchtigkeit ihren Isolationswiderstand.
Solche Kondensatoren als Koppel- C´s (also am Steuergitteranschluss der Endröhre) sind schon der Tod vieler Röhren gewesen.
Such mal bitte hier im Forum unter "Problemkondensatoren", dort sind die kritischen Typen aufgeführt.
Kunstfolie- C´s sind im allgemeinen unkritisch aber für Papierkondensatoren gilt gemeinhin: Wechseln !


Grüße, Rainer

Edit: Da waren Kai und Justus bereits schneller...
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#5
goaty,'index.php?page=Thread&postID=251880#post251880 schrieb:Das müßte ein kurzgeschlossener C14 100nF sein, oder ?
Das sehe ich auch so. Dann misst du Mist, nämlich die Anodenspannung des einen Triodensystems der ECC83, an der Buchse.

Für den Ersatz der ollen Papierkondensatoren empfehle ich dir den Antik-Radio-Shop ATR.. Da gibt es zu bezahlbaren Preisen schöne axiale Kondensatoren in 630 V Spannungsfestigkeit. Wenn ich Röhrengeräte restauriere, kaufe ich entweder da oder bei Jan Wüsten. Alles nagelneue Ware in hoher Qualität!

Schade, dass ich keine Provision kriege!... Wink Big Grin

LG
Holgi
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#6
Vielen Dank euch allen für die ersten Tipps. Ich werde (dauert einige Tage) das mal angehen und mit Fotos hier entsprechend dokumentieren.
Hoffe ich bekomme nicht zu oft eine gescheuert ;-)

Thomas
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#7
goaty,'index.php?page=Thread&postID=251892#post251892 schrieb:Hoffe ich bekomme nicht zu oft eine gescheuert ;-)
Hallo Thomas,

beim Messen und Hantieren an Röhrengeräten unter Spannung immer die linke Hand in die Hosentasche stecken. Das verhindert einen Strom von Hand zu Hand über das Herz, wenn du eine "gescheuert" bekommst. Mit hohen Gleichspannungen ist nicht zu spaßen, das ist gefährlicher als 230 Volt Wechselspannung aus der Steckdose.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#8
Es schadet nicht, "gefühlsechte" trockene Haushalts-Gummi-Handschuhe anzuziehen. Man sollte so gekleidet sein, daß man nirgends versehentlich mit blanker Haut an Spannungs-führende Teile geraten kann.

MfG Kai
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#9
Ich hab spaßeshalber diverse Kondensatoren mit Papierwickel einer Isolationswiderstandsmessung mit 125, 250 oder 500 V DC (je nach Nennspannung) mit einem Messgerät aus dem Installationsbereich unterzogen. In allen Fällen lag der Widerstand im unteren MΩ-Bereich, meistens einstellig. Dabei war es völlig belanglos, ob die nur in Papier gewickelt und die Enden mit irgendeinem Kunststoff vergossen waren (Kondur, gerne in Hornyphon- und Eumig-Radiogeräten um 1960 zu finden), komplett vergossen in zerbröselndem Zustand (Czeija&Niessl, z.B. Eumig vor 1960), komplett vergossen in mäßigem Zustand (Wima-Bonbons) oder komplett vergossen in optisch gutem Zustand (Hunts, Dubilier). Insofern mag man natürlich argumentieren, dass das in bestimmten Schaltungsteilen bei niedrigen anliegenden Spannungen noch ok ist, aber die Zukunft dieser Kondensatoren ist unbekannt und der Aufwand, sie zu wechseln, hält sich in Grenzen.
Daher gehöre ich auch zur Fraktion, die diese Typen am besten noch vor dem ersten Einschalten pauschal austauscht. Kleine Elkos tausche ich meistens mit, sind in Röhrengeräten selten mehr als zwei, drei - die sind meistens wohl noch OK, aber auch schon alt und teilweise trocken. Drin lasse ich die dicken Becher hinter dem Gleichrichter, es sei denn sie siffen deutlich sichtbar oder melden sich anderweitig.
Erstes Einschalten erfolgt mit einer in Reihe zum Netzstecker geschalteten, bösen Glühlampe 100 W/230 V. Leuchtet die hell, zieht das Gerät sehr viel Strom, bis hin zum Kurzschluss. Ist sie dunkel, sollte alles passen (das Gerät begrenzt den Strom durch die Lampe). Ein üblicher Verlauf ist kurzes, helles Aufleuchten (wenige Sekunden) und dann weitgehendes Verlöschen. Bleibt sie hell, ist der Sieb-Elko verdächtig. Diese Methode hat, so die Weisheit der Röhrenbastler, auch noch den Vorteil, dass besagter Elko nicht hart an Anodenspannung gelegt wird, sondern etwas sanfter und deswegen weniger leicht mit Kurzschluss stirbt und dabei noch die Gleichrichterröhre oder den Selengleichrichter mitnimmt. Soll man nach jedem Stillstand über mehrere Monate wiederholen.
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#10
Ja, ich passe immer extrem auf mit Spannungen über 50Volt oder so, bin da sowieso sehr ängstlich.
Die Glühlmape in Reihe hab ich, die hatte ich beim ersten Einschalten auch verwendet.

