Geräte säubern - Wie?
#1
Hallo zusammen,

mir sind aus einer Wohnungsauflösung ein Telefunken-Tuner TT-350 und der dazugehörige Verstärker TA-350 zugeflogen. Das Problem ist leider, das der Vorbesitzer starker Raucher war und die Geräte, die zum Schluss knapp 10 Jahre unbenutzt rumgestanden haben, auch dementsprechend aussehen. Kurz gesagt - Die Front ist total versifft. Nikotinablagerungen wo man nur hin sieht und ein leichter, klebriger Film auf den Schaltern. Die Netzschalter beispielsweise wollen garnicht mehr raus springen, wenn man die Geräte ausschalten möchte.

Wie es innen aussieht hab ich mich noch garnicht getraut zu schauen. Wohl möglich auch nicht besser!

Nun meine Frage: Wie bekomme ich die Geräte wieder wohnzimmertauglich sauber?

Danke & Gruß
Tommy
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#2
Hmmmm, klingt lecker Wink

Also um die Gehäuse sauber zu kriegen würde ich die Gehäuseteile (ohne Inhalt, klar) in der Badewanne in warmem Wasser + Vollwaschmittel einlegen und gut
ziehen lassen, damit das gröbste ab geht und sich der Dreck gut vollsaugt.
Nach längerer Einwirkzeit sollte der restliche Dreck sich dann gut abwischen oder
abbürsten lassen.
Bei den Frontplatten muss man natürlich auch die Beschriftung acht geben, da
sich die manchmal ganz leicht löst, das wäre ärgerlich.

(Dem Hausfrieden zu willen sollte das die bessere Hälfte entweder nicht
mitbekommen oder Mann sollte sich ein anderes Gefäß als die Badewanne
suchen Wink nur so als Tip)

Die Innereien kommen, wenn du Glück hast, mit ein bischen aussaugen und
abbürsten zurecht.
Hilfreich ist immer ein Pinsel mit langen Borsten und evtl. eine Bürste mit starren
Borsten. Auch eine ausgediente Zahnbürste hat ihren nutzen.
Sollten sich hier auch grobe Ablagerungen zeigen muss man sehen was man
macht. Es gibt hier so abenteuerliche Zeitgenossen (keine Kritik!) die auch
ganze Platinen mit Wasser abwaschen. Ich persönlich würde das vermeiden und
eher zu Produkten wie Kontakt WL oder Tunerspray greifen.
Damit kann man dann auch gleich sämtliche Schalter, Potis und Kontakte fluten
um den Schmodder aus den Innereien zu bekommen.

Soweit mal meine Gedanken zu dem Thema. Ich habe so schon einige
Kettenraucher sauber bekommen.
Es kommen sicher noch ein Haufen weitere Tips und Tricks von den anderen.

Gruß,
David

PS: Eigentlich sind's ja keine Nikotin sonder Teerablagerungen, da Nikton farblos
ist. Es ist ja auch nicht das Nikotin das uns Rauchern die Lunge zukleistert
sondern der Teer (Kondensat).
An die Chemiker: Was löst Teer am besten? Alkohol oder eine Lauge?
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#3
Auch wenn immer wieder irgendwelche Wundermittelchen in den Ring geworfen werden:
Konzentrierte Waschmittellauge ist mit Abstand das Beste, mit dem man dem Gehäuse zuleibe rücken kann.
Wenn man das mit einem Microfasertuch verwendet, ist es nicht zu übertreffen.
Und, im Gegensatz zu anderen, spezielleren Mitteln bleiben Plexischeiben klar und Beschriftungen intakt.

Da stehe ich voll hinter David.


Was die alleinige Lösbarkeit von Teer angeht, ist Reinigungsbenzin geeignet.
Aber der Schmutz auf den Geräten ist immer ein Mix aus verschiedenen Substanzen. Nikotin (oder Teer) ist da nur eine unter vielen.

Dieses ekelhafte Geklebe ist übrigens meist die Ablagerung von Küchendünsten (Fett in Feinsttröpfchenform) und Körperfett (Talg&Popel).
Sehr interessant unter dem Mikroskop.

