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Ich habe jetzt das unterere Tonwellenlagers geöffnet, da läuf die Schwungmasse offensichtlich auf einer Stahlkugel:
So trocken geht es natürlich nicht, da hilft Lithiumkomplexfett:
Die Geräusche sind geringer geworden, die Achse des Zwischenrades (Reibrad zwischen Motor und Tonwelle) hat auch etwas Öl bekommen.
Da habe ich natürlich nicht aufgepasst, nur 1 Tropfen Öl neben dem Lager wird durch die Fliehkraft überall in die Maschine geschleudert,
ich habe 1 Stunde gebraucht um das Versprühte vom Reibrad und von der Lauffläche der Schwungmasse zu entfernen.
Hier sollte man absolut penibel vorgehen, tja aus Schaden wird man klug.Die Geräusche sind jetzt geringer geworden, trotzdem hört man die Schwungmasse laufen, ich weiß nicht ob das normal ist.
Nachdem die Mechanik lief konnte ich mich an der Elektronik vergreifen.
Erste Bestandsaufnahme:Viel zu leise und verzerrte Wiedergabe vom Band,Erst mal alle Koppelkondensatoren und Elkos elektrisch überprüft, davon gibt es jede Menge ERO's die haben alle mindestens die doppelte Kapazität und einen Isolationswiderstand im MOhm Bereich, die müssen raus.
Auch die Elkos sind nach 58 Jahren beim Doppelten ihrer Kapazität angekommen, das bedeutet die leben nicht mehr lange.
Das Tauschen ist hier eine schwierige Angelegenheit, ich habe mit hier auch schon einen Fehler eingebaut, zum Bsp neuen Kondensator an falsches Röhrenpin angelötet.
Zum Glück halten Röhren viel mehr Spannung aus als Halbleiter, Glück gehabt.
Es gibt hier 8 ECC81 Doppeltrioden, alle müssen geprüft werden, zum Glück alle elektrisch im guten Bereich...
Trotzdem, die Wiedergabe ist zu leise, beim Durchmessen fällt ein gerissener Draht vom Anpassübertrager des Wiedergabeentzerrers auf
eigentlich nicht zu sehen, da ist die Kupferlitze unter dem Lackschlauch wegkorrodiert, so einen gemeinen Fehler hatte ich selten.
Nach der Fehlerbeseitigung und dem Kondensatortausch sieht es in der Maschine etwas freundlicher aus:
Die ersten Aufnahmen klingen nun sehr gut, die Wiedergabe ist scheint auch in Ordnung.
Eine Frage habe ich trotzdem, wie ist bei dieser semiprofessionellen Maschine das Kopfbild zu bewerten?
Viele Grüße Jan
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Hallo Jan,
ich kenne die M24 zwar nicht, aber die Tonwellen sind eigentlich immer in Sinterbuchsen gelagert. Direkt unter- oder oberhalb der Sinterbuchsen befinden sich sogenannte Schmierfilze. Diese sind im Neuzustand der Lager mit einem speziellen Sinterlageröl getränkt, das durch die Kapillarwirkung in die Buchsen kriecht. Bei dem heutigen Alter der Maschinen ist von dem Öl nichts mehr vorhanden, die Buchsen laufen trocken. Man kann das bei ausgebauter Welle gut sehen, wenn die Filze eine hellgraue bis weisse Farbe haben, sind sie trocken. Ich benutze das Klüber PDP-65 zum Nachölen, das wird auch für Studer und Revox Maschinen verwendet.
MfG, Tobias
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Wie schön, dass du die Maschine wieder hinbekommen hast, Jan.
Ich ärgere mich gerade etwas über mich selbst - im letzten Jahr habe ich eine Maschine dieses Typs zum RecHof bringen müssen, weil sie im Nachbarforum niemand geschenkt haben wollte.
Das war sicherlich voreilig von mir und ich frage mich, warum ich sie eigentlich nicht gleichzeitig hier angeboten habe.
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin
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Nachdem immer noch Geräusche von der Tonwelle der M24 kommen habe ich nun die Schwungmasse ausgebaut und die beiden Lager freigelegt.
