Ich kann mich ebenso
nicht voll inhaltlich anschließen....und da es ja hier um die generelle Frage nach dem Kondensatorentausch geht...hier meine Meinung.
In meiner jahrelangen Erfahrung habe ich insbesondere mit Tonbandgeräten aus den 50 und 60er Jahren, aber auch bei Geräten ( Radios) der 40er Jahre und 50er Jahre, keine guten Erfahrungen gemacht mit dem Belassen von alten Kondensatoren. Früher, also ganz am Anfang meiner beruflichen Ausbildung, dachte ich mir, dass ein Wechsel peu à peu genügen würde, jedoch stellte sich sehr bald heraus wie fahrlässig mein Gedanke da war. Sowohl vom gesundheitlichen als auch sicherheitstechnischen Standpunkt aus betrachtet.
Nun stellt sich natürlich die Frage, nach welchen Kondensatorenarten ich fahnde und wechsele.
Als relativ unkritisch sehe ich die Styroflex und Keramikkondensatoren.
Nach meiner persönlicher Auffassung und Überzeugung , sind Teerkondensatoren, Wimas, ebenso jene aus den Hydrawerken sowie einige ausländische Hersteller ( deren einzelne Namen mir nun nicht mehr so geläufig sind ) auch die sogenannten "Schneemänner" (Neokon) , Kandidaten, die definitiv voll umfänglich gewechselt werden sollten.
Warum ? Nun, ich konnte selber in den Genuss gelangen, 4 Kleinexplosionen live erlebt zu haben, zur damaligen Zeit, als ich noch dachte, man könne immer nur nach Bedarf wechseln. Das Resultat war teilweise verstörend.
Desweiteren, gibt / gab es noch jene Kondensatoren, ältere MP-Kondensatoren, die mit PCB belastet sind manche hatten auch den Aufdruck wie Chlordiphenyl, Clophen, 3CD, 4CD . Bei manchen sind die Papierstreifen / Alufolie mit Aluminiumoxid gefüttert... ganz ungesund für die Lunge...
Andere Gefahren : Auch manche gelben ITT Kondensatoren waren eifrige Giftbomben. Diese waren die sogenannten "Firecracker". In dieser Explosionsfamilie reihen sich auch ganz gerne die sogenannten "Tantalperlen" ein. ( Wie man hier im Forum bereits lesen konnte und auch in einem Falle selber erlebt habe).
Ich könnte nun beleibig lange fortfahren, wichtig ist ebenso zu wissen, das Elektrolyt in Elkos ( Elektrolytkondensatoren ) für die Gesundheit (Mensch und Maschine) unzuträglich ist. Bereits in meiner damaligen Ausbildung hatte uns unser Ausbildungsleiter vor den Gefahren des Eletrolyts in Elkos gewarnt. ( Was sich ja hinterher durch eigenerlebtes bewahrheitete..)
Wie gesagt, ich könnte nun lange fortfahren, nur bringt dies wenig hier, da ich keineswegs eine Pro und Contra Gläubigerdiskussion lostreten möchte.Das bringt alles nichts und ich kann mit meinem Gewissen, Erfahrung nur warnen vor vernachlässigten Umgang mit dem -nicht Kondensatorentausch- besonders im Zusammenhang mit Menschen die wenig Erfahrung auf dem Gebiete haben und sich ein altes Gerät gekauft haben, geschweige denn betreiben wollen. Dies bezieht sich besonders auf die ganz alten Geräte von ..... bis ca. 1965.
Ich könnte nicht mit ruhigen Gewissen einem Menschen sagen, wenn er/sie sich ein altes Gerät zulegt ( egal ob Radio oder Tonbandgerät) dass er oder sie bedenkenlos das Gerät betreiben sollte ohne das Gerät einer nötigen Kondensatorenkur zu unterziehen.
Ebenso würde ich niemals auf die Idee kommen, einem solchen Menschen zu sagen :" ...
solange das Gerät noch läuft besteht keine Notwendigkeit des Kondensatorentausches, weil Du könntest ja neue Fehler einbauen ..." .
Das Gerät würde eventuell sogar laufen, jedoch wegen der Nichtkalkulierbarkeit des Zustandes vorhandener Kondensatoren eines Tages zu einem Vorfall führen eventuell sogar einem dramatischen Vorfall wie z.B. ein Brand.
Beispiel: Wir hatten ein altes Tonbandgerät, TK19, dies hatte meine Frau leider in Betrieb genommen, obwohl ich ihr sagte, dass ich noch keine Kondensatorenkur vornahm.
Das Resultat: Sie rief mich eines Tages auf der Arbeit panisch an, im Wohnzimmer stinkt es und es raucht aus dem TK19. Sie hatte verständlicher Weise angst und ich riet ihr sofort Stecker zu ziehen und das Gerät aus auf den Balkon zu stellen.
Was war geschen? Nachdem ich Zuahuse war, knöpfte ich mir den Kandidaten vor und was haben meine entzückenden Äuglein erblickt ?
Einen
zerstörten Kondensator der auch gleichzeitig einen Widerstand in den Tod gerissen hatte. Soviel zum Thema :"
Och lassen wir doch erst einmal alles so wie es ist"
Wichtig zu verstehen:
Dies ist meine persönliche Meinung, die unumstößlich steht.
Letztendlich ist es jedem Menschen persönlich überlassen wie er mit alten Kondensatoren umgeht.
Ich beanspruche keinen Status auf -Allwissen- oder - allumfassender Objektivität- . E
s ist meine persönliche Erfahrung, mein persönliches Wissen und meine individuelle Ansicht.
Ebenso ist dies in diesem Beitragsstrang auch meine einzigste Stellungnahme zu diesem Thema, ich werde in diesem Strang keinen weiteren Beiträge verfassen!
freundliche Grüsse
Alex
P.S.
Hier übrigens ein Bild von unserem TK830, als es noch nicht restauriert war. Da sieht man sehr schön einen geborstenen Kondi: