27.11.2020, 00:24
Irgendwie meine ich, das alles erst kürzlich hier irgendwo gelesen zu haben. Ich schließe mich i.w. dem an, was Frank schon geschrieben hat: es ist halt auch ein Stück Technikgeschichte, ein Seitenast des Mainstream.
Obwohl man doch Musik total bequem überall und immer streamen kann, so gibt doch Leute, die sich LPs kaufen, oder gar Bänder bespielen und anhören und so gibt es eben auch Quadro-Liebhaber.
Wenn man mal wirklich eine CD-4 Quadro-Aufnahme von LP selbst gehört hat, dann kommt man nicht umhin zu erkennen - sofern man Ohren hat und diese einzusetzen weiß - dass das Klangerlebnis wirklich phänomenal ist. Subjektiv empfunden muss ich sagen, dass der Unterschied zwischen (CD-4) Quadro und Stereo mindestens so groß ist, wie zwischen Mono und Stereo. Mono kommt die Musik aus einem Punkt, in Stereo nimmt sie Form an und wird breit, aber in Quadro ist sie um einen, man ist inmitten der Musik, nicht nur davor (und auch wenn wir nur zwei Ohren haben, sind diese doch zusammen mit dem Hirn in der Lage zwischen vorn und hinten zu unterscheiden).
So wie Frank den Uhrenvergleich bemüht, bemühe ich nun einmal einen anderen Vergleich: warum geben Leute Millionen für ein Bild von van-Gogh aus, obwohl man das, was er gemalt hat, heute mit einer Kamera viel "originalgetreuer" an die Wand hängen kann?
Meine Antwort darauf ist folgende: Ein Bild von van-Gogh, auch wenn es nur aus Farbklecksen besteht, bewirkt im Kopf (das ist hinter den Augen und zwischen den Ohren und oberhalb des Halses) ein Bild, das viel intensiver ist, als man es mit einer Kamera aufzunehmen fähig wäre.
Und so ähnlich ist es auch ein bisschen mit Quadrophonie: obwohl die technische Vollendung nie vollzogen wurde, erlauben uns die vorhandenen Ansätze den musikalischen Genuss und zwar - ungeachtet dessen, was möglich gewesen wären, wenn man es anders vermartet hätte (ein System, mehr Auswahl an Tonträgern, usw...).
Der musikalische Eindruck entsteht im Kopf, und den sollte man genießen und nicht während des Hörens darauf Lauern, irgendeine technische Unzulänglichkeit zu finden.
Wenn jemand etwas mag, dann mag er es. Und es interessiert ihn nicht, ob es vielelicht etwas vergleichbares gibt, das technisch viel ausgereifter ist. (Wenn ich morgen früh mit meinem Mercedes W124 zur Arbeit fahre, dann tu ich auch genau das. Wenn dann neben mir so High-Tech Vehikel an der Ampel steht, mit anschwellenden Blinkern hinten und einem E auf dem Nummernschild und der Fahrer abschätzig zu mir rüberblickt, dann dreh ich meinen Alpine auf, so dass bei ihm die Türpappen wackeln und denke mir: in fünfzehn Jahren fährt mein T immer noch, und ich verkaufe ihn mit Gewinn, während du für deine Hightech-Kiste keine Updates mehr bekommst....und ich genieße dabei jeden Kilometer, auch wenn er nicht das neueste vom Neuesten ist.)
So sehe ich es.
Schöne Grüße
Stefan
Obwohl man doch Musik total bequem überall und immer streamen kann, so gibt doch Leute, die sich LPs kaufen, oder gar Bänder bespielen und anhören und so gibt es eben auch Quadro-Liebhaber.
Wenn man mal wirklich eine CD-4 Quadro-Aufnahme von LP selbst gehört hat, dann kommt man nicht umhin zu erkennen - sofern man Ohren hat und diese einzusetzen weiß - dass das Klangerlebnis wirklich phänomenal ist. Subjektiv empfunden muss ich sagen, dass der Unterschied zwischen (CD-4) Quadro und Stereo mindestens so groß ist, wie zwischen Mono und Stereo. Mono kommt die Musik aus einem Punkt, in Stereo nimmt sie Form an und wird breit, aber in Quadro ist sie um einen, man ist inmitten der Musik, nicht nur davor (und auch wenn wir nur zwei Ohren haben, sind diese doch zusammen mit dem Hirn in der Lage zwischen vorn und hinten zu unterscheiden).
So wie Frank den Uhrenvergleich bemüht, bemühe ich nun einmal einen anderen Vergleich: warum geben Leute Millionen für ein Bild von van-Gogh aus, obwohl man das, was er gemalt hat, heute mit einer Kamera viel "originalgetreuer" an die Wand hängen kann?
Meine Antwort darauf ist folgende: Ein Bild von van-Gogh, auch wenn es nur aus Farbklecksen besteht, bewirkt im Kopf (das ist hinter den Augen und zwischen den Ohren und oberhalb des Halses) ein Bild, das viel intensiver ist, als man es mit einer Kamera aufzunehmen fähig wäre.
Und so ähnlich ist es auch ein bisschen mit Quadrophonie: obwohl die technische Vollendung nie vollzogen wurde, erlauben uns die vorhandenen Ansätze den musikalischen Genuss und zwar - ungeachtet dessen, was möglich gewesen wären, wenn man es anders vermartet hätte (ein System, mehr Auswahl an Tonträgern, usw...).
Der musikalische Eindruck entsteht im Kopf, und den sollte man genießen und nicht während des Hörens darauf Lauern, irgendeine technische Unzulänglichkeit zu finden.
Wenn jemand etwas mag, dann mag er es. Und es interessiert ihn nicht, ob es vielelicht etwas vergleichbares gibt, das technisch viel ausgereifter ist. (Wenn ich morgen früh mit meinem Mercedes W124 zur Arbeit fahre, dann tu ich auch genau das. Wenn dann neben mir so High-Tech Vehikel an der Ampel steht, mit anschwellenden Blinkern hinten und einem E auf dem Nummernschild und der Fahrer abschätzig zu mir rüberblickt, dann dreh ich meinen Alpine auf, so dass bei ihm die Türpappen wackeln und denke mir: in fünfzehn Jahren fährt mein T immer noch, und ich verkaufe ihn mit Gewinn, während du für deine Hightech-Kiste keine Updates mehr bekommst....und ich genieße dabei jeden Kilometer, auch wenn er nicht das neueste vom Neuesten ist.)
So sehe ich es.
Schöne Grüße
Stefan