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Hallo in die Runde,
Jetzt bin ich seit ein paar Wochen glücklicher Besitzer einer Revox A77, die ich auch regelmäßig zum Einsatz bringe. Aber nun eine Frage dazu: Der Einschalter hat vier Positionen: Jeweils eine für große und kleine Spulen bei 19 und 9,5 cm/s. Wo genau ist der Unterschied zwischen der Stellung für große und der für kleine Spulen? Ich vermute, es hat mit der Zugkraft zu tun, aber auf welchen Bandteller bezieht sich das? Auf welche Stellung sollte ich den Schalter stellen, wenn ich zum Beispiel links eine kleine und rechts eine große Spule habe und umgekehrt? Als "groß" werden dabei wohl Spulen angesehen, die größer sind als 18 cm.
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Die Schalterstellung hat nur indirekt mit der Spulengröße (Außendurchmesser) zu tun, sondern (siehe Betriebsanleitung) mit dem Durchmessers des Innenkerns der Spule. Bei weniger als 6cm wird der kleinere Kreis der Schalterstellung verwendet. Dies verändert die elektromagnetische Zugkraft welche der Wickelmotor aufbringt auf das optimale Maß. Also für geringe Wickelkerndurchmesser wird diese Kraft reduziert. Inwieweit auch der rechte Wickelmotor eine Anpassung erfährt müsste ich den Schaltplan entnehmen, liegt mir aber gerade nicht vor. Es gibt aber keinen Grund von der Vorgabe des Geräteherstellers, wie im Handbuch angegeben abzuweichen.
Thomas
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Hallo,
der Spulengrößenumschalter legt fest ob beide Wickelmotoren mit 42 V, klein oder 55 V, groß versorgt werden. Bei Umspulbetrieb werden 105 V zugeführt, unabhängig von der Schalterstellung. Die Betriebsanleitung sagt, daß man immer gleichgroße Spulen verwenden soll. Das mache ich auch nicht immer so. Z.B. 13 cm-Spulen vom Report wickele ich mit 18 cm-Leerspule auf. Bisher habe ich noch nichts Nachteiliges festgestellt. Wahrscheinlich handelt es sich um nur messtechnisch feststellbare Einflüsse auf die Banddehnung.
Viel Spaß beim Tonbandeln
Jürgen
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Hintergrund der Frage ist, dass ich Bandmaterial von zwei 18er Spulen zusammen kleben und auf einer 26er Spule vereinigen will. Aber dann tut man das wohl am Besten durch Umspulen.
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Arctic_ReFox,'index.php?page=Thread&postID=213524#post213524 schrieb:Hintergrund der Frage ist, dass ich Bandmaterial von zwei 18er Spulen zusammen kleben und auf einer 26er Spule vereinigen will. Aber dann tut man das wohl am Besten durch Umspulen. Es ist doch nicht so, dass das Band bei der unpassenden Einstellung gleich zerrisen wird ^^ . Es zieht rechts bzw. bremst links eine Kleinigkeit stärker. Man spürt das ja, wenn man das Band über den Finger laufen lässt und dann umschaltet.
Beim Umspulen hat der Schalter keinen Einfluss, wie Olav schon schrieb.
Die Umschaltung hat den Hintergrund, dass es (außer vielleicht zur Banddehnung bei dünnen Tapes) zu Gleichlaufschwankungen kommen kann, wenn der linke Wickel sehr klein ist und der Bandzug zu groß. Es tritt dann Schlupf zwischen Capstan und Gummirolle auf. Besonders bei den Maschinen mit polierter Tonwelle und abgenutzer Andruckrolle hat man das gelegentlich mal. Bei der B77 kommt es noch öfters vor, wenn der Überhub des Rollenmagneten nicht ausreicht. Dann nützt auch das Umschalten nichts.
LG Holgi
olav246,'index.php?page=Thread&postID=213523#post213523 schrieb:Die Betriebsanleitung sagt, daß man immer gleichgroße Spulen verwenden soll. Das mache ich auch nicht immer so. Z.B. 13 cm-Spulen vom Report wickele ich mit 18 cm-Leerspule auf. Bisher habe ich noch nichts Nachteiliges festgestellt. M.W. meint das den Kerndurchmesser der Spulen. Der war bis zu 18 cm Spulen 6 cm und für 25cm und 26,5 cm knapp 10 cm. Bei 22cm Spulen weiss ich es ehrlich gesagt nicht sicher. Probleme macht da aber weniger meine A77 sondern eher mal meine B36. Wobei ich das mit den Gleichlaufschwankungen am Bandende bisher eher der Andruckrolle zugeschrieben habe. Die ist dort nicht mehr die graue Originale sondern eine Ersatzrolle. Da soll es ja unterschiedliche Qualitäten geben. Das das auch mit dem Bandzug zu tun haben könnte ist mir noch gar nicht in den Sinn gekommen. Aber auch das "robustere" Revox B36 Laufwerk zerreist keine kleinen 13er Spulen.