Nun stellen sich mir einige Fragen:
Diese Lagerbuchsen sind einstellbar und sind in Fett eingebettet.
An der Tonwelle/Schwungmasse selbst finde ich keine Filzringe die eine Schmierfunktion der eingelassenen Lagerbuchsen gewährleisten könnten.
(Der grosse Filzring auf der Oberseite dient meiner Meinung nach nur der Geräuschreduzierung damit die Schwungmasse nicht "klingelt".
Ich bin mir jetzt nicht sicher ob die Lagerbuchse noch genügend Sinterlageröl enthält oder ob sich das Lager ggfs sogar über das eingepresste an der Lagerbuchse befindliche Fett selbst schmiert.
Ich möchte jetzt nicht unbedacht Sinterlageröl in die Buchse geben, ein Ausbau der Buchsen scheidet auf Grund der Beweglichen Lagerung (Taumellager auf der Oberseite, und justierbares Unterlager im Bügel) aus.
Bitte um Hinweise zur Schmierstrategie , ich bin gerade etwas hilflos...
Grüsse, Jan
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Hallo Jan,
du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht. Das ist nicht in Fett eingebettet auf den Bildern, Fett kommt nur an die Stützkugel. Die Sinterbuchse ist eine sogenannte Kalotte. Das helle Material um die Kalotte herum, das man in den Aussparungen der schwarzen Blechfedern sieht, ist der Schmierfilz. Wenn du da ein paar Tropfen Sinterlageröl reinlaufen lässt, bis sich der Filz vollgesaugt hat, sieht der Filz erheblich dunkler aus. Vor der Ölung die Kalotten innen und die Laufflächen der Achse mit Alkohol reinigen, vor dem Zusammenbau auch leicht einölen, der Rest passiert von allein im Betrieb.
MfG, Tobias
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DankeTobias!
Da bin ich wirklich betriebsblind.
Ich wäre nie von allein darauf gekommen.
Bloß gut das es hier euch Helfer gibt.
Noch einmal vielen Dank für die Aufklärung.
Ich werde also diese Filze mit ein paar Tropfen Sinterlageröl versorgen.
Viele Grüße, Jan
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Ferrograph,'index.php?page=Thread&postID=241799#post241799 schrieb:Ich werde also diese Filze mit ein paar Tropfen Sinterlageröl versorgen. Hallo Jan,
nicht nur für die Filze, auch für die Buchsen und die Welle das Sinterlageröl benutzen. Ohne deine Fotos hätte ich das nicht so direkt beantworten können.
MfG, Tobias
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Nur nebenbei: der große Filzring auf der Schwungmasse soll nicht deren klingeln verhindern, sondern abgeschleudertes Öl auffangen, bevor es den Umfang der Scheibe erreicht! 8o
LG
Holgi
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Danke Holger,
Ich lerne immer mehr dazu.
Und der eingeklebte Filzstreifen an der Schwungmassenunterseite dient wozu?
Viele Grüsse Jan
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Dito! Ölfang.
VG
Wolfgang
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So liebe Forenten, dank eurer Hilfe konnte ich zumindest die erste Maschine retten.
(Ja ich habe noch eine weitere Telefunken M24, etwas ältere Ausgabe von 1959, die noch jede Menge Zuwendung bedarf)
Jedenfalls nach Tobias Hinweisen konnte ich das Tonwellenlager und die Schwungmasse
hoffentlich für die nächsten Jahre mit Sinterlageröl versorgen.
Die Lagergeräusche sind verschwunden und die erste M24 ist nun fast fertig zum Musik genießen.
Allerdings überlege ich noch, ob ich die Maschine auf modernes Langspielband einstelle.
Bei passender Gelegenheit werde ich mich mal an einer Frequenzgangmessung mit Bändern aus den 60-er Jahren bzw mit moderneren Material versuchen.
Aber seht selbst, es ist ein majestätischer Anblick der alten Röhrendame beim Spulen und Spielen zu zusehen und natürlich dem satten Klang zu lauschen...
Mal sehen was mich bei der anderen alten M24 erwartet, dass ist eine Version ohne eingebauten Leistungsverstärker,
dafür hat jemand ziemlich professionel einen symmetrischen Hochpegelausgang (mit Übertragerausgang und Longlife Röhre E80CC) nachgerüstet.
