Uher Report 4000 soll verkauft werden. Was mag es wert sein?
#1
Hallo zusammen,
für eine liebe Freundin soll ich den Verkauf des unten gezeigten Gerätes durchführen.
Vermutlich sind unter Euch einige Experten, die mir raten können, wie hoch ich den Preis ansetzen sollte. (oder es ist Jemand selbst interessiert)
Zum Zustand des Gerätes sagen die Bilder Einiges aus. Es wurde vom Vorbesitzer immer sehr pfleglich behandelt und dem Äußeren nach ist es wohl ein Gerät nahe der "ersten Stunde".
Einzig das schmale Schild mit den Funktionsangaben hat sich gelöst, das habe ich absichtlich so gelassen.
Technisch habe ich es nur gewagt, kurz mal einzuschalten, was vom Gerät wohlwollend mit der Wiedergabe des eingelegten Bandes belohnt wurde.

Auf Eure Meinung bin ich sehr gespannt.

Viele Grüße

Alfred

   

   

   

   

   

   

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

http://www.sender-zitrone.de/
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#2
Hallo Alfred!

Dieses "graue" 4000 Report gehört m. E. zur 2. Ausführung der ersten Serie.
Ich deute das aus dem Bild 3, wo man deutlich sieht, daß sich der Knebel in
der Schaltkulisse spiegelt. Bei der ersten Ausführung war die Kulisse noch un-
verchromt.
Demnach müßte dieses 4000 ganz spät in 1961, oder im Frühjahr 1962 gebaut
worden sein. Die SN würde den Zeitraum besser eingrenzen können.

Äußerlich ist des bemerkenswert gut erhalten. Wenn auch leider ein Bild vom
Bodendeckel fehlt. Da sind die kurzen Gummikuven sehr oft platt und zerbröselt.
Auch der Bodendeckellack ist oft abgeblättert. Ein Ergänzungsbild wäre hilfreich.

Innen ist es vermutlich unverbastelt. Also kein 4000-L Umbausatz. Sonst wäre
die Schraube unten links nicht mehr vorhanden. Aber, das ist nur meine Mut-
maßung. Ob sie richtig ist, daß müßte ein Blick unter die Abdeckpappe zeigen.
Auch hier wären ein oder zwei Bilder (mit geschlossener/offener Schwenkplatine)
hilfreich bei der Bewertung.

Daß der Orginalgriff (sichtbar an der hellgrauen Kuststoffummantelung) und
die damals selten georderte Bereitschaftstasche (welche auch in sehr gepflegtem
Zustand zu sein scheint. Scheint deshalb, weil Innenbilder und ein Rückseitenbild
fehlt) ist prima. Das Mikrophonfutteral ist zum Glück auch noch dabei.

Das Netzteil ist schon einmal ausgetauscht worden. Es gehört zum 4000-L Report.
Ab Werk war 1961/62 ein 880 Netzteil dazu kaufbar.

Die lose Bezeichnungsleiste ist "normal" für dieses Alter. Sie ist aber unverbogen vor-
handen. Das ist gut. Ersatz ist schwer zu bekommen. Gut gesäubert (auch der Schmulch
auf dem Blechdeckelchen muß weg) läßt sie sich gut mit doppelseitigem Klebeband
wieder dauerhaft anbringen.

Zusammengefaßt:
Es handelt sich um ein heute selten anzutreffendes außerordentlich gut erhaltetenes
UHER 4000 Report. Mit passendem Zubehör. Ohne es in Funktion erlebt zu haben, muß
ich trotzdem einen Sicherheitsabschlag (Capstanrad verdellt/verhärtet) in Anwendung
bringen, wenn ich zur Preiseinschätzung komme.
Ich würde, das heutige Preisniveau aller UHER Report einbeziehend, den Wert auf mindestens 80Euro (Achtzig) schätzen.
Wenn sich noch BDA, Schaltplan und gar Rechnung anfinden, erhöhe ich auf mindestens 100Euro.
Ein vorhandener gut erhaltener Orginalkarton steigert den Wert um weitere 20Euro.

