Mischpulte zur Erweiterung der HiFi-Anlage ? Wie?
#1
Mischpulte finden sich in aller Regel in Studios, sowohl bei den Amateuren als auch bei den Profis. In einer HiFi-Anlage im Wohnzimmer sind sie eher selten anzutreffen. Wer jedoch einmal seine HiFi-Anlage mit einem Mischpult erweitert hat, ist in der Regel begeistert und möchte es oft nicht mehr missen.

# Wie setzt man ein Pult sinnvoll ein?
# Was für Möglichkeiten / Anwendungsfälle gibt es?
# Wie passen Pult (oft Studionorm) zur HiFi-Anlage (HiFi-Norm)?
# Wie sollte so ein Pult ausgestattet sein? Was ist ein Muss, was "nice to have", was ist überflüssig?
# Konkrete Kaufempfehlung?
# Sinnvolles Zubehör (z.B. VU-Meter-Brücken)?

Eines der bevorzugten Anwendungen dürfte sein, eine Studiomaschine ohne VUs und ohne Eingangsregler zu betreiben.

# Inwieweit sind sind z. B. die LED-Ketten der kleinen Behringer-Pulte zur Aussteuerung tauglich, wenn man HiFi-Betrieb voraus setzt, also Aufnahme von Rundfunk, CD und Phono?
# Inwieweit kann für den obengenannten Fall - Studiomaschine in der HiFi-Anlage - ohne Pult improvisiert werden.

--------------------------------------
Edit 18.02.05 17.23: Letzte Frage hinzu.
Michael(F)
Zitieren
#2
Okay, ich habe meinen parallel zu diesem hier im "Fragen"-Forum geposteten Beitrag gelöscht und poste es hier :
####
Das hat man davon, wenn man in einem Tonbandforum einsteigt : man "verliebt" sich in eine Profi-Maschine und weiß jetzt nicht, ob und wie das "Kind" zu schaukeln ist.

Konkret : ich liebäugele mit einer M15, haber aber a) keine Ahnung und b) "nur" eine ganz normale Stereoanlage - okay, mit ein paar mehr Plattenspielern als üblich vielleicht .

Aber ich glaube einfach, dass ich mal so ein Ding haben will. Früher oder später. Aber unbedingt !

Die Maschine käme von einem Bekannten, ist also technisch in Ordnung.
Aber : wie kann ich damit selbst Aufnahmen machen ?
Jetzt kommt's mir nicht auf das letzte Quäntchen Klangqualität an, die Maschine stünde hauptsächlich als "Schmuckstück" an prominenter Stelle und würde aber regelmäßig laufen, meine Lieblingsplatten würde ich mir schon aufnehmen wollen und dann mal per LP, mal per Band anhören.

Wie aber aussteuern ?
Ich hätte da eine hervorragende Phonovorstufe, die Brinkmann Fein, die hat einen eigenen Pegelregler. Da hinein das Signal vom Plattenspieler, und vom Brinkmann in die M15, und dann per Gehör aussteuern (weil keine Aussteuerungsinstrumente da sind), wäre das praktikabel ?
Weiterhin habe ich noch eine Revox B77, die man zur Hilfe heranholen könnte, und auch ein externes Rauschunterdrückungssystem von Toshiba, das ADRES AD-4, mit eigenen VU-Metern (ich müsste mich da aber erst mal wieder hinein"probieren", das ist ales schon so lange her).
Oder wie ist das mit diesen günstigen Mischpulten, z. B. von Behringer ?
Wie gesagt - es muss gar keine Ultrahighendtopqualität dabei herauskommen, es geht vorerst mehr um den Spaß an der Freude.
Zitieren
#3
@Michael:

Seit ich vor acht Jahren ein relativ hochwertiges Mischpult (Tascam 106) günstig kaufen konnte, ist es zum Mittelpunkt meiner Anlage geworden, und ich möchte es nicht mehr missen.

Ein paar Gründe:

#Drei Bandgeräte und zwei Plattenspieler permanent angeschlossen (durch zusätzlichen Umschalter erweitert für CD, MC und PC).

#Vier Ausgänge, jeweils zwei separat regelbar.

#Zusätzlicher Kopfhöreranschluß, auf die Ausgänge schaltbar.

#Stereo-Panorama änderbar (sinnvoll z.B. bei extrem getrennten LPs der 60er).

#Höhen und Bässe für jeden Kanal einzeln regelbar (sinnvoll bei schlechten Bandaufnahmen).

#VU-Meter für die Aussteuerung von Studiomaschinen (bei mir noch Zukunftsmusik).

#Sehr guter Vorverstärker.

#Am Verstärker ist nur der Aux-Eingang belegt, alle anderen sind frei für weitere Geräte.

Kaufempfehlung? Ja, ohne Einschränkung! Es ist aber selten zu finden. Der Neupreis in den 80er Jahren lag bei etwa 1500 DM.

Gruß, Wolfgang
Zitieren
#4
Hallo Leute,

dazu ist in der Vergangenheit ja wiederholt geschrieben worden.

Zunächst zu Deinen Fragen,Michael:

-wie setzt man ein Pult sinnvoll ein?
das ist eine einfach Frage:in dem man das macht,wofür es gedacht ist,nämlich verschiedene Quellen zusammenzubringen zu einem wohl in unserem Fall stereo-Signal.

-welche Möglichkeiten/Anwendungsfälle gibt es?
das ist schwierig darzustellen,dazu müßte man die Bedienungsanleitung eines solchen Teils abdrucken.
Die hauptsächliche Anwendung dürfte sein,tatsächlich so etwas wie Musik zu machen:eine kleine Combo,die sich ihre Sachen aufnimmt,zum probieren,für kleine Auftritte(beim 50.Geburtstag...),zur Demo oder für mehr...
Man kann aber sei einen Mischer auch so einsetzen wie der Wolfgang,als Vorverstärker.
Die kleinen Behringer,Phonic,Mackie etc. haben meistens so 8-12 Eingänge(Vorsicht:mono!),meistens aufgeteilt in 4 mono-Eingänge,z.B.für Mikros,mit XLR Eingang und Mikro-Vorverstärkern,und 4 stereo-Klinkeneingängen.
Dann gibt´s noch einen Cinch-Anschluß für ein Tonbandgerät,an den man natürlich auch etwas anderes unsymmetrisches einschleifen kann.
Ich halte es für geschickt,einen Tonbandein-bzw.-ausgang eines 2.Vorverstärkers an diesen Cinch-Anschluß anzuschließen.Auf diese Weise bringe neben einen unsymmetrischen Tonbandgerät noch das Signal vom Plattenspieler etc. in den Mischer.Und habe die anderen Eingänge noch frei.

-wie passt das Pult(Studionorm) zur HiFi-Anlage?
Wenn man es so anschließt wie ich das oben geschildert habe,und dann vom Pult in einen Endverstärker,der symmetrisch kann,dann gibts´s keine Probleme.
Wenn man aber vom Pult mit einem Bezugspegel von +4dBm in einen Hifi-Verstärker geht,weiß ich nicht,was passiert.2 Möglichkeiten:entweder er kann´s,oder er übersteuert...

Das Pult vom Wolfgang ist,wenn ich mich nicht irre,unsymmetrisch mit Cinch-Anschlüssen

-Wie sollte ein Pult ausgestattet sein?
Da muß man unterschieden:
Es gibt ja verschiedene Arten von Mixern:
1.die für den Heimgebrauch.Die wurden als Tonbandzubehör angeboten.Da gab welche in allen Preislagen,vom billigtst-Grundig bis zum relativ teuren TEAC.Die Anschlüsse waren unsymmetrisch DIN oder Cinch.Die werden mittlerweile nahezu ausgestorben sein,höchstens noch in ebay gebraucht zu bekommen.
Die haben den "Nachteil",daß ich damit keine professionelle Maschine ansteuren kann.
2.Die Mixer für den Disco-Bereich.An die kann man meistens nicht viel anschließen,2 Player und 2 CD,ein Mikro.Die sind meistens auch assymmetrisch und haben Features,die man im Wohnzimer eher nicht braucht
3.Die Mischer für den Heimstudio-Gebrauch,die ich oben bereits erwähnt habe.
Bleiben wir ´mal bei den kleinen Mischern:
Diese Mischer haben meist neben der Lautstärkeregelung des Kanals eine Klangregelung.Die brauche ich zuhause eher selten.anders sieht das natürlich aus.wenn ich Musik mache,hängt allso wieder davon ab,was ich damit anstellen will.
Von den Eingängen her unterschieden die sich aber nicht wesentlich.
Aber es gibt "ganz kleine" Mischer,die nur einen symmmetrischen Ausgang haben.Wenn ich damit in den Endverstärker will,dann kann ich den Anschluß einer symmetrischen Bandmaschine vergessen,bzw.ich brauche noch ein 2.Pult.
Die etwas größeren "kleinen" Mischer haben 2 symmetrische Ausgänge:einen "main"-Ausgang,den ich über LED kontrollieren kann,und einen "Control-Room"Ausgang,mit dem ich die Endstufen ansteuern kann.

Dann kann ich also am "main"eine Bandmaschine anschießen(aber cave:wenn ich den Bandmaschinen-Ausgang jetzt in die Eingänge des Pultes tue habe ich eine Rückkopplungsschleife:die Eingänge sollten abschaltbar sein.Nur zurückregeln reicht nicht.

Und noch etwas:das Pult hat +4dBm Ausgangspegel,die M15 +6dBm Einganspegel.Zum Spielen reicht das,aber wenn man mehr will,muß man das anpassen(lassen)

-Was ist überflüssig?
Diese Teile haben wenig Gimmicks.Die,die sich sowas kaufen,wissen normalerweise,was sie brauchen.Und Geld ist knapp.

So,für heute ist Schluß:ich gehe jetzt erstmal zum Skatspielen.

Viele Grüße
Frank
Zitieren
#5
Zitat:firstthird postete
Das Pult vom Wolfgang ist,wenn ich mich nicht irre,unsymmetrisch mit Cinch-Anschlüssen
So ist es. Da soll demnächst meine zukünftige M12 dran. Gibt's da Probleme?

Gruß, Wolfgang
Zitieren
#6
Zitat:Michael Franz postete
Wer jedoch einmal seine HiFi-Anlage mit einem Mischpult erweitert hat, ist in der Regel begeistert und möchte es oft nicht mehr missen.
Wenn man bei der Anschaffung nicht geknauert hat, ist sowas sicher als Dauerbestandteil der HiFi-Anlage eine feine Sache. Billiggeräte, wie sie bei Tonbandamateuren und Hobby-DJs üblich sind, sind klanglich unter HiFi-Aspekten leider oft völlig indiskutabel. Ich habe ein älteres "Sound Craft", das bei Conrad vor rund 10 Jahren mal ca. 400 DM gekostet hat. Von der Ausstattung her kann man nicht meckern: Fünf Kanäle, die sich jeweils zweifach umschalten lassen (dabei zwei Phono-Eingänge), zwei analoge VU-Meter, 5-Band-Equalizer, zweifach regelbares Echo und Hall, natürlich Mikrofoneingänge (zwei mal Klinke für Stereo und einmal XLR für Mono). Talkover-Taste, Leider wurde bei der Klangqualität und der elektronischen und mechanischen Standfestigkeit gespart. Die integrierten Vorverstärker rauschen nicht nur wie ein Wasserfall und verzerren kräftig, sondern gehen auch gerne mal kaputt. Die Schieberegler sind nur unzureichend gegen Staub geschützt und kratzen inzwischen kräftig. Alles in allem also ein nettes Spielzeug für gewisse Trickschaltungs-Gelegenheiten, aber nicht zum Dauereinsatz an der HiFi-Anlage geeignet.

Ich habe mal ein Gerät von Monacor getestet, das bei reduzierter Aussatttung (auch fünf Kanäle, aber nicht umschaltbar, kein Echo/ Hall, kein Equalizer, kein XLR-Eingang) etwa genau so teuer war. Zumindest war das Rauschen an diesem Pult nicht so präsent wie bei meinem, und die Verarbeitungsqualität wirkte auch etwas vertrauenserweckender. Wirklich HiFi-tauglich schien es mir aber auch nicht zu sein.

[Bild: mischpult.jpg]
(Nun war mir doch gerade danach, das "gute Stück" mal wieder auszupacken.)
Zitieren
#7
Auch in meine Anlage ist ein Tascam Mischpult integriert. Dieses war wohl neu nicht eben billig, aber auf jeden Fall preiswert. Rauschen und Verzerrungen sind kein Thema, die Schiebesteller kratzfrei und leicht, haben aber diesen mechanischen Widerstand, der verhindert das sie zu leicht "flutschen".

Jeder der 16 Kanäle hat einen Vorpegeleinsteller und Klangeinsteller, auch Panpots sind vorhanden. An Eingängen gibt es Mikrofon, Tape und Line. Zusätzlich lassen sich in jeden Kanal noch Effektgeräte einschleifen. Die Eingangskanäle lassen sich einzeln schalten und einer der beiden Stereountergruppen zuordnen.
Die 2 Stereountergruppen, haben jeweils eigene VU- Meter. Insgesamt zappeln also 4 Zeiger im Takt der Signale. Diese beiden Untergruppen können sowohl an eigenen Ausgängen herausgeführt, aber auch gleichzeitig zu einem gemeinsamen Hauptausgangsignal zusammengemischt werden. Da man wählen kann, welcher Gruppe welches Signal zugeordnet wird, besteht die Möglichkeit die oben erwähnten Koppelungen zu vermeiden und trotzdem volle Hinterbandkontrolle zu haben.
Die Ausgänge sind doppelt vorhanden, jeweils in Cinch und XLR. Vielleicht ein Gimmick, aber mitunter nützlich ist die Schaltung, die es ermöglicht, von einem beliebigen Eingang das Signal vor den Einstellern oder Klangstellern auf den Kopfhörer zu legen.

Wer also - wie wohl fast alle hier im Forum- mehr Geräte als der durchschnittliche Hifi- Fan in Betrieb halten will kommt m. E. nicht um ein Pult herum. Die Möglichkeiten, die sich durch ein gutes Mischpult auftun sind sehr vielfältig, wenn man erst einmal die Verkabelung im Griff hat und mit der Bedienung richtig vertraut ist, fragt man sich warum ein Mischpult nicht längst zum Standard erhoben wurde.
[Bild: Mischpult.jpg]
Wenn wie bei dem von mir benutzten Mischpult Ein- und Ausgänge in doppelter Ausführung und Cinch / XLR vorhanden sind gibt es keine Probleme beim Zusammfügen von Studio- und Heimgeräten.

Einen Nachteil hat so ein Mischpult aber doch: der WAF ist eher geringWink
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#8
Zitat:Frank postete
Jeder der 16 Kanäle...
Hallo Frank,

Du machst mich neidisch... bei meinem sind's gerade drei. Dadurch, daß jedoch zwei davon für Phono und Line (und alle drei für Mikro) umschaltbar sind, sind es eigentlich fünf, und so wird es erträglich.

Die zwei Stereountergruppen müssen sich bei meinem Pult die VU-Meter teilen (umschaltbar), ansonsten sind die Funktionen offensichtlich identisch.

Welche Modellbezeichnung hat Dein Pult?

Gruß, Wolfgang
Zitieren
#9
Muß mich korrigieren. Du hast offensichtlich Mono-Kanäle gezählt. Okay, dann sind's bei meinem Pult immerhin sechs... Smile

Gruß, Wolfgang
Zitieren
#10
´
=>Wolfgang: Ja, es sind 16 MONO- Kanäle, ergo 8 x Stereo. Auch dem Bild sieht man die einzelnen Züge mit hellgrauen Knöpfen an den Schiebepoties, die Gruppen orange und den Hauptausgang in rot.