Ich habe keine Ahnung ob dieses Teil vielleicht als Zuspieler in einem Theater oder Kleinstudio verwendet wurde.
Kennt jemand von Euch vielleicht Einrichtungen die in den 60-er Jahren die Telefunken M24 professionell genutzt haben könnten?
Viele Grüße, Jan
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Hallo Jan,
Glückwunsch zur erfolgreichen Reparatur, solche Berichte liest man gerne. Mit einer funktionierenden Maschine hast du die besten Voraussetzungen für die Reparatur der 2. Maschine.
MfG, Tobias
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Hallo zusammen,
nach dem ersten Probehören mit U-Musik war ich guter Dinge was die klanglichen Qualitäten der Telefunken M24 betrifft.
Die Ernüchterung kam dann jedoch sehr schnell als ich es mit Klaviersonaten und mit dem türkischen Marsch von Mozart als Aufnahmematerial versuchte.
Es gab erst einmal kurze hörbare Tonhöhenschwankungen im Sekundenbereich.
Da die Bandführung im Aufnahme/Wiedergabebetrieb durch eine mechanische Klappe verschlossen wird kann man also den Bandlauf an den Köpfen
nicht direkt beobachten.
Nun ist ja die Andruckrolle auch schon viele Jahrzehnte alt, meine erste Vermutung war also hier das Problem zu suchen.
Da ich ja mehrere Maschinen habe konnte ich die Andruckrollen unter einander tauschen, da Problem blieb jedoch bestehen.
Das Problem der Tonhöhenschwankungen wurde größer bei Verwendung modernerer Bandarten, Lang- und Doppelspielband.
Die M24 ist eigentlich laut Servicemanual für alle 3 Bandsorten , N, LP, DP geeignet.
Schließlich fiel auf, daß die Abbremsung der Abwickelseite offensichtlich nicht hoch genug eingestellt war.
Die M24 verfügt noch über eine mechanisch wirkende Bandzugsbremse welche durch eine sensible Fühlhebelmechanik mittel schleifender Zusatzbremse wirkt.
Die Federkraft kann durch Justierung geändert werden.
Über die 6 Jahrzehnte hat die Federspannung nachgelassen, ich konnte das ausregeln.
Jetzt ist die Abbremsung offensichtlich groß genug daß keine hörbaren Bandschwingungen entstehen, den Rest bügelt die eingebaute Beruhigungsrolle zwischen Sprech- und Wiedergabekopf ganz passabel weg.
Allerdings fällt jetzt gerade bei neuen Aufnahmen von klassischer Klaviermusik mit der entsprechenden Dynamik das Bandrauschen bei modernen Bandsorten auf.
Irgendwie erscheint mir das paradox:
Die Maschine ist ja sicherlich noch auf Bänder der Endfünfziger Jahre eingestellt.
Moderne Bänder sollten doch weniger rauschen?
Da ich nicht über alle erforderlichen Meßmittel (Bezugsmeßband) verfüge möchte ich an den Einstellungen im Aufnahme und Wiedergabezweig ungern etwas verändern.
Ich hatte jetzt die vielleicht wahnwitzige Idee einfach durch Hinterbandkontrolle während der Aufnahme einer Klavierpassage das Bandrauschen durch Veränderung der Vormagnetisierung auf Minimum zu bringen.
(Die Vormagnetisierung kann durch 2 Keramik-Trimmer getrennt für 19 und 9,5 cm/s eingestellt werden)
Ist dieser Weg rein über das Gehör mit entsprechenden Kopfhörern gangbar?
Ich nehme in meiner Unwissenheit an, daß minimales Rauschen bei noch nicht einsetzender hörbarer Verzerrung das Ziel einer korrekt eingestellten Vormagnetisierung ist?
Bitte keine verbale Prügel für mein gefährliches Halbwissen ...
