Arena und ein kleiner Verstärker
#2
Hallo Matthias,

zufällig im unergründlichen gefunden, Teil eines Testberichtes von 1966-67, Quelle leider nicht bekannt.

Auf der Hannover-Messe 1966 stellte der dänische Radiohersteller Hede Nielsens Fabriker, Horsens, ein neues Bauprinzip für Rundfunkapparate und Verstärker vor. Einzelne Bauteile, wie zum Beispiel ein Vorverstärker oder ein Filterkreis, werden komplett vorgefertigt und dann nach dem Baukastenprinzip zu einem vollständigen Gerät zusammengefügt. Seit Herbst 1966 läuft die Fabrikation nach diesem Prinzip, und es werden nach Angaben des Herstellers seither etwa 85% aller edleren Teile eines Geräts als Streichholzschachtelgroße Bausteine - genannte Module gefertigt Als Vorteile dieses Baukastenverfahrens sind in erster Linie zu nennen: eine schnelle Reparatur (die Module können im Austausch ersetzt werden und drücken dadurch die Reparaturzeit) und eine größere Freiheit in der Formgestaltung. Auf den Herstellungs¬preis wird sich diese Bauart sicherlich ebenfalls auswirken.
Seither hat die Firma, die in Deutschland durch die Arena Elektro-Akustik, Wiesbaden, vertreten wird, zwei transistorisierte Verstärker entwickelt, in denen diese Technik wenigstens teilweise Verwendung findet den T 2400 mit 2 x 15-Watt-Dauertonleistung und den kleineren Verstärker F 210 mit 2 x 10-Watt-Leistung, der uns zur Besprechung zur Verfügung gestellt wurde.
Das Chassis des F 210 steckt hinter einer grau-silbernen Frontplatte aus Metall und
ist von einem gefälligen Palisandergehause umgeben. Das sehr geschmackvolle Nebeneinander von Holz und Metall und die kleinen Abmessungen nehmen auf den ersten Blick fur den Verstärker ein. Auf der Front¬platte befinden sich von links nach rechts vier Drehknöpfe für die Balance, für das Ein- und Ausschalten und die Lautstärkeregelung sowie für die Tiefen- und für die Höhenregelung, Daran schließen sich vier schwarze Drucktesten an, die der Reihe nach schalten: Stereo-Mono-Betrieb, Phono¬ Kristall, Phono-magnetisch, Band oder eine beliebige andere Tonquelle. Filter oder einen Laut-Leise-Schalter hat der F 210 nicht. Dieses Minimum an Bedienungsorganen ist ebenso wie die Tatsache, daß kein Regler einen Markierungapunkt besitzt, optisch ein Vorteil, für die bequeme Bedienbarkeit jedoch ein Handikap. Eine Mittenstellung für Höhen- und Tiefenregler ist nur mit viel Mühe und dann sehr ungenau möglich.
An der Rückwand befinden sich die Eingangsbuchsen für die genannten Tonquellen und die Ausgangsbuchsen nach neuer Norm für die Lautsprecherboxen. Außerdem dient die Rückwand gleichzeitig als Träger und Kühlfläche für die Leistungstransistoren Das Chassis ist im wesentlichen als Leiterplatte ausgebildet, auf der die Bauelemente sauber aufgelötet sind. Der Phonoentzerrer ist als (einziger) -Modul ganz gekapselt und wird durch eine mehrpolige Steckverbindung mit Unterstützung eines eingeklemmten Schaumgummipolsters gehalten. Die Messungen zeigten, daß die Wiedergabeeigenschaften des Verstärkers preisentsprechend etwa zwischen denen eines Rundfunkgeräts und eines HiFi-Verstärkers liegen. Allerdings ist der F 210, wenn im Plattenspieler ein magnetisches Abtastsyatem verwendet wird, bei aufgedrehten Höhen und Tiefen auch bei mittlerer Lautstärke nicht ganz übersteuerungsfest. Ein kritisches Wort verdient auch der geringe Fremdspannungsabstand. Die im Bereich von 30 Hz bis 20 kHz abge¬gebene Sinusleistung von etwa 2 x 6 Watt (bei 20 Hz und 30 kHz sind es 2 x 2 ,6 Watt, jeweils gemessen an 5 Ohm) läßt das Gerät nur für mittlere bedämpfte Boxen ausreichend erscheinen.
Beim Hörtest wurde störend empfunden, daß die Tiefen nicht weit genug heraus¬geregelt werden konnten. Angenehm ist es dagegen, daß bei kleineren Lautstärken die mittleren Frequenzen gegenüber den tieferen und höheren Frequenzen abgeschwächt sind (vergl. Frequenzgang für ungefähre Mittelstellung). In diesem Betriebsbereich ergibt sich ein durchaus befriedigendes Klangbild.

Hermann Richard

unverbindlicher Richtpreis DM 448.-

Gruß

Michael-Otto
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[Kein Betreff] - von Matthias M - 28.04.2008, 23:09
[Kein Betreff] - von Michael-Otto - 29.05.2008, 17:34
[Kein Betreff] - von Matthias M - 29.05.2008, 18:25

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