04.09.2005, 15:58
Hallo Etienne,
ist das denn wirklich was neues? Anderswo im Vorum kann man doch immer wieder lesen, wieviele Komponenten von Grundig/Saba/Telefunken/Uher/Dual/Körting... in Wirklichkeit aus Fernost stammen.
Hat Saba eigentlich jemals einen Cassettenrecorder selber gebaut?
Hat Grundig jemals einen Plattenspieler gebaut?
Hat Uher jemals einen Tuner oder Verstärker gebaut?...
Dazu kommt noch, daß diverse "deutsche Hersteller" selbst in "besten Zeiten" dann auch noch bei den hiesigen Mitbewerbern eingekauft haben: Schaub-Lorenz bei Dual, Siemens bei Körting, Grundig bei Dual, Braun bei Saba etc.
Die letzte Entwicklung deutscher Hersteller, an die ich mich erinnere, war Telefunken mit der PAL-Norm (vielleicht etwas übertrieben...).
Aber was soll denn heute noch aus Deutschland kommen, wenn keine Forschung betrieben werden kann, weil die Betrieben nicht groß genug sind, dazu überhaupt in der Lage zu sein? Forschung kostet auf der Ebene, über die wir reden, Millionen. VW hat in die aktuellen Motoren sogar Milliarden gesteckt! Wer, außer Siemens, wäre dazu in Deutschland in der Lage? Wo ist noch gleich AEG-Telefunken geblieben?
CD-Player "Made in Germany" ob von Dual, Phonosophie oder MBL sind bestenfalls "Assembled in Germany". Kein heutiger Betrieb könnte es sich leisten - abgesehen von den zu erreichenden Stückzahlen - eine eigene Fertigung von Laufwerken aufzubauen. Bei DVD, MP3 und weiterem Schnickschnack sieht das doch genauso aus.
Die Rechte der Systeme liegen im Ausland. Die Systempflege liegt im Ausland. Also kann man sich den Einstieg sparen. Denk mal an Video2000 oder Agfas Desaster mit dem Super8-Fotoapparat Anfang der Achtziger. Schließlich hat selbst ein Hersteller wie die Münchner Fast, immerhin bis vor kurzem führend im Bereich Harddisk-Recording, freiwillig die Segel gestrichen und verkauft, weil man gegen die Kapital-Macht der Konzerne keine Chance hatte.
Was übrig bleibt, sind Interpretationen des Vorhandenen; Du nennst das Basteleien. Das Füllen von Marktlücken.
Und das das so weiter gehen wird, zeigt die Foto-Industrie: Einer nach dem anderen - ich rede von den Japanischen Konzernen - streicht dort die Segel. Noch ein paar Jahre und die Fotoindustrie wird vollständig in die Multimedia-Computer-Handy-Sparte aufgegangen sein. Bei Hifi droht das gleiche: Weil wir das so kaufen. Ich könnte jedenfalls keinem Investor heute raten, in ein deutsches Vollprogramm zu investieren. Du?
Wann ist zuletzt in Deutschland ein Handy gebaut worden? Ob wohl die Arbeiter, die es bauen könnten, bereit wären, den Preis dafür zu bezahlen?
Tschüß, Matthias M
ist das denn wirklich was neues? Anderswo im Vorum kann man doch immer wieder lesen, wieviele Komponenten von Grundig/Saba/Telefunken/Uher/Dual/Körting... in Wirklichkeit aus Fernost stammen.
Hat Saba eigentlich jemals einen Cassettenrecorder selber gebaut?
Hat Grundig jemals einen Plattenspieler gebaut?
Hat Uher jemals einen Tuner oder Verstärker gebaut?...
Dazu kommt noch, daß diverse "deutsche Hersteller" selbst in "besten Zeiten" dann auch noch bei den hiesigen Mitbewerbern eingekauft haben: Schaub-Lorenz bei Dual, Siemens bei Körting, Grundig bei Dual, Braun bei Saba etc.
Die letzte Entwicklung deutscher Hersteller, an die ich mich erinnere, war Telefunken mit der PAL-Norm (vielleicht etwas übertrieben...).
Aber was soll denn heute noch aus Deutschland kommen, wenn keine Forschung betrieben werden kann, weil die Betrieben nicht groß genug sind, dazu überhaupt in der Lage zu sein? Forschung kostet auf der Ebene, über die wir reden, Millionen. VW hat in die aktuellen Motoren sogar Milliarden gesteckt! Wer, außer Siemens, wäre dazu in Deutschland in der Lage? Wo ist noch gleich AEG-Telefunken geblieben?
CD-Player "Made in Germany" ob von Dual, Phonosophie oder MBL sind bestenfalls "Assembled in Germany". Kein heutiger Betrieb könnte es sich leisten - abgesehen von den zu erreichenden Stückzahlen - eine eigene Fertigung von Laufwerken aufzubauen. Bei DVD, MP3 und weiterem Schnickschnack sieht das doch genauso aus.
Die Rechte der Systeme liegen im Ausland. Die Systempflege liegt im Ausland. Also kann man sich den Einstieg sparen. Denk mal an Video2000 oder Agfas Desaster mit dem Super8-Fotoapparat Anfang der Achtziger. Schließlich hat selbst ein Hersteller wie die Münchner Fast, immerhin bis vor kurzem führend im Bereich Harddisk-Recording, freiwillig die Segel gestrichen und verkauft, weil man gegen die Kapital-Macht der Konzerne keine Chance hatte.
Was übrig bleibt, sind Interpretationen des Vorhandenen; Du nennst das Basteleien. Das Füllen von Marktlücken.
Und das das so weiter gehen wird, zeigt die Foto-Industrie: Einer nach dem anderen - ich rede von den Japanischen Konzernen - streicht dort die Segel. Noch ein paar Jahre und die Fotoindustrie wird vollständig in die Multimedia-Computer-Handy-Sparte aufgegangen sein. Bei Hifi droht das gleiche: Weil wir das so kaufen. Ich könnte jedenfalls keinem Investor heute raten, in ein deutsches Vollprogramm zu investieren. Du?
Wann ist zuletzt in Deutschland ein Handy gebaut worden? Ob wohl die Arbeiter, die es bauen könnten, bereit wären, den Preis dafür zu bezahlen?
Tschüß, Matthias M
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch