09.02.2009, 17:21
Moin, moin.
Nachdem ich mich nun netto 10 Tage durch das oben genannte Gerät "geschraubt" habe, möchte ich euch an meiner Erfahrung teil haben lassen.
Als aufmerksamer Leser hier, war mir die "Omega" Umschlingung als Alternative zur Andruckrolle haften geblieben.
Da mich das mal persönlich interessierte, fiel mir die UHER vor ein paar Monaten auf, als ich auf einem Flohmarkt war.
Der Händler hatte einiges an besserem HiFi dabei, wollte aber zuviel Geld haben. Da sie mir aber nicht aus dem Kopf ging, bin ich nachmittags nochmal hin und habe nach zähen Verhandlungen immer noch zu viel bezahlt.
Ein kurzer Funktionstest zu hause, schaffte dann Erleichterung.
Grundsätzlich funktionierte alles. Nur bei dem Einfahren der Omegaschlinge gab es Probleme und häßliche Geräusche.
Also ein mechanisches Problem. Damit komm ich zurecht.
Auf "sanften" Druck einiger hier Anwesenden, habe ich die Überholung zeitlich vorgezogen.
Also frisch, mit viel Lust an die Maschine.
"What a mess". Die Gehäuseschrauben fehlen schonmal. Das war mir vorher gar nicht aufgefallen. Im Inneren dann der übliche Staub und Dreck. Also Staubsauger her und erstmal für klare Verhältnisse sorgen. Am besten stellt man sie im zerlegten Zustand auf den Kopf.
Mein erster Eindruck war, daß es sich um ein nicht billig gemachtes Produkt handelt. So ein Aluchassis zeugt doch vom Anspruch des Herstellers.
Alles solide Mechanik, die eher überdimensioniert wirkt. Die erste Freude kommt auf. Man wird alles zerlegen können.
Die Platinen sind übersichtlich verteilt und schön mit Steckern verbunden. Sowas ist reparaturfreundlich. Allerdings sind einige Halterungen etwas sensibel. Man sollte sie nicht mechanisch belasten.
Da ich schon ein paar Macken bemerkt hatte, habe ich dann erstmal alle Platinen, bzw. Stecker gezogen, um die Kontakt Korrosion zu beseitigen.
Es stellte sich dabei heraus, daß an der Maschine schon gebastelt wurde. Aha, deshalb auch keine Gehäuse Schrauben. Na, mal sehen, was mich da erwartet. Wer das Gerät nicht wieder zumacht, war wohl erfolglos. Toll.
Und wenig sensibel. Bei einem Platinenhalter wurde der Rastzapfen abgebrochen.
Ich habe dann an der Unterseite einen Spalt reingefeilt, damit sauber ein Kabelbinder durchpasst, der dann die Aufgabe erfüllt. Kleben, oder ähnliches kommt für mich nicht in Betracht, da man sich bei zukünftigem Service nicht über unnötige Arbeit ärgern möchte. Der "Straps" war da die einzige, saubere Möglichkeit.
Danach habe ich mir das Zählwerk vorgenommen.
Nach 30 Jahren war es etwas "braun" geworden. Ich habe es gewaschen, getrocknet und dann mit "Feinmechaniker Spray" behandelt. Das Zeug ist dafür genau prädestiniert und hat sich schon in zahlreichen Mopped Tachos bewährt.
Sauber ist einfach schöner.
Außerdem sahen die Cinch Buchsen nicht sehr kontaktfreudig aus. Mit einer 10er Nuß + Verlängerung und eingelegtem Nevr Dull, ließ sich das drehenderweise gut putzen. Später gab es hier noch eine kalte Lötstelle. Da die Buchsen mechanisch belastet werden, habe ich alle Verbindungen nachgelötet.
Für die "Innen" Reinigung habe ich ein Korkenzieher ähnliches Teil mit etwas Nevr Dull umwickelt und dann die Signalkontakte geputzt. Sowas benutzen Zahnärzte zur Wurzelbehandlung. Fragt mal beim nächsten Termin nach überzähligen "Dingsdas".
Nun kam der erste "Riemen" auf die Orgel. Es gab da ja diese häßlichen Geräusche.
Beim drücken auf "Start" wollte sich die Omegaschlinge bilden, aber das Segment fuhr nicht ganz herum. Dann stoppte es und die Geräusche erklangen. Es lag aber nicht am sichtbaren Getriebeanteil. Also mal den Servomotor angehen.
Ein Blick auf das Innenleben zeigte, das eine Zahnradpaarung zerstört war. Diese Art mechanischer Defekt ist natürlich der übelste Fall, zumal es ja alles Doppelräder sind. Woher nehmen? Gott sei Dank habe ich Bastelkisten, die schon erstaunliches hergaben. So fand ich tatsächlich eine exakt passende Paarung.
Nur war da das Problem, diese mit dem jeweils heilen Teil der Doppelräder zu verbinden. Schließlich muß am Ende alles ohne zu eiern sehr präzise laufen.
Beim ersten Zahnrad war das noch recht einfach, da das neue Teil in der Mitte schon für einen Mitnehmer gemacht war. Das andere dafür passend zu machen, war aber eine elendige Feilarbeit.
Beim zweiten war der Weg schwieriger. Der Ansatzpunkt war das schon teilweise vorhandene Kreuz des kaputten Rades.
Hier mußte dann auch genau zentrisch und passend das Gegenstück gefeilt werden. Diese Arbeit erfordert sehr viel Geduld und wirklich sorgfältige Arbeit.
Ich habe allein dafür 2 ganze Tage aufwenden müssen. Das sollte man sich vorher genau überlegen. Man hat nur den einen Versuch. Und der muß klappen.
Hat er auch. Ihr könnt euch meine Erleichterung vorstellen. Somit stand fest, daß der Kaufpreis nicht für die Tonne war.
Verklebt habe ich das mit einem Industrie-Sekundenkleber, der mit einem Aktivator arbeitet. Grundsätzlich ist Kunstoff wegen der niedrigen Oberflächenenergie nicht geeignet für Sekundenkleber. Doch auch hierfür hat die Chemie die richtige Lösung. Sowas findet man aber nicht im Baumarkt. Ist auch nicht billig.
So sieht es dann aus. Inzwischen hat es schon hunderte Bewegungsabläufe als Belastungstest absolviert. Es ist perfekt gelungen. Grosse Freude. So hat sich die Mühe wenigstens gelohnt.
Der einbaufertige Servomotor mit der Rutschkupplung, die auch das Steuersegment für die Endlagenschalter enthält. Das schwarze Gummiteil entkoppelt den angeschraubten Motor vom Chassis. Man hat sich wirklich Mühe bei UHER gegeben.
Servomotor und Tonmotor stammen übrigens von Bühler und sind sehr solide. Anhand der Spuren, die ich im Verlauf gefunden habe, kann ich behaupten, daß das Getriebe von "Hand" zerstört wurde.
Es freut immer ungemein, wenn man eine kaputtgeschraubte Maschine erwischt. Eine nur defekte ist geradezu erholsam dagegen.
Nun mußten noch die anderen "Betätigungsteile" gereinigt werden.
Zur erneuten Schmierung kam das berühmte weiße Fett zum Einsatz.
Der Capstan hat vorsichtshalber etwas Sinteröl bekommen, war aber noch sehr leichtgängig.
Sehr wichtig ist der abschließende Dichtring auf der Welle. Er muß verhindern, daß etwaiges Öl auf den Kunststoffteil gelangen kann. Der auf dem Bild war leider auch nicht ölfest genug und quoll etwas auf. Ich habe am Schluß einen aus Viton nehmen müssen. Das Zeug ist zauberhaft, aber leider auch teuer.
Bei diesem Testlauf ergab sich der sichere Rückschluß, daß in der Rutschkupplung der Gleitbelag fehlt. Was für Profis waren das bloß?
Aufgrund der Logik konnte man aber genau auf die Dicke und die Durchmesser schließen. Ich habe den Belag aus "Abil" Papier gefertigt. Es verhält sich wie diese PTFE-Scheiben und funktioniert super.
Nun erstmal Musik hören. Der Klang ist auf Anhieb gut. Und das mit einem (heilen) gebrauchten Band, welches ich bei der Überholung einer kleinen, alten Tandberg aufgenommen hatte. Was dann für alle Beteiligten sprach.
Der nächste Schritt war dann die defekte Beleuchtung.
Nachdem mir ein netter Herr, der mir durch eine Bucht-Auktion aufgefallen war, die Schaltpläne als Scan zukommen ließ (vielen Dank an dieser Stelle nochmal), konnte ich mich auf die Suche nach der richtigen Lampe machen. Trotz der ungewöhnlichen Werte, ließ sich auch hier die richtige in meinen Bastelkisten finden. Alles, was man hat, muß man ja nicht kaufen. Langsam ärgerte mich der Kaufpreis doch.
Nun konnte ich endlich mal die Maschine benutzen. Ich blickte beim Abhören anderer Bänder, die allesamt auf unterschiedlichen Maschinen aufgenommen wurden, immer faszinierter auf die Omega Schlinge. Der Klang war wirklich gut.
Da ja nun kaum noch was schief gehen konnte, kam immer mehr Begeisterung auf.
Wie wird sie wohl aufnehmen?
Erstmal mit Kopfhörer hören......Denkste. Nix, tot, toll.
Doch elektronische Defekte. Ich bin doch Mechaniker und elektronisch eher Grundwissender. Nun hab ich hier ja gelernt, daß in dem Alter gerne die Tantalis aufgeben können. Leider hat der Austausch keinen Erfolg gebracht. Also Schaltplan her und logisch vorgehen. Es könnte ein bestimmter Transistor sein. Blöd ist, daß man ganz schön Mühe hat, den Plan mit dem Gerät zu vergleichen.
Aber da ich manchmal auch Glück habe, war es der Transistor.
Also weiter Musik hören. Kopfhörer klingt auch gut. Poti kratzt nicht.
Wieso höre ich aber jetzt ein Kratzen?
Aber nicht aus dem Kopfhörer?....Glück?.... Haaaahaaaa.
Der rechte Wickelteller schabte auf dem Chassis. Wie kann das sein?
Nööö, irgendwas darf doch auch mal einfach heil sein.
Aber was soll´s. Also den Wickelmotor raus.
Die Wickelmotoren sind von Sidrag. Eine Firma, die ich nicht kenne. Sie sehen aber auch sehr robust aus und sind verbördelt. Macht die Sache leider nicht einfacher.
