NOS Bandmaterial von Scotch aus den 50`ern
#1
Hallo,
ich habe ein Angebot für fünf 18`er Bänder bekommen und zugegriffen, da bei 2€/Stück kein merkenswerter Verlust entsteht.
Vorher versuchte ich mich im Netz schlau zu machen, doch da findet man durchaus widersprüchliche Angaben. Der Verkäufer konnte auch nicht viel mehr als mit der Bezeichnung helfen.
Die Bänder waren, wie üblich, in Cellophan verpackt und somit ungeöffnet. Die Bezeichnug "Scotch 150", Magnetic Tape und weiteres stand auf der Papphülle, der obere Teil in schwarz mit weißer Schrift, darunter ein schmales Schottenmuster mit dem Label der 3M Company. Unten rechts zwei Nummern und die Angabe "$2.15". Dieses war aber nicht etwa ein Aufkleber, sondern fest wie alles andere auf dem Karton aufgedruckt, wie ein Festpreis, was mich sehr gewundert hat. Danach zu urteilen sind es USA-Bänder.
Nach dem Öffnen fiel der Blick auf eine durchsichtige helle Plastikspule mit hellbraunem, fast rötlichem Bandmaterial. Die Neugier stieg. Es war kein Vorspannband vorhanden, aber vielleicht war das in den USA auch nicht üblich? Das Hin- und Zurückspulen gelang sauber ohne Klebeneigung. Auch die matte Beschichtung war in Ordnung, nichts abgelöst, wie die Überprüfung an mehreren Stellen ergab.
Nun kam die Aufnahmeprozedur. Ich überspielte einen Song mit viel Dynamik von einem Vierkanalband und habe dann den Song auf beiden Geräten prallel wiedergegeben. Durch Umstecken des Kopfhörers konnte ich bei gleich eingestellten Ausgangspegel nun den unmittelbaren Vergleich vornehmen.
Ich war positiv überrascht. Kein Quitschen bei der Wiedergabe und kein Qualitätsunterschied feststellbar.
Weiteres Stöbern im Netz brachte abschließend noch die Daten dieses Materials. Besonders erstaunt war ich über das Herstellungsdatum von 1954.
Alle Achtung, die konnten auch schon etwas langlebiges produzieren. Falls etwas auffälliges im Langzeitbetrieb festgestellt werden sollte, werde ich berichten.

Gruß Bebi
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#2
Die alten Scotch-Bänder werden nicht klebrig, die Ware aus den 1950s und auch aus den frühen und mittleren Sechziger Jahren war diesbezüglich unproblematisch. Erst als Scotch stark zu duften begann in den späten Sechzigern ging es mit der Langzeitstabilität steil bergab.

Mir kommen jedoch die alten Scotches etwas spröder vor. Es würde mich nicht wundern, wenn sie leichter reißen. Also lieber nicht auf Geräten verwenden, die eine anspruchsvolle Mechanik haben. Big Grin
Aber sonst sind die eigentlich schon gut gewesen.
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#3
Eine Frage zu Scotch 150-Bändern gab es schon einmal.

Laut der aes-Liste ist das sogar auf Polyesterträger.

Wenn du eine andere Quelle mit höherem Qualitätsniveau als ein 4-Spurband und entsprechendes Nutzprogramm verwendest, sollten die Grenzen des alten Materials deutlich ohrenfällig werden, stammt es doch deutlich aus der Zeit vor Low-Noise und High-Output.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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