Viel Geld für ein "olles Mono-Report". In Anbetracht seiner Seltenheit, seines Zustandes und seiner
beschriebenen Funktionalität, m. E. nicht zuviel Geld für ein m. E. orginal erhaltenes UHER 4000 Report.

Ich hoffe, daß ich Dir mit meiner subjektiven Einschätzung helfen kann, das 4000 nicht unter Wert zu verkaufen.
Viel Erfolg!

Gruß
Wolfgang

PS.: Ich würde es ja selbst sofort für o. a. Preis (je nach Doku/Kartonage) kaufen. Ich habe aber schon mehrere
"graue" Report. Teilweise in gleichem Zustand (und ähnlichem Zubehör), und teilweise sogar älter...
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#3
Hallo Wolfgang,
danke für die ausführliche Beurteilung.
Eben habe ich weitere Fotos gemacht. (s. unten)
Damit sollte man sich dann besser einen Eindruck verschaffen können.

Gruß

Alfred

   

   

   

   

   

   

   

   

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#4
Hallo Alfred!

Vielen Dank für die ergänzenden Fotos. Sie zeigen sehr schön, daß dieses 4000 Report
auch innen bestens da steht. Keine Korrosion, keine Verbastelungen. Einfach orginal,
wie ab Werk ausgeliefert. Einzig neue Antriebsriemen wurden im laufe der Jahre neu
aufgezogen.Ich kann es, ob der Kameraperspektive, nicht genau erkennen, wie die
Schrauben vom rechten Lager der Messingschwungmasse verlackt sind. Meine aber
Demontagespuren erkennen zu können. Das ist es aber auch schon an Veränderungen.
Heute sehr selten zu bekommen.

Die Gummikufen sind weniger in Mitleidenschaft gezogen, als ich vermutet habe. Der
Bodendeckellack ist sehr gut erhalten. Und die kleine Beule läßt sich mit etwas Geduld
und Vorsicht egalisieren.

Der Zustand des Capstanradbelages (bekommt dauerhafte Dellen, wenn der Geschwin-
digkeitsknebel über einen längeren Zeitraum auf "EIN" - also in 2,4/4,75/9,5/19cm Position
verblieben ist, die irreversibel sind) ist weiterhin unbekannt. Wenn Du das 4000 hast laufen
lassen, müßtest Du dann ein rhythmisches Klopfen gehört haben. Bzw. bei verhärtetem Belag,
ein metallisch klingendes Schleifgeräusch bei play/record. Beides, je nach Geschwindigkeit,
mehr oder weniger schnell, bzw. intensiv.

Bilder des Lederkoffers (innen/außen) wären noch schön. Auch eine Antwort auf die Frage
nach Doku/O-Verpackung wünsche ich mir.

An meiner Preiseinschätzung hat sich nicht geändert. Für einen Sammler oder ein Museum
wäre es eine sehr gute Gelegenheit. Für einen "normalen" (wer ist schon normal, wenn er
sich für Bandgeräte interessiert?) Nutzer ist es eher zu schade.

Gruß
Wolfgang
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#5
Soooo, da bin ich wieder.
Es folgen die fehlenden Infos:

Das leise Klopfen ist bei 19 und 9,5 zu hören, wenn auch nicht sonderlich aufdringlich.
Schleifgeräusch tritt nicht auf.
Wenn sich hier Interessenten finden sollten, würde ich eine Tonaufzeichnung der Geräusche anfertigen.

Unterlagen und Karton sind leider nicht vorhanden. Es ist aber möglich, dass sich diese noch beim Vorbesitzer in irgendeiner Schublade befinden.
Er hat fast alles aufgehoben. Im Augenblick kann ich dazu aber nicht mehr sagen.

Das Schulterpolster des Riemens ist hart geworden.