Aber das kenne ich ja auch schon von den Mopped Tachos. Nur warum hat die Welle mit einem Mal soviel Spiel? Schließlich hat der Hersteller Beilagscheiben verwendet, um es einzustellen. Da kann sich nichts verändern.
Also aufmachen, das Ding.
Oha. Ein Glockenanker Motor. Gute Wahl. Und wirklich groß dimensioniert. Das erklärt, warum die UHER so rasend schnell und doch sanft (Regelung) spulen kann.
Der Übeltäter war schnell gefunden. Zwischen den Beilagscheiben gab es einen Gummiring, der wohl zur Dämpfung etwaiger Anlaufkräfte bei eiernden Spulen dient. Den hat es altersbedingt nun zerlegt.
Was dann aber auch bedeutet, daß man den anderen Wickelmotor auch zerlegen muß. Also ran an den Speck.
Der Zusammenbau ist dann wieder etwas diffizil. Man darf die dünnen Kontaktzungen des Kollektors ja nicht verbiegen. Allerdings will der Magnet den Anker einziehen, sodaß man die Federn auf den Kollektor und den Deckel in das Hüllrohr gleichzeitig einfügen müßte. Geht aber nicht. Hier hilft man sich, indem mann den Motor so auf etwas auflegt, daß die Ankerwelle ein Stück heraus gedrückt wird. Dann kann man den Deckel vorsichtig auf den Kollektor "arbeiten", indem man ringsum mit einer Hutnadel (z.B), Federzunge für Federzunge schichtweise von oben nach unten nach außen "drückt", bis alles im Lot ist. Dann vorsichtig den Motor von seiner Auflage abheben und dabei den Anker mit dem Deckel einführen.
Zum Aufbördeln habe ich den gelben Schraubendreher, den ich vorne zurecht gebogen habe. Damit geht man, ähnlich wie beim Dosen öffnen, mehrfach in der Kerbe zwischen Alu Hülle und Alu Gußteil rund herum und arbeitet so das Material,sanft, stückweise nach außen.
Beim Schließen habe ich mit dem Spatel das Material erstmal stückweise wieder nach innen "gearbeitet". Dann kommt der Suppenlöffel ins Spiel. Damit geht man dann wieder rund herum, zuerst mit der Unterseite, dann mit der hohlen Wölbung. Bei diesem Motor Durchmesser das perfekte "spezial"-Werkzeug. Wer da trotzdem noch Bedenken hat, kann etwas Loctite in die Rille tun und das so noch sichern.
Nun alles wieder einbauen.
Die Bremsbänder zeigen sich ohne Abnutzungsspuren. Hier hat UHER eine gute Materialpaarung gefunden.
Nun muß noch der Wickelteller in seiner Höhe richtig eingestellt werden. Aus Erfahrung klug, mache ich mir immer gleich am Anfang gewisse Notizen, so daß man nicht alles neu herausfinden muß.
Ich muß wohl nicht extra betonen, daß auch hier die Profis schon dabei waren, sodaß ich das dann doch mühselig "zu Fuß" machen musste, damit alle Spulenarten ohne zu scheuern laufen.
Nun aber endlich wieder Musikgenuß. Außerdem wollte ich auch endlich mal was aufnehmen.
Also hab ich ein paar Strippen zur Eingangsbuchse gelegt. Die nun auftretende kalte Lötstelle, habe ich ja oben schon erwähnt.
Pah. Kleinigkeit.
Alles ist bereit. Play, Pause, Record, aussteuern > Pause ............ nix......außer Pause. Elektrisch tut alles, was es soll. Aber der Capstan bleibt stehen. So´n Mist.
Der, bei seiner Reinigung mit Seife, noch top aussehende Treibriemen hatte sich während der bisherigen Spieldauer gelängt. Ich hatte sowas schon mal bei einem Tapedeck von DUAL. Keinerlei Sprödigkeit, aber Spannkraft verloren.
Zum Glück gibt es Gummi Mayer. Sehr schnelle Lieferung und eher günstig im Preis. Außerdem gibt es auch gleich den Zählwerksriemen mit.
Der hatte auch gefehlt und so konnte meiner wieder zurück in die Bastelkiste.
Welch ein Unterschied. Da der Durchmesser etwas kleiner als die Schwungmasse ist, weiß ich auch genau, daß der alte am Anfang auch noch so kurz war.
Der hochwertige Capstanmotor wurde bei der Gelegenheit genau betrachtet. Er datiert auf März 1978 und mußte, welch ein Wunder, nicht zerlegt werden. Sozusagen, als Entschädigung für den Riemen.
Dafür mußte das Spiel des Capstan eingestellt werden. Hier fanden sich unter den Schrauben des Gegenlagerträgers 2 U-Scheiben aus dem Profibaumarkt. Mich hat es nicht mehr gewundert.
Nun guckt er auch wieder weit genug heraus, sodaß der Dichtring seine Aufgabe sicher erfüllen kann.
Nachdem dann so Nebensächlichkeiten erledigt waren, wie die Reparatur der Steckerleisten des Kopfträgers, war ich im Besitz von 2 Knöpfen, mit denen die Leiste des Chassis´ professionell auf Höhe gebracht worden war.
Nuhhhn endlich aufnehmen.