Das Modell ist Tascam M-216, baugleich nur mit der Hälfte an Kanälen gab es auch ein M-208. Die BDA ist jedenfalls für beide Geräte gleich.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#11
Hallo,

zu den Kaufempfehlungen:

ich habe seit Jahre ein kleines Mackie 1202 VLZ,das wohl nicht mehr gebaut wird.
Mackie ist etwas teuerer als Behringer,aber von der "Anfassqualität"besser.Ob sie auch technisch besser sind,weiß ich nicht.Ich hatte nie ein Behringer
Beispiele für "Einsteigerlösungen":
http://www.audiomensch.com/oxid.php/sid/...ckie-DFX6/
als sehr kleines Pult mit wohl nur einem symmetrischen Ausgang.
http://www.audiomensch.com/oxid.php/sid/...kie-DFX12/
das dürfte der Nachfolger meines Pultes sein,dann hätte es eben auch zusätzlich zum main-Ausgang einen Monitor- oder control-room-Ausgang.

Als allgemeine Übersicht:
http://www.mackie.com/index.html

Und hier ein paar Preise:
http://www.audiomensch.com/oxid.php/sid/...8.60934649
http://www.musik-produktiv.de/shop2/voll...=&marke_id=

Natürlich auch bei ebay:
http://instrumente.listings.ebay.de/Live...ngItemList

Viele Grüße
Frank
Zitieren
#12
ich kann mich hier der Meinung von Frank und auch der von Timo nur anschließen.

Disco Mischpulte sind, auch wenn sie symetrische Ein oder Ausgänge haben nicht geeignet, da Klangeinbußen und Rauschen einem High-Ender deutlich den Spaß verderben. Das gilt nicht nur für die preiswerten Modelle (wie schon von Timo beschrieben) von Gemini, Reloop usw. sondern auch für richtig teure Modelle von Pioneer bis Dynacord. Hier liegt einfach ein anderer Einsatzberiech vor. Ich besitze sehr viele solcher Pulte und kann für den anspruchsvollen Heimbereich nur abraten.
Den Empfehlungen von Frank hingegen kann ich mich nur anschließen.

Gruß
Michael
Gruß
Michael

Zitieren
#13
Hallo Alle,

zu diesem Thema muss ich dann auch mal etwas dazu tun. Auf jeden Fall ist erstmal Fakt, dass keiner irgendein Mischpult für TB Sammler gebaut hat oder baut. Auch Fakt ist, dass Freunde der HiFi Grenzen, die auch noch heraushören, an die wievielte Dose im Verteiler das Netzkabel des Verstaerkers angeschlossen ist, ein Mischpult garnicht erst benutzen dürfen. In einem Mischpult ist Elektronik drin und die rauscht, klirrt und verzerrt, zumindest für die, die diese Störungen auch heraushören (wollen).
Es ist oben die Rede von vielen MPs, die alle gemein haben, nicht für diesen Zweck gebaut zu sein.
Auch ist es meiner Meinung nach ein Unding, zu glauben, XLR waere das Nonplusultra. XLR ist eine Lösung für lange Leitungen. Waere das in irgendeiner Weise vorteilhaft für "normale" Audio Systeme, hatte es sich sicher viel mehr verbreitet. Hat man doch mit Dolby etc. versucht Klangverbesserungen zu erreichen. Waere XLR irgendwie vorteilhaft, es waere mit Sicherheit billiger gewesen und wir haetten laengst diese primitiven Cinch Stecker nicht mehr.
Anders bei langen Leitungen z.B. bei Konzerten. Da können Mikros schon mal brummen und XLR ist da angebracht. Immer noch!
Ein MP brauch Elektronik um den Pegelverlust auszugleichen, der entsteht wenn mehrer Regler parallel geschaltet werden. Widerstaende müssen dafür sorgen, dass sich die Regler nicht beeinflussen. Eine Verstaerkerstufe muss diesen Pegelverlust ausgleichen. Und das macht sie mit mehr oder weniger Verlusten.
Hat man aber ein Pult, bei dem nicht gemischt, sonder geschaltet wird, dann erübrigt sich diese Elekronik. Nachteil, man kann immer nur ein TB hören.
Ich habe für Andreas ein MP gebaut, das auf einer einfachen Schaltung aus einem ITT Receiver aufbaut und gleichzeitig das Abhören von 5 Quellen erlaubt, alle nur Line Out Pegel. Aber für "ernste" Faelle hat es auch Schalter und man kann es als einfaches Umschaltpult (mit abgeschalteter Elektronik) benutzen. Leider habe ich es am letzten Abend vor der Abreise erst fertig gestellt und so nicht eingehend ausprobieren können. Aber, falls es noch laeuft, müsste unser Guru über beide Modi berichten können. Also hat es Sinn auf Elektronik zugunsten der Qualitaet zu verzichten, oder hört man den Unterschied erst garnicht?
Ein Schaltpult laesst sich mit etwas Lötübung leicht bauen. Man muss sich nur dierichtigen Umschalter besorgen.
Für Plattenspieler würde ich immer den dafür vorgesehenen Eingang am Verstaerker benutzen. Einen entsprechenden Vorverstaeker (VV) gut zu bauen ist nicht so kompliziert und die eingebauten in Verstaerkern passen auch meist am besten dazu.

Semih
Zitieren
#14
Zitat:makaramann postete
Für Plattenspieler würde ich immer den dafür vorgesehenen Eingang am Verstaerker benutzen. Einen entsprechenden Vorverstaeker (VV) gut zu bauen ist nicht so kompliziert und die eingebauten in Verstaerkern passen auch meist am besten dazu.
Hm... Semih, Du kennst ja mein Tascam-Pult. Den Klang, den es aus Plattenspielern rausholt, habe ich noch mit keinem in einen Verstärker eingebauten Vorverstärker erreicht.

Gruß, Wolfgang
Zitieren
#15
Zitat:makaramann postete
.......Auch ist es meiner Meinung nach ein Unding, zu glauben, XLR waere das Nonplusultra. XLR ist eine Lösung für lange Leitungen. Waere das in irgendeiner Weise vorteilhaft für "normale" Audio Systeme, hatte es sich sicher viel mehr verbreitet. Hat man doch mit Dolby etc. versucht Klangverbesserungen zu erreichen. Waere XLR irgendwie vorteilhaft, es waere mit Sicherheit billiger gewesen und wir haetten laengst diese primitiven Cinch Stecker nicht mehr.
Anders bei langen Leitungen z.B. bei Konzerten. Da können Mikros schon mal brummen und XLR ist da angebracht........ Semih
´
Ob eine Leitung brummempfindlich ist, hat doch mit dem System der Steckverbindung nichts zu tun. Der Witz ist doch, dass die Leitungen symmetrisch und abgeschirmt sind. Zudem wird, ausser beim Mikro, mit höheren Pegeln gearbeitet, was die Anfälligkeit gegenüber Störungen weiter verringert. Symmetrische Leitungen wären aber auch mit den fummeligen DIN- Steckerchen zu realisieren.

XLR ist größer und robust, was besonders bei PA / Profibetrieb vorteilhaft ist, genau wie die Verriegelungen vor unabsichtlichem Herausziehen der Steckverbinder schützen.

Ob es beim Durchschnittskunden gut ankommen würde, wenn zum Cassettendeck zwei fingerdicke symmetrische Leitungen hin und zwei weitere zurück gehen, zwei vom CD- Spieler nicht zu vergessen? Ganz davon abgesehen, dass bei normalen Geräten auch der Platz auf der Rückseite knapp werden dürfte. Ich habe bei mir 4 Bandgeräte mit zusammen 16 symmetrischen Leitungen angeschlossen. Das ist ein ganz nettes Bündel, welches nur darum vernünftig verlegt werden konnte, weil ich mir einen Tisch für die Maschinen gebaut habe, in einer normalen Wohnumgebung gäbe es sicher Probleme.