Die unten stehenden Fotos lassen hoffentlich keine Fragen offen.
Falls doch, bitte melden.

Gruß

Alfred

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

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#6
Hallo Alfred!

Vielen Dank für die prompten Ergänzungen in Wort und Bildern.
Damit sind weitere wesentliche Hilfen zu einer Kaufentscheidung
geliefert.

Der Lederkoffer steht ebenfalls sehr gut da. Keine Verformung und
keine gerissenen Nähte, oder Verunstaltungen (Aufkleber/Beschriftung).
Lediglich einige übliche (Fett)Flecken, die sich auf meinen frühen Leder-
koffern auch befinden.

Ich drücke die Daumen, daß sich noch Doku auffinden läßt. Man soll die
Hoffnung nie aufgeben.

Nun muß sich nur doch der potentielle Käufer zu erkennen geben.
Wo isser???

Gruß
Wolfgang
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#7
Hallo!

cisumgolana,'index.php?page=Thread&postID=238632#post238632 schrieb:Wo isser???
Ich bin's nicht. Wink Aber das Report finde ich auch eine Rarität in selten gutem Zustand. Ich würde im Preis mal versuchsweise um einiges höher als 100 Euro gehen. Nachlass geht immer noch.

Gruß und viel Erfolg, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#8
Das ist ein Faden, der richtig Freude macht. Eine tolle Vorstellung des angebotenen Gerätes, Kenner, die eine hervorragende "Kaufberatung" geben.
Jetzt fehlt nur noch ein Report-Freund, der dieses schöne Gerät behutsam und mit Sachverstand perfektioniert, ohne den Originalzustand störend zu verändern.

Wäre schön, wenn sich jemand aus unseren Reihen finden würde, Fans des kleinen Apparats gibt es doch hier reichlich.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
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#9
Fehlt nur noch, dass der Interessent in meiner Nähe wohnt und das Gerät bei einer Tasse Kaffee oder Tee besichtigt und testet.

:-)

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

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#10
Hallo!

Einige persönliche Anmerkungen zu diesem 4000 Report:

Ich würde nichts an diesem absolut orginal erhaltenen Gerät verändern/austauschen/ergänzen.
Das leichte Klopfgeräusch kann auch durch Schmutz (auf Capstanradbelag und/oder Schwungmasse)
verursacht werden. Ohne Ausbau würde ich einen Reinigungsversuch vornehmen (keine stark ab-
rasiven Mittel!). Sollte das Klopfen bleiben, dann würde ich das so akzeptieren. Lediglich den Be-
schriftungsstreifen würde ich neu verkleben, es reinigen und die Lagerstellen mit Ustanol ganz leicht
nachschmieren (Einwegspritze).

Dieses 4000 ist, wie ich schon schrieb, nicht für ständige Benutzer geeignet. Soll der O.-Zustand
erhalten bleiben.

Wieviele Stunden der orginal Bühler-Motor absolviert hat, ist unbekannt. Angegeben ist er ab Werk
mit dürftigen 100h Lebensdauer. Soll der alte Motor erhalten bleiben, darf das 4000 nur sporadisch
für kurze Zeit in Betrieb gesetzt werden (Vermeidung von Standschäden).

Wie ich schon schrieb, ist dieses 4000 besser bei einem Sammler oder in einem Museum aufgehoben.

Ich weiß, daß meine ergänzenden Zeilen weniger der Verkaufsförderung, sondern mehr der Erhaltung
dieses fast einmaligen Orginalzustandes dienlich sind. Entschuldigen werde ich mich dafür nicht...

Gruß
Wolfgang
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#11
Hallo Wolfgang,

danke für Deine Ausführungen.
Es ist super, wenn sich ein Sachverständiger in dieser Form einbringt.
Auch ich bin deiner Meinung und hoffe, dass das Gerät in gute Hände kommt.
Selbst werde ich keine Handlungen an dem Gerät vornehmen, das überlasse ich gern dem neuen Besitzer, der hoffentlich was davon versteht.
Dein Text wird ausgedruckt dem Gerät beigelegt.