Der neue Treibriemen funktioniert tadellos. Vorband-, Hinterband- Pegelanzeige gleich. Klang gut, aber nicht perfekt. Naja, was soll man auch von einem vergurkten, teilweise gewellten und geknitterten Band mit deutlichen Laufspuren erwarten. Schließlich war das Band beim Kauf dabei und wird genauso "gehandhabt" worden sein, wie die SG 631 selber. Später wird man es nochmal mit einem besseren testen.
Nun kommt der Moment, der einem signalisiert, du bist fertig.
Wieso ist eigentlich der Hinterbandpegel beim aufnehmen richtig und beim abspielen anders? Die Anzeige meines Mischpultes blieb gleich. Auch mein Gehör hat keine unterschiedlichen Pegel festgestellt.
Wieso habe ich bei "Stop" und Hinterband auch eine Anzeige? Und auch ein Eingangssignal?
Fragen über Fragen.
Nach Reinigung der Kontakte des Umschaltrelais, war das Signal dann weg und der Anzeige Pegel gleich.
Verwirrend ist, daß die Anzeige wohl in Abhängigkeit des gegebenen Laufwerkbefehls umgeschaltet wird; das Signal hingegen, wie erwartet mit dem "Vor-/Hinterband" Schalter. So einen Komfort hätte man frühestens 10 Jahre später erwartet.
Nun denn. Jetzt mal ein gutes Band genommen und eine Seite von CD direkt aufgenommen. Danach die andere Seite vom Plattenspieler über den Ausgang des Mischpultes (übrigens Behringer).
Dann endlich entspannt vom Sofa aus dem Gerät lauschen. Schön. Man hört an stillen Stellen etwas die Rückspur durch, aber da das ja wohl viele Maschinen machen und ich hier schon manches darüber gelesen habe, sehe ich das als normal an. Mit dem guten Band ist es kaum wahrnehmbar, wenn der Verstärker auf höhere Zimmerlautstärke eingestellt ist. Beurteilen könnte man das sowieso erst, wenn man ein völlig unbespieltes Band neu aufnimmt. Das Band, welches ich verwendet habe, wurde mal mit einer "Kneipen"-AKAI 636 in erbärmlichem Zustand und total verschliffenen GX Köpfen aufgenommen. Da hat die Spur bestimmt nicht mehr gestimmt, so daß sie vom UHER auch nicht komplett gelöscht werden kann.
Nachdem man schön entspannt an nichts Böses mehr dachte, kam´s aber doch. Da war doch irgendein Zucken. Schlagartig aufgesprungen und hin zum Gerät. Das Band war schon recht weit am Ende angekommen. Da---.wieder.
Eine löbliche Einrichtung ist die Stroboskop Scheibe auf der Umlenkrolle. Man konnte es deutlich sehen. Zack....zack....,blieb sie kurz stehen.
Sollte der neue Riemen doch nicht so toll sein? Viel wahrscheinlicher war aber, daß hier auch die Profis die Finger im Spiel hatten. So war es dann auch.
Eines von den Potis für die Bandzugsregelung war getauscht worden. Wenn das richtig eingestellt ist, freß ich einen Besen.
Nun habe ich ja aus meiner gewerblichen "Roller"-Zeit eine genaue Pesola Federwaage, mit der ich auch die Variomatik-Rollen ausgewogen habe. Die Riemen noch zu kaufen, war ja eine Sache, aber extra dafür eine Federwaage, wäre sehr unschön gewesen.
Also habe ich die Bandzüge eingestellt. Ist ein witziges Gefühl, wie man da misst und merkt, wie die Bandzugsregelung arbeitet. Diese optischen Vorrichtungen mußte ich glücklicherweise nicht "bearbeiten", aber es ist doch erstaunlich, wie feinfühlig die arbeiten, obwohl die Umlenkrollen ja nur winzigste Wege machen.
Jedenfalls läuft sie jetzt endlich zur vollsten Zufriedenheit.
Die technischen Daten sind ja leicht im Netz zu finden.
Die Seriennummer dieser Maschine ist: 17098 und laut Motor Baujahr 03 / 1978.
Mein Fazit:
Die Maschine macht viel Spaß und ist von durchaus guter Qualität.
Trotz der ganzen Arbeit, hat sie mich sehr positiv überrascht.
Man hat damals im Vergleich doch sehr viel für sein Geld bekommen.
Das System mit der Omega Schlinge hat UHER tatsächlich in den Griff bekommen. Schade, daß es schon zu spät für derartige Innovationen war.
Der Werbespruch, daß dieses System die Tonband Maschinen komplett revolutionieren würde, hätte vielleicht stimmen können.
So bleibt sie wohl der einzige Vertreter dieser Technik in ihrem Marktsegment.
Und weil sie so schön ist, nochmal die "Omega"-Schlaufe.
Diese Gerätevorstellung ist ja eigentlich schon eine Revisionsanleitung. Aber man lernt ein Gerät am besten kennen, wenn man da selbst einmal komplett "hindurchkriecht".
Ihr könnt es euch sicher "vorstellen".
Viel Spaß beim Lesen, Arnulf.
Vielen Dank an dieser Stelle noch an Björn "ferrum", der meine Höhen und Tiefen hilfreich begleitet hat, und mir die Pläne in gedrukter Form kostenlos zukommen ließ.
