Uher Variocord 263 -160mA-Sicherung fliegt immer raus
#1
Ich habe ein Uher Variocord 263 auf dem Tisch das mich zur Verzweiflung bringt. Die Feinsicherung mit 160 mA fliegt raus - aber nicht sofort, sondern mit Verzögerung. Beim ersten Einschalten klappt alles, das Gerät spielt Musik sauber ab. Dann wird aus- und danach wieder eingeschaltet: PENG - und die Sicherung ist ko. Ich habe schon die Zenerdiode ZF 33, den C 53 und den C 43 ausgetauscht, aber ohne Erfolg. Könnte der Germanium-Transistor AC 127 K - falls er denn kaputt sein sollte - einfach gegen einen BC 141/10 getauscht werden? In späteren Versionen der V263-Platine war das wohl der Fall. Oder habt ihr eine andere Erklärung für verzögerten Ausfall der Sicherung? Ich bin in punkto Elektronik halt noch ein Lehrling.- Meine Messungen mit dem Multimeter stimmen mit den Voltangaben im Stromleitplan fast genau überein. Nur beim T 20 weiß ich nicht, ob dort am Kollektor 25,66 oder 45,66 Volt anliegen müssen.Da ist in meinem Plan nicht zu entziffern.

Gruß und Danke Wink

Wolfgang
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#2
Hallo Wolfgang,

das hört sich etwas komisch an. R91 begrenzt ja den max. Strom auf ca 500 mA. R92 dient zur verzögerten Aufladung von C52 und damit dem langsamen Anstieg der Spannung. Miss doch mal die Spannung über R91. Nach der Schaltung sollen 1,1 Volt darüber abfallen. Oder du lötest T20 einfach mal aus und probierst dann. Du hast aber neue Elkos genommen?

Gruß
Michael
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#3
Moin
hast du mal darauf geachtet ob da eine Träge Sicherung verbaut sein muß, wenn die Sicherung stimmt dann mal die Endtransistoren vom Kühlblech lösen um festzustellen ob einer einen Schluß hat.
Gruß
siggi
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#4
Hallo,

Die Spannung am Kollektor von T20 ist mit 45,66 V angegeben. Wenn da 25,66 V wären, könnten an der Basis keine 34 V und am Emitter keine 33,43 V sein.
Den Transistor kannst du gegen irgendeinen modernen NPN-Transistor ausreichender Leistung austauschen. Das nützt aber garnichts, wenn ein Stromfresser dahinter sitzt. In meinem Schaltbild ist da ein AC141HK eingetragen.
Bei Wiedergabe-Betrieb versorgt diese Spannungsstabilisierung nur die Vorverstärker. Die Transistoren ziehen zusammen viel weniger Strom.
Bei Aufnahme kommt der Strom des Lösch-Oszillators dazu. Das wird schon deutlich mehr sein.
Du müßtest mal feststellen, wohin aus diesem Schaltungsteil hoher Strom fließt. Also die abgehenden Leitungen testhalber auftrennen und einen Strommesser dazwischenklemmen.

MfG Kai
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#5
Hallo,

danke an alle. Ich hoffe, dass ich das Problem heute nachmittag mit einem Freund gelöst habe. Wir haben mehrere Kondensatoren - C 43, C 66 C 53 - durch neue und spannungsfestere Typen ersetzt. Der Germanium-Transistor AC 141K (danke Kai, natürlich sind 45,66 Volt richtig) war in Ordnung, die Zenerdiode ZF 33 ebenfalls. Auch die Widerstände R 91 und 92 zeigten keine Auffälligkeiten. Ich vermute, dass es bei einem Kondensator nach einer gewissen Zeit wärmebedingt einen Kurzschluss gegeben hat. Falles die Sicherung wieder Erwarten wieder rausfliegt, melde ich mich wieder - HOFFENTLICH NICHT. Eingebaut habe ich übrigens eine mittelträge Sicherung - ist das okay?
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#6
Die Trägheit dient dazu, das Ansprechen auf kurze Stromspitzen, insbesondere den Einschaltstromstoß zu verhindern.
Wenn "mittelträge" bisher gut gegangen ist, ist das auch in Zukunft ok.
Gegen Kurzschluß oder hohen Dauerstrom hilft es sowieso nicht.
Die benötigte Spannungsfestigkeit der Kondensatoren steht in dem mir vorliegenden Schaltplan drin.
Die Zahlen müßte man auch lesen können, ohne viel von Elektronik zu verstehen Big Grin .