Es bleibt spannend.

Gruß

Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

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#12
Hallo zusammen,

ein wirklich schönes altes Report. In diesem Paket und Zustand ein schönes Sammlerstück! Bei mir haben sich jedoch schon genügend Grautiere angesammelt, derzeit also von meiner Seite auch kein Bedarf.

Die Seriennummer dürfte sich im Bereich zwischen 138480 bis 138600 bewegen.

Bezüglich Original-Zustand stimme ich Wolfgang voll und ganz zu. Wo immer es möglich ist, erhalte ich diesen (und eine Vollrestauration zerstört mir persönlich zu viel von der Geschichte des Gerätes).

Gruß
Andreas
Festina lente!

Motto der SN-Sammler: Irgendwann haben wir sie alle...
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#13
Hallo Andreas!

Besserwissermodus ein>

Die SN des UHER 4000 Report beginnen mit 138 001 - das ist Fakt.

>Besserwissermodus aus


Ich wage keine Aussage über eine SN-Spanne...

Gruß
Wolfgang

EDIT: Korrektur durch Andreas mittlerweile erfolgt. Darum die Streichung...
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#14
Hallo Wolfgang,

da hast Du natürlich Recht, bitte verzeih meinen Vertipper - und danke für die Korrektur. Diesen SN-Bereich kann man m.E. an der Kombination von Kulissenoberfläche und dem roten Pfeil am Regler für die Aussteuerung festmachen. kam bislang so nur in diesem Fenster vor. Für Ausnahmen bin ich aber immer offen Smile

Gruß
Andreas
Festina lente!

Motto der SN-Sammler: Irgendwann haben wir sie alle...
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#15
Anselm Rapp,'index.php?page=Thread&postID=238636#post238636 schrieb:Aber das Report finde ich auch eine Rarität in selten gutem Zustand. Ich würde im Preis mal versuchsweise um einiges höher als 100 Euro gehen. Nachlass geht immer noch.

Gruß und viel Erfolg, Anselm

Hallo Anselm,
danke für Deine Zeilen.

Bin mal sehr gespannt, wo das Schätzchen landet.

Nebenbei - ein lieber Freund vermachte mir vor einiger Zeit seine Uher, die - ich kannte ihn gut - kein leichtes Leben hatte.
Für ihn war es ein Arbeitsgerät, das mit ihm gnadenlos durch DICK + DÜNN gehen musste.
Und das tat es!

Das Gerät läuft heute noch bei jedem Probelauf willig an.
Irgendwelche Eingriffe habe ich mir verkniffen und werde das auch weiter tun, denn ich möchte das Gerät nicht (be)schädigen.

   

   

   

Zum Schluß noch ein Blick in meine Werkstatt, wo einige Geräte darauf warten, dass ich mit den ReVoxen fertig bin.
Darunter auch meine erste UHER aus dem Jahr 1974 - damals gekauft von meiner BW-Abfindung.
Den Kauf habe ich nie bereut.
Das Gerät war ein treuer Begleiter und soll später - nach einer behutsamen Revision und Reparatur (der Netzschalter streikt) - wieder Dienst tun.

   

Es grüßt herzlich

Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

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#16
Hallo Alfred!

Zitat: "...Irgendwelche Eingriffe habe ich mir verkniffen..."

Brauchst Du auch nicht. Diese "Eingriffe" hat ja auch schon
jemand ganz professionell vor Dir ausgeführt Wink

Mich würde das Innenleben des DS8-Recorders interessieren.
Also, was da abweichend von der Serie verbaut/geändert wurde.
Auch, wenn vorhanden, die Doku dazu.

Das sprengt hier den Rahmen. Darum schicke ich Dir meine mail-
Adresse per PN.

Gruß
Wolfgang

PS.: Mindestens 3 RdL "braucht" der UHER-Sammler...
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