Oft auch das Einzige, was an dem Gerät noch wirklich lebt.
Bert
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#4
Igitt, ich möchte mir das lieber nicht vorstellen was da so alles in der Dreckschicht kreucht und fleucht :würg:.
Naja, solange die Gerätschaften nicht aufstehen und von selber rauslaufen...

EDIT: Hatten wir nicht mal 'nen Würge-Smiley hier? Jetzt wo ich den mal brauche
isser weg...sowas blödes >Sad.
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#5
Igitt!

Da drängt sich ja schon fast ein Mikroskopie-Thread auf, in dem
die User die mit Platinen-Abstrichen versehenen Objektträger untereinander
austauschen können. (Schlachtruf für jede neu entdeckte Schweinerei
im Geräteinnern: "ich sehe was, was du nicht siehst".)

Nun weis ich auch, was es bedeutet, wenn man so salopp gesagt
bekommt, bei E-Bucht-Geräten müsse man Abstriche machen.Big Grin

Und wenn wir im Mikroskopie-Thread genug Bio-Material gesammelt
haben, gibt´s unser erstes Foren-Buch : "The secret life of reel-tape-recorders".

Wer kennt einen Verleger für so was? Big Grin



....und duck und weg...

P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#6
Ich sehe was was du nicht sieht und das hat 14 Augen und gelbe Zähne und zwinkert mir zu... Sorry, nun wirds langsam :albern:
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#7
Euch mal den vermissten Smily nachreiche :-)

[Bild: g015.gif]


Prost
Ralf
Ich putze hier nur...
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#8
Verauchte geraete sind noch harmlos !
Weitaus Schlimmer sind so manche Waschmaschinen, die dann trotz Waschen und taeglicher benutzung anfange zu Stinken .

Sorry ist noch original groesse, werde es bei zeiten kompakter machen.
daher nur ein vorgeschmack.

[Bild: 05082010557.jpg]
Ich putze hier nur...
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#9
Wer raucht auch in der Waschmaschine...

Hier ein Thread aus dem Dampfradio-Forum mit lustigen Bildern einer Besiedelung eines Audiogerätes durch Arachniden über ungefähr 40 Generationen.
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic....805#p60805


Da sind ein paar eingetrocknete Popel noch gar nix gegen.
Bert
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#10
Moin, moin,

ein oder zwei kleine Ergänzungen noch.

Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, Frontplatten VOR den Einweichen, Abrubbeln Einsprühen etc. auf den Scanner zu legen und die Beschriftung zu dokumentieren. Mit der Digiknipse gehts natürlich auch. Dann würde ich ein Geodreieck (o.ä.) mit Fotografieren, damit erstens eine spätere Entzerrung kein Problem wird und zweitens eine Normierung für die Abmessungen dabei ist.
Falls denn also von der Beschriftung später etwas fehlen sollte, kann man aus dem Bild die Beschriftungen freistellen und als Druckmatritze oder Vorlage für den Graveur oder Airbrusher benutzen.

Zweitens empfehle ich allen, die bei den Innerein mit dem Ergebnis des Aussaugens nicht zufrieden sind, MichaelB's Verfahrensweise für seinem JVC-Receiver durchzulesen.
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...adid=10857
Denn gegen die klebrigen Hinterlassenschaften von Nikotin hilft Aussaugen allein in der Regel nicht...

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#11
Ich habe mit Fensterreiniger gute Erfahrungen gemacht. Sidolin z.B.
Und Vorsicht mit Microfasertüchern. Das kann die Beschriftungen abschmirgeln.

Klaus
Spiele mit: Revox B77 MK1, Akai GX 635, Akai GX 625, Philips N 4520, Sony TC 755, Akai GX 215, Saba TG 664, 
Uher 561 Royal, Philips Plastikbomber N 4422, Akai X 201d, Braun TG 1000 und dazu noch diverse Uher Variocords und Royal de Luxe sowie diverser Krempel von Grundig, Philips und Saba.
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#12
Gerade das machen sie meiner Meinung nach aber eigentlich nicht.

Man muß bei einigen Kandidaten in Bezug auf mechanische Beanspruchung aber sowieso etwas aufpassen.
Der Name "Philips" in Verbindung mit eloxierten und bedruckten Frontplatten fiel hier schon häufiger.
Aber die Paarung ist auch bei anderen Marken nicht besonders stabil.

