Fragen zur Telefunken M15A, Wiedergabeverstärker und VM
#1
Liebe Spezialisten,

seit einer Weile experimentiere ich mit analogen Aufnahmen und Mastering... nun bin ich nach einigem Leihmonaten auch Besitzer einer M15A aus Rundfunkbeständen, überdies hatte ich zwei zum Drübergucken da. Habe mich mit Bezugsband, Oszilloskop, Funktionsgenerator, Servicemanual und sowas eingedeckt und konnte auch einiges Reparieren und justieren und alle drei wieder zum Leben erwecken. Leider bin ich allerdings kein Elektronik-Crack, war mehr "blindes-Huhn findet auch kaputte-Tantals". Zwei Fragen konnte ich nicht alleine Lösen:

Eine Maschine, 1500er Seriennummer, Ferritköpfe: Vormagnetisierung lässt sich bei beiden Kanälen nicht weit genug aufdrehen ums 3,5 dB über das Empfindlichkeitsmaximum zu gehen, bei ca. 2 dB ist Anschlag. Die Generatorplatine liefert aber 10V / 131kHz vorschriftsgemäß, alle anderen Eingänge der Karte vorschriftsgemäß ... Wohl auch so benutzbar, aber hat jemand ne Idee dazu? An die Justierung der Drossel oder Kondensator auf der WV-Platine zur "VM-Resonanz" habe ich mich mangels Anleitung und Bauteilen nicht so recht rangetraut...

Eine Maschine, 4000er Seriennummer mit Vacodur-Köpfen (meine): Eine Wiedergabeplatine hat ca. 2-3dB erhöhte tiefe Tiefenwiedergabe, das Leerbandrauschen rumpelt auch unter 50 Hz. Auf -50dB zwar, aber der andere Kanal macht 10dB weniger, ich bekäme es dennoch gerne weg. Kondensatoren hab ich mal so durchgecheckt, sah erstmal ganz Okay aus (eingelötet alle mit über 10 kOhm...). Allerdings sind die Wiedergabeverstärker nicht aus der gleichen Serie (der gute: 25.5069.041-00, der rumpelige ...030-00.)

Hat jemand ne Idee? Sonst bin ich echt begeistert von den Dingern, klingen gut und die Mechanik ist ein Wunderwerk...
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#2
stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180744#post180744 schrieb:Eine Maschine, 1500er Seriennummer, Ferritköpfe: Vormagnetisierung lässt sich bei beiden Kanälen nicht weit genug aufdrehen ums 3,5 dB über das Empfindlichkeitsmaximum zu gehen, bei ca. 2 dB ist Anschlag. Die Generatorplatine liefert aber 10V / 131kHz vorschriftsgemäß, alle anderen Eingänge der Karte vorschriftsgemäß ... Wohl auch so benutzbar, aber hat jemand ne Idee dazu? An die Justierung der Drossel oder Kondensator auf der WV-Platine zur "VM-Resonanz" habe ich mich mangels Anleitung und Bauteilen nicht so recht rangetraut...
Schau mal auf der AV-Karte nach den Lötpunkten D und E (sind links von der Mitte oben, wenn die Anschlüsse nach rechts zeigen und die Bauteile zu dir. Wenn du die brückst, bekommst du 6dB mehr VM- und NF-Aufnahmekopfströme. So steht's jedenfalls im SM dazu.

Die Styroflex-C's zum Resonanzabgleich (ich nehme an du meintest die AV-Karte?) können meist bleiben wo sie sind. Dort müssten zwei parallel verlötet sein (270 + 56pF).

Für den Resonanzabgleich gibt es zwar Hinweise im SM (in meinen Ausgaben unter 4.2.5), bei den Spulenkernen ist jedoch allergrößte Vorsicht angeraten: Hier steckt ein winziger Kunststoffstift im Ferritkern, der die grüne geschlitzte Scheibe mit dem Ferritkern verbindet. Dieser Stift bricht bereits beim scharfen Hingucken gerne einfach ab -- und dann hast du ein echtes Problem (die Löschkopf-Abstimmungsspule hat leider die gleiche Bauart). Ist mir erst gestern passiert, und erst nach vielem Herumprobieren habe ich eine immerhin gangbare Lösung gefunden, ohne gleich eine neue abgleichbare Ferritspule einsetzen zu müssen.