P.S. Oha, das mit dem Innendurchmesser hat Thomas auch schon geschrieben. Asche auf mein Haupt...
VG Martin
Arctic_ReFox,'index.php?page=Thread&postID=213524#post213524 schrieb:Hintergrund der Frage ist, dass ich Bandmaterial von zwei 18er Spulen zusammen kleben und auf einer 26er Spule vereinigen will. Aber dann tut man das wohl am Besten durch Umspulen. Mache das auf meiner A77 gerne mit Vorspulen. Ist ja auch eine nützliche Klebeschiene an meiner Mk II.
VG Martin
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leserpost,'index.php?page=Thread&postID=213530#post213530 schrieb:Arctic_ReFox,'index.php?page=Thread&postID=213524#post213524 schrieb:Hintergrund der Frage ist, dass ich Bandmaterial von zwei 18er Spulen zusammen kleben und auf einer 26er Spule vereinigen will. Aber dann tut man das wohl am Besten durch Umspulen. Mache das auf meiner A77 gerne mit Vorspulen. Ist ja auch eine nützliche Klebeschiene an meiner Mk II.
VG Martin
Die Schiene hat meine Mk I auch. Ich war halt nur in Sorge, weil das Doppelspielband ja dünner ist als das Langspielband, dass es bei einer anderen Schalterstellung evtl. kaputt geht. Vor allem weil ich das mittelfristig auch noch mit Dreifachspielband (18-180 von Maxell) ausprobieren wollte.
ich hab es bisher nur mit Langspielband gemacht. Doppelspielband oder gar TP sehe ich eigentlich mehr auf Spulen bis 18cm um auch mit kleineren Spulen brauchbare Laufzeiten zu bekommen.
VG Martin
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Klar, ein Maxell 18-360 wäre ein bisschen Overkill. Aber probieren würde ich es trotzdem gern mal.
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Probieren kannst du, was du willst. Ich sage dir aber voraus, dass das Dreifachspielband nach einigen Durchläufen auf der Revox anfangen wird, sich am Rand zu wellen! Das ist damals für Geräte mit geringem Bandzug konzipiert worden, zum Bleistift für Batteriegeräte. Die Revox ist viel zu robust dafür. Oder besser: sie geht zu robust mit dem Band um.
Außerdem kannst du es nicht bis 0 dB aussteuern. Die Magnetschicht ist zu dünn dafür.
Aber jeder muss so seine Erfahrungen für sich sammeln. Macht ja nix!
Gerade wieder etwas auf der A77 umgespult. Auch bei gleichem Kerndurchmesser funktionieren zwei gleich große Spulen deutlich besser als unterschiedliche Größen. Ich denke die Betriebsanleitung liegt da vielleicht doch nicht ganz daneben....
P.S. Jetzt weiss ich auch warum -> Jede Spulengröße hat einen eigenen Kerndurchmesser => Zweifle niemals an der Bedienungsanleitung :whistling:
VG Martin
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hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=213536#post213536 schrieb:Probieren kannst du, was du willst. Ich sage dir aber voraus, dass das Dreifachspielband nach einigen Durchläufen auf der Revox anfangen wird, sich am Rand zu wellen! Das ist damals für Geräte mit geringem Bandzug konzipiert worden, zum Bleistift für Batteriegeräte. Die Revox ist viel zu robust dafür. Oder besser: sie geht zu robust mit dem Band um.
Außerdem kannst du es nicht bis 0 dB aussteuern. Die Magnetschicht ist zu dünn dafür.
Also mit anderen Worten: Du würdest von der Verwendung von Dreifachspielband auf der A77 generell abraten, nicht nur auf großen Spulen?