Nachdem ich mich nun netto 10 Tage durch das oben genannte Gerät "geschraubt" habe, möchte ich euch an meiner Erfahrung teil haben lassen.
Als aufmerksamer Leser hier, war mir die "Omega" Umschlingung als Alternative zur Andruckrolle haften geblieben.
Da mich das mal persönlich interessierte, fiel mir die UHER vor ein paar Monaten auf, als ich auf einem Flohmarkt war.
Der Händler hatte einiges an besserem HiFi dabei, wollte aber zuviel Geld haben. Da sie mir aber nicht aus dem Kopf ging, bin ich nachmittags nochmal hin und habe nach zähen Verhandlungen immer noch zu viel bezahlt.
Ein kurzer Funktionstest zu hause, schaffte dann Erleichterung.
Grundsätzlich funktionierte alles. Nur bei dem Einfahren der Omegaschlinge gab es Probleme und häßliche Geräusche.
Also ein mechanisches Problem. Damit komm ich zurecht.
Auf "sanften" Druck einiger hier Anwesenden, habe ich die Überholung zeitlich vorgezogen.
Also frisch, mit viel Lust an die Maschine.
"What a mess". Die Gehäuseschrauben fehlen schonmal. Das war mir vorher gar nicht aufgefallen. Im Inneren dann der übliche Staub und Dreck. Also Staubsauger her und erstmal für klare Verhältnisse sorgen. Am besten stellt man sie im zerlegten Zustand auf den Kopf.
Mein erster Eindruck war, daß es sich um ein nicht billig gemachtes Produkt handelt. So ein Aluchassis zeugt doch vom Anspruch des Herstellers.
Alles solide Mechanik, die eher überdimensioniert wirkt. Die erste Freude kommt auf. Man wird alles zerlegen können.
Die Platinen sind übersichtlich verteilt und schön mit Steckern verbunden. Sowas ist reparaturfreundlich. Allerdings sind einige Halterungen etwas sensibel. Man sollte sie nicht mechanisch belasten.
Da ich schon ein paar Macken bemerkt hatte, habe ich dann erstmal alle Platinen, bzw. Stecker gezogen, um die Kontakt Korrosion zu beseitigen.
Es stellte sich dabei heraus, daß an der Maschine schon gebastelt wurde. Aha, deshalb auch keine Gehäuse Schrauben. Na, mal sehen, was mich da erwartet. Wer das Gerät nicht wieder zumacht, war wohl erfolglos. Toll.
Und wenig sensibel. Bei einem Platinenhalter wurde der Rastzapfen abgebrochen.
Ich habe dann an der Unterseite einen Spalt reingefeilt, damit sauber ein Kabelbinder durchpasst, der dann die Aufgabe erfüllt. Kleben, oder ähnliches kommt für mich nicht in Betracht, da man sich bei zukünftigem Service nicht über unnötige Arbeit ärgern möchte. Der "Straps" war da die einzige, saubere Möglichkeit.
Danach habe ich mir das Zählwerk vorgenommen.
Nach 30 Jahren war es etwas "braun" geworden. Ich habe es gewaschen, getrocknet und dann mit "Feinmechaniker Spray" behandelt. Das Zeug ist dafür genau prädestiniert und hat sich schon in zahlreichen Mopped Tachos bewährt.
Sauber ist einfach schöner.
Außerdem sahen die Cinch Buchsen nicht sehr kontaktfreudig aus. Mit einer 10er Nuß + Verlängerung und eingelegtem Nevr Dull, ließ sich das drehenderweise gut putzen. Später gab es hier noch eine kalte Lötstelle. Da die Buchsen mechanisch belastet werden, habe ich alle Verbindungen nachgelötet.
Für die "Innen" Reinigung habe ich ein Korkenzieher ähnliches Teil mit etwas Nevr Dull umwickelt und dann die Signalkontakte geputzt. Sowas benutzen Zahnärzte zur Wurzelbehandlung. Fragt mal beim nächsten Termin nach überzähligen "Dingsdas".
Nun kam der erste "Riemen" auf die Orgel. Es gab da ja diese häßlichen Geräusche.
Beim drücken auf "Start" wollte sich die Omegaschlinge bilden, aber das Segment fuhr nicht ganz herum. Dann stoppte es und die Geräusche erklangen. Es lag aber nicht am sichtbaren Getriebeanteil. Also mal den Servomotor angehen.
Ein Blick auf das Innenleben zeigte, das eine Zahnradpaarung zerstört war. Diese Art mechanischer Defekt ist natürlich der übelste Fall, zumal es ja alles Doppelräder sind. Woher nehmen? Gott sei Dank habe ich Bastelkisten, die schon erstaunliches hergaben. So fand ich tatsächlich eine exakt passende Paarung.
Nur war da das Problem, diese mit dem jeweils heilen Teil der Doppelräder zu verbinden. Schließlich muß am Ende alles ohne zu eiern sehr präzise laufen.
Beim ersten Zahnrad war das noch recht einfach, da das neue Teil in der Mitte schon für einen Mitnehmer gemacht war. Das andere dafür passend zu machen, war aber eine elendige Feilarbeit.
Beim zweiten war der Weg schwieriger. Der Ansatzpunkt war das schon teilweise vorhandene Kreuz des kaputten Rades.