Telefunken hat da m.E. einen echten Bock geschossen (vielleicht um den Ferritkern vor Beschädigung durch scharfe Schraubendreherklingen zu schützen?). Jedenfalls ist die Anordnung nach rund 40 Jahren so nicht mehr wirklich funktionsfähig, selbst wenn der Kern nicht mit Wachs gesichert wurde und sich deswegen eigentlich ungehindert drehen müsste, was er aber leider meist nicht tut.


stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180744#post180744 schrieb:Eine Maschine, 4000er Seriennummer mit Vacodur-Köpfen (meine): Eine Wiedergabeplatine hat ca. 2-3dB erhöhte tiefe Tiefenwiedergabe, das Leerbandrauschen rumpelt auch unter 50 Hz. Auf -50dB zwar, aber der andere Kanal macht 10dB weniger, ich bekäme es dennoch gerne weg. Kondensatoren hab ich mal so durchgecheckt, sah erstmal ganz Okay aus (eingelötet alle mit über 10 kOhm...). Allerdings sind die Wiedergabeverstärker nicht aus der gleichen Serie (der gute: 25.5069.041-00, der rumpelige ...030-00.)
Hier würde ich zunächst die größten Verdächtigen tauschen: das sind vor allem die (meist grünen) Tantals C1 und C31.

C1 am Fußpunkt des Eingangstrafos ist oft für Rumpelrauschen verantwortlich.
C31 kann dir mehr oder weniger häufige und heftige Knackstörungen einbringen oder eines Tages den kompletten Verstärker lahmlegen.

Funktionieren denn die Tiefen-Einstellpotis auf der fraglichen Karte?

Mehr werde ich wahrscheinlich ich erst sagen können, wenn ich die genaue Bauversion weiß und idealerweise auch Fotos von beiden Seiten der Karten sehen kann.




Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#3
Lieber Peter,

erstmal 1000 Dank für die schnelle Antwort! Du scheinst ja vom Fach zu sein - arbeitest Du viel mit den Maschinen?

Ich werde die Bauteile besorgen und probieren ob ich mit Deinen Tips weiterkomme, und wenn nicht kommen die Fotos. Die Tiefen-Einstellpotis machen schon was, ja...

Beste Grüße, Moritz
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#4
Hallo Moritz,

stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180747#post180747 schrieb:erstmal 1000 Dank für die schnelle Antwort! Du scheinst ja vom Fach zu sein - arbeitest Du viel mit den Maschinen?
In dieser Form jedenfalls mehr als zu meiner WDR-Zeit vor 35 Jahren:



[Bild: 25_Warteschleife_1.jpg]


Die zugehörige Kopfträger- und Kartensammlung:



[Bild: 30_Verst_rkersammlung_1.jpg]


Die senkrecht aufgestellten Maschinen kommen eine nach der anderen zur Aufarbeitung. Ihre Mechanik ist zumeist noch gut erhalten, nur halt lange nicht genutzt und zum Teil auch vernachlässigt, was Pflege und Wartung angeht. Eine wird wohl schweren Herzens zum Schlachten herhalten müssen, die hat's zu sehr erwischt ?(

Zur Zeit kümmere ich mich mehr um die Einschubkarten ("Steckeinheiten" auf Telefunken-Deutsch) und bin gerade dabei, defekte Lösch-Endstufentransen auf einer SL1 zu ersetzen. Auf der SL1 gibt es nämlich noch einen zweiten komplett bestückten Löschverstärker für Zweispurbetrieb, der aber für Vollspurlöschköpfe nicht gebraucht wird und noch funktioniert. (Vielleicht bin ich aber auch faul genug, um nur die Löschkopfanschlüsse umzulöten :whistling: )

stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180747#post180747 schrieb:Ich werde die Bauteile besorgen und probieren ob ich mit Deinen Tips weiterkomme, und wenn nicht kommen die Fotos.
Mach das, wird schon werden thumbup


Grüße, Peter
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Peter


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#5
Hallo Moritz,

noch ein Nachzügler (weil ich diesen Fall heute zufällig selber hatte):

Manchmal kommt es vor, dass die WV-Eingangsstufe auch nach Austausch von C1 keine Ruhe geben will.
Dann wäre als Nächstes C2 (1000µF/10V) fällig.
Ich habe ihn gegen einen 16V-Typ getauscht, die sind nur noch halb so voluminös wie früher.

Auch ein in Ehren gealterter Vorstufentransistor (Ts1) kann zu tieffrequentem Rauschen beitragen.
BC330C wirst du zwar kaum bekommen, kannst ihn aber problemlos durch BC550C ersetzen (Anschlussreihenfolge ist kompatibel).

