28.10.2012, 13:49
PHILIPS N4520 / N4522 Tonwellenmotortreiber UA78MG ersetzt durch Spannungsregler L200
Liebe PHILIPS N4520 / N4522 Betreiber,
nun hat es auch meine N4420 erwischt:
Symptome:
- zu erst Ausfall der Bandgeschwindigkeit 38cm/s,
- einige Betriebsstunden später Ausfall der Bandgeschwindigkeit 19cm/s.
Bevor der Tonwellenmotor auch bei 9,5cm/s ausfällt, wurde die Maschine stillgelegt.
Weil diese Problematik auch von anderen N4520/4522 Besitzern beschrieben wird, möchte ich meine Lösung vorstellen.
Besonders hilfreich fand ich diesen Threat:
(a) Matthias U.
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...en%20Spule
Ich bedanke mich bei Matthias U., Semih und Ulrich für diesen vorbildlich geführten Threat!
(b) Niederländische Seite
http://lverboon.home.xs4all.nl/N4520fix.jpg
© englischer Beitrag von Peter.H
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=6046
(d) Das Printbild mit allen wichtigen Spannungen / Frequenzen findet sich hier:
https://tonbandforum.de/bildupload/N4520Caplay.jpg
Mit Hilfe des o.a. Threats (a) fiel schnell der Verdacht auf IC 407. UA78MG ist ein steuerbarer Spannungsregler, der hier zusammen mit TS403 als Treiber für den Tonwellenmotor eingesetzt ist.
P1100483800x600.jpg
Leider ist originaler Ersatz nicht leicht zu finden und recht teuer.
Ein holländischer N4520/4522 Besitzer beschreibt den Ersatz dieses UA78MG durch einen leicht und preisgünstig erhältlichen L200. (b)
Diesem Weg bin ich gefolgt.
Die Realisierung sieht bei mir so aus:
P1100492800x600.jpg
P1100489800x600.jpg
Der originale Spannungsregler UA78MG (links) besitzt 4, der Ersatz L200 5 Beinchen.
P1100507600x800.jpg
Die Hilfsplatine fällt kaum auf.
Die Befestigung erfolgte wie die des Originals.
P1100508800x600.jpg
Es muss nichts verändert werden!
Es werden keine Leiterbahnen getrennt oder verändert.
Es wird nichts gebohrt, weder an der Platine, noch am Montagerahmen / Kühlfläche.
Das Ergebnis ist ein völlig ruhiger und unauffälliger Lauf des Capstan-Motors, - kein Unterschied zur serienmäßigen, originalen Funktion!
Was aber kann zum Ausfall von IC407 geführt haben?
Ulrich (uk64) wies auf einen Beitrag von Peter.H hin ©
Ich habe diesen Motor ebenfalls zerlegt.
Die Beobachtungen von Peter.H werden bestätigt:
P1100526800x600.jpg
Der unbelastete ungeöffnete Motor nimmt hier bei 12V etwa 150mA auf.
Das Öffnen und Zerlegen des Motors ist etwas kniffelig.
P1100545800x600.jpg
Deutlich sind auf dem Kollektor und in den Zwischenräumen der Segmente metallische Ablagerungen zu erkennen.
P1100547800x600.jpg
Da der Motor praktisch hermetisch verschlossen ist, verteilt sich der Abrieb der Bürsten und Kollektor im ganzen Motorgehäuse.
P1100548800x600.jpg
Hier, am gereinigten Kollektor, sind die Windungen des Spulenpakets durch die Luftspalten des Kollektors hindurch zu erkennen.
Dadurch, dass freie Spalten zwischen den Schleifsegmenten die Isolierung zwischen den Schleifsegmenten bilden,
werden die Partikel durch die schnelle Rotation des Motors eine geraume Zeit "verwirbelt", und so von den isolierenden Spalten ferngehalten.
Aber nach den vielen Betriebsstunden, die in den vergangenen 3 Jahrzehnten zusammen gekommen sind,
können sich durch abgelagerte Metallpartikel elektrisch gut leitende Übergänge zwischen benachbarten Segmenten festsetzen.
P1100551800x600.jpg
An den Fingern, der gereinigten Schleifer ist gut zu erkennen, woher die vagabundierenden Metallteilchen stammen.
Nach Reinigung und erfolgreiche Montage des Motors, zeigt sich dieses deutliche Ergebnis:
P1100556800x600.jpg
Der Blitz der Fotokamera läßt das Riemenrad scheinbar in seiner Rotation "erstarren".
