Philips N4522 spult nicht ordentlich
#1
Hallo!

Ich bin neu hier im Forum und freue mich auf das gesammelte Fachwissen und spannende Diskussionen!

Es gibt nämlich ein Problem:
Ich habe mir kürzlich eine Philips N4522 Bandmaschine ausgeliehen, um für die Familie alte Tonbänder (etwa 1960 bis 1985) zu digitalisieren.
Leider spult die Bandmaschine nicht ordentlich. Dies betrifft sowohl das Vor- als auch das Zurückspulen. Sie fängt verheißungsvoll an und die Spulgeschwindigkeit lässt sich mit dem Regler auch anpassen, aber nach etwa 300 m Band geht es immer langsamer und langsamer, bis sie schließlich ganz stehenbleibt.

Als das zum ersten Mal auftrat, wusste ich mir nicht anders zu helfen als "unterstützend" die Spulen mit der Hand mitzudrehen.
Jetzt bin ich dazu übergegangen, nach dem Abspielen die Spulen zu tauschen und mit höchster Geschwindigkeit (bei dieser Maschine 38 cm/s) durchzuspielen. Das dauert dann zwar seine Zeit, ist aber wenigstens konstant langsam und bleibt nicht irgendwann stehen.

Da ich nicht weiß, wie robust die verbaute Mechanik ist und natürlich der Aufwand, 600 m Band unterstützend per Hand zurückzunudeln ja doch recht groß ist, meine Frage:

- Kennt jemand so ein Problem?
- Kann es daran liegen, dass die Bänder alt und vor allem seit bestimmt 15 Jahren nicht abgespielt sind (Verklebung oder so)?

Ansonsten fallen mir noch allgemeine Ursachen ein:
- Einer der Motoren könnte altersschwach sein und dadurch das ganze System ausbremsen
- Bei einer der Rollen könnte etwas schleifen und Reibung erzeugen. Ein (leichtes) Schleifgeräusch kann ich hören, allerdings nicht genau lokalisieren und evtl. ist das ja auch normal. Dieses Geräusch tritt auch beim normalen Abspielen auf.

Ich hoffe, der viele Text hat nicht allzu abschreckend gewirkt. Ich würde mich sehr über Anregungen freuen!

Liebe Grüße aus Berlin,
Balthasar.
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#2
Hallo Balthasar,
willkommen hier!

Verklebte Bänder würde ich mal ausschließen
Die N4520/ 4522 sind derart kräftig und wieselflink beim Spulen, daß ein anderer Fehler vorliegen muß.

Wie siehts denn aus, wenn Du die Spulen von Hand weiterdrehst? Gibts da einen größeren fühlbaren Widerstand?
Ist das Band richtig um die Bandrollen und Fühlhebel gelegt?

Leichte Geräusche machen manchmal die Umlenkrollen.
Ist aber nie dominant.

Eher würde ich auf was Regeltechnisches schließen.
Aber da müßten andere hier ran.
Bert
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#3
Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Das Band ist korrekt eingelegt, das schließe ich als Ursache aus.

Interessant ist wohl noch, dass mir der Eigentümer der Maschine bei der Übergabe erläutert hat, dass der Netzschalter defekt ist:
Er verriegelt nicht beim Einschalten, sodass man ihn (bitte nicht lachen) mit etwas Gaffa-Tape festkleben muss, um die Maschine zu betreiben.
Nach einiger Zeit (vielleicht zwei Stunden oder etwas mehr) neigt das Tape dazu sich zu lösen und der Netzschalter bewegt sich unter dem Druck der Feder langsam in die Aus-Position. Wenn ich das zu spät bemerke, kommt es zu einem starken Brummen, vermutlich weil die Maschine sehr schnell zwischen An und Aus hin und her springt. Da freut sich die Elektronik bestimmt mächtig und ich fürchte, dies kann die eigentliche Ursache für einen Defekt der Regelung sein?!

Was die Regelung selbst betrifft:
Soweit ich verstanden habe, hat diese Bandmaschine drei unabhängige Motoren (die beiden Spulen + Capstan).
Wenn ich beim (langsamer werdenden) Spulen die Drehung einer Spule mit der Hand unterstütze, erhöht die andere korrekt ihr Tempo, es gibt also keinen Bandsalat. Dabei ist es egal, welche der beiden Spulen ich mitdrehe. Das spricht doch dafür, dass zumindest die Synchronisierung der Motoren funktioniert, oder?

Beim Drehen per Hand ist ein Widerstand zwar fühlbar, aber ich denke, das wird im normalen Bereich liegen, immerhin drehe ich dabei ja die jeweils andere Spule mit, wenn deren Motor nicht läuft.