Ob der Klang - ohnehin nur subjektiv zu beurteilen- mit hochpegeligen Leitungen besser ist, kann ich nicht behaupten, besonders nicht, da die symmetrischen und die unsymmetrischen Geräte aus unterschiedlichen Bauserien stammen und somit gar nicht zu vergleichen sind.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#16
=> Wolfgang
hatte noch irgendwo auf irgeneinem Schrank ein Pult rumstehen. Hab's mal runtergeholt, einen fingerdick Staub weggeblasen und was konnte ich lesen:
TASCAM 106
Wusste gar nicht, daß das so ein feines Teil ist. Muß ich mich direkt mal näher mit beschäftigen.
Michael(F)
Zitieren
#17
Hallo zusammen,
hab Eure Diskussion mit Interresse verfolgt und bin auch der Meinung, dass
man an einem Mischpult als Tonbandfreund fast nicht vorbeikommt.
Allein schon wegen reizvollen Überblendungen beim Aufnehmen. Und 3 Tonbänder 1 Platte 1 CD und Radio und demnächt der PC wollen verkabelt sein.
Aber ich will was ansprechen, was vorher schon als indiskutabel abgetan wurde! Ich oute mich jetzt.
Ich habe für wenig Euro einen Soundkraft Mischer erworben. Hat mir wirklich nicht wehgetan und bei einem befreundeten ehemaligen Fernsehtechniker nur ein Lächeln heraufbeschworen...Diese Schieberegler..
Nur deftig Rauschen tut bei mir eigentlich nur der Kopfhörer-Anschluß, wenn ich den voll aufdrehe. Deshalb benütz ich den halt nicht. Sind ja genug Anschlüsse an den Geräten. Aber ist wirklich ein Rauschunterschied zu hören von Ausgang Mischer zu Ausgang Originalgerät? Kann ich kaum feststellen. Die Plattenwiedergabe halte ich für gut. Aber sicher ich kann mich täuschen.
Vielleicht liegts ja auch an meinen bejahrten Geräten ?
Bis jetzt hat mir das Ding aber Spaß gemacht.

Gruß Uli
Zitieren
#18
Zitat:Michael Franz postete
=> Wolfgang
hatte noch irgendwo auf irgeneinem Schrank ein Pult rumstehen. Hab's mal runtergeholt, einen fingerdick Staub weggeblasen und was konnte ich lesen:
TASCAM 106
Wusste gar nicht, daß das so ein feines Teil ist. Muß ich mich direkt mal näher mit beschäftigen.
Glückwunsch! Wenn Du Dich damit abfinden kannst, wegen der (geringen) Zahl der anschließbaren TBs zu improvisieren, hast Du m.E. das optimale Pult.

Irgendwo unauffindbar habe ich noch einen Testbericht. Da wird dem Pult, besonders im Hinblick auf die Qualität des Vorverstärkers, nahezu High-End-Tauglichkeit bescheinigt. Smile

Gruß, Wolfgang
Zitieren
#19
Morgen !

Das Thema ist ja hoch interessant. Und ich wünschte ich hätte so enen Schrank wie Michael. Aber davon abgesehen, ich hab 15 lange Jahre an Discjockey gearbeitet, die in diesem Bereich eingesetzten Mischpulte müssen ganz andere Kriterien erfüllen wie solche, die in einem Studio eingesetzt werden. Natürlich besitze ich auch in meinen eigenen vier Wänden solche Mischpulte, aber klanglich haben diese Geräte mich nie zufrieden gestellt. Bequem sind Sie allerdings schon und deshalb auch immer noch im Einsatz.

Neben der imposanten Erscheinung eines Studiomischpultes sehe ich allerdings keine weiteren Vorteile, da bin ich eher Semihs Meinung, daß jedes elektronische Bauteil eines zu viel ist.

Gruß, Thomas !
Zitieren
#20
Hallo!

Ich verwende seit einiger Zeit ein Behringer UB-1832-FX-Pro, um den Kabelsalat in meiner Anlage etwas zu kanalisieren. Bisheriges Fazit: kein Rauschen, kein Knacken - akustisch ist das Teil eigentlich recht unauffällig, dabei aber in den Steuerungsmöglichkeiten ziemlich flexibel bis hin zur Möglichkeit, einen Mini-Equalizer und diverse Hall-Programme einzusetzen, falls die Programmquelle einmal zu "trocken" sein sollte. Und wenn es mal ganz neutral zugehen soll, hilft immer noch der gute alte AKAI-DS 5 (schaltet 5 Geräte untereinander und ist gelegentlich bei eBay noch zu bekommen).

Gruß Michael
Frdl. Gruß Michael(G)
Zitieren
#21
Hallo allerseits!

Semih spricht mir nahezu aus dem Herzen. Wenn es darum geht, mehrere Tonquellen umzuschalten, ist ein Mischpult eher unangebracht, auch ein teures Mischpult. Je mehr Elektronik um so mehr wird das Rauschen hochgezogen und andere Klangbeeinflussungen finden statt. Weniger ist im Zweifelsfalle mehr!!!
Wenn ein Mischpult einen wirklich hochwertigen Phonovorverstärker hat, ist es wieder sinnvoll, dürfte die Ausnahme sein bei Mischpulten Heimaudio. Gerade bei sehr kleinen Signalen wie Phono ist bezüglich Rauschen die erste Stufe entscheidend.
Für die meisten Heimaudioanwender sollte ein kleines Metallgehäuse mit Schalten der gewünschten Tonquelle die sinnvollste Lösung sein, ganz ohne Schnickschnack. Sowas habe ich auch bei mir. Fertig gibt es sowas eher seltener, muß man halt selbst Bohrmaschine und Lötkolben schwingen.

zu StormyMonday:
Du kannst die AEG direkt an eine normale Stereoanlage anschließen, da geht nichts kaputt. Übersteuern bei Aufnahme ist eigentlich unmöglich, Du kannst auf eine Anzeige verzichten. Der Nachteil ist natürlich, daß Du gerade bei hochaussteuerbaren Bändern nicht das Optimum erreichst. Im Normalbetrieb habe ich meine AEG M15A auch nur direkt ohne alles an die Stereoanlage angeklemmt. Dabei verschenke ich allerdings locker 10 dB und mehr.

Kabel symmetrisch und unsymmetrisch:
Wenn die Pegel und Impedanzen halbwegs stimmen, kann man symmetrisch an unsymmetrisch anschließen und auch umgekehrt. Symmetrische Ein- oder Ausgänge haben eigentlich immer einen Übertrager dazwischen. Der merkt nicht, wie seine Last aussieht. Symmetrische Übertragung ist aber (von der Theorie) brummfrei. Deswegen würde ich symmetrischen Verbindungen immer den Vorzug geben.
Wenn ich das mit symmetrisch/unsymmetrisch (balanced/unbalanced) und auch Symmetrieren näher erklären soll, könnte es etwas länger werden. Das ist auch ein ganz wichtiges Thema in der Hochfrequenztechnik.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
Zitieren
#22
Du machst einem ja fast Angst, Andreas. Aber so leicht kriegste mich nicht...

15 Jahre habe ich mit einem Studer 269 als Schaltzentrale meiner gesamten Anlage gearbeitet, das Rauschen kam aber immer vom UKW-Empfänger und den Bandgeräten, selbst dann, wenn sie dolbycodierte Aufnahmen wiedergaben bzw. wiedergeben. Ein Lichtzeiger (Müller & Weigert LDPR03) bzw. später, als die Digitalzeit schon einige Jahre alt war, zwei 1109 der RTW zeigten deutlich, was 'unten los' war.