Grüße, Peter
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Peter


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#6
Lieber Peter,

Deine Tips waren Gold wert - der Rumpler war C1, der Tantal am Fußpunkt des Trafos. Vorläufig durch 10 uF ersetzt... Conrad hat geschlampt, aber geht auch, wird natürlich noch durch 47 uF ersetzt. Die +6 dB - Brücke in der anderen Maschine hat es auch gebracht, nun hat die Maschine einen einwandfreien +/- 0,5 dB Frequenzgang.
Kaum repariert hat übrigens noch ein Aufnahmeverstärker den Geist aufgegeben ... tatsächlich war noch ein Transistor, T5, BC 560C, gestorben, hat n bisschen gebraucht das mit Hilfe des Oszis zu erraten. Nun sind mir noch zwei Fragen aufgetaucht:

- Bei Conrad heißt der nun BC560CG, hab auch noch andere Endbuchstaben gefunden. Muss man da was beachten oder die Transistoren selektieren oder geht das so?
- Bei genauem Betrachten sind mit auf der rumpeligen WV-Platine mehrere 10uF-Elkos aufgefallen, die oben ganz leicht gewölbt sind und leicht porös. Sind die nun auszutauschen, oder vielleicht generell alle Elkos? Bringt das Deiner Erfahrung nach was, oder erst wenn beim Einmessen die Werte nicht mehr stimmen? Und dann einfach irgendwelche Elkos? Hier auch mal n Foto... Die Platinen lassen sich irgendwie total schlecht löten, das Lot schmilzt so schlecht, sonst würd ich ja einfach auf Geratewohl mal tauschen. Aber ich hab bissl Angst die Lötpunkte auf der Bestückungsseite abzureißen. "Recapst" Du vorsorglich?

   

Un noch was ganz anderes: hast Du schonmal das Capstan-Lager getauscht? Kriegt man das irgendwie selber hin?

Das Studerpult ist jetzt auch wieder fit, gerade habe ich alle Fader gereinigt, und ich werde demnächst dann parallel analog und live-to-2Track produzieren. Wenns gut geht direkt auf Schallplatte... mal sehen ob das klappt. Auf jeden Fall nochmals 1000 Dank... Ich würd ich ja glatt ne Flasche Rheinhessenwein vorbeibringen wenn ich mal in Deiner Ecke bin ;-)

Moritz
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#7
Hallo Moritz,

stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180820#post180820 schrieb:nun hat die Maschine einen einwandfreien +/- 0,5 dB Frequenzgang.

Gratuliere! Mich würde noch interessieren: innerhalb welcher Frequenzgrenzen?

stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180820#post180820 schrieb:- Bei Conrad heißt der nun BC560CG, hab auch noch andere Endbuchstaben gefunden. Muss man da was beachten oder die Transistoren selektieren oder geht das so?

Kannste so nehmen, dieser Schaltungsteil ist relativ unkritisch.

stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180820#post180820 schrieb:Hier auch mal n Foto... Die Platinen lassen sich irgendwie total schlecht löten, das Lot schmilzt so schlecht, sonst würd ich ja einfach auf Geratewohl mal tauschen. Aber ich hab bissl Angst die Lötpunkte auf der Bestückungsseite abzureißen. "Recapst" Du vorsorglich?

Eher nicht. Solange die Kiste störungsfrei läuft, mache ich mit nicht ins Hemd wegen der Optik. Falls allerdings die Kiste beim Einmessen auffällig wird, oder wenn sie knistert, knackt, brummt, rumpelt, rauscht, zerrt, gar nix mehr sagt oder sonstwie muckt, werde ich hellwach. Und die beste Früherkennung für die Audioverstärker ist eine regelmäßige Überprüfung der Pegel und Frequenzgänge ab BB bzw."Überband".

Wenn ich wiederum für jemand anderen eine Mühle herrichte, kann es gut sein, dass ich auch mal auf Vorrat tausche, weil es nie gut wirkt, wenn schon drei Wochen nach der Übergabe sich die ersten Zipperlein bemerkbar machen. Dann fliegt praktisch alles raus, was irgendwie verdächtig aussieht, zum Beispiel alle grünen Tantals, oder auch die erwähnten roten Roedersteins mit dem leicht gewölbtem Hut. (Die nächste Stufe ist übrigens, wenn zwischen Hut und Zylinder der gelbliche Elektrolyt austritt, aber ich habe auch schon welche in diesem Zustand gesehen, die noch tadellos funktionierten ...)

Die engtolertierten Styroflexe (S&H) nd die schwarzen quaderförmigen von NSF (z.T. entzerrungsbestimmende Glieder) bleiben eigentlich immer drin, die halten ewig.

Wenn das Lot bei dir schlecht schmilzt, liegt das vielleicht an zu geringen Reserven im Lötkolben. Da die Lötaugen durchkontaktiert sind, braucht es ein bisschen, bis die Wärme auf der anderen Seite angekommen ist. Die Kupferbeschichtung ist ansonsten ziemlich robust und löst sich nicht so leicht ab.

stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180820#post180820 schrieb:Un noch was ganz anderes: hast Du schonmal das Capstan-Lager getauscht? Kriegt man das irgendwie selber hin?

Ich nehme an du meinst das untere Kugellager der Schwungscheibe? Was ist denn damit?