Jetzt werde ich bei nächster Gelegenheit mir alle Kondensatoren ansehen und dann Ersatz bestellen.
Danke für die Links von ATR und JanWüsten. Die kannte ich noch nicht und bei Reichelt hab ich nichts dergleichen gefunden.

Schöne Woche
Thomas
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#11
goaty,'index.php?page=Thread&postID=251924#post251924 schrieb:Danke für die Links von ATR und JanWüsten. Die kannte ich noch nicht und bei Reichelt hab ich nichts dergleichen gefunden
thumbsup
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#12
Ich kann die Mehrfach-Becherelkos mit der alten Einloch-Befestigung von Wüsten empfehlen, da ist der wirklich gut sortiert. Die sind hergestellt von F&T (Fischer&Tausche) in Deutschland, ist halt ein Etikett von Wüsten drauf. Allerdings gefällt mir der von ATR angebotene 50+50µF mit Einloch-Befestigung in schwarz optisch besser. Oh, gerade gesehen, Wüsten hat jetzt auch schwarze im Programm, aber stolze Preise. Mehrfach-Becherelkos für alte amerikanische Geräte findet man hier in grosser Auswahl, aber auch sehr stolze Preise. Auf der Seite muss man einmal die Sprache auf Deutsch umstellen, der Händler sitzt aber in Berlin.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#13
So, der 100nF ist ersetzt, die anderen WIMA kann ich nach und nach ersetzen, es war leider nur ne Stunde Zeit, da schafft man nicht mehr.
Die anderen Kondensatoren hatten keinen niedrigen Widerstand / Kurzschluß.

Jetzt liegt keine Spannung mehr an der Aufnahme-/Wiedergabe-Buchse

Wesentlich mehr interessiert mich jetzt warum die Endstufe mit Lautsprecher so leise ist.
Spannungen AC/DC hab ich noch nicht gemessen, da kenne ich mich auch nicht aus was da am Gitter oder so an Wechselspannung zu erwarten ist.
Ich messe nächstes mal die DC-Spannungen wie im Schaltplan angegeben.

Möglicherweise ist das normal, aber der Ausgangsübertrager hat Aufschrift "11kOhm / 4Ohm", das sind wahrscheinlich Impedanzen, oder ? Weil DC-Widerstand ist sekundär unter 1 Ohm.


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#14
"der Ausgangsübertrager hat Aufschrift "11kOhm / 4Ohm", das sind wahrscheinlich Impedanzen, oder ?"
Genau, das hat fast nix mit den Gleichstrom-Widerständen zu tun.

MfG Kai
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#15
Hallo Thomas,
ich hätte eine Bitte an Dich:
könntest Du bei Deinen Basteleien Ausschau halten nach Datumsangaben auf diversen Bauteilen Deines KL65? Auf Netzelko oder Motorkondensator finden sich bisweilen solche Angaben, häufig auch auf anderen Kondensatoren oder auf der Membran des Lautsprechers. Ebenfalls von Interesse wäre die Seriennummer des Geräts. Die findet man zwischen Motor und Netztrafo auf der Oberseite des Chassis.

