10.11.2004, 09:27
Die Melange zwischen der sog. "Klassik", die oft genug gar keine Klassik sondern Bach'sche Barockmusik war, ist in der ersten Hälfte der 70er recht beliebt gewesen.
- In Schlagern wurden der Gefangenenchor aus Nabuco ebenso verwurstet wie Beethovens 9.,
- Deep Purple präsentierten das Concerto for Group and Orchestra, leider mehr ein Neben- und Nacheinander denn ein Miteinander.
- ELO musste "Roll over Beethoven" natürlich mit dem tatatataaaaa dessen 5. beginnen.
- Jethro Tull oder besser gesagt Ian Anderson setzten mit dem geflöteten "Bourée" Akzente auf den Folk-Rock
- Ekseption schlachteten den Gedanken weiter aus und machten ihn zum Konzept, das dann zur Masche degenerierte. Als dauernd tragende Säule zu wenig, deswegen wurde man dieser Musik schnell überdrüssig.
- Emerson Lake&Palmer machten keine Konzept draus, knöpften sich aber ein ganzes, z. T. recht sperriges Werk von Modest Mussorgsky vor: Pictures at an Exihibition.
- Etwas weniger beachtet, aber sehr reizvoll die Versuche von "Beggars Opera" in diesem Genre.
Natürlich wurde nicht nur adaptiert, sondern auch eigenes in diesem Stil geschaffen. Jon Lords "Sarabande" sei hier erwähnt, auch Rick Wakeman's "The Six Wifes of Henry VIII". Das Purple-Concerto war auch eine Eigenkomposition.
Im Jazz waren dieses Crossovers schon länger üblich. Da gab es nicht nur Jaques Loussier mit seinem Play Bach, auch Eugen Cicero arbeitete für das MPS-Label in dieser Richtung. Auch heute ist das noch gang und gäbe, nur ohne großes Gedöns. Richie Beirach hat letztes Jahr ein Konzert zum Thema "Round about Monteverdi" in der Stuttgarter Liederhalle gespielt, und natürlich ging es nicht nur um Monteverdi sondern auch um Bach und andere Komponisten aus der E-Musik, bekannte und weniger bekannte.
Schlimm wird es immer dann, wenn man die Ohrwürmer der "Klassiker" zu Schagern reduziert. Das beste daran ist noch, daß man auf viele schöne Melodien aufmerksam wird, die man gerade in der leichten Musik, z. B. Operetten findet. Oft langweilig, da ausgelutscht (s. Ekseption), aber deswegen nicht unwichtig war diese Musik. Den Blick auf die Roots abseits des Rhythm 'n Blues zu lenken war schon richtig. Man sollte sich leiten lassen und sich auch für die Originale interessieren - es lohnt sich.
Qualifizierte Musiker vorausgesetzt, ist das auch heute noch ein reizvolles Genre, daß aber sehr im verborgenen blüht, nicht so sehr als Konzept sondern als einzelnes Einsprengsel in einer musikalischen Tätigkeit.
- In Schlagern wurden der Gefangenenchor aus Nabuco ebenso verwurstet wie Beethovens 9.,
- Deep Purple präsentierten das Concerto for Group and Orchestra, leider mehr ein Neben- und Nacheinander denn ein Miteinander.
- ELO musste "Roll over Beethoven" natürlich mit dem tatatataaaaa dessen 5. beginnen.
- Jethro Tull oder besser gesagt Ian Anderson setzten mit dem geflöteten "Bourée" Akzente auf den Folk-Rock
- Ekseption schlachteten den Gedanken weiter aus und machten ihn zum Konzept, das dann zur Masche degenerierte. Als dauernd tragende Säule zu wenig, deswegen wurde man dieser Musik schnell überdrüssig.
- Emerson Lake&Palmer machten keine Konzept draus, knöpften sich aber ein ganzes, z. T. recht sperriges Werk von Modest Mussorgsky vor: Pictures at an Exihibition.
- Etwas weniger beachtet, aber sehr reizvoll die Versuche von "Beggars Opera" in diesem Genre.
Natürlich wurde nicht nur adaptiert, sondern auch eigenes in diesem Stil geschaffen. Jon Lords "Sarabande" sei hier erwähnt, auch Rick Wakeman's "The Six Wifes of Henry VIII". Das Purple-Concerto war auch eine Eigenkomposition.
Im Jazz waren dieses Crossovers schon länger üblich. Da gab es nicht nur Jaques Loussier mit seinem Play Bach, auch Eugen Cicero arbeitete für das MPS-Label in dieser Richtung. Auch heute ist das noch gang und gäbe, nur ohne großes Gedöns. Richie Beirach hat letztes Jahr ein Konzert zum Thema "Round about Monteverdi" in der Stuttgarter Liederhalle gespielt, und natürlich ging es nicht nur um Monteverdi sondern auch um Bach und andere Komponisten aus der E-Musik, bekannte und weniger bekannte.
Schlimm wird es immer dann, wenn man die Ohrwürmer der "Klassiker" zu Schagern reduziert. Das beste daran ist noch, daß man auf viele schöne Melodien aufmerksam wird, die man gerade in der leichten Musik, z. B. Operetten findet. Oft langweilig, da ausgelutscht (s. Ekseption), aber deswegen nicht unwichtig war diese Musik. Den Blick auf die Roots abseits des Rhythm 'n Blues zu lenken war schon richtig. Man sollte sich leiten lassen und sich auch für die Originale interessieren - es lohnt sich.
Qualifizierte Musiker vorausgesetzt, ist das auch heute noch ein reizvolles Genre, daß aber sehr im verborgenen blüht, nicht so sehr als Konzept sondern als einzelnes Einsprengsel in einer musikalischen Tätigkeit.
Michael(F)