Die Scheibe selber lässt sich gemeinsam mit der Tonwelle relativ einfach ausbauen, nur um dieses Lager abzuziehen und ein neues einzusetzen braucht man geeignetes Werkzeug.
Was das angeht, kann dir Rudy (Magnetophonliebhaber) vielleicht weiterhelfen?
Bislang musste ich nur die Lager von Wickelmotoren und Umlenkrollen tauschen, die sind deutlich kleiner.

stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180820#post180820 schrieb:Wenns gut geht direkt auf Schallplatte... mal sehen ob das klappt.

Ich drücke jetzt schon mal die Daumen thumbup

stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180820#post180820 schrieb:Ich würd ich ja glatt ne Flasche Rheinhessenwein vorbeibringen wenn ich mal in Deiner Ecke bin ;-)

Woran ich dich gewiss nicht hindern würde Big Grin

Grüße, Peter
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Peter


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#8
Ahalso... irgendwie ist der Wurm in der letzten Maschine, jetzt hab ich noch ein ganz merkwürdiges Problem. Das Rumpeln im WV war mit dem neuen C1 weg. Nun wollte ich ordentlich sein, und habe noch alle gewölbten 100 uF - Elkos getauscht, C40 (weil der alte an der Ecke gebrochen war) sowie den Tantal C48. Dann fiel mir noch auf, dass der eine Kanal beim Ausschalten einen starken Impuls abgibt. Nachdem ich noch die Diode GR8 getauscht habe war der dann auch weg. Lötstellen mit Alkohol abgebürstet und wollte neu einmessen... Und jetzt das:

Folgenden Fehler kann ich zwar einkreisen aber nicht lösen: die Karte gibt nun deutlich zu viel Pegel raus, lässt sich auch nicht mehr hinreichend runterregeln. Kartenvergleich (Einspeisung von Testsignal ohne Jumper auf St2/2) brachte folgendes: IS3 gibt an Pin 13 das Signal mit einem RMS von ca. 9,6V Volt raus anstelle von ca. 0,8V, vorher ist alles in Ordnung. Auch die andere Hälfte von IS3 macht was sie soll. Hab alle Wiederstände in der Ecke gecheckt, die Lötstellen nochmal nachgelötet und alles mit der Lupe auf Kurzschlüsse oder Kalte Lötstellen gecheckt. Die alten Bauteile nochmal angeklemmt, die Elkos gecheckt, R71,72,75 gecheckt, das ist bestimmt sowas wie Gegenkopplung wenn ich mich da so recht an die Grundlagenvorlesung erinnere ... nix gefunden, es ist zum Mäusemelken. Gewundert hat mich noch so ein ca. 70 kHz - Signal auf A... aber das macht auch die gesunde Karte. Und IS3 wird ordentlich warm nun und hat bei Play kleine Welligkeit in der Versorgungsspannung, aber das find ich Plausibel bei so viel Output.

Hat jemand ne Idee oder das schonmal gehabt? Wenn zu viel Pegel rauskommt wird doch das IC nicht kaputt sein, oder? Macht bestimmt keinen Spaß das auszulöten ;-(

Hier jetzt mal die Kartenversion:

   
   

Und die gemessenen Frequenzgänge waren so 50 - 18 kHz... allerdings so pi mal Daumen etwa in Oktaven durchgeguckt über Band gemessen. Und bei dem Lager hatte ich überlegt, weil mir der Tonmotor insgesamt so laut vorkommt, ohne kaputt zu klingen. Dachte, mit einem neuen Lager wird es vielleicht alles etwas ruhiger, wer weiß wie weil Jahrzehnte die schon auf dem Buckel haben. Laut Servicemanual soll man das ja alle zwei Jahre im Werk erneuern lassen...
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#9
Hallo Moritz,

das tut mir leid, dass dein WV auf einmal solche Zicken macht.

stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180880#post180880 schrieb:Dann fiel mir noch auf, dass der eine Kanal beim Ausschalten einen starken Impuls abgibt. Nachdem ich noch die Diode GR8 getauscht habe war der dann auch weg.

Wie bist du auf die Idee mit GR 8 gekommen?
Hast du auch wieder eine AA143 eingesetzt?

stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180880#post180880 schrieb:Folgenden Fehler kann ich zwar einkreisen aber nicht lösen: die Karte gibt nun deutlich zu viel Pegel raus, lässt sich auch nicht mehr hinreichend runterregeln. Kartenvergleich (Einspeisung von Testsignal ohne Jumper auf St2/2) brachte folgendes: IS3 gibt an Pin 13 das Signal mit einem RMS von ca. 9,6V Volt raus anstelle von ca. 0,8V, vorher ist alles in Ordnung.