Hier mußte dann auch genau zentrisch und passend das Gegenstück gefeilt werden. Diese Arbeit erfordert sehr viel Geduld und wirklich sorgfältige Arbeit.
Ich habe allein dafür 2 ganze Tage aufwenden müssen. Das sollte man sich vorher genau überlegen. Man hat nur den einen Versuch. Und der muß klappen.
Hat er auch. Ihr könnt euch meine Erleichterung vorstellen. Somit stand fest, daß der Kaufpreis nicht für die Tonne war.
Verklebt habe ich das mit einem Industrie-Sekundenkleber, der mit einem Aktivator arbeitet. Grundsätzlich ist Kunstoff wegen der niedrigen Oberflächenenergie nicht geeignet für Sekundenkleber. Doch auch hierfür hat die Chemie die richtige Lösung. Sowas findet man aber nicht im Baumarkt. Ist auch nicht billig.
So sieht es dann aus. Inzwischen hat es schon hunderte Bewegungsabläufe als Belastungstest absolviert. Es ist perfekt gelungen. Grosse Freude. So hat sich die Mühe wenigstens gelohnt.
Der einbaufertige Servomotor mit der Rutschkupplung, die auch das Steuersegment für die Endlagenschalter enthält. Das schwarze Gummiteil entkoppelt den angeschraubten Motor vom Chassis. Man hat sich wirklich Mühe bei UHER gegeben.
Servomotor und Tonmotor stammen übrigens von Bühler und sind sehr solide. Anhand der Spuren, die ich im Verlauf gefunden habe, kann ich behaupten, daß das Getriebe von "Hand" zerstört wurde.
Es freut immer ungemein, wenn man eine kaputtgeschraubte Maschine erwischt. Eine nur defekte ist geradezu erholsam dagegen.
Nun mußten noch die anderen "Betätigungsteile" gereinigt werden.
Zur erneuten Schmierung kam das berühmte weiße Fett zum Einsatz.
Der Capstan hat vorsichtshalber etwas Sinteröl bekommen, war aber noch sehr leichtgängig.
Sehr wichtig ist der abschließende Dichtring auf der Welle. Er muß verhindern, daß etwaiges Öl auf den Kunststoffteil gelangen kann. Der auf dem Bild war leider auch nicht ölfest genug und quoll etwas auf. Ich habe am Schluß einen aus Viton nehmen müssen. Das Zeug ist zauberhaft, aber leider auch teuer.
Bei diesem Testlauf ergab sich der sichere Rückschluß, daß in der Rutschkupplung der Gleitbelag fehlt. Was für Profis waren das bloß?
Aufgrund der Logik konnte man aber genau auf die Dicke und die Durchmesser schließen. Ich habe den Belag aus "Abil" Papier gefertigt. Es verhält sich wie diese PTFE-Scheiben und funktioniert super.
Nun erstmal Musik hören. Der Klang ist auf Anhieb gut. Und das mit einem (heilen) gebrauchten Band, welches ich bei der Überholung einer kleinen, alten Tandberg aufgenommen hatte. Was dann für alle Beteiligten sprach.
Der nächste Schritt war dann die defekte Beleuchtung.
Nachdem mir ein netter Herr, der mir durch eine Bucht-Auktion aufgefallen war, die Schaltpläne als Scan zukommen ließ (vielen Dank an dieser Stelle nochmal), konnte ich mich auf die Suche nach der richtigen Lampe machen. Trotz der ungewöhnlichen Werte, ließ sich auch hier die richtige in meinen Bastelkisten finden. Alles, was man hat, muß man ja nicht kaufen. Langsam ärgerte mich der Kaufpreis doch.
Nun konnte ich endlich mal die Maschine benutzen. Ich blickte beim Abhören anderer Bänder, die allesamt auf unterschiedlichen Maschinen aufgenommen wurden, immer faszinierter auf die Omega Schlinge. Der Klang war wirklich gut.
Da ja nun kaum noch was schief gehen konnte, kam immer mehr Begeisterung auf.
Wie wird sie wohl aufnehmen?
Erstmal mit Kopfhörer hören......Denkste. Nix, tot, toll.
Doch elektronische Defekte. Ich bin doch Mechaniker und elektronisch eher Grundwissender. Nun hab ich hier ja gelernt, daß in dem Alter gerne die Tantalis aufgeben können. Leider hat der Austausch keinen Erfolg gebracht. Also Schaltplan her und logisch vorgehen. Es könnte ein bestimmter Transistor sein. Blöd ist, daß man ganz schön Mühe hat, den Plan mit dem Gerät zu vergleichen.
Aber da ich manchmal auch Glück habe, war es der Transistor.
Also weiter Musik hören. Kopfhörer klingt auch gut. Poti kratzt nicht.
Wieso höre ich aber jetzt ein Kratzen?
Aber nicht aus dem Kopfhörer?....Glück?.... Haaaahaaaa.
Der rechte Wickelteller schabte auf dem Chassis. Wie kann das sein?
Nööö, irgendwas darf doch auch mal einfach heil sein.
Aber was soll´s. Also den Wickelmotor raus.
Die Wickelmotoren sind von Sidrag. Eine Firma, die ich nicht kenne. Sie sehen aber auch sehr robust aus und sind verbördelt. Macht die Sache leider nicht einfacher.