Ein Problem der Mischpultfrage ist hier noch nicht angesprochen worden: Eine Analogstrecke muss immer ordentlich kalibriert sein, denn eine Untersteuerung ist ebenso des Teufels wie die Übersteuerung, Headroom und reguläre Vollaussteuerung müssen in angemessenem Verhältnis zueinander stehen. Hält man sich daran (das ist keineswegs üblich!!!), so sind bei abgelieferten Linepegeln über das Pult hin problemlos Fremdspannungsabstände von 85 dB, ja mitunter deutlich mehr zu erreichen. Mit Band kommt man natürlich nicht so weit. Zusätzlich muss man sich immer klar machen, ob das verwendete Pult VUs- oder PPMs im Ausgang hat, und bei welchen Ausgangsspannungen diese '0dB' anzeigen, damit man seine Bandmaschine nicht unter- oder übersteuert. Pulte lassen sich ja nicht unpraktikabel als Aufholverstärker einsetzen, um mit normiertem Pegel in die Abhöranlage zu gehen.
Zu bedenken ist weiterhin, dass professionelle Geräte Eingangsimpedanzen von 2 bis 15 kOhm haben, die Heimverstärkerausgänge mitunter überfordern. Heute ist das zwar selten, kommt aber immer noch vor. Auch die Pegelsituation ist nicht immer ohne Klippen.

Da meine 269-Anlage seinerzeit nur 14 Kanalzüge (davon 10 linetaugliche, 4 Züge hatte ich im Line-Zweig auf MS-Stereo umgebaut)) in 4 Summen hatte, war die gesamte Anlage zusätzlich über mehrere symmetrische, passive Schlafaugenschalter-10x10-Schaltmatrixen verknüpft, was wegen der bei mir von allen Geräten eingehaltenen normierten Pegel (VA grundsätzlich 1,55 V) schlicht wunderbar einzusetzen war. Außerdem zeigte sich, dass dies Verfahren auch bei der Verknüpfung digitaler Schnittstellen nach AES-EBU verwenden ließ.... Frei gesteckt habe ich bei mir daher tendenziell eher nichts.

Ach ja, eine Sache noch: Oben las ich, dass ein Kopfhörerausgang rausche. Es ist heute keine Kunst und obendrein billig, einen Kopfhörerverstärker mit einem Fremdspannungsabstand von 110 dB (auf die Clippinggrenze bezogen) zu bauen: Ein Opamp, zwei Transistoren, eine Handvoll Widerstände und zwei Elkos und der Kanal läuft. Rauscht da etwas, besteht Grund, der Sache, also dem korrekten Einsatz oder der ordnungsgemäßen Funktion der Einheit nachzugehen.

Hans-Joachim
Zitieren
#23
Moin Forum,

da ich unter anderem auf beiden seiten der kette stehe - im proberaum an der hammond und beim aufnehmen am mixer (Behringer MX-8000, Tascam 38), kenne ich auch beide probleme.
Da ist zum einen unter live bedingungen XLR unverzichtbar aber es rauscht trotzdem Wink und ich will trotzdem einen akzeptablen mitschnitt. Im proberaum muss ich unter teilweise katasrophalen bedingungen (ein gitarrenamp rauscht wirklich!) CD-taugliches material "hinzaubern", das alles bei einer lautstärke, welche ich manchmal nur mit "mikey-mäusen" (die roten gehörschützer) aushalte.
Da hab ich ganz andere problematiken für die audiokette als z.b. zuhause wo es ruhig ist.
Das pult muss übersteuerungsfest sein und zwar derart, wenn 32 kanäle auf 0dB aufgezogen werden (und 0dB führen) darf der main-bus nicht übersteuern, DAS manko bei den behringers (bei +/-22V ist das alles verdamt eng).
Gut ich hätt gern ein neve oder zumindest ein mackie, aber das muss irgendwie auch bezahlt werden, wobei das MX8000 schon eines der besseren behringers ist, aber der summenbus ist schon ein problem, ich hatte oft genug übersteuerungen trotz korrektem pegel in den eingängen und hab mich anfangs immer gewundert warum.

Die tascams sind wirklich gute recording pulte, mit fast immer inline-technik, damit ich auch ne mehrspuhr-maschine vernünftig einbinden kann (direct-ins und -outs) wobei ich kenne nur das 824, das bei meinem kumpel an der MSR24 hängt und wäre froh, das behringer MX8000 wär ähnlich gutmütig.

bei den kleineren behringern ist das summenbus problem noch graviernder, ich hab hier magels platz nur ein MX2004, und ich hab mir angewöhnt die mischung gennerell bei -10dB (reglerstellung) zu mastern, aber wenn man(n) um die problematik weis, ists ja gut, ansonsten ist heute selbst bei (projekt)mischern rauschen kein thema mehr, wobei ich das argument weniger ist mehr, im repro-signalweg nicht mehr gelten lasse, denn wenn ich mir anschaue durch welch einen wust von equipment heutige produktionen laufen und das in den neve konsolen auch nur folien-C´s und odinäres kupfer eingsetzt wird, kommt mir das ganze Hai-ent gequatsche manchmal nur lächerlich vor, überhaut ist richtiges high-end völlig anders, da wird nur geschaut was denn machbar ist.

Z.B. ein zwei mal 100W echt klasse A transistor bolide in würfelform mit 1,5m kantenlänge, der nebenbei als "schwarzer-strahler" den wohnraum beheizt.
Oder der OTL-2A3 amp, mit jeweils 20 ebendieser 2A3 röhren pro kanal, das ist echtes high-end, einfach mal probiert ob es geht, beweisen das es geht, egal welcher aufwand, nicht der x-te 2xel34 verschnitt mit mondphasenreinen trafos und selbstgezüchteten holz-seitenteilen verziert, alles auf der letzten high-end in gravenbruch alle zu bestaunen. (die el34 dinger zu preisen eines golf hab ich gar nicht erst angehört)

beste grüsse,
AmImaX
Zitieren
#24
Lieber Hans-Joachim,

ich will Dir keine Angst machen, anderen Mitgliedern auch nicht. Intention meines Beitrags war:
Zum simplen Auswählen der Signalquellen reicht ein einfacher Umschaltkasten und ist für diese Anwendung auch am besten, Fremdspannungsabstand indiskutabel.

Wer wirklich ein Mischpult (professionell) benötigt, wird auf vernünftige Qualität achten. So ein Mischpult zu nehmen um zwischen zwei oder drei Audioquellen im Wohnzimmer umzuschalten, dürfte übertrieben sein. Wie war das noch mit den Kanonen und den Spatzen?


Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
Zitieren
#25
=> Andreas

Um HiFi-Geräte zu verschalten, mag ein Schaltpult die bessere Lösung sein. Aber Holger z. B. wollte eine Studiomaschine in die HiFi-Umgebung integrieren. Ein nacktes Schaltpult nützt hier nicht viel, er soll ja auch aussteuern können.

Zudem bietet ein Mischpult die Möglichkeit, alle Quellen "gleich laut" einzupegeln. Das ist, wenn man von verschiedenen Quellen aus ein Band zusammenstellen will, nicht zu verachten.
Michael(F)
Zitieren
#26
Lieber Andreas,
(und lieber Michael),

ganz so ernst war das natürlich nicht gemeint, wie es gegebenenfalls klang. Andererseits weise ich ja auch Zeit meines hiesigen Forenlebens immer darauf hin, dass ich auch zu meiner analogen Zeit längst professioneller Nutzer war, der naturgegeben allein schon aufgrund der zu optimierenden Arbeitsabläufe bestimmte Forderungen und Erwartungen entwickelte, die einem Normalbürger nicht (unbedingt) in den Sinn kommen.