Viele Grüße, Jan
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Ferrograph,'index.php?page=Thread&postID=243333#post243333 schrieb:Ich hatte jetzt die vielleicht wahnwitzige Idee einfach durch Hinterbandkontrolle während der Aufnahme einer Klavierpassage das Bandrauschen durch Veränderung der Vormagnetisierung auf Minimum zu bringen. Hallo Jan,
die Idee ist gar nicht so wahnwitzig wie du denkst. Die modernen Bänder haben einen anderen Arbeitspunkt, deshalb muss die Vormagnetisierung angepasst werden. Bei der Veränderung der Vormagnetisierung ändert sich leider auch der Höhenfrequenzgang der Aufnahme. Daher muss anschliessend der Frequenzgang überprüft werden und mit dem Equalizer für Aufnahme korrigiert werden.
MfG, Tobias
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Hallo Tobias,
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Die Vormagnetisierung wird ja bei der M24 über keramische Trimmer eingestellt.
Wenn ich mir den betroffenen Regler genau anschaue überkommt mich das ungute Gefühl daß dieser 60 Jahre Alte den ersten Drehversuch nicht überleben wird.
Den hat schon mal vor mir jemand mit Lötzinn repariert...
Der originale Regelbereich beträgt 20-80 pF.
Leider ist diese große Bauart nicht mehr neu zu bekommen.
Den derzeit eingestellten Kapazitätswert im pF-Bereich kann ich meßtechnisch nicht vernünftig bestimmen, sonst könnte ich ja erst mal einen Keramikkondensator als Festwert benutzen.
Mal sehen wo ich einen stabilen Ersatztrimmer her bekomme, vorher verstelle ich hier nichts.
Benötigen die modernen Doppel und Langspielbänder einen höheren oder geringeren Vormagnetisierungstrom für optimale Ergebnisse als die Bänder der 50/60er Jahre?
Spielt die höhere VM-Frequenz moderner Geräte eine Rolle?
Die Telefunken M24 produziert gerade mal um die 63 KHz, mein Ferrograph 4A hat ca 40 KHz VM-Frequenz.
Neuere Maschinen erzeugen ja stellenweise Frequenzen von über 120 KHz.
Vielen Grüße, Jan
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Keramische Trimmer gehen eigentlich nicht kaputt.
Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte
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Hallo Jan,
ich habe es schon erlebt, dass sich bei diesen Trimmern die obere Keramikscheibe nicht zusammen mit der Schlitzschraube dreht. Vielleicht hat jemand die Graphitschicht auf der Keramikscheibe mit der Schraube verlötet damit sie sich wieder mitdreht. Ich habe das Problem mit einem Tropfen Sekundenkleber gelöst.
Als Ersatz könnte man so was nehmen. http://www.amidon.de/contents/de/d314.html
Bei 40kHz Vormagnetisierungsfrequenz bekommst du Probleme mit Differenztönen bei hohen Frequenzen mit hohem Pegel im Audiosignal. Ich finde gerade nichts im Netz, wo das genau erklärt wird.
MfG, Tobias
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Hallo Mani,
der untere Trimmer im Bild weiter oben scheint jedoch vom Vorbesitzer zusätzlich festgeklebt zu sein.
Ausserdem ist Lötzinn auf den Silberbelag aufgebracht.
Das sieht alles nicht so aus als ob der Trimmer sich noch vernünftig verstellen lässt.
Gruß Jan
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Markiere aussen eine Stelle mit Filzstift und dreh mal dran.
Kein Bleistift nehmen.
Kommt ja auf 1pF Wiederholgenauigkeit nicht an.
Gruß Mani
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Hallo Jan,
a) die Köpfe sind entmagnetisiert?
b) Rauscht die Wiedergabe oder die Aufnahme, anders gefragt, rauscht die Wiedergabe von Aufnahmen von einem anderem (moderneren) Gerät deutlich weniger?
c) Wie stark rauscht der Verstärker allein (Wiedergabe, ohne Band)?
Deine Idee ist eigentlich nicht schlecht, isdealerweise sollen ja Klirrminimum und Rauschminimum einens Bandes auf den gleichen Arbeitspunkt fallen. Allerdings ändert sich beim Ändern der Vormag. am stärksten die Höhenaufzeichnung. Die müsste man also separat im A-Verstärker korrigieren. Dafür dient R 81 (für Tempo 19) und R 80 (für 9,5, siehe Manual).