Absolut gefährlich sind hintergrundbedruckte Glasplatten, wie sie in alten Röhrenradios als Skalen zu finden sind.
Da reicht oft ein Windhauch und der Druck ist weg.
Bert
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#13
Also, das ist ja mal wieder so ein Thema, wo man 10 Leute fragt und 20 unterschiedliche Meinungen bekommt.

Glasreiniger ist auf alle Fälle ein gutes Mittel zum probieren.

Wenn der Dreck wirklich super fest sitzt, hilft zwar auch das Wundermittel Una, was ich immer wieder empfehle (siehe mal andere alte Threads von mir), könnte aber die Beschriftung anlösen. Vorher also vorsichtig probieren.

Wenns mit Una immer noch nicht sauber wird, dann würd ich Vicco nehmen. Das Zeuch ist der Oberhammer. Das ist das einzige (!!!!!) Reinigungsmittel, womit ich den Reißlack (!!!!!) einer Bauer B12 wieder sauberbekommen habe. Hier haben Alkohol, Waschbenzin, Aceton, Bremsenreiniger, Glasreiniger, Kaltreiniger für Industriemaschinen, Una, Rostlöser sowie alles andere schlichtweg versagt. Ambassador ging auch ganz gut, aber Vicco war besser.

Bitte aufpassen; Anwendungshinweis:

Damit das Gehäuse nicht fleckig wird, bitte Vicco ZUERST auf den Lappen / das Schwämmchen sprühen, DANN Gehäuse einreiben und nachher mit Wasser abwischen. NICHT zuerst das Gehäuse damit einsprühen!

Ich habe vor Jahren mal einen Teil der Modelleisenbahnsammlung eines verstorbenen Freundes aufgekauft. Der war extremer Raucher. Hier hab ich die Wagenwände durch Einreiben mit Kontakt Bidschirmreiniger wieder sauber bekommen. Aber Reiniger nur ganz kurz einwirken lassen, sonst nham die Bedruckung der Wagen schon Schaden. Noch son Tip von mir.....

Beste Grüße
und viel Erfolg

Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#14
Zitat:Zelluloid postete
Also, das ist ja mal wieder so ein Thema, wo man 10 Leute fragt und 20 unterschiedliche Meinungen bekommt...
Moin, moin,

eigentlich nicht!!!

Das Problem ist doch, es gibt unterschiedliche Arten von Schmutz, von Oberfläche und Beschriftung. Und eigentlich braucht es für jede Variante eine andere Reinigungsmethode.
Also sind das nicht nur "Meinungen".

Das bedeutet, hat man mit der Reinigung eines konkreten Gerätes noch keine Erfahrung gemacht, dann fängt man mit lauwarmem, möglicherweise destilliertem (weil kalkfreiem) Wasser an.

Jede Art von Zusatz kann mit Oberflächen reagieren. Insofern gibt es keine pauschale Lösung!

Ein Beispiel: Die Farbe mancher russischer Bandmaschinen mit Kunststoffgehäuse (wahrscheinlich nicht nur von Bandmaschinen) löst sich schon bei längerem Wasserkontakt. Wer da Reinigungsmittel zugibt, hat ganz schnell ein entfärbtes Gehäuse.
Zuschlagstoffe von Reinigungsmitteln können sich in poröser Kunststoff-Oberfläche einlagern. Wer also einen alten Receiver reinigen will, bei dem die jahrelange Einwirkung von säurehaltigen Fingerabdrücken an viel benutzten Knöpfen schon für Oberflächenveränderungen gesorgt hat, der wird möglicherweise feststellen, daß nach der Benutzung selbst des mildesten Reinigungsmittels die einstmals schwarze Oberfläche plötzlich an einigen Stellen grau wird. Das muß nicht am Reinigungs-Wirkstoff selber liegen, sondern möglicherweise an einem der zugemischten Duftstoffe, die fast überall drin sind, damit wir der Reiniger nicht als "stinkend" empfinden.

Problematisch sind tatsächlich als durchsichtig gedachte Kunststoffe; hier gibt es einige, die mit Reiniger reagieren und hinterher milchig werden. Auch hier beginnt man mit Wasser.