Das ist ein Fehler, den ich noch nie hatte, deswegen kann ich dazu leider auch nichts aus der Lamäng beitragen.
C42 hattest du aber nicht getauscht, oder?

stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180880#post180880 schrieb:R71,72,75 gecheckt, das ist bestimmt sowas wie Gegenkopplung wenn ich mich da so recht an die Grundlagenvorlesung erinnere ... nix gefunden, es ist zum Mäusemelken. Gewundert hat mich noch so ein ca. 70 kHz - Signal auf A... aber das macht auch die gesunde Karte. Und IS3 wird ordentlich warm nun und hat bei Play kleine Welligkeit in der Versorgungsspannung, aber das find ich Plausibel bei so viel Output.

Hier stehe ich jetzt einigermaßen im Wald: auf meinen Schaltplänen zur WV1 finde ich den von dir erwähnten C48 nicht, und auf den zur WV12 keinen Punkt „A“.

Du hast vermutlich eine WV11 Karte drin, aber welche Kartenversion ist es, und von welchem Schaltplan gehst du aus?
Und ja, R71, 72, 74, 75, 77 gehören allesamt zur Gegenkopplung.
Sie werden teilweise überbrückt, wenn man mit Postübergabepegel arbeiten möchte (4,4 V ≙ +15dBu).
Das zusätzliche 70 kHz Signal ist aber auf jeden Fall ungesund (wie hoch ist sein Pegel?).
Welche Gleichspannungen gegenüber Masse liegen denn an den IC-Anschlüssen (Eingänge/Ausgänge)?

stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180880#post180880 schrieb:bei dem Lager hatte ich überlegt, weil mir der Tonmotor insgesamt so laut vorkommt, ohne kaputt zu klingen. Dachte, mit einem neuen Lager wird es vielleicht alles etwas ruhiger, wer weiß wie weil Jahrzehnte die schon auf dem Buckel haben. Laut Servicemanual soll man das ja alle zwei Jahre im Werk erneuern lassen...

Was allerdings auch davon abhängt, wie viel die Lager in der Zeit gelaufen sind. Eigentlich müsste ich das Lagergeräusch hören, um mehr dazu sagen zu können.

Grüße, Peter
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Peter


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#10
Hmm Andere Versionen vom Schaltplan offenbar C48 ist der Tantal unter IS3. ... Naja, das mit der Diode war so ne Idee, kam mir beim durchmessen komisch vor - vielleicht war das ein Denkfehler und ich tausche mal zurück, aber parallel hängen hat schonmal nix gebracht. Eigentlich kann es mit dem Output doch nix zu tun haben, die Versorgungsspannungen sind gleich wie bei der gesunden Karte. Hier mal meine Pläne. Da steht für die Diode G8 ne 1N4148, die hatte ich halt noch rumfliegen... und die Spannungen messe ich noch wenn der Besuch weg is. AB überbrücken ändert übrigens so gar nix am Pegel, das hat mich schon gewundert.. C42 habe ich nicht getauscht, aber der scheint mir gesund zu sein. Das Eingangssignal kommt auch wieder raus, nur ohne Gleichstrom...

   
   
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#11
Hallo Moritz,

stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180889#post180889 schrieb:Naja, das mit der Diode war so ne Idee, kam mir beim durchmessen komisch vor - vielleicht war das ein Denkfehler
Oder auch nicht, immerhin ist der Ausschaltknacks jetzt weg, wenn ich das recht verstanden habe …

stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180889#post180889 schrieb:Eigentlich kann es mit dem Output doch nix zu tun haben, die Versorgungsspannungen sind gleich wie bei der gesunden Karte.
Deswegen interessieren mich ja auch die Gleichspannungen an den (Signal-)Ein- und Ausgängen.

stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180889#post180889 schrieb:Hier mal meine Pläne. Da steht für die Diode G8 ne 1N4148,
Ah ja - jetzt sehe ich endlich, was los ist. Du hast also einen Schaltplan von Platinenversion d und einen Bestückungsplan von Bauversion f (unten rechts in der Legende zu sehen). Ausgerechnet in dieser Version ist die Diode Gr 8 tatsächlich eine 1N4148, in praktisch allen anderen (inklusive der späteren WV11) ist es besagte AA143.

Welche Bauversion hat denn deine „reale“ Platine? An dem Plastikgriff, wo man die Karte rausziehen kann, müsste so ein kleiner weißer Aufkleber pappen, da müsste es schwarz draufgedruckt zu sehen sein. Das wäre dann die letzte Platinenversion. Auf der Platine ist nämlich oft ein Endbuchstabe aufgedruckt, der niedriger ist. Bei einer meiner Karten beispielsweise steht auf der Nicht-Bestückungsseite „25.5069.030 – 01DVL/D“, und auf dem Aufkleber „1e“.