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Ich nutze seit ca. 12 Jahren (solange hab ich erst die A77) ORWO Typ 130 Dreifachspielbänder auf 15er Spulen darauf, ohne daß sich irgendwelche Dehnungen oder Wellen gebildet haben. Die A/B77 können das prima. Allerdings vermeide ich häufiges Spulen und Stoppen.
Wobei die A/B77 bei ordentlich eingestellten Bremsen sehr sanft bremsen.
Deswegen seh ich auch mit 26er Spulen kein Problem, solange man nicht ständig hin- und herspult. Beim reinen durchlaufen lassen gleich garnicht.
Hatte auch schon Dreifachspielbänder auf meiner A807 und M15a laufen lassen, ebenfalls ohne Probleme. Man muß halt nur Bandzugspitzen vermeiden.
Aussteuerung muß natürlich aufgrund der geringen Schichtdicke vorsichtiger erfolgen.
Viele Grüße,
Matthias
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Hallo an Martin/leserpost und an alle,
ich muss dich gleich zweimal korrigieren.
- alle großen Spulen - 22, 25 und 26,5 cm - haben einheitlich 10 cm Kerndurchmesser, 18er Spulen haben 6 cm, kleinere haben kleinere.
- die Stellung 'große Spulen' (O) bei der A 77 ist bei Verwendung von Spulen mit 10cm-Kern zu verwenden, die Stellung 'klein' (o) für 6 cm und weniger.
An alle: Zu den Basics des Tonbandelns gehört, auf beiden Seiten gleich (oder wenigstens ähnlich) große Spulen zu verwenden. Keinesfalls 26er und 18er gleichzeitig.
Mein Senf zum Thema Triple auf 26er Spulen: Abzuraten, da nicht betriebssicher. So einfach.
Beste Grüße
Stefan
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Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=213621#post213621 schrieb:An alle: Zu den Basics des Tonbandelns gehört, auf beiden Seiten gleich (oder wenigstens ähnlich) große Spulen zu verwenden. Keinesfalls 26er und 18er gleichzeitig.
Beste Grüße
Stefan
...für die A77 vielleicht
Dann schaut das mal an
Umspultest
Gruß
Manfred
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Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=213621#post213621 schrieb:An alle: Zu den Basics des Tonbandelns gehört, auf beiden Seiten gleich (oder wenigstens ähnlich) große Spulen zu verwenden. Keinesfalls 26er und 18er gleichzeitig.
Grundsätzlich würde ich das auch immer tun - allein schon aus ästhetischen Gründen. Aber ich stellte mir halt die Frage, wie man es macht, wenn man zwei 18er-Spulen auf einer 26er vereinigen will. Ich hatte gedacht, es sei besser, das während einer Aufnahme zu machen, die man dann eben kurz unterbricht, um Vor- und Nachspannband abzuschneiden, zusammenzukleben und weiter zu machen. Aber wenn ich diesen Thread richtig verstehe, macht man das wohl am Besten durch Umspulen.
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Meine Ambitionen, Dreifachspielband zusammenzukleben habe ich schon begraben und je länger ich darüber nachdenke, umso mehr überlege ich, die Spule Triple, die ich gekauft habe, weiter zu verhökern. Benutzt habe ich sie auf der A77 noch nicht.
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Einmal komplett umspulen von zwei 18er Spulen auf eine 26er bereitet mit der A77 keine Probleme. Die höchste Zugbelastung des Bandmaterials tritt ja beim Start des Umspulvorgangs auf. Da dieser jeweils bei einer noch vollen 18er Spule stattfindet, deren Wickeldurchmesser größer als der einer leeren 26er ist, ist das eher unbedenklich. Vorsichtig wäre ich nur damit, aus der Position fast leere 18er Abwickelspule gegenüber fast voller 26er Aufwickelspule von Stillstand auf schnellen Vor- oder Rücklauf zu schalten.
Viele Grüße,
Martin
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Schon wieder scheine ich irgenwas aufgesessen zu sein. Denn ich war der Meinung, daß der Schalter nur auf den linken Motor einen Einfluß hat, oder gibt es da wieder Unterschiede zwischen A/B/PR???
Und mit den Gleichlaufschwankungen muß ich leider nochmal korrigieren: Der Schlupf zwischen Capstan/Andruckrolle und Band wird ungleichmäßig. Schlupf ist IMMER da! Denn gäbe es keinen Schlupf, könnte das Band physikalisch nicht transportiert werden. Der muß nur schön gleichmäßig sein.