Wasser kann man übrigens kalt, warm oder heiß verwenden. Umso wärmer, desto schneller verschwindet es von der Oberfläche und umso mehr Dreck kann es lösen. Umso wärmer, desto mehr Beschriftung könnte es lösen, umso mehr Verformung von Kunststoffen (auch Schaumstoff, Gummi etc.), und umso mehr Verbrennungen an den Fingern kann es verursachen.

Mit Glasreiniger wäre ich vorsichtig. Dort sind oftmals Zuschlagstoffe drin, die das Ablaufen von der Oberfläche beschleunigen, Fleckenbildung verhindern und/oder für besonderen Glanz sorgen sollen. Auch die können zu unerwünschten Effekten führen.
Ich habe schon erlebt, daß die Behandlung von eloxierten Oberflächen mit vermeintlich "sanften" Reinigern für eine Fleckenbildung in der Oberfläche gesorgt hat.

Übrigens bin ich mit dem Vorschlag, Gehäuseteile "einweichen" zu lassen nur bedingt glücklich. Liegt ein Teil länger in dreckigem Wasser, spühlt das den Dreck in jede Ritze, aus der er hinterher nicht wieder raus kommt.
Was sich unter fließendem Wasser reinigen läßt, das sollte man auch unter fließendem Wasser reinigen. Trotz des Wasserverbrauchs.
Und wenn Baden nötig wird, dann sollte man direkt hinter dem Bad intensiv duschen. Nicht selbst, sondern das Teil

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#15
Zitat:Matthias M postete
Problematisch sind tatsächlich als durchsichtig gedachte Kunststoffe; hier gibt es einige, die mit Reiniger reagieren und hinterher milchig werden. Auch hier beginnt man mit Wasser.
Mir stellt sich grade die Frage: Wie kann man bei Skalenscheiben zwischen PE/PC - Kunststoff und Plexiglas auf Acrylbasis unterscheiden? Ich habe nur die Vorstellung

PE/PC dünn und klar, z.B VU - Anzeigen, Plexi etwas dicker und leicht getönt, z.B. Plattenspieler Hauben.

Gibt es noch andere Möglichkeiten das zu unterscheiden?
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#16
PE ist nie glasklar und verschrammt schon beim Anpacken.
Wachsige Oberfläche

PC hat ist deutlich härter, aber immer noch weit von Acrylglas entfernt.

Plexi ist der (im Mainstream) härteste Kunsstoff mit den besten optischen Eigenschaften.
Lichtdurchlässigkeit ist besser (wollen viele gar nicht glauben) als bei mineralischem Glas.


Wenn aber (aus Kostengründen; Plexiglas steht ganz oben auf der Preisliste) kein Acrylglas eingesetzt wird, ists in der Regel ein Polystyrol oder eine Variante davon, das ABS.
Kein PE/PP/PC


Die Kunststoffe fühlen sich anders an (hilft Euch jetzt nicht weiter), einigermaßen zuverlässig außerhalb eines Labors durch den Brenntest
http://wwwlrh.fh-bielefeld.de/Labore/cad...tstoff.pdf
festzustellen.

Jede Kunststoffart hat einen sehr charakteristischen Geruch beim Spanen oder Brennen.
Lediglich ABS und PS können da verwechselt werden.
Bert
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#17
Sehr interessant, Acrylglas riecht fruchtig...solche Brenn- und Flugtests mach ich aber erst hinterher :boese:
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#18
´
Ich habe mal eine Probedose eines Fensterreinigers von Würth bekommen. Damit machen Profis Gebrauchtwagen verkaufsfertig. Heißt zwar "Aktiv Scheibenreiniger", putzt aber alle glatten Flächen.

Das Mittel kommt als Schaum und bleibt so an senkrechten Flächen haften. Damit bekommt man angeblich auch total zugequalmte Flächen sauber. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht, auch bei Fronplatten. Aufsprühen, etwas einwirken lassen und mit weichem Tuch abwischen.