Alle diese Versionen sind immer wieder ein wenig anders bestückt, und mit den Buchstaben auf der Platine selbst ändert sich auch ihr Layout oft nicht unerheblich. Bisschen kompliziert das Ganze, daher meine Pedanterie …


stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180889#post180889 schrieb:AB überbrücken ändert übrigens so gar nix am Pegel, das hat mich schon gewundert..
Mich allerdings auch.

stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180889#post180889 schrieb:C42 habe ich nicht getauscht, aber der scheint mir gesund zu sein. Das Eingangssignal kommt auch wieder raus, nur ohne Gleichstrom...
Wegen dem hatte ich nur gefragt, weil das ein bipolarer Elko ist, was aus schlecht reproduzierten Schaltungsvorlagen und dem Aufdruck auf dem Kondensator sich nicht sofort jedem erschließt. Bekanntlich lassen sich bipolare Elkos nicht durch einen einzelnen „normalen“ ersetzen.

Die ganze Geschichte kommt mir recht seltsam vor … aber irgendwie werden wir uns schon durchbeißen. Falls allerdings das IC hin ist, wird’s unangenehm. Schon mal nach 'nem Ersatz umgesehen?


Grüße, Peter
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#12
Ahalso.... bei mir steht da auf der Platine -01DVL/E und auf dem Aufkleber 1G. Bestückungsplan und Schaltplan sind aus dem Original-Serviceordner so zusammen auf einer A3-Seite, aber ich finde die Versionsangabe in der Legende gar nicht. Die hat jedenfalls bislang genau übereingestimmt.

Bei der Originaldiode ist leider kein Aufdruck mehr lesbar, aber die is jedenfalls genau so klein und glasig wie die 4148. Also ich kapier das auch nur so ungefähr, aber da die Diode ja keine Z-Diode ist und in Sperrichtung geschaltet sah mir das so aus wie ne Entstörschaltung... dächte es kommt da vielleicht auch nicht so auf den Typ an? Die Versorgungsspannung vom IC liegt bei beiden Platinen um 10,8 V.

Das IC habe ich bei Ebay gesehen, gibts wohl noch, für um die 10 EUR.

Ich checke die Spannungen nochmal morgen genauer ... mir drehen sich die Schaltplanfragmente schon im Kopf.
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#13
stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180894#post180894 schrieb:ich finde die Versionsangabe in der Legende gar nicht.
Hier ist sie in deinem SP markiert:

[Bild: WV1a_SPm.jpg]


stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180894#post180894 schrieb:Bei der Originaldiode ist leider kein Aufdruck mehr lesbar, aber die is jedenfalls genau so klein und glasig wie die 4148.
Eine AA 143 wäre schwarz und ein bisschen größer.
Wenn die 4148 bei dir funktioniert, lass sie am besten drin.


stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180894#post180894 schrieb:Die Versorgungsspannung vom IC liegt bei beiden Platinen um 10,8 V.
Meinst du damit die Spannung an Pin 14 gegenüber Masse?
Falls ja, ist definitiv was faul, sie sollte bei ca. 34 V liegen.


stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180894#post180894 schrieb:... mir drehen sich die Schaltplanfragmente schon im Kopf.
Kann ich gut nachvollziehen, den Effekt kenne ich selber thumbup

Grüße, Peter
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#14
Also... das Schlafen hat geholfen.

Ich interpretiere zunächst mal die Diode G8 so: die Z-Diode GR7 generiert eine Offsetspannung für die Eingänge, diese wird von C36 gepufert. Vielleicht, weil die OPVs normal ja gerne symmetrische Spannungsversorgung haben und das dann so ne künstliche Masse auf 1/2 Uv ist? TS4,5 und C41 machen eine Art Einschaltverzögerung und vielleicht noch sonstwas glättendes mit der Eingangsspannung... Die Diode sorgt nun dafür dass die Offsetspannung beim ein- und Ausschalten nicht höher ist als die Versorgungsspannung (plus die Sperrspannung...)... Dann wärs eigentlich egal was für eine das ist. Ist aber halb geraten...

So, die Spannungen: Ich gebe bei "Play" so etwa 440 mVeff auf Pin 2 / St 2. Das ist das, was bei den Karten auch in etwa ankommt wenn ich das Bezugsband / Pegelteil aufliegen habe.

U14(Versorgung): ca. 33V=
U13(Ausgang IS3 unten): 9,6V Signal (bei Play, das is das Problemkind, die gesunde Platine macht hier auch 900mV)
U8, U9: 420mV Signal
U2 (Ausgang IS3 oben): 900 mV, gegenphasig zu U13
U 6,7: Kein Signal messbar

Allen ein- und Ausgängen ist diese Offsetspannung von ca 17V überlagert.

Wie ich das mit der Gegenkopplung testen soll weiß ich nicht... ich hab nicht mehr viel Ideen außer das IC zu tauschen, denn alles ist gleich bis auch die eine Ausgangsspannung ;(

Ansonsten wundert mich bei drei getesteten Karten an zwei Maschinen so die erwähnte Dreiecksspannung mit Offset auf Messpunkt A, 14-17V und ca. um die 70 kHz. Davon ist aber am Ausgang und an allen anderen Punkten nix zu messen. Komisch, weil da sonst gar nix anliegt.... aber es kommt hinten auch nix raus davon.