LG Martin
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Arctic_ReFox,'index.php?page=Thread&postID=213624#post213624 schrieb:Aber wenn ich diesen Thread richtig verstehe, macht man das wohl am Besten durch Umspulen.
Hallo Polar-Re-fuchs,
gerade beim (schnellen) Umspulen würde ich das nicht machen. Meiner Ansicht nach geht es dabei auf einem Grosspuler noch am heftigsten zur Sache. Vielleicht nicht gerade beim Lauf aber zumindest beim Bremsen. Das Spulen (normaler Abspiel-Betrieb) von 18 auf 26,5 halte ich noch für unbedenklich. Der Wickel wird anfänglich erstmal nicht so toll sein aber wenn Du das Material der kleinen Spulen auf der grossen zusammengeklebt aufgewickelt hast, kannst Du danach noch ein- zweimal zwischen zwei grossen Spulen umspulen (ebenfalls im Abspiel-Betrieb). Danach sollte sich ein "gesunder" Wickel eingestellt haben. Mit den dann noch vorliegenden Einschränkungen (Materialdicke etc.) musst Du dann natürlich leben - dagegen ist kein Kraut gewachsen. Man kann eben nicht alles haben.
Gruß
Peter
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Zelluloid,'index.php?page=Thread&postID=213634#post213634 schrieb:gäbe es keinen Schlupf, könnte das Band physikalisch nicht transportiert werden. ?( Wieso das ? Da bin ich auf eine Erklärung gespannt...
MfG Kai
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Da müßte ich meine Unterlagen aus dem Studium raussuchen und wieder verstehen lernen.....
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kaimex,'index.php?page=Thread&postID=213642#post213642 schrieb:Wieso das ? Da bin ich auf eine Erklärung gespannt... Das würde mich auch interessieren. Man stelle sich vor, das Band hätte eine Perforation und die Tonwelle Zähne. Dann wäre es zwar eigentlich nicht nötig, eine Andruckrolle zu verwenden (beim Film ist das ja auch nicht der Fall), aber wenn sie da wäre, würde das Band doch auch ohne Schlupf transportiert, oder sehe ich das falsch? Damit ist deine These bereits widerlegt.
Und beim Tonband in der Realität? Da gibt es auch Geräte mit aufgerauter, gestrahlter Welle, und wenn die Andruckrolle noch neu und total griffig ist, tritt da doch so gut wie kein Schlupf auf. Und das Band wird auch transportiert!
Nee, nee, mein lieber Martin, jetzt willst du uns veräppeln...
Und der Bandzugschalter wirkt bei der A und der B 77 auf beide Wickelmotoren.
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Martin hat im Grunde recht, beim Antrieb durch Reibung, wie bei der Andruckrolle/Tonwelle, beim Riemenantrieb oder auch beim Autoreifen, entsteht immer Schlupf.
Gruß Ulrich
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Ja, er entsteht, das streitet ja niemand ab! Aber notwendig für den Antrieb ist er nicht, mehr ein notwendiges Übel.
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Konstruiere mal einen Antrieb mit Tonwelle und Gummiandruckrolle ohne Schlupf, du wirst erkennen das er tatsächlich notwendig ist.
Der Vergleich mit der Perforation hinkt übrigens, das ist ja ein Verzahnung.
Gruß Ulrich
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kaimex,'index.php?page=Thread&postID=213642#post213642 schrieb:Da bin ich auf eine Erklärung gespannt... Wie fast jeden Einzelaspekt der Magnetbandtechnik haben Spezialisten in der Vergangenheit auch das Phänomen „Schlupf bei Gummiandruckrollenantrieb“ mit nachgerade wissenschaftlicher Gründlichkeit und Ausdauer verfolgt.
Diese Zitate konnte ich auf die Schnelle finden ...