Hier im Forum gibt es mindestens einen Besitzer eines Studer 169, einen weiteren eines 961, mein 269 (14 in 4) ist leider durch Diebstahl perdu; bedauerlich, auch wenn ich es heute nicht mehr nutzen würde. Diese Pulte sind nicht nur sehr hochwertig, sondern sahen auch noch recht adrett aus, so dass sich im einschlägig ja sowieso bereits 'belasteten' 'living room' solche Dinger nicht repräsentationsmindernd auswirken, sondern eine ja bewusst historisch konzipierte Wiedergabeanlage reizvoll aufwerten, selbst wenn sie den ein oder anderen Nachteil haben; den jedoch kenne ich, aber hier sicher kaum jemand. Zudem kann ich wohl seitenweise CD-Aufnahmen der Szene klassischer Musik herbeten, die mit 169 oder 269 gemacht wurden, von 961/962 einmal ganz zu schweigen.

Stichwort historisch: Ursprünglich war hier ja von einer M15A und Ihre Verknüpfung mit einer HiFi-Anlage die Rede, die nach heutigentags durchaus allgemein gepflogenen Sichtweisen (wer betreibt hier im Forum noch einen Pentium II ???) in etwa Technik von letzter Woche ist.

Dass es ein Mackie genauso tun kann, sieht man einmal vom fragwürdigen Aussteuerungsmesser ab (der andererseits auch beim 169 mit PPM nicht unfragwürdig ist), steht dabei außer Frage. Was mich von einer Empfehlung abhielte, ist die Notwendigkeit eines fachlich akzeptablen Umganges mit einer solchen Anlage, um Enttäuschungen zu vermeiden. Diesbezüglich überwiegen die Vorteile der Schaltermatrix, die aber bei Einbindung einer M15 oder A80 in eine Amateurperipherie auch keineswegs Probleme nur vermeidet. Um eine M15A bei 38 und mit vernünftigem Band (optimale Einmessung, sonst is eh' alles wurscht, du weißt) ordentlich herzunehmen geht man durchaus mal bis +5 dB über 514 pWb/mm, was etwa 3 Volt entspräche, auf die ich an einem Tape-Out eines Amateurverstärkers vergeblich warte, namentlich am Ze der M15 von (vermuteten) 5kOhm.

Weshalb schreibe ich all das: Wenn man eine Professionalismusdiskussion führt -und eine entsprehcnede Gerätebeschaffung zieht einen zwangsläufig in diese Umgebung- gibt es sehr schnell nicht das berüchtigte 'ein bisschen schwanger', sondern man steckt unversehens bis über beide Ohren drin und droht seines Skalps verlustig zu gehen....

Michael spricht mit einem Argument diesen Sachverhalt an. Sehen wir zurück auf die jetzt vergehende Epoche traditioneller Tonstudiotechnik erkennt man sozusagen als Abfallprodukt den Sinn jenes geradezu verbissenen Kampfes der Profis um den standardisierten Pegel, der Teil der Qualitätsdiskussion war, weil er es ermöglichte, bei der schier endlosen Kopiererei der Rundfunkleute die Bewahrung des Geräuschspannungsabstandes im analogen Magnetbandverfahrens überschaubar zu halten. Und das ist ja dem Amateurgerät fremd von Grund auf. Kopien gehen daher auch meist schief, was ich als Achtjähriger (a. d. 1959) in praxi erfuhr, als mein Vater entsprechende Bastelarbeiten durchführte.

Da muss mir 'was geblieben sein...

Hans-Joachim
Zitieren
#27
Moin PhonoMax und Forum,

sag mal magst Du nicht mal ein essay oder sowas schreiben? bei all dem was Du so weist könnte es doch eins chönes buch werden, geschichte der magnetischen schallaufzeichnung oder so? wär doch was...ich würd´s kaufen.

Aber ich frag mich grad, welche "tape-outs" überhaupt in der lage sind 5k zu treiben? Gut selbstbauten ausgenommen (da weis ich "zur not" was ich ändern muss bzw. nehm ich dann gleich einen NE5534)
Und dann noch 3V swing, hihi meine machen grad mal 1.7V Smile
Aber das ist etwa das gleiche problem, mit PA-endstufen, die auch schon mal gebrückt werden, die wollen dann locker mal 6Vpp am eingang sehen sehen, tja welches pult hat die schon? Ich hab mir dafür extra eine kleine 1he treiberstufe gebaut, die mitterweile fest im live-rack ist, sie hat 6 ausgänge um auch mal ne grosse anlage ordentlich anzufahren, ohne das die puste ausgeht.

beste grüsse,
AmImaX
Zitieren
#28
Hallo Hans-Joachim!

Ich muß mich "outen". Ich betreibe nicht nur M15A's sondern manchmal auch einen Pentium II. Da steckt eine recht brauchbare Karte namens Soundblaster AWE32 drin. Kann man wirklich als Soundkarte bezeichnen, durchaus gehobene Heimaudioqualität.
Einen Rechner mit Pentium I habe ich auch noch. Der steht an meinem anderen Wohnort. Für Briefe schreiben und etwas Internet reicht er locker, einige Beiträge hier im Forum habe ich damit geschrieben.
Was ich damit sagen will:
Sogenanntes altes Gerät ist nicht automatisch Gammel. Nicht selten kann man damit bessere Ergebnisse erzielen als mit aktuellen Geräten.
Eine Audioaufnahme mit AWE32 oder Tonbandgerät hört sich deutlich besser an als das MP3-Gedudel mit Brüllwürfeln von einem hochmodernen "Multimedia-PC".

Man verzeihe mir die kleine Abschweifung, vorgegebenes Thema ist immer noch:
Mischpulte zur Erweiterung der HiFi-Anlage ? Wie?

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
Zitieren
#29
Und wieder o.t. ...

Ach, wie warm geht einem das 'runter. Dennoch weiß ich, dass dieser Blick zurück derzeit zumindest gesamtgesellschaftlich nicht en vogue ist. Historische Erfahrung und Absicherung gilt wenig.
Übrigens nagle auch ich gegenwärtig in einen PII/350, in dem sich mittlerweile die Platten stapeln, aber keine schwarzen aus Plastik oder Schellack.

Und jener, unserer Umgebung abgehende Blick auf Vergangenes, der zum Beurteilen von Gegewärtigem befähigen kann/könnte, ist es auch genau, der unsereins davon abhält -die Tontechnik ist bei weitem nicht das einzige von mir beackerte Terrain-, aggressiv eine Öffentlichkeit zu suchen: Die Zurückweisung folgt oftmals auf dem Fuße; und das schmerzt dann doch, namentlich wenn ein gegnerischer Standpunkt vor allem eines für sich hat, modisch zu sein, aber kein nachvollziehbares Argument zu beinhalten. Man müsste seinen Gesprächspartner dann kaltschnäuzig abrutschen lassen, was nun nicht meine Lebensart ist.
Aha, also Warmduscher; nö, eher Radfahrer.

Hier im Forum klappt das, woanders aber nicht.
Außerdem sollte man auch in einem längeren Berufsleben erarbeitetes Wissen weder über- noch unterbewerten, es entsteht einfach und ist bei uns allen ein ungeheuerliches (faszinierendes bis Angst machendes) Kapital einer mitmenschlichen Gemeinschaft. Heikel wird es dann, wenn eine Gesellschaftsordnung zu behaupten angeleitet wird, "wir brauchen das nicht". Und für solch eine modische Aussage bezahlen derzeit 5,3 x 10^6 Mitmenschen bitter (Tendenz derzeit -allen Reformitismoden zum Trotz: pro Monat durchschnittlich 80k steigend). Können wir uns das leisten?

Damit bin ich endlich beim Punkt: Pulte als Erweiterung sind ja auch teuer, es muss also für den Einsatz als Anlagenerweiterung mehr an Vorteilen herausspringen als allein die Erhöhung der Eingangsanzahl eines Endverstärkers.