Liebe Grüße,
Balthasar.
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#4
Zitat:baltic postete
...Interessant ist wohl noch, dass mir der Eigentümer der Maschine bei der Übergabe erläutert hat, dass der Netzschalter defekt ist:
Er verriegelt nicht beim Einschalten, sodass man ihn (bitte nicht lachen) mit etwas Gaffa-Tape festkleben muss, um die Maschine zu betreiben.
Ich hatte das selbe Problem mit dem Powerschalter, zu Beginn blockierte ich den
Schalter mit einem Zahnstocher, kurze Zeit später führte ich diese Reparatur durch.
lG Walter

SUCHE:

Kofferradio LOEWE Opta LORD 92 368, 92 369 (Vorgänger vom T70)
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#5
????
Schei....eeee,
sorry, ich wollte das Posting nur einmal (logísch) drinnen haben.
Hatte nur ein Problem mit der Eingabe der URL.

Eine Bitte an die Admins, bitte löschen,
ich habe keine Berechtigung meine überzähligen Postings zu löschen
DANKE


p.s.
Ich vermisse eine Vorschau schon sehr, oder übersehe ich die nur?
lG Walter

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#6
Oha! Das ist also kein Einzelfall wie ich sehe.
Danke für den Link! Da es nicht meine Maschine ist, werde ich da nicht dran rumschrauben (wenngleich ich durchaus Lust hätte)

Das mit dem Zahnstocher ist eine gute Idee, ich habe ersatzweise ein Q-Tip fürs Tonkopfreinigen (zerschnitten) zweckentfremdet und es scheint deutlich besser zu halten als das Klebeband.

Liebe Grüße,
Balthasar.
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#7
Ich würde klebende Bänder nicht grundsätzlich ausschließen.
Wie sehen denn die Tonköpfe aus, wenn Du mal das Band durchlaufen lässt?

Klaus
Spiele mit: Revox B77 MK1, Akai GX 635, Akai GX 625, Philips N 4520, Sony TC 755, Akai GX 215, Saba TG 664, 
Uher 561 Royal, Philips Plastikbomber N 4422, Akai X 201d, Braun TG 1000 und dazu noch diverse Uher Variocords und Royal de Luxe sowie diverser Krempel von Grundig, Philips und Saba.
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#8
Also die Tonköpfe sehen nach Reinigung mit Isopropanol zwar von vornherein nicht komplett sauber aus, allerdings war bisher nur bei einem einzigen Band sichtbarer Abrieb festzustellen.

Ich denke eigentlich eher, dass ein elektronisches Problem vorliegt, denn nach reproduzierbar 300 m Banddurchlauf wird das Spulen langsamer und bleibt dann nach weiteren etwa 100 m ganz stehen.

Mittlerweile habe ich festgestellt, dass ich einfach bei ausgeschalteter Maschine ein Weilchen warten muss, dann kann ich den Spulvorgang (für die nächsten 300 m Band) fortsetzen.
Das ist zwar nicht so schön, aber ich denke, ich werde damit leben können.
Wären es klebende Bänder, müsste es dann ja direkt langsam weitergehen, oder?

Liebe Grüße,
Balthasar.
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#9
Ansatz 1:
Sitzen denn die Bandteller direkt auf den Motorwellen oder gibts hier eine Riemenübersetzung bei der die Riemen keine rechte Spannkraft mehr haben?

Ansatz 2:
Vielleicht sind auch die dicken ElKos im Netzteil hinüber.

Ansatz 3:
Möglicherweise sind auch die Leistungstrtansistoren in der Motorregelung hin.


Gruß
Thilo
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Grundig TK3200HIFI, Philips N4418, Akai GX-625 + GX-77
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#10
Zitat:baltic postete
Also die Tonköpfe sehen nach Reinigung mit Isopropanol zwar von vornherein nicht komplett sauber aus, allerdings war bisher nur bei einem einzigen Band sichtbarer Abrieb festzustellen.
Ich habe vor ca 1 Jahr mal etwas probiert (Tipp aus dem Forum)

[Bild: 20091212-111144%20ebay-band-1c.jpg]

[Bild: 20091213-085936%20Philips-Band-stec.jpg]

Da sieht man schon einen ziemlichen Unterschied ... wie die Bänder gelagert wurden.
Zitat:Mittlerweile habe ich festgestellt, dass ich einfach bei ausgeschalteter Maschine ein Weilchen warten muss, dann kann ich den Spulvorgang (für die nächsten 300 m Band) fortsetzen.
Klingt sehr nach "ich muß mal abkühlen"... :-(
lG Walter

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