VG Stefan
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Hallo Stefan,
die Köpfe sind entmagnetisiert.
Die anderen Fragen kann ich erst heute Abend bewerten,
wobei Röhren im Aufnahme/Wiedergabezweig naturgemäß empfindlich für Rauschspannungen durch ihre hochomige Beschaltung sind.
Gruß Jan
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So liebe Forenten, es gibt Licht und Schatten bei der geplanten Einstellerei der Vormagnetisierung auf modernes Bandmaterial.
Zuerst einmal hatten Mani und Tobias recht, der VM Trimmer lässt sich problemlos einstellen.
Von modernen Geräten besitze ich leider keine Halb oder Vollspuraufnahmen, mit 1/4 Spur vom B115 wollte ich nicht vergleichen.
Das Rauschen des Wiedergabeverstärkers ohne Bandabspiel ist zwar hörbar aber moderat.
Zuerst habe ich mit 30 Hz Eingangsfrequenz versucht über Kopfhörer das hörbare Modulationsrauschen als auch das Bandrauschen zu minimieren.
Ich habe deutliche Minima und Maxima bei 19 cm/s gefunden, bildete ich mir zumindest ein.
Leider war hier beim gehörten/gedachten geringsten Rauschen beim Aufzeichnungsbetrieb von normalen Tönen eine hörbare Verzerrung eingetreten.
Das war also offensichtlich nicht der gesuchte VM-Punkt.
Also habe ich die VM dann bei Pianopassagen auf die geringste von mir hörbare Verzerrung eingestellt.
Und wie durch ein Wunder ist das gerade der ursprünglich eingestellte Trimmerwert, also hat vor mir schon jemand einen möglichen optimalen (?) Arbeitspunkt eingestellt.
Da diese Try and Error Strategie mir nicht auf Dauer gefällt werde ich mich mit einem Bezugsband bewaffnet an die Grundeinstellungen laut Servicemanual heranwagen.
So einfach wie ich mir das gedacht habe scheint das Einstellen des optimalen AP doch nicht zu sein.
Viele Grüße Jan, bin leider etwas ernüchtert...., wäre ja auch zu einfach gewesen.
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Hallo Jan,
mir ist leider erst jetzt der Elko unterhalb des Abschirmblechs auf dem letzten Foto mit den Trimmern aufgefallen. Der sieht gar nicht gesund aus. Kannst du den besagten Elko mal richtig ins Bild bringen, oder ist das Bild vor der "Kondensatorschlacht" gemacht worden ?
MfG, Tobias
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Hallo Tobias,
die Elkos wurden bereits gewechselt.
Die gehören zu den Siebketten der Anodenspannung für den Wiedergabezweig.
Viele Grüße, Jan
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Ferrograph,'index.php?page=Thread&postID=243472#post243472 schrieb:Da diese Try and Error Strategie mir nicht auf Dauer gefällt werde ich mich mit einem Bezugsband bewaffnet an die Grundeinstellungen laut Servicemanual heranwagen.
Heute kam überpünktlich der Postbote und ich erhielt ein Referenzband.
Damit konnte ich den Wiedergabepegel bei 19 cm/s exakt auf den Referenzbandfuß von 160 nW einstellen.
Ausgehend von dieser Konstanten konnte der Aufnahmepegel abgeglichen sowie die Anzeige des Pegelmessers vor und Hinterband genau kalibriert werden.
Ich bin sehr zufrieden mit Peters Referenzband.
Das schöne daran ist, daß die M24 einen in dB geeichten Pegelmesser mit Spitzenwertanzeige hat
So kann man sehr gut die Aussteuerung einschätzen und korrigieren falls man die moderne Bänder mit etwas höherem Bandfluß bespielen möchte.
Am Vormagnetisierungsregler für 19 cm/s waren keine Veränderungen notwendig.
Hier war das Optimum auf geringste Verzerrung bereits eingestellt,
Alles in allem hat sich der Aufwand bis jetzt ausgezahlt.
Viele Grüße, Jan
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Ferrograph,'index.php?page=Thread&postID=243629#post243629 schrieb:Das schöne daran ist, daß die M24 einen in dB geeichten Pegelmesser mit Spitzenwertanzeige hat Im Manual steht:
Eine der ersten Lehren in der "Schule der Nation" ist "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser".