Die Stromaufnahme des gereinigten und geölten Tonwellenmotors ist mit der Meßgenauigkeit dieses Amperemeters nicht mehr zu bestimmen.
Doch der Vergleich mit der Leistungsaufnahme des ungeöffneten Motors spricht für sich.
Stromaufnahme des Motors an ext. Spannungsquelle unbelastet:
vor der Demontage: bei 12V ca. 150mA
nach der Reinigung: bei 12V <10mA!
Bemerkung:
Das Drehmoment des Motors ist schon bei geringer Leistungsaufnahme verblüffend hoch!
Da ist den Philips-Leuten ein großer Wurf gelungen, besonders wenn man betrachtet, wie "simpel" der Motor aufgebaut ist und mit welch hoher Material- und Werkstoff-Effizienz er gefertigt ist!
Aber gerade dieser Aufbau macht die Demontage, und ganz besonders den abschließenden Zusammenbau etwas riskant!
Ein Zerlegen des Motors war vom Hersteller nicht vorgesehen!
Die Sinterlager der Ankerwelle haben kein fühlbares radiales Lagerspiel, und müssen deshalb absolut genau fluchtend montiert werden!
Daher der dringende Hinweis:
- mit viel Ruhe und Gefühl an das Zerlegen und die Montage zu gehen!
- Positionen von Mantel und Lagerdeckel zueinander markieren!
- Das Material ist sehr weich, die Lagerdeckel nur gebördelt!
- Es kann nichts justiert werden, und
- man hat nur einen Versuch!!
Mißlingt die korrekte "Operation", wird es schwierig!
Der Spannungsregler L200 ist höher belastbar als der original eingesetzte UA78MG und überlastungsfest, was eigentlich auch für den UA78MG gilt.(!?)
Es ist zu befürchten, dass der Motor eher durch Überlastung ausfällt, als der Motortreiber.
Dieses kann auch dann eintreten, wenn nicht sichergestellt ist, dass seine Stromaufnahme nicht auch durch Rückstände von Bürstenabrieb zu einer zu hohen Leistungsaufnahme führt!
PHILIPS, - aus Freude am laufenden Band
Roland
Liebe PHILIPS N4520 / N4522 Betreiber,
nun hat es auch meine N4420 erwischt:
Symptome:
- zu erst Ausfall der Bandgeschwindigkeit 38cm/s,
- einige Betriebsstunden später Ausfall der Bandgeschwindigkeit 19cm/s.
Bevor der Tonwellenmotor auch bei 9,5cm/s ausfällt, wurde die Maschine stillgelegt.
Weil diese Problematik auch von anderen N4520/4522 Besitzern beschrieben wird, möchte ich meine Lösung vorstellen.
Besonders hilfreich fand ich diesen Threat:
(a) Matthias U.
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...en%20Spule
Ich bedanke mich bei Matthias U., Semih und Ulrich für diesen vorbildlich geführten Threat!
(b) Niederländische Seite
http://lverboon.home.xs4all.nl/N4520fix.jpg
© englischer Beitrag von Peter.H
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=6046
(d) Das Printbild mit allen wichtigen Spannungen / Frequenzen findet sich hier:
https://tonbandforum.de/bildupload/N4520Caplay.jpg
Mit Hilfe des o.a. Threats (a) fiel schnell der Verdacht auf IC 407. UA78MG ist ein steuerbarer Spannungsregler, der hier zusammen mit TS403 als Treiber für den Tonwellenmotor eingesetzt ist.
P1100483800x600.jpg
Leider ist originaler Ersatz nicht leicht zu finden und recht teuer.
Ein holländischer N4520/4522 Besitzer beschreibt den Ersatz dieses UA78MG durch einen leicht und preisgünstig erhältlichen L200. (b)
Diesem Weg bin ich gefolgt.
Die Realisierung sieht bei mir so aus:
P1100492800x600.jpg
P1100489800x600.jpg
Der originale Spannungsregler UA78MG (links) besitzt 4, der Ersatz L200 5 Beinchen.
P1100507600x800.jpg
Die Hilfsplatine fällt kaum auf.
Die Befestigung erfolgte wie die des Originals.
P1100508800x600.jpg
Es muss nichts verändert werden!
Es werden keine Leiterbahnen getrennt oder verändert.