Aber das kenne ich ja auch schon von den Mopped Tachos. Nur warum hat die Welle mit einem Mal soviel Spiel? Schließlich hat der Hersteller Beilagscheiben verwendet, um es einzustellen. Da kann sich nichts verändern.
Also aufmachen, das Ding.
Oha. Ein Glockenanker Motor. Gute Wahl. Und wirklich groß dimensioniert. Das erklärt, warum die UHER so rasend schnell und doch sanft (Regelung) spulen kann.
Der Übeltäter war schnell gefunden. Zwischen den Beilagscheiben gab es einen Gummiring, der wohl zur Dämpfung etwaiger Anlaufkräfte bei eiernden Spulen dient. Den hat es altersbedingt nun zerlegt.
Was dann aber auch bedeutet, daß man den anderen Wickelmotor auch zerlegen muß. Also ran an den Speck.
Der Zusammenbau ist dann wieder etwas diffizil. Man darf die dünnen Kontaktzungen des Kollektors ja nicht verbiegen. Allerdings will der Magnet den Anker einziehen, sodaß man die Federn auf den Kollektor und den Deckel in das Hüllrohr gleichzeitig einfügen müßte. Geht aber nicht. Hier hilft man sich, indem mann den Motor so auf etwas auflegt, daß die Ankerwelle ein Stück heraus gedrückt wird. Dann kann man den Deckel vorsichtig auf den Kollektor "arbeiten", indem man ringsum mit einer Hutnadel (z.B), Federzunge für Federzunge schichtweise von oben nach unten nach außen "drückt", bis alles im Lot ist. Dann vorsichtig den Motor von seiner Auflage abheben und dabei den Anker mit dem Deckel einführen.
Zum Aufbördeln habe ich den gelben Schraubendreher, den ich vorne zurecht gebogen habe. Damit geht man, ähnlich wie beim Dosen öffnen, mehrfach in der Kerbe zwischen Alu Hülle und Alu Gußteil rund herum und arbeitet so das Material,sanft, stückweise nach außen.
Beim Schließen habe ich mit dem Spatel das Material erstmal stückweise wieder nach innen "gearbeitet". Dann kommt der Suppenlöffel ins Spiel. Damit geht man dann wieder rund herum, zuerst mit der Unterseite, dann mit der hohlen Wölbung. Bei diesem Motor Durchmesser das perfekte "spezial"-Werkzeug. Wer da trotzdem noch Bedenken hat, kann etwas Loctite in die Rille tun und das so noch sichern.
Nun alles wieder einbauen.
Die Bremsbänder zeigen sich ohne Abnutzungsspuren. Hier hat UHER eine gute Materialpaarung gefunden.
Nun muß noch der Wickelteller in seiner Höhe richtig eingestellt werden. Aus Erfahrung klug, mache ich mir immer gleich am Anfang gewisse Notizen, so daß man nicht alles neu herausfinden muß.
Ich muß wohl nicht extra betonen, daß auch hier die Profis schon dabei waren, sodaß ich das dann doch mühselig "zu Fuß" machen musste, damit alle Spulenarten ohne zu scheuern laufen.
Nun aber endlich wieder Musikgenuß. Außerdem wollte ich auch endlich mal was aufnehmen.
Also hab ich ein paar Strippen zur Eingangsbuchse gelegt. Die nun auftretende kalte Lötstelle, habe ich ja oben schon erwähnt.
Pah. Kleinigkeit.
Alles ist bereit. Play, Pause, Record, aussteuern > Pause ............ nix......außer Pause. Elektrisch tut alles, was es soll. Aber der Capstan bleibt stehen. So´n Mist.
Der, bei seiner Reinigung mit Seife, noch top aussehende Treibriemen hatte sich während der bisherigen Spieldauer gelängt. Ich hatte sowas schon mal bei einem Tapedeck von DUAL. Keinerlei Sprödigkeit, aber Spannkraft verloren.
Zum Glück gibt es Gummi Mayer. Sehr schnelle Lieferung und eher günstig im Preis. Außerdem gibt es auch gleich den Zählwerksriemen mit.
Der hatte auch gefehlt und so konnte meiner wieder zurück in die Bastelkiste.
Welch ein Unterschied. Da der Durchmesser etwas kleiner als die Schwungmasse ist, weiß ich auch genau, daß der alte am Anfang auch noch so kurz war.
Der hochwertige Capstanmotor wurde bei der Gelegenheit genau betrachtet. Er datiert auf März 1978 und mußte, welch ein Wunder, nicht zerlegt werden. Sozusagen, als Entschädigung für den Riemen.
Dafür mußte das Spiel des Capstan eingestellt werden. Hier fanden sich unter den Schrauben des Gegenlagerträgers 2 U-Scheiben aus dem Profibaumarkt. Mich hat es nicht mehr gewundert.
Nun guckt er auch wieder weit genug heraus, sodaß der Dichtring seine Aufgabe sicher erfüllen kann.
Nachdem dann so Nebensächlichkeiten erledigt waren, wie die Reparatur der Steckerleisten des Kopfträgers, war ich im Besitz von 2 Knöpfen, mit denen die Leiste des Chassis´ professionell auf Höhe gebracht worden war.
Nuhhhn endlich aufnehmen.
