Magnetfeldmessgerät
#1
Hallöchen,

ich habe rein zufällig Geräte wie diese auf Ebay gefunden: https://www.ebay.de/itm/Mini-LCD-EMF-Det...3117347272

Könnten die vielleicht benutzt werden, um zu checken, ob Tonköpfe und andere Teile magnetisiert sind und entmagnetisiert werden sollen? Kennt sich jemand damit aus?

Gruß

Nelson
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#2
t20,'index.php?page=Thread&postID=230676#post230676 schrieb:Könnten die vielleicht benutzt werden, um zu checken, ob Tonköpfe und andere Teile magnetisiert sind und entmagnetisiert werden sollen? Kennt sich jemand damit aus?
Wenn ich die technischen Daten recht verstehe, ist dieses Messgerät nur für Wechselfelder geeignet:

Genauigkeit: ... bei 50Hz oder 60Hz
Testbandbreite: 30Hz-300Hz

Eine evtl. Gleichfeldremanenz im AK oder LK lässt sich am sichersten nachweisen durch eine Messung des quadratischen Klirrfaktors bei der Aufzeichnung. Sie kann auch durch einen unsymmetrischen HF-Strom verursacht werden, der mit diesem Messgerät ebenfalls nicht angezeigt werden könnte.

Eine der empfindlichsten Anzeigemethoden ist das (in meinem Avatar abgebildete) sog. Symmetrierband, das jede Art von Gleichfeld, einschließlich des Erdmagnetfeldes, gnadenlos aufzeigt, da seine Magnetschicht sprossenförmig unterbrochen ist und damit das Gleichfeld in ein Wechselfeld "zerhackt", das der Wiedergabekopf übertragen kann. Leider sind diese Messmittel inzwischen fast so schwer aufzutreiben wie das Original des Bernsteinzimmers :whistling:

Ich denke das Geld dürfte in einer Entmagnetisierdrossel sinnvoller angelegt sein; bei sachgerechtem Gebrauch ist einmal zuviel präveniv entmagnetisiert besser als einmal zuwenig.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#3
Ich habe eine Entmagnetisierungsdrossel, dachte aber dass vielleicht ein Messgerät zum Nachchecken, ob alles nach der Entmagnetisierung ordentlich ist, schön wäre. Vielleicht ist das einfach für zuhause übertrieben.

Das Sprossenband: Wow! Sowas herzustellen war bestimmt nicht einfach. Ich habe ein Bild von einer Spule mit 3m davon gesehen. Das muss teuer gewesen sein, wenn nur 3m geliefert wurden.
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#4
Man braucht eigentlich nur eine kleine (50 cm ?) Endlosschleife.

MfG Kai
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#5
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=230742#post230742 schrieb:Man braucht eigentlich nur eine kleine (50 cm ?) Endlosschleife.
So war es von Agfa auch gedacht, weil man sonst bei 3 m selbst bei 19 cm/s ständig am Rückspulen ist.

Zwei kleine Probleme damit:
1) Die Schleife muss für jeden Maschinentyp unterschielich lang sein, es sei denn man bastelt sich für jede Maschine eine andere Umwegschleife.
2) Durch den häufigen Durchlauf ist auch ein Sprossenband irgendwann verschlissen und heutzutage praktisch unersetzbar.

Aus diesen Gründen bin ich froh um meine 20 Meter und hüte sie wie meinen Augapfel 8|

Methoden zur Herstellung von Symmetrierbändern finden sich in der Grundlagenliteratur.
Im Anhang ein 1968 von der Agfa patentiertes Verfahren.

Ein ausführlicher Artikel des Erfinders Friedrich Krones von 1961 ist hier downloadbar:
https://we.tl/t-wNtG3IfvXh
(Link bleibt 7 Tage aktiv.)


Grüße, Peter


Angehängte Dateien
.pdf   DE000001815144A AGFA - Symmetrierband (1968).pdf (Größe: 233.61 KB / Downloads: 18)
Grüße
Peter


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#6
In der Arbeit von Krones auf Seite 3 ist das Ausstanzen von Löchern als alternatives Herstellungsverfahren genannt. Ein solches Werkzeug, welches in ein vorbeilaufendes Tonband Löcher stanzt sollte auch heute noch einfach herzustellen sein. Wenn es Symmetrierbänder wirklich noch braucht, wäre das m. E. ein gangbarer Weg unter Verwendung normalen Studiobandmaterials.
Gerhard
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#7
Sonicman,'index.php?page=Thread&postID=230752#post230752 schrieb:Wenn es Symmetrierbänder wirklich noch braucht, wäre das m. E. ein gangbarer Weg unter Verwendung normalen Studiobandmaterials.
Wenn das Ausstanzen eine signifikante Wirkung haben soll, müssen die Löcher entsprechend groß sein, was das Bandmaterial mechanisch schwächt. Zu beachten ist auch, dass die Magnetschicht an den Ausstanzungen verletzlich wird, wenn das Ausstanzwerkzeug nicht skalpellscharf ist.

Die größte Anzeigeempfindlichkeit ergibt sich tatsächlich durch die Zebrastreifenbeschichtung, wie sie dann auch von Agfa realisiert wurde.

Immerhin wäre die Lochstreifenlösung besser als gar nichts, heutzutage ist aber die Messung und Minimierung des quadratischen Klirrfaktors mit digitalen Messmitteln einfacher.

Grüße, Peter
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Peter


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#8
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=230758#post230758 schrieb:heutzutage ist aber die Messung und Minimierung des quadratischen Klirrfaktors mit digitalen Messmitteln einfacher.
Das setzt aber sicher voraus, daß ein Messton mit extrem geringen quadratischen Verzerrungen auf den Aufnahmekopf gelangt.
Bei vielen Heimtonbandgräten kann man davon wohl nicht ausgehen.

MfG Kai
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#9
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=230761#post230761 schrieb:Bei vielen Heimtonbandgräten kann man davon wohl nicht ausgehen.
Durchaus möglich. Dann allerdings würde ich den Sinn eines Symmetrierbandes nicht recht einsehen, wenn ohnehin eine Entmagnetisierdrossel zur Verfügung steht. Das Symmetrierband war von Beginn an eher für professionelle Anwendungen vorgesehen.

Grüße, Peter
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Peter


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