Es wird nichts gebohrt, weder an der Platine, noch am Montagerahmen / Kühlfläche.
Das Ergebnis ist ein völlig ruhiger und unauffälliger Lauf des Capstan-Motors, - kein Unterschied zur serienmäßigen, originalen Funktion!
Was aber kann zum Ausfall von IC407 geführt haben?
Ulrich (uk64) wies auf einen Beitrag von Peter.H hin ©
Ich habe diesen Motor ebenfalls zerlegt.
Die Beobachtungen von Peter.H werden bestätigt:
P1100526800x600.jpg
Der unbelastete ungeöffnete Motor nimmt hier bei 12V etwa 150mA auf.
Das Öffnen und Zerlegen des Motors ist etwas kniffelig.
P1100545800x600.jpg
Deutlich sind auf dem Kollektor und in den Zwischenräumen der Segmente metallische Ablagerungen zu erkennen.
P1100547800x600.jpg
Da der Motor praktisch hermetisch verschlossen ist, verteilt sich der Abrieb der Bürsten und Kollektor im ganzen Motorgehäuse.
P1100548800x600.jpg
Hier, am gereinigten Kollektor, sind die Windungen des Spulenpakets durch die Luftspalten des Kollektors hindurch zu erkennen.
Dadurch, dass freie Spalten zwischen den Schleifsegmenten die Isolierung zwischen den Schleifsegmenten bilden,
werden die Partikel durch die schnelle Rotation des Motors eine geraume Zeit "verwirbelt", und so von den isolierenden Spalten ferngehalten.
Aber nach den vielen Betriebsstunden, die in den vergangenen 3 Jahrzehnten zusammen gekommen sind,
können sich durch abgelagerte Metallpartikel elektrisch gut leitende Übergänge zwischen benachbarten Segmenten festsetzen.
P1100551800x600.jpg
An den Fingern, der gereinigten Schleifer ist gut zu erkennen, woher die vagabundierenden Metallteilchen stammen.
Nach Reinigung und erfolgreiche Montage des Motors, zeigt sich dieses deutliche Ergebnis:
P1100556800x600.jpg
Der Blitz der Fotokamera läßt das Riemenrad scheinbar in seiner Rotation "erstarren".
Die Stromaufnahme des gereinigten und geölten Tonwellenmotors ist mit der Meßgenauigkeit dieses Amperemeters nicht mehr zu bestimmen.
Doch der Vergleich mit der Leistungsaufnahme des ungeöffneten Motors spricht für sich.
Stromaufnahme des Motors an ext. Spannungsquelle unbelastet:
vor der Demontage: bei 12V ca. 150mA
nach der Reinigung: bei 12V <10mA!
Bemerkung:
Das Drehmoment des Motors ist schon bei geringer Leistungsaufnahme verblüffend hoch!
Da ist den Philips-Leuten ein großer Wurf gelungen, besonders wenn man betrachtet, wie "simpel" der Motor aufgebaut ist und mit welch hoher Material- und Werkstoff-Effizienz er gefertigt ist!
Aber gerade dieser Aufbau macht die Demontage, und ganz besonders den abschließenden Zusammenbau etwas riskant!
Ein Zerlegen des Motors war vom Hersteller nicht vorgesehen!
Die Sinterlager der Ankerwelle haben kein fühlbares radiales Lagerspiel, und müssen deshalb absolut genau fluchtend montiert werden!
Daher der dringende Hinweis:
- mit viel Ruhe und Gefühl an das Zerlegen und die Montage zu gehen!
- Positionen von Mantel und Lagerdeckel zueinander markieren!
- Das Material ist sehr weich, die Lagerdeckel nur gebördelt!
- Es kann nichts justiert werden, und
- man hat nur einen Versuch!!
Mißlingt die korrekte "Operation", wird es schwierig!
Der Spannungsregler L200 ist höher belastbar als der original eingesetzte UA78MG und überlastungsfest, was eigentlich auch für den UA78MG gilt.(!?)
Es ist zu befürchten, dass der Motor eher durch Überlastung ausfällt, als der Motortreiber.
Dieses kann auch dann eintreten, wenn nicht sichergestellt ist, dass seine Stromaufnahme nicht auch durch Rückstände von Bürstenabrieb zu einer zu hohen Leistungsaufnahme führt!
PHILIPS, - aus Freude am laufenden Band
Roland