Die Front einer auf den ersten Blick goldfarbig eloxierten A77 habe ich in eine starke Mr. Proper- Lösung gelegt und andern Tags mit einer ollen Zahnbürste wieder sauber bekommen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#19
Ja, das mit den Industriereinigern stimmt.
Ein Bekannter hat einen Laden für Gebäudereinigung und benutzt davon irgendein Zeugs, das nicht im freien Handel erhältlich ist, zum Entrosten seiner Moppedtanks.
Als ich ihn letztes Jahr besucht hatte, hat er gerade fluchend die Garage ausgeräumt, weil der am Abend vorher eingefüllte Tankinhalt nicht nur den Rost, sondern auch den Alubenzinhahn chemisch entfernt hatte und sich danach lustig über den Boden ergoß.
Er hat mir den Kanister gezeigt; war irgendein Konzentrat mit einem Phantasienamen und ich möchte nicht wissen, was da drin alles zusammengemixt war.
Solche Mittel sind im Speziellen wirklich toll, aber für den Laien sehr schwer zu dosieren.
Wir haben es ja in der Regel mit empfindlichen lackierten und/oder glanzeloxierten Oberflächen zu tun.
Dazu hochtransparente Kunststoffe.

Deswegen rate ich immer zur Waschmittellauge, die bei mir 98% allen Übels schnell und schonend entfernt.
Die arbeitet als stark erwärmte (Enzyme wirken nur ab einer bestimmten Temperatur) Lösung durch ihre Eigenschaften als Lauge und mit ihren Enzymen hervorragend und schnell.
Und da Mutti nie was kaufen würde, was Muttis Blusen meuchelt, auch entsprechend schonend.

(Haben wir Frauen hier? ....nein?.....dann:
mein Berufschullehrer:"Kennt ihr die Steigerung von sicher?
Sicher....idiotensicher....hausfrauensicher!")

Auf den verbleibenden Rest des Schmutzes kann man dann zielgerichtet schießen, wenn man noch Lust hat.
Bert
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#20
Beim Tuner wäre ich mit Abschmier- und Entschichtungs-Maßnahmen extrem zurückhaltend.
Da sind Skalenseile kreuz und quer gespannt die nur auf Reißen warten, die Leiterplatte ist nicht für gröbere Maßnahmen oder gar Chemikalien-Orgien geeignet. Nicht selten sind dort - im fortgeschrittenen Alter leicht mit Schmodder und Dreck zu verwechselnde - isolierende und hf-stabilisierende Substanzen ab Werk aufgebracht, die zu entschichten den gesamten Tuner versauen, sprich die HF-Eigenschaften verändern und die Kreise verstimmen können.

Also besser nur vorsichtig mit dem Fön ausblasen und maximal, höchstens an unkritischen Stellen, da wo normale nicht hf-spezifische grobe und robuste Bauelemente sitzen, mit einem weichen Borstenpinsel den Staub wegwedeln. Schon staubsaugen kann zuviel sein für die teils filigranen Ferritkerne der Filter, Umlenkröllchen der Verseilung und andere empfindliche Teile.

Außen kann man hingegen nach Hausfrauenart wüten.

Am besten nimmt man die Knöpfe ab und die Frontplatte auch. Mit Spüliwasser (sehr milde Lauge) kann man die Teerkruste gut abkriegen, dabei nicht zu intensiv auf der Beschriftung herumreiten, die ist von natur aus leicht bräunlich/beige und geht eher ab als blütenweiß zu werden.

Die Knöppe legt man in milde Spülilauge ein und entschichtet sie mit der Zahnbürste (der Frau, die eigene braucht man ja noch).

Den Blechkorpus kann man montiert reinigen, er stabilisiert die ganze Kiste und ist nur umständlich grundzerlegbar. Aber er ist auch robust. Spülilauge (oder bei hohem Beseitigungswiderstand der Kruste Kunststoffreiniger aus dem Autozubehör) ist geeignet. Auch die weichere Seite der Fingerwasch-Bürste kann helfen beim Lösen der Klumpen.

Nach Reinigung und trocknung habe ich bei meinen Telefünkchen gleicher Machart immer für Rückfettung gesorgt,damit die Zier-Oberflächen nicht auswittern und schön ansehnlich bleiben.

Knöpfe also in WD40-Nebel geduscht und mittels Haushaltsrolle handtrocken gemacht, gibt einen Superglanz wenn man sie handpoliert.

Frontplatte dünn besprüht mit WD-40 und dann auch mit Haushalts-Tüchern nach Pi-Auge wieder entfettet.

Sieht heute, ca. 20 Jahre nach der Reinigungsaktion, noch prima aus und bietet auch noch immer genügend Resistenz gegen meine Tabakspfeifen und meine Zigarren :-)
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