Wir versuchen nämlich, den Zusammenhang zwischen SN und Produktionszahl bei AEG/Telefunken zu eruieren.
Zusammenhang Seriennummer - Produktionszahl

Gruss
TSF
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#16
Mach ich
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#17
Die rot-schwarzen ERO schmeiß bei der Gelegenheit bitte gleich mit raus, die sind genauso schlecht! Würde mich nicht überraschen, wenn das dein Problem schon lösen würde!
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#18
Wird gemacht, und zusätzlich lese ich hier mal etwas durch:
https://www.welt-der-alten-radios.de
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#19
Hier findest du "Problem-Kondensatoren" mit vielen Bildern zur Identifikation.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#20
Danke ! Noch mehr zu lesen...
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#21
Wahnsinn wie die Zeit vergeht, jetzt schon Juli und gerade mal einen Teil der Kondensatoren getauscht.
Die Seriennummer und das/die Datum/Daten hab ich auch noch nicht aufgeschrieben.
Das dauert alles ewig.


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#22
So, alle Kondensatoren getauscht, jetzt geht das was gehen soll, nämlich der Verstärker wieder mit normaler Lautstärke.
Aufnahme und alle anderen Funktionen hab ich noch nicht getestet.

Und natürlich habe ich schon wieder vergessen die Seriennummer aufzuschreiben. Wie merke ich mir das blos ?
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#23
goaty,'index.php?page=Thread&postID=264980#post264980 schrieb:Und natürlich habe ich schon wieder vergessen die Seriennummer aufzuschreiben. Wie merke ich mir das blos ?

Moin,

der große Heinz Erhard sagte zu dieser Thematik mal: "Am besten ist, man macht sich häufig einen Knoten ins Notizbuch."

Schönen Tag und Gruß

Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

http://www.sender-zitrone.de/
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#24
Man kann auch zum nächsten T-Shirt-Druck-Shop gehen und dort die Tischdecke vielfach mit dem Spruch "Ich soll die Serien-Nummer aufschreiben" rot bedrucken lassen.

MfG Kai
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#25
goaty,'index.php?page=Thread&postID=264980#post264980 schrieb:Und natürlich habe ich schon wieder vergessen die Seriennummer aufzuschreiben. Wie merke ich mir das blos ?
Als der eigentliche Verursacher dieses "Problems" könnte ich Dich auch mit einem gelegentlichen Erinnerungsbeitrag nerven. Wink
Aber keine Sorge, es eilt nicht.
Die beste und wichtigste Nachricht ist, daß das KL65 wieder Töne von sich gibt.

Gruß
TSF
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#26
Absolut genial, es sind alte Radiomitschnitte aus den 60ern. Das ist eine Zeitreise (nicht für mich, für den Besitzer), das kann einen schon Freudentränen in die Augen treiben.
Nur schade, daß man weiß das man es nicht wirklich 'ewig' erhalten kann, nach einem wirft es warscheinlich jemand auf den Sperrmüll. Das macht leider traurig. Naja.

Vielen Dank an alle Profis hier, die mir Tipps gegeben haben.

Mal sehen ob ich den Schneewittchen-Sarg und das Jubilate-Radio noch mir vornehme. Aber eins nach dem Anderen.
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#27
goaty,'index.php?page=Thread&postID=265019#post265019 schrieb:Nur schade, daß man weiß das man es nicht wirklich 'ewig' erhalten kann, nach einem wirft es warscheinlich jemand auf den Sperrmüll. Das macht leider traurig. Naja.
Dagegen gibt es zwei Mittel:
1. Selber digitaliseren und ins Netz stellen
2. Es gibt Sammler von solchen "historischen" Radio-Mitschnitten, innerhalb und außerhalb des Forums. Dazu wäre von Interesse, um welche Radio-Sendungen es sich handelt.