Hast Du, Peter, oder sonst jemand noch ne Idee? Von den ausgetauschten Kondensatoren scheint mir eigentlich nur einer eventuell relevant, nämlich C40. Da hab ich dieses flache Ding durch einen anders aussehenden ersetzt, weil ich bei Conrad nur sowas bekommen habe ... aber darf der sowas was machen? War das Okay, kann man die Typen tauschen? Ich hab auf jeden Fall schon mal den alten parallel wieder angeklemmt, war kein Unterschied.

   
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#15
stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180913#post180913 schrieb:GR7 generiert eine Offsetspannung für die Eingänge, diese wird von C36 gepufert. Vielleicht, weil die OPVs normal ja gerne symmetrische Spannungsversorgung haben und das dann so ne künstliche Masse auf 1/2 Uv ist?
Ich habe zwischendurch ein Datenblatt zum Ausgangs-IC gefunden, ob dir das weiterhilft? Zumindest ist das IC durch externe Schaltungsfehler nicht so leicht kaputtzukriegen (Strombegrenzung, thermische Sicherung).

stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180913#post180913 schrieb:Wie ich das mit der Gegenkopplung testen soll weiß ich nicht... ich hab nicht mehr viel Ideen außer das IC zu tauschen, denn alles ist gleich bis auch die eine Ausgangsspannung ;(
Schade dass ich das Teil nicht auf meinem Tisch habe, dann könnte ich mir selbst ein klareres Bild machen. So eine ferngesteuerte Diagnose hat m.E. immer etwas Unbefriedigendes an sich.

Nach deiner Fehlerbeschreibung käme außer dem IC eigentlich nur noch R75 in Frage, aber der ist ja o.k., wie du festgestellt hast. Dass dein IC unmanierlich warm wird, sein Speisewiderstand R76 jedoch nicht, macht die Angelegenheit für mich nicht übersichtlicher.

Blöd wäre es, wenn nach Einbau des neuen IC der Fehler immer noch bestünde ... ?(

Apropos Auslöten: Um die Platine nicht völlig zu verbraten, knipse ich vorher alle IC-Beinchen durch, dann kann ich die Lötstellen einzeln freimachen. Das neue IC würde ich dann über eine IC-Fassung einlöten. Telefunken hat das zwar angeblich wegen Betriebssicherheit nicht gemacht, aber ich habe mehrere TFK-Karten mit nachträglich eingesetzten IC-Fassungen, die alle einwandfrei und ohne Auffälligkeiten laufen.

stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180913#post180913 schrieb:Ansonsten wundert mich bei drei getesteten Karten an zwei Maschinen so die erwähnte Dreiecksspannung mit Offset auf Messpunkt A, 14-17V und ca. um die 70 kHz. Davon ist aber am Ausgang und an allen anderen Punkten nix zu messen. Komisch, weil da sonst gar nix anliegt.... aber es kommt hinten auch nix raus davon.
Ich habe mal meine Karten kurz geprüft: an Punkt A erscheint eine Art Sägezahn mit etwa 1 Mhz und 5 Vss. Ansonsten sind alle Gleich- und Wechselspannungswerte ähnlich wie bei dir, nur mit denselben Signalspannungen an IC-Pin 2 und 13.

stereo78,'index.php?page=Thread&postID=180913#post180913 schrieb:C40. Da hab ich dieses flache Ding durch einen anders aussehenden ersetzt, … kann man die Typen tauschen?
Kein Problem, das sind beides keramische Typen.


Grüße, Peter
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#16
Boah.... Das hat Nerven und Hirnschmalz gekostet. Wie Du gesagt hast: Das IC auszulöten hat echt keinen Spaß gemacht... ich habe auf Ebay zum Glück aus England noch NOS-ICs gefunden (5 Stück für 4 EUR... gibts auch noch). Hat aber gar nix gebracht, außer dass ich mir beim hin- und wechseln mit den IC-Beinen den Finger blutig gestochen habe. Mit der Fassung konnte ich dann ohne IC verifizieren dass alle Rückkopplungswiderstände stimmten... Der Fehler blieb aber.

Der Fehler lag bei C40 - Conrad hat mir den falschen Wert gegeben (104 steht drauf... 101 wäre wohl richtig) und ich hab das wegen des Zahlencodes nicht gecheckt vor dem Einlöten. Die Kapazität war wohl zu hoch und hat die Gegenkopplung frequenzabhängig reduziert. habe dann auch mal andere Frequenzen gecheckt und gemerkt, dass nur bei höheren Frequenzen zu viel Pegel kam. Hab den alten (an der Ecke abgebrochenen) Kondensator wieder eingesetzt, dann gings. Also wieder schlauer als vorher ... Ohne den Kondensator fängt der Output übrigens wie wild HF-mäßig an zu zappeln - erstaunlich, das die pF-Dinger so viel bewirken können wacko
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#17
stereo78,'index.php?page=Thread&postID=181013#post181013 schrieb:Der Fehler lag bei C40 - Conrad hat mir den falschen Wert gegeben (104 steht drauf... 101 wäre wohl richtig) und ich hab das wegen des Zahlencodes nicht gecheckt vor dem Einlöten.