„Technik der Magnetspeicher“ 1960, S. 129 behandelt in Kurzform Gummiandruckrollen, deren Kontakt zur Tonwelle (hier „Tonrolle“ genannt) über die Bandbreite hinausragt:
„Bei den meisten Geräten ist sowohl die Ton- als auch die Gummirolle breiter als das Band, so dass zu beiden Seiten des Bandes noch eine Reibungskupplung stattfindet. Da die Reibung zwischen Band und Gummi stärker ist als auf der glatten Tonrolle, findet infolge der unterschiedlichen Geschwindigkeiten an der Gummioberfläche ein ständiges Gleiten des Bandes auf der Tonrolle statt, was schnelleren Verschleiß zur Folge hat …“
In der zweiten Ausgabe von „Technik der Magnetspeicher“ 1978 S. 82 steht:
„Sofern die Differenz der Bandzugkräfte den zur Verfügung stehenden Betrag nicht überschreitet, nimmt das Band die Geschwindigkeit an, die sich für die neutrale Faser bei der Umschlingung der Antriebswelle errechnet. Lediglich die durch die unterschiedlichen Bandzüge vor und hinter der Antriebswelle unterschiedlichen Banddehnungen führen zu einem Dehnschlupf.“ Und dann: „Ist die Andruckrolle breiter als das Band, erfolgt die Bandmitnahme je nach Andruckbreite und Reibbeiwert für Band/Welle und Andruckrolle/Welle durch die Welle oder die Rolle.“
Dem anschließenden Quellenverweis bin ich mangels Interesse nie nachgegangen:
Ch. Schneider / Horst Völz: Grundlagen der magnetischen Signalspeicherung, Bd. II: Magnetbänder und Transportwerke. Berlin (DDR): Akademie-Verlag 1970.
Google spuckt mit dieser Information nicht viel Sinnvolles aus.
Vielleicht hat hier jemand dieses Werk zufällig in seinem Bestand?
Ulrich Harten über einige Erkenntnisse beim Capstan-Andruckrolle-System (BASF-intern, 1991):
„Würde zwischen Band und Capstan eine Haftreibung oder auch nur eine Gleitreibung mit festem Reibungskoeffizienten wirken, so müsste das Band bis zu einer gewissen Bandzugdifferenz genau mit 0% Drift laufen und schlagartig stehenbleiben, wenn der einlaufseitige Bandzug auch nur geringfügig erhöht wird. Offenbar ist dies nicht der Fall. Vielmehr gibt es einen recht breiten Bereich mit zugabhängiger Drift, oder, anders gesagt, mit geschwindigkeitsabhängigem Reibungskoeffizienten zwischen Band und Capstan. Und zwar steigt der Reibungskoeffizient mit steigender Relativgeschwindigkeit zwischen Band und Capstan. Diese Geschwindigkeitsabhängigkeit wird sowohl von der Capstan- als auch von der Bandoberfläche beeinflusst.“
Hier folgt der Quellenverweis auf einen Untersuchungsbericht der N.V. Philips Fabrieken te Hasselt von 1975: „Behavior of Capstan and Pinchroller in Magnetic Tape Recorders“, den ich leider ebenfalls nicht besitze.
Weiter:
„Besteht ein direkter Kontakt zwischen Andruckrolle und Capstan, so wird ein Teil der Durchzugskraft nicht durch die Reibung zwischen Band und Capstan, sondern über die Bandrückseite und die Andruckrolle geleistet. Da der Reibungskoeffizient Gummi-Capstan und Gummi-Band höher ist als zwischen Band und Capstan, kann dieser indirekte Anteil auch bei nur geringem übergreifen der Andruckrolle schon deutlichen Einfluss haben. Das Übergreifen der Andruckrolle bewirkt aber nicht einfach eine Erhöhung der Durchzugskraft, sondern auch einen flacheren Verlauf der Schlupfkurve, insbesondere auf dem Ast mit negativer Drift. … Die Ursache ist ein elastischer Schlupf, der durch eine Torsion der Andruckrolle entsteht: Durch eine stärkere Dehnung der Andruckrolle bei höherem Bandzug wird diese langsamer, was sich dann zum Teil auf das Band überträgt.“
Mehr habe ich bis jetzt zum Thema „unvermeidlicher Schlupf“ nicht gefunden.
Grüße, Peter
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Peter
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Hallo Peter,
danke für deine Recherche.
Da staunt der Mechanik-Laie (ich) und ist trotz der vielen Worte so schlau als wie zuvor (mangels Einfühlvermögen und Eindenkbereitschaft).
Was mir sofort einleuchtet, ist, daß es mal so und mal anders sein kann, insbesondere bei den von Holger erwähnten angerauten Tonwellen (die, wenn sie richtig pickelig wären, das Band bestimmt mitnehmen könnten, wie die Zähne beim Filmtransport).
Resümieren kann man aber wohl doch: der Schlupf tritt leider aus unterschiedlichen Gründen auf, eine physikalische Notwendigkeit für den Transport ist aber nicht zu erkennen.