Manchmal wird das auch härter formuliert als "Glauben ist durch Wissen zu ersetzen".
In dem Sinne kann ich nur empfehlen, mal die Pegel bei allen vorhandenen dB-Marken nachzuprüfen.
160nWb + 3dB sind übrigens ~226 nWb. Da bist du noch etwas von 250 oder gar 320 nWb entfernt.
MfG Kai
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Hallo Kai,
Skepsis ist natürlich angesagt, "geeichte Skale" ist nicht richtig, da hast du Recht.
Ob das wirklich ein Spitzenwertmesser ist vermag ich auch nur dem Manual zu entnehmen.
Die Einstellvorschrift der M24 interpretiere ich wie folgendermaßen:
Das originale Meßband von Telefunken war mit einem Φ von 160 Millimaxwell definiert.
Die Quelle hierzu findet man auszugsweise hier:
Suche in Google Books
Als Ersatz für das originale Meßband habe ich mir von Peter ein modernes Bezugsband mit den Φ 160, 250, 320 nWb fertigen lassen.
Bei einem Bandfluß von 160 Nanoweber und 19,5 cm/s wird am Wiedergabeausgang eine Spannung von 0,8 Volt eingestellt.
Damit ist der Wiedergabeverstärkungsfaktor bei 1 KHz festgelegt.
Das entspricht aber keiner Anzeige von 0 dB auf dem Austeuerungsmesser.
Anschließend wird mit einem 1KHz-Ton durch Testaufnahme Vor- und Hinterband auf 1,2 V als 0 dB Anzeigewert eingestellt.
Wenn ich nun mit den auf meinem Bezugsband definierten 3 Meßtönen die dB Skale vergleiche komme ich auf
folgende Anzeigewerte auf der Skala meines Gerätes:
160 nWb = -3 dB
250 nWb = +1 dB
320 nWb = +3 dB
Damit beträgt die angezeigte Differenz der Spannung (EMK) welche durch die Verdoppelung von Φ zustande kommt genau 6 dB.
Sicherlich ist es auch möglich die 0 dB Marke auf einen höheren Bandfluß einzustellen.
Mache ich hier grundlegende Denkfehler?
Viele Grüße, Jan
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Nein,
ich hatte nur fälschlich angenommen, du hättest die 0 dB auf 160 nWb "gesetzt".
Wenn 160 nWb 0.8 V ergeben und 0 dB auf 1.2 V eingestellt ist, sind das 160 nWb +3.522 dB.
250 nWb sind 3.876 dB mehr als 160 nWb. Da müßte die Anzeige dann +0.354 dB ergeben.
Entsprechend bei 320 nWb (6.02 dB über 160 nWb) + 2.5 dB.
Das M24 hat einen einfachen Spitzenwert-Gleichrichter für positive Signale.
Negative Spitzen werden nicht erfaßt.
Leider kann man nicht davon ausgehen, daß Spitzenpegel statistisch gleichhäufig mit positiver und negativer Polarität auftreten.
Deshalb sollte eine verläßliche Spitzenwert-Anzeige das Maximum der Beträge von positivem und negativem Spitzenwert anzeigen (zB durch Vollweg-Gleichrichtung).
In der Praxis findet man: positiven Spitzenwert-Gl., negativen Spitzenwert-Gl., "Spannungsverdopplerschaltung mit zwei Dioden" zeigt den Mittelwert von positivem und negativem Spitzenwert an, und schließlich den Betrags-Spitzenwert-Gl..
Beispiele für stark unsymmetrische Signale sind Schlagzeug-Drumkick, alle Explosiv-Laute. Da hängt es von der Polarität des Übertragungsweges von der Mikrofon-Membran bis zum Gleichrichter ab, ob die Anfangsspitze positiv oder negativ ist.
MfG Kai
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Danke Kai.
Die Telefunken M24 ist ja auch keine Studiobandmaschine im eigenlichen Sinn.
Deswegen sei dieser älteren Dame der halbe Spitzenwert Gleichrichter verziehen.
Viele Grüße, Jan
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