Zum 'wie' auch noch eine Anmerkung. Ein Endverstärker ist insbesondere dann sinnvoll an den Monitor-(Abhör-) Zweig eines Mischpultes anzuschließen, wenn der Mischpultregulärausgang für übliche Tonaufnahmen genützt werden soll und das Monitoring im Pult einigermaßen sinnvoll mit Vorhöreinrichtung und einer Direktabhörmöglichkeit der diversen Quellen ausgestattet, also weitreichend umschaltbar angelegt ist. Dasselbe gilt auch für die Pegelmesseinrichtung im Pult; sie sollte 'möglichst überallhin' schaltbar sein.

Hierzu glänzten -unter den in diesem und vergleichbaren Threads des Forums geäußerten Voraussetzungen- die kleinen Studer-Pulte in besonderer Weise. Für regelrechte Mehrkanalproduktionen popmäßigen Zuschnittes waren sie un- oder nur nach nachhaltigen Umrüstungen brauchbar; für zweikanalige Anwendungen indes blieb an Wünschen nur weniges und präzise beschreibbares offen. Nachdem da auch schöne Mikrofonverstärker drin waren/sind, die beim 169 vom Konzept her mit den Eingangsschaltungen des A78, der A77 verwandt sind, könnte man die ja auch ...

961 lassen sich dagegen schwer abkupfern, weil der Spezialübertrager einer geadezu gerissenen, aber studerisch geradlinig überlegten (Devise: Was ist nötig und was machen wir angesichts der Zwick[y]mühle aus Berufsethos und Kaufmannschaft...) Schaltung P. Zwickys (Name bürgt für Qualität!) als Spezialanfertigung nicht gerade beim blauen C oder dem roten Punkt auf dem Ladentisch liegt.

Also auch hier: Überlegen, was spricht dafür, was spricht dagegen. Andreas hat ja von Semih einmal solch eine Einrichtung erhalten, die den Amateurbedürfnissen perfekt auf den Leib geschneidert zu sein scheint: Mehr als eine reine Schaltmatrix, aber noch kein komplexes Mischpult (entsprechenden Aufwandes und Preises).

Hans-Joachim
Zitieren
#30
zu makaramann 012:
Zitat:Ich habe für Andreas ein MP gebaut, das auf einer einfachen Schaltung aus einem ITT Receiver aufbaut und gleichzeitig das Abhören von 5 Quellen erlaubt, alle nur Line Out Pegel. Aber für "ernste" Faelle hat es auch Schalter und man kann es als einfaches Umschaltpult (mit abgeschalteter Elektronik) benutzen.
Der genannte Andreas dürfte ein Namensbruder von mir sein...

Wer sich ein Umschaltpult selbst bauen will, sollte einen Drehschalter nehmen, z.B. 1 aus 6. Auf keinen Fall sollte die Möglichkeit bestehen, die Ausgänge mehrerer Geräte direkt parallel zu schalten, kann gerade im Profibereich böööhse Folgen haben. Zwei parallel geschaltete Verstärker versuchen sich immer gegenseitig platt zu machen, die robustere Stufe gewinnt...
Bei Heimaudiogeräten ist die Gefahr des Abrauchens nicht ganz so groß, da fast alle Heimaudioausgänge hochohmig und somit fast automatisch kurzschlußfest sind. Nicht ohne Grund sind in Mischpulten Trennverstärker, um eine Rückwirkung auf den Mischpulteingang zu verhindern.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
Zitieren
#31
Andreas' Hinweis trifft zielsicher ein wirkliches Problem des Schaltmatrixselbstbaues:

Es muss ausgeschlossen sein, dass zwei Ausgänge sowie die Ein- und Ausgänge eines Gerätes zusammengeschaltet werden können.

Ich habe dies weiland durch Acht- bzw. Zehnfachdrucktastenschaltersätze mit gegenseitiger Auslösung besorgt, die von mir zur Signalisierung Schlafaugenbetätigungsknöpfe bekamen. Zehn dieser Schaltersätze wurden zu einer Matrix zusammengefasst, wodurch zehn zweikanalig stereofone Geräte (bei mir war immer alles symmetrisch) perfekt miteinander verkabelt waren. Die weiterhin wachsende Anlage besaß schließlich vier dieser sehr zuverlässigen (erdsymmetrischen!) Matrixen, deren Übersprechdämpfung über 110 dB lag, weshalb ich auch unterschiedliche Übertragungen zur selben Zeit durchführen konnte. Das Verfahren war durch die Schlafaugenschalter auch sehr übersichtlich (vgl. Steckfelder und ihr Kabelwust!), denn man wusste im Grunde mit einem Blick, welche Verbindungen gerade gelegt waren.

Heute ist das, sehe ich mir die Preise bei Bürklin an, nicht mehr zu finanzieren:

http://www.buerklin.com/gruppen/KapG/G07...G237#First
http://www.buerklin.com/gruppen/KapG/G07...G434#First

Ein lumpiges Schlafaugenknöpfle 3,50 Teuro bzw. 1,80 Eurodollar, wenn man einen Sack voll abnimmt; nein, da hört der Spaß auf.

Hans-Joachim
Zitieren
#32
´
So ein "Schlafaugenknöpfle" habe ich unlängst bei St. Willi´s Statthaltern in Deutschland für eine meiner PR99 kaufen müssen.

Trotz Händlerabatts habe ich ein Vielfaches hinblättern müssen. Ich brauchte noch allerhand andere Knöpfe, Schalter und Füße für diverse Revox- Geräte. Für etwas mehr finanziellen Aufwand hätte ich eine Woche an sonnigen Gestaden liegen können. Da tröstet mich nur der Gedanke, dass die Geräte mir für längere Zeit zu Diensten sein werden und die Optik nun wieder optimal ist. Und zu viel Sonne schadet dem Teint.

Bei meinem Auto mußte kürzlich der Zahnriemen gewechselt werden, € 250.-. Beim Vorgänger gleicher Marke und Typs waren es seinerzeit DM 85.-

Ich rege mich nicht mehr auf, es bringt nichts.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#33
Moin Forum,

hey - alles wird "etwas" teurer, wenn ich mir diese "nachgemachten" päärchen der hitachi mosfets anschau und sehe, das die jetzt das in EUR kosten was sie damals zur einführung in DM dafür wollten (selbe zahl 12,90/stk).....

Schlafaugen sind was schönes, hier in meinen 4 Philips kanalzügen (LDC0271/20) sind davon haufenweise drinn, ich musste anfangs 3 davon tauschen, teuer, aber schön sind sie schonSmile

Für mich persönlich, löse ich miterweile alle umschaltgeschichten mit relais, das spart schaltkontakte welche ja doch irgendwann schmutzig werden, ich hab hier so viele hf-dichte relais für kleinsignale rumliegen, aus ner firmeninventur, die benutz ich für alle meine NF sachen.

Zu PhonoMax:

Du hast das glück, mit studio-umgebung-norm-pegeln zu arbeiten, wenn ich das hier mal mit meinem sammelsurium von geräten vergleiche die alle irgendwie einen anderen pegel liefern und auch angeboten bekommen möchten - von den unterschiedlichen impedanzen ganz zu schweigen - ist sowas rein passiv nicht mehr zu lösen (leider), ich hab mir daher mal vor jahren einen vorverstärker in modultechnik (für die inputs)ausgedacht, so kann ich wenigstens noch erweitern, aber irgendwann ist auch da schluss, wenn das ganze gehäuse vollgestopft ist.

Zu dl2jas:

Heimaudiogerätschaften haben fast immer einen serienwiderstand im ausgang, eben damit nichts kaputtgeht, der nachteil ist, daß socherlei "murks" empfindlicher auf minderwertige kabel reagiert (kapazitätsbelag) sodass die industrie dann gut ihre überteuerten mondphasenstrippen loswird, denn eine hand wäscht die andere, wie es so schön heist, seitdem überall die alten 10MBit ethernet leitungen weggehauen werden, habe ich mich reichlich mit RG58 eingedecken können, die rollen halten noch mindestens bis ins nächste jahrzehnt, das macht sogar live ne gute figur.....aber das ist wieder ne andere geschichteSmile

Beste grüsse,
AmImaX
Zitieren
#34
Hallo und einen guten Morgen,

durch ein paar Bilder in der Tonband-Gallery habe ich mich (vor mehr als drei Monaten) motivieren lassen.