MfG Kai
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#28
So, jetzt nochmal Fotos gemacht von wegen Identifikation, hoffe es ist irgendwo ein Datum erkennbar. Seriennummer ist einfach ;-)
Gruß
Thomas


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#29
Könnte Kalenderwoche 46 im Jahr 1960 im Rahmen des Möglichen liegen?
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#30
War auch das einzige was ich gesagt hätte, passt aber dann nicht zu der Liste die weiter oben verlinkt war.
Obwohl ist das eine neun oder fünf am Anfang ?

Laut Besitzer erworben 56 oder 57. Das passt zur Liste, 57 für Nummer 533...
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#31
goaty,'index.php?page=Thread&postID=265510#post265510 schrieb:Obwohl ist das eine neun oder fünf am Anfang ?
Vermutlich eine 9, falls du den gelben Stempel auf dem Blech meinst. Aber was ist das denn für eine Nummer, die in dem Fenster zwischen den Buchsen zu lesen ist? Die würde man doch als "normaler" Benutzer für die Fabriknummer halten! Die fängt übrigens genauso an, wie der Stempel...
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#32
Erst mal ein großes Dankeschön an goaty für die schönen Bilder.
Ich halte die erste Ziffer der SN auf dem Chassis ebenfalls für eine 5. Erstaunlich ist allerdings, daß sie hier aufgestempelt ist. Üblicherweise ist sie genau an dieser Stelle ins Chassis eingeschlagen.
Weshalb bei manchen Geräten eine weitere Nummer von außen sichtbar hinten aufgestempelt wurde, welche oft von der Chassis-Nummer abweicht, ist mir bisher auch noch ein Rätsel.
Einen Hinweis auf das Baujahr konnte ich auf den Bildern nicht erkennen.
Falls das Gerät noch geöffnet ist: es gibt ein paar heiße Kandidaten für solche Datumsaufdrucke. Da ist zum einen der Netzelko, der große Alubecher, den man von oben betrachtet links vom Zählwerk sieht.
Und da sind drei silberne Folienkondensatoren, die von unten betrachtet beim Trafo im Bereich der Sicherungshalter sitzen.

Gruß
TSF
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#33
Gut ich schau die Kondensatoren nochmal an, aber wie gesagt, es wurde definitiv 56 oder 57 gekauft, also muß es um die Zeit hergestellt worden sein.
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#34
Am Netzelko war jetzt keine Datumsangabe ersichtlich, aber die Styroflex waren ein guter Tipp. Ich hab nicht auf Datecodes geachtet, aber auf den 10000pF steht 5610,
Könnte Jahr und KW oder Jahr und Monat sein.

Gruß in die Runde.
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#35
Vielen Dank für die neuerliche Mühe.
Ich werde das Gerät mit Seriennummer 533435 und Bauteiledatum 10/56 in die Liste aufnehmen.

Gruß
TSF
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#36
Welche Mühe ? Es ist eine reine Freude zu Basteln, in die Vergangenheit zu reisen und sich vorzustellen wie so etwas vor 64 Jahren gebaut wurde.
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#37
Das Mag 65 wurde nur bis 1958 gebaut. Ein Datum findet man am zuverlässigsten auf dem Siebelko-Becher, auf dem Motorkondensator (in diesem Fall offenbar nicht!), manchmal auf dem Motor und auf manchen Klein-Elkos. Natürlich ist das dann immer das Herst.-Datum des jeweiligen Bauteils, das aber in der Regel nicht weit von der Herstellung des Gerätes entfernt ist.
Hier ist es aber auch einfach eingrenzbar. Es handelt sich hier um ein Magnetophon 65 (das K steht für Koffer, es gab es ja auch als Tischgerät). Zur Hannovermesse 1957 kam das 65 S als Nachfolger, heute sagt man Modellpflege. Das "S" hat eine zweite Bandgeschwindigkeit (4,75). Das vorliegende Gerät ist also vor Mitte 1957 gebaut.
VG Stefan
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