MfG Kai
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#7
Hallo Kai, danke für die schnelle Antwort. Die Kodensatoren hatten die laut Schaltplan notwendige Spannungsfestigkeit, waren aber steinalt. Jetzt ist neuer Ersatz mit mindestens 63 Volt Spannungsfestigeit drin und das V 263 läuft. Ich werde künftig beim Reizthema Kondensatoren öfter neue einbauen.

gruß

Wolfgang
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#8
Elektrolytkondensatoren altern nicht unbedingt in Würde. Wenn sie großzügig dimensioniert waren, können sie schon auch nach Jahrzehnten noch ihre Funktion erfüllen, aber das muss nicht sein. Außerdem sind sie Centbauteile, daher lohnt es sich aus meiner Sicht kaum, sie einzeln auszulöten, zu messen und wieder einzulöten. Daher belasse ich im Normalfall nur aufwändig zu wechselnde Boliden wie Doppel- und Dreifach-Siebelkos bei Röhrengeräten. Bei Transistorgeräten tausche ich jedenfalls sobald es Probleme gibt die Elkos in kritischen Bereichen, insbesondere der Spannungsversorgung. Noch mehr wenn es sich um bekannt ausfallsgefährdete Typen handelt, etwa goldene oder gelbe Frakos oder diverse Roederstein-Typen.

Noch extremer ist es bei jeglicher Form von Papierkondensator (Wima Tropydur, etc.). Die fliegen bei mir raus bevor das Gerät auch nur Netzspannung sieht.
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#9
Hallo,
jetzt muss ich mich wegen meinenem Variocord 263 noch einmal melden. Das Thema Sicherung ist zwar erledigt, aber bei einer Probeaufnahme in Stereo ist nach etwa fünf Minuten der rechte Kanal immer leiser geworden. Nach einer Minute war aus dem rechten Lautsprecher der Stereoanlage nichts mehr zu hören. Die internen LS scheinen beide zu fuktionieren. Hat jemand einen Tipp wo der Fehler liegen könnte? Dann kann ich gezielter messen.

Gruß

Wolfgang
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#10
Tonkopf65,'index.php?page=Thread&postID=231906#post231906 schrieb:Ich werde künftig beim Reizthema Kondensatoren öfter neue einbauen.
Sic!

Bei einer 263, die ich hier habe, waren im Wiedergabeteil zwei alte Frako-"Schiffchen" verbaut. Das sind Elkos, die in einem weissen Plastegehäuse stecken, was an einer Seite abgerundet ist. Das sind die ersten Kandidaten ...

Gruß
Michael
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#11
Wenn man keine weiteren Anhaltspunkte hat, und den Fehler finden möchte, statt nur die "üblichen Verdächtigen" auszutauschen, dann sollte man damit anfangen, in dem ganzen Verstärkerzug die im Schaltbild angegebenen Gleichspannungen nachzuprüfen. Wenn da noch nichts auffällt, Tongenerator auf den Eingang und die NF-Pegel nachprüfen... oder mit einem Testverstärker die Meßpunkte abhorchen.

MfG Kai
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#12
Also nichts für ungut, aber in der Zeit hast du die üblichen Verdächtigen aber zweimal getauscht. Bei einer A820 oder M15 oder ähnliche Kaliber ist deine Methode sicherlich gerechtfertigt. Ich glaube, es geht hier lediglich darum, das Gerät wieder ans Laufen zu bekommen.

Gruß
Michael
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#13
Ich kenne die Dinger.
Wer in Elektronik-Basteln nicht geübt ist, läuft aber Gefahr, beim Aus- und Einlöten Platinen zu beschädigen und unwissentlich zusätzliche Fehler einzubauen.
Bei Erfahrung oder Glück geht es gut, andernfalls hat man hinterher noch mehr Probleme und die Fehlersuche wird noch schwieriger, weil man als Hilfswilliger noch nicht mal davon ausgehen kann, daß die Platinen korrekt bestückt sind und nur defekte Teile zu finden sind.
Es schadet auch nichts, wenn man als Tonbandgeräte-Benutzer etwas durch Fehler-Aufspüren lernt. Um so eher kommt man immer mehr selbst mit den bockigen Geräten zurecht.

MfG Kai
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