Auf dem Vergleichsbild der beiden Kondensatoren, das du gepostet hast, hätte ich absolut keine 0,1 µF vermutet, weil der Ersatztyp so klein war. Und der Aufdruck war auch nicht zu lesen, sonst hätte ich vermutlich vorher Alarm geschlagen.

Ist leider das nicht das erste Mal, dass Conrad dummes Zeug schickt.
Diese Teile wurde beispielsweise auf eine meine Bestellung von 30 Elkos 10µF / 63V geliefert:


[Bild: IMG_1181_1.jpg]


Immerhin waren in der Tüte exakt 30 Stück von dem Zeug, aber ich weiß bis heute nicht, wofür man das gebrauchen kann.
Wenigstens bekam ich schleunigst Ersatz und musste auch nichts zurückschicken ….



Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#18
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=181014#post181014 schrieb:Immerhin waren in der Tüte exakt 30 Stück von dem Zeug, aber ich weiß bis heute nicht, wofür man das gebrauchen kann.
Wenigstens bekam ich schleunigst Ersatz und musste auch nichts zurückschicken ….
Wenn man wenig mit 230-Volt-Arbeiten zu tun hat gar nicht. Wenn man öfter mal Netzleitungen baut hingegen dauernd. Müsstest halt mit der Schublehre messen und rechnen für welchen Querschnitt die Hülsen sind, die Kragenfarben sind nicht wirklich genormt.
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#19
Das sind Aderendhülsen
m.W. bei Elektroinstallationen vorgeschrieben, bei denen Litzen anstatt starren Kabeln eingesetzt werden.
Viele Grüße
Jörg
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#20
Baruse,'index.php?page=Thread&postID=181017#post181017 schrieb:Das sind Aderendhülsen
m.W. bei Elektroinstallationen vorgeschrieben, bei denen Litzen anstatt starren Kabeln eingesetzt werden.

Richtig, zu meiner Lehrzeit wurden die Litzenenden noch im Tauchbad verlötet. Das hatte aber den Nachteil das das Lötzinn nicht dauerhaft fest war sondern dem Klemmdruck nachgab, so das die Klemmverbindung nicht mehr richtig fest war. Das konnte dazu führen das sich die Klemme erhitzte und eventulell schmelzen oder Brennen konnte. Daher wurden dann die Aderendhülsen vorgeschrieben die das lockern der Verbindung verhindern. Zur Montage gibt es spezielle Zangen die die Hülse fest mit der Litze verbinden.
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
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#21
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=181016#post181016 schrieb:Müsstest halt mit der Schublehre messen und rechnen für welchen Querschnitt die Hülsen sind, die Kragenfarben sind nicht wirklich genormt.

Aha, Danke für die Information!
Der Innendurchmesser liegt bei knapp 1,5 mm (schwer zu messen), Außendurchmesser ist 2 mm.
Nicht wirklich dick, das Material.


Grüße, Peter
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Peter


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(Konrad Adenauer)
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#22
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=181021#post181021 schrieb:
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=181016#post181016 schrieb:Müsstest halt mit der Schublehre messen und rechnen für welchen Querschnitt die Hülsen sind, die Kragenfarben sind nicht wirklich genormt.

Aha, Danke für die Information!
Der Innendurchmesser liegt bei knapp 1,5 mm (schwer zu messen), Außendurchmesser ist 2 mm.
Nicht wirklich dick, das Material.
Das gibt dann grob gerundet einen Querschnitt von 1,5 mm2. Das entspricht auch einer der gängigen Farbreihen. Ungewöhnlich lange scheinen mir die Hülsen allerdings zu sein, für normale Netzstecker, Schalter usw. reichen recht kurze Hülsen. Prinzipiell funktionieren diese Hülsen so, dass man die Litzen reinsteckt und dann mit einer passenden Zange die Hülse fest aufpresst (laut VDE-Norm sogar gasdicht). Dann kann man Draht samt Hülse unter eine Schraube klemmen. Es gibt Hülsen mit Kragen (wie hier) und ohne. Welche man bevorzugt ist unter Funkenschustern fast ein Glaubenskrieg Wink Mit Kragen kriegt man die Litzen leichter rein, ohne kriegt man das ganze Konstrukt besser in enge Stecker und besonders Schnurschalter bei Lampen und so, die sind teilweise fies eng innen.
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