Wozu? Na ganz einfach, da seh ich doch bei einigen Bandmaschinen nebenan ein Mischpult stehen. Da komm ich doch von berufswegen aus der Szene, in der nach dem Mikrofon das Mischpult ein unumgägngliches Arbeitsgerät geworden ist und denk mir einfach so: Kann doch kein dummer Gedanke sein, oder etwa doch? Da grabe ich mich bei 123undMein durch und stolper über unsere früheren Mitarbeiter. Welche ich denn meine? Na ist doch offensichtlich, die, die von Teac zu Foster Electronic gewechselt haben, und dann meinten, jetzt können alles kleiner und billiger machen. Vor allen Dingen, das was wir garnicht durften. Auf Schnürsenkel-Band könnten doch viel mehr Kanäle drauf gehn - schon gab es eine Fostex A8. Naja was solls, mit etwas Verspätung kam dann eine TASCAM 38 mit grösserem Band (sprich etwas breiter) und grösseren Spulen (nicht sieben sondern doch zehn Zoll!) und mehr Audioqualität. Das Problem kam schnell, nicht die Welt, sondern die amerikanischen Freaks wollten auch unsere Maschinen in Mengen haben, die Japaner (nämlich unsere von TEAC) hatten nur die einfache Antwort auf meine Frage: Wann kommen die neuen Maschinen (38, 48, 58 und 32, 42, 52) zu uns? Die Antwort: Wenn wir Amerika beliefert haben! Und das hat mich um die prognostizierten Umsätze (im Sales-Forecast standen Mengen drin, die nicht geliefert wurden) gebracht - und damit um mein Einkommen gebracht. Was solls, mittlereile ist das 23 Jahre her und zum Jahresnde geh ich in "Rente" (wenns denn genug gibt - die Renten sind sicher! haha). Also schau ich heute nach dem schnöden Mitbewerber. Der fertigt heute (fast alles) in Shenzen = Festlandchina. Der Mitbewerber brachte vor 21 Jahren ein wunderhübsches Recording-(und Live) Pult mit der Typenbezeichnung 450, das mir leider noch in guter Erinnerung ist (unsere TASCAM-Pulte waren viel grösser und viel teurer - womit ich den TEAC-Kram nicht meine, die Pültchen hier dienten nur zur Ergänzung für den Consumer-Kram. Ich besitzte neute immer noch zu meiner Freude ein TEAC C1MK2 und eine TEAC 2300SX).

In der letzuten Februar-Woche 2006 bekam ich dann bei 123Mein für ein Acht-Kanal-Pult (Acht auf vier auf zwei, wie es in der Fachsprache heisst) den Zuschlag für läppische 15 Euro und 11 Cents bei 15 Kilogramm Lebendgewicht. Drei fehlende Flachbahnsteller-Knöpfe haben mich als Mangel nicht gejuckt. Wohl fand ich, und finde jetzt nach den ersten Tests immer noch, der Knüller sind auch heute noch die zwei parametrischen Klangregler (ohne Shelving, das heisst mit festem Q) je Eingangskanal. Für die noch nicht Allwissenden: Zwei einstellbare Frequenzbiegezangen mit beliebig wählbaren Einsatzpunkten von 60 bis 1000 und von 400 bis 6000 Hertz (Hz) und dazu den Höhenbieger bei 10 kHz (Kilohertz) fest eingestellt. Das Dumme ist nur, die sinnvolle Nutzung erfordert nach meiner Auffassung den kleinen Audio/Mixer-Führerschein, Nichtwissen wird hierbei mit grauenhaftem Klang betraft. Voller Vertrauen schleppte ich den Mixer (Grundfläche/Abmessungen BHT 55 x 12 x 60 cm!!!) in die Werkstatt im Souterrain, verkabel einige Kanäle und dreh an der Summe. Leider hab ich mehrere Minuten gebraucht bis mir die Verschleissleistung von 20 Jahren bewusst wurde. In den sechziger Jahren gab es sie zu Hauf, die fleissigen Sekretärinnen, die bei Feierabend ihre heissgeliebten und teuren störanfälligen elektrischen IBM-Kugelkopf-Schreibmaschinen zur staubfreien Nachtruhe abgedeckt haben. Mein neuer alter Mixer mit zwanzig Jahren Staub und Korrosion in den Assign-Schaltern (Zuordnung für die Sammelschiene) will nur noch Knistern und Zerren oder er will nichts mehr weiterleiten. Jetzt kommt erst mal die interne Behandlung für mehr als 24 Schalter und so wie es sich anhört für mindestens zwanzig Drehpotis mit dem passenden Sprühnebel (mein früherer chef in den siebzigern hat das gehasst und verboten!) das wieder belebende Bad. Zwischendurch habe ich schon eine Probe-Hörsession hinter mich gebracht. Mark Levinson hat 1986 zur seiner rund dreissigtausend Mark teuren Super-Frequenzbiegezange, die er mit dem Namen "Audio Palette" versah (konstgruiert vom leider vertorbenen Richard Burwen), sehr nett gesagt: Stell Dir vor, Du kannst den Klang bei jeder CD oder Schallplatte, so wie ein Maler die Farbe nach seiner Vorstellung mischt, Deinen Wunschklang wie auf einer Farbpallette beimischen - und das für nur 15tausend Dollar. Richard Burwen, der die Elektronik entworfen hat, hat ein Meisterstück geliefert ohne die bekannten Phasenschweinereien. Ich weiss nicht, ob davon mehr als ein Dutzend nach Deutschland geliefert wurden. Mit Sicherheit hat Herr B. aus E. eins in seinem Wohnzimmer rumstehen oder in seinem Schallplattenstudio.

In ein bis zwei Wochen (oder doch Monaten bis Jahren?) werde ich die Probleme mit den kratzenden Schaltern und Potis gelöst haben (und wenn ich 96 Relais einbaue!). Nur in der Zwischenzeit habe ich ein zweites Exemplar ersteigert. Es kratzt nicht, ist nicht verdreckt, hat aber ein riesiges Problem: Die Anordnung innerhalb derHifi-Anlage ist wegen der Grösse (bis jetzt) unmöglich - also kompletter Umbau und Neuanordnung. Zum Glück habe ich dafür einen eigenen Raum mit sechs mal vier Meter Grundfläche.

Hat jemand ähnliche gute oder schlechte Erfahrungen gesammelt?

Viele Grüsse
HDP

P.S. Einzel- und Fotos vom FOSTEX 450 (8-Kanal-Mixer) sind in

http://my.opera.com/hanns-d.pizonka/albu...l?id=50870

(das Stichwort / ALBUM mit Namen "HULOT" hilft auch beim FINDEN der anderen Bilder; soll ja alles nur zur Unterhaltung sein).

Dieser Post erschien bereits Ende März 2006 in ALLABOUTmusic, und der Michael hat ja Recht, acht Leute, die da reingucken und drei die eine Antwort dazu finden, zeigt, das war ein Schuss ins Nichts. Deshalb die kleinen Anpassungen meines Textes und als neues/altes Posting in der Hoffnung auf hilfreiche Kommentare. Wenn jemand ein Schaltbild für mich hätte, dann machte mir die (notwendige ??) Geschichte mit den Relais weniger Arbeit. Aufgeschraubt (und wieder zugeschraubt) wurde der Mixer von mir schon.
Im Moment habe ich die private Arbeit in der Werkstatt (wegen des schönen Sommerwetter) beiseite geschoben, denn das Hobby hat fast alle Zeit der Welt
zu finden
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 3 Gast/Gäste