Der neue Treibriemen funktioniert tadellos. Vorband-, Hinterband- Pegelanzeige gleich. Klang gut, aber nicht perfekt. Naja, was soll man auch von einem vergurkten, teilweise gewellten und geknitterten Band mit deutlichen Laufspuren erwarten. Schließlich war das Band beim Kauf dabei und wird genauso "gehandhabt" worden sein, wie die SG 631 selber. Später wird man es nochmal mit einem besseren testen.
Nun kommt der Moment, der einem signalisiert, du bist fertig.
Wieso ist eigentlich der Hinterbandpegel beim aufnehmen richtig und beim abspielen anders? Die Anzeige meines Mischpultes blieb gleich. Auch mein Gehör hat keine unterschiedlichen Pegel festgestellt.
Wieso habe ich bei "Stop" und Hinterband auch eine Anzeige? Und auch ein Eingangssignal?
Fragen über Fragen.
Nach Reinigung der Kontakte des Umschaltrelais, war das Signal dann weg und der Anzeige Pegel gleich.
Verwirrend ist, daß die Anzeige wohl in Abhängigkeit des gegebenen Laufwerkbefehls umgeschaltet wird; das Signal hingegen, wie erwartet mit dem "Vor-/Hinterband" Schalter. So einen Komfort hätte man frühestens 10 Jahre später erwartet.
Nun denn. Jetzt mal ein gutes Band genommen und eine Seite von CD direkt aufgenommen. Danach die andere Seite vom Plattenspieler über den Ausgang des Mischpultes (übrigens Behringer).
Dann endlich entspannt vom Sofa aus dem Gerät lauschen. Schön. Man hört an stillen Stellen etwas die Rückspur durch, aber da das ja wohl viele Maschinen machen und ich hier schon manches darüber gelesen habe, sehe ich das als normal an. Mit dem guten Band ist es kaum wahrnehmbar, wenn der Verstärker auf höhere Zimmerlautstärke eingestellt ist. Beurteilen könnte man das sowieso erst, wenn man ein völlig unbespieltes Band neu aufnimmt. Das Band, welches ich verwendet habe, wurde mal mit einer "Kneipen"-AKAI 636 in erbärmlichem Zustand und total verschliffenen GX Köpfen aufgenommen. Da hat die Spur bestimmt nicht mehr gestimmt, so daß sie vom UHER auch nicht komplett gelöscht werden kann.
Nachdem man schön entspannt an nichts Böses mehr dachte, kam´s aber doch. Da war doch irgendein Zucken. Schlagartig aufgesprungen und hin zum Gerät. Das Band war schon recht weit am Ende angekommen. Da---.wieder.
Eine löbliche Einrichtung ist die Stroboskop Scheibe auf der Umlenkrolle. Man konnte es deutlich sehen. Zack....zack....,blieb sie kurz stehen.
Sollte der neue Riemen doch nicht so toll sein? Viel wahrscheinlicher war aber, daß hier auch die Profis die Finger im Spiel hatten. So war es dann auch.
Eines von den Potis für die Bandzugsregelung war getauscht worden. Wenn das richtig eingestellt ist, freß ich einen Besen.
Nun habe ich ja aus meiner gewerblichen "Roller"-Zeit eine genaue Pesola Federwaage, mit der ich auch die Variomatik-Rollen ausgewogen habe. Die Riemen noch zu kaufen, war ja eine Sache, aber extra dafür eine Federwaage, wäre sehr unschön gewesen.
Also habe ich die Bandzüge eingestellt. Ist ein witziges Gefühl, wie man da misst und merkt, wie die Bandzugsregelung arbeitet. Diese optischen Vorrichtungen mußte ich glücklicherweise nicht "bearbeiten", aber es ist doch erstaunlich, wie feinfühlig die arbeiten, obwohl die Umlenkrollen ja nur winzigste Wege machen.
Jedenfalls läuft sie jetzt endlich zur vollsten Zufriedenheit.
Die technischen Daten sind ja leicht im Netz zu finden.
Die Seriennummer dieser Maschine ist: 17098 und laut Motor Baujahr 03 / 1978.
Mein Fazit:
Die Maschine macht viel Spaß und ist von durchaus guter Qualität.
Trotz der ganzen Arbeit, hat sie mich sehr positiv überrascht.
Man hat damals im Vergleich doch sehr viel für sein Geld bekommen.
Das System mit der Omega Schlinge hat UHER tatsächlich in den Griff bekommen. Schade, daß es schon zu spät für derartige Innovationen war.
Der Werbespruch, daß dieses System die Tonband Maschinen komplett revolutionieren würde, hätte vielleicht stimmen können.
So bleibt sie wohl der einzige Vertreter dieser Technik in ihrem Marktsegment.
Und weil sie so schön ist, nochmal die "Omega"-Schlaufe.
Diese Gerätevorstellung ist ja eigentlich schon eine Revisionsanleitung. Aber man lernt ein Gerät am besten kennen, wenn man da selbst einmal komplett "hindurchkriecht".
Ihr könnt es euch sicher "vorstellen".
Viel Spaß beim Lesen, Arnulf.
Vielen Dank an dieser Stelle noch an Björn "ferrum", der meine Höhen und Tiefen hilfreich begleitet hat, und mir die Pläne in gedrukter Form kostenlos zukommen ließ.