Für die Praxis interessanter ist, wie groß dieser Schlupf normalerweise typisch ist. Muß er beim Tonwellendurchmesser schon berücksichtigt werden, um auf die richtige Bandgeschwindigkeit zu kommen ?
Zusatzgedanke: Wenn oft/meist der Transport durch Abrollen der Andruckrolle am Capstan und Mitnahme des Bandes durch die Andruckrolle erfolgt, wäre es dann nicht sinnvoll, die Andruckrolle "brutalstmöglich" mit Zähnen unterhalb und oberhalb des Bandes anzutreiben ? 8o
Wie schön, daß man all diese Probleme durch Wechsel zur digitalen Audio-Aufzeichnung hinter sich lassen kann
MfG Kai
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uk64,'index.php?page=Thread&postID=213676#post213676 schrieb:Der Vergleich mit der Perforation hinkt übrigens, das ist ja ein Verzahnung. Nö, er hat ja behauptet, dass ohne Schlupf physikalisch kein Bandtransport möglich sei!
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Die etwas breitere Andruckrolle wird auf den Differenzflächen abseits des Bandes direkt von der Tonwelle gegriffen und sorgt für den weitgehend synchronen Lauf mit der Tonwellenoberfläche. Das Band wird zwar auch von der Tonwelle gegriffen, weit mehr aber von der Andruckrolle. Um den Schlupf zu verringern sind die meisten Tonwellen auf ihrer Oberfläche fein mattiert, so das sie bei leicht verhärtender Andruckrolle nicht gleich in einen hörbaren Schlupf kommen. Geringfügige Schlupfbewegungen sind schon aufgrund der Dehnungen des Gummis und auch ein wenig durch die Längselastizität des Bandträgermaterials unvermeidlich und systembedingt. Bei guter Abstimmung ist der Schlupf vielleicht noch mess- aber nicht mehr hörbar.
Schlupf hat man ferner bei reibrad- wie auch riemengetriebenen Plattenspielern. Auch hier ist bei guter Abstimmung aber der Schlupf in der Praxis vernachlässigbar.
PS. Ich habe eine B-215 zum Service mit richtig harten Andruckrollen aus roten Gummi. Da rutschen die Capstanwellen sogar ohne Band durch...
Gruß André
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Peter Ruhrberg schrieb in [28]:
Zitat:Dem anschließenden Quellenverweis bin ich mangels Interesse nie nachgegangen:
Ch. Schneider / Horst Völz: Grundlagen der magnetischen Signalspeicherung, Bd. II: Magnetbänder und Transportwerke. Berlin (DDR): Akademie-Verlag 1970.
Google spuckt mit dieser Information nicht viel Sinnvolles aus.
Vielleicht hat hier jemand dieses Werk zufällig in seinem Bestand?
Ich habe zwar die Ausgabe, hat auch nur ca. 130 Seiten, davon beschäftigen sich ca.55 mit dem Transportwerk aber... wonach soll ich suchen?
Da werden wohl alle damals vorhanden Bandtransport-Werke erörtert.
Das ist m.E. eine sehr anspruchsvolle Buchreihe, gut geschrieben aber kein BlaBla.
Friedrich hatte diese Bücher schon mal empfohlen.
Viele Grüße
Volkmar
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Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=213685#post213685 schrieb:Ich habe zwar die Ausgabe
Zufällig alle drei Bände? Die als pdf, das wäre mal was.
(Ich kann Bücher in hoher Auflösung - für evtl. Zeichnungen - schonend, und relativ schnell scannen.)
Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=213685#post213685 schrieb:wonach soll ich suchen?
Tja, wenn ich das wüsste … Die verweisenden Autoren haben sich leider nicht die Mühe gemacht, mit Seitenangaben aufzuwarten.
Bei Volltextrecherche würde ich simplerweise nach „Andruckrolle“, „Schlupf“ u.ä. suchen.
Nach den von mir zitierten Abschnitten musste ich allerdings zu Fuß suchen, weil die Trefferliste für diese Suchbegriffe doch recht länglich geriet.
Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=213685#post213685 schrieb:Das ist m.E. eine sehr anspruchsvolle Buchreihe, gut geschrieben aber kein BlaBla.
Bei dem, was ich zu Studentenzeiten an Literatur aus dem Akademie-Verlag (Verlag Technik, Akademische Verlagsgesellschaft …) kennenlernen konnte, erwarte ich nichts anderes. Die damals versäumte Lektüre nachzuholen würde mich heute reizen.
Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=213685#post213685 schrieb:Friedrich hatte diese Bücher schon mal empfohlen. Leider kann ich mich nicht erinnern, sie bei ihm gesehen zu haben.
Vielleicht habe ich ja nicht seinen kompletten Bestand durchforstet :whistling:
Grüße, Peter
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uk64,'index.php?page=Thread&postID=213676#post213676 schrieb:Konstruiere mal einen Antrieb mit Tonwelle und Gummiandruckrolle ohne Schlupf, du wirst erkennen das er tatsächlich notwendig ist.
Der Vergleich mit der Perforation hinkt übrigens, das ist ja ein Verzahnung.
Gruß Ulrich
Warum der Schlupf aber notwendig für den Bandtransport sein soll, kapier ich immer noch nicht. Dass in der Praxis Schlupf auftritt, ist nicht von der Hand zu weisen, dass er aber für den Bandvortrieb unablässig sei, übersteigt mein mechanisches Verständnis. Bei Reibung an Gummi spielt Verzahnung übrigens auch eine Rolle, da sich der weiche Gummi ja an die Oberfläche des Reibungspartners anpasst, was als Verzahnung seine Reibung verstärkt.
Viele Grüße
Lukas
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Man muß wohl physikalisch zwischen Gleitschlupf und Dehnschlupf unterscheiden. Gleitschlupf kann man wohl verhindern, Dehnschlupf nicht.
Gerhard
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Peter schrieb in [33]:
Zitat:Zufällig alle drei Bände? Die als pdf, das wäre mal was.
Wieso nur Drei?
Zitat:(Ich kann Bücher in hoher Auflösung - für evtl. Zeichnungen - schonend, und relativ schnell scannen.)
Wie darf ich mir das vorstellen?
Kann ich nach dem Scann die Seiten zum Buchbinder bringen?
Viele Grüße
Volkmar
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Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=213720#post213720 schrieb:Wieso nur Drei? Weil ich bis dato nur Verweise auf drei Bände „Grundlagen der magnetischen Signalspeicherung“ gefunden hatte, unter anderem in „Elektronik - Grundlagen, Prinzipien, Zusammenhänge“ von Horst Völz (Akademie-Verlag 1986).
Inzwischen habe ich weitere Verweise mit leicht verändertem Titel gefunden („Grundlagen der magnetischen Schallspeicherung“).
Dort wird auch ein Band VI erwähnt.
Wie viele Bände es nun wirklich sind, weiß ich nicht. Weißt du es?
Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=213720#post213720 schrieb:Wie darf ich mir das vorstellen? Hier der Aufbau:
Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=213720#post213720 schrieb:Kann ich nach dem Scann die Seiten zum Buchbinder bringen? Nur dann, wenn sie es schon vorher nötig hatten.
Wegen des Scannens nicht.
Grüße, Peter
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hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=213679#post213679 schrieb:Nö, er hat ja behauptet, dass ohne Schlupf physikalisch kein Bandtransport möglich sei!
Genau da lag er ja irgendwie richtig, es fehlten nur die Argumente.
Martin, nun mach mal Die Stichworte stehen, Makro und Mikroverzahnung, Reibung, Dehnen, Gleiten.......
Gruß Ulrich
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Falls sich jemand intensiver mit dem Thema Andruckrollenantrieb, Schlupf etc. befassen möchte:
inzwischen habe ich die Bände I-III der Reihe von Horst Völz "Grundlagen der magnetischen Signalspeicherung" digitalisiert. (Den letzten - "Digitalspeicher" - habe ich weggelassen.)
Die "Grundlagen der Transportwerke" des Band II enthalten im Abschnitt "Bewegung des Aufzeichnungsträgers" ab S. 52 eingehende Betrachtungen über einige Besonderheiten des Gumminandruckrollenantriebs.
Band II gibt's hier: https://we.tl/fas1QWAhBr (Link bleibt eine Woche gültig).
Grüße, Peter
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Danke Peter für den Link.
Da habe ich ja Lektüre für's Wochenende.
Schönes Wochenende - Dietmar
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Danke, sehr interessantes Thema. Leider habe ich zu wenig Zeit, alles zu lesen. Aber ich behalte es im Hinterkopf.
Gruß André
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Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=216219#post216219 schrieb:Band II gibt's hier […]
Dankeschön! Und die anderen beiden?
Mit sabbernden Grüßen
Thomas
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