21.07.2020, 17:10
Liebe Forenfreunde,
nach langer Pause will ich mich wieder einmal melden – und sehe eben, dass einige Freunde mir schon zuvorgekommen sind. Ich beschränke mich also darauf, etwas mehr vom Inhalt anzukündigen, Überraschungs-Funde gibt es nämlich reichlich, etwa
– dass Nasarischwilys „Telegraphon mit Festplatte“ von 1921 nur einem missverständlichen Fachpressebericht zu verdanken ist;
– dass Magnetband schon bald nach 1935 zur Aufzeichnung von Herztönen benutzt wird und damit sowohl die Diagnose erleichtert als auch diemedizinische Ausbildung erweitert;
– dass aus AEG-Unterlagen, die der Portugiesische Rundfunk aufbewahrt hat, erstmals die Entwicklung des bekannten „Magnetophons Modell K 4“ in Details und Zeitablauf rekonstruiert werden konnte;
– dass der weltbekannte Dirigent Wilhelm Furtwängler zum ersten Nutznießer der Hochfrequenzvormagnetisierung wurde, bis hin zu verschollenen Stereo-Aufnahmen von den Bayreuther Festpielen 1944;
– wie begeistert sich Jospeh Goebbels vom Magnetophon zeigt, insbesondere in der Stereo-Version, nicht zuletzt, weil diese „großdeutsche“ Erfindung alsbald weltweit die Aufnahmetechnik revolutionieren werde;
– dass er schließlich seinem „Führer“ zu dessen vorletztem Geburtstag 1944 ein Magnetbandgerät K 5 samt hochrangigen Musik-Aufnahmen schenkt;
– was im Steingeröll eines bayerischen Bergabhangs von den Magnetband-Aufnahmen übrig blieb, die der „Reichsautozug Deutschland“ von markanten Ereignissen zwischen 1936 und 1945 zusammengetragen hatte;
– wie der amerikanische Offizier Don R. Drenner im Herbst 1944 bei Radio Luxembourg komplette Magnetophon-Anlagen findet, sofort deren überlegene Qualität erkennt und die erste faktenbasierte Beschreibung des Magnetophons in den USA verfasst;
– und, weil auch die Magnetband-Geschichte seltsame und kuriose Episoden kennt: wie Eduard Schüller die Entwicklung des ersten praxistüchtigen AMPEX-Videorecorders behindert haben soll;
– das Abbildungs-Konvolut der AEG-Magnetophon-Typen nunmehr komplettiert werden konnte mit erst kürzlich entdeckten Aufnahmen der Magnetophon-Typen
K 3 (in einer Sonderausführung als Doppelanlage) und K 5, einem Nur-Wiedergabegerät, auch als „Masterläufer“ in der ersten kommerziellen Duplizieranlage für Magnetbandaufnahmen eingesetzt;
– schließlich die Geschichte der mittelständischen „Technisch-physikalischen Werkstätten Eberhard Vollmer, Eßlingen am Neckar“, nach AEG-Telefunken der erfolgreichste deutsche Konstrukteur und Fabrikant von professionellen Magnetbandgeräten, und zwar anhand freundlicherweise von der Familie zugänglich gemachten Text- und Bildmaterials.
Einmal in aller Kürze: gegenüber der ersten Ausgabe wuchs der Textumfang der ZEITSCHICHTEN um 22 % auf jetzt 772 Seiten, ebenso gab es mehr als 25 % Zuwachs bei den Abbildungen. Dieser Gewinn spiegelt sich auch in den Quellennachweisen wieder: die ursprünglich ca. 3.700 Quellen wuchsen auf 4.200 Belegstellen.
ZEITSCHICHTEN: Magnetbandtechnik als Kulturträger – Vierte Ausgabe: 2020 – Herausgegeben von Joachim Polzer. 772 Seiten, rund 800 sw- und Farb-Abbildungen sowie Tabellen, 4.200 Endnoten. Erschienen im Buchverlag der Polzer Media Group [Website: http://www.zeitschichten.org]. Erhältlich im BEAM ebook Store, https://www.beam-shop.de/sachbuch/film-m...neuausgabe.
Preis des e-books: € 19,90; DRM-frei.
Danke fürs Mitschreiben - und Mit-Lesen!
Friedrich Engel
nach langer Pause will ich mich wieder einmal melden – und sehe eben, dass einige Freunde mir schon zuvorgekommen sind. Ich beschränke mich also darauf, etwas mehr vom Inhalt anzukündigen, Überraschungs-Funde gibt es nämlich reichlich, etwa
– dass Nasarischwilys „Telegraphon mit Festplatte“ von 1921 nur einem missverständlichen Fachpressebericht zu verdanken ist;
– dass Magnetband schon bald nach 1935 zur Aufzeichnung von Herztönen benutzt wird und damit sowohl die Diagnose erleichtert als auch diemedizinische Ausbildung erweitert;
– dass aus AEG-Unterlagen, die der Portugiesische Rundfunk aufbewahrt hat, erstmals die Entwicklung des bekannten „Magnetophons Modell K 4“ in Details und Zeitablauf rekonstruiert werden konnte;
– dass der weltbekannte Dirigent Wilhelm Furtwängler zum ersten Nutznießer der Hochfrequenzvormagnetisierung wurde, bis hin zu verschollenen Stereo-Aufnahmen von den Bayreuther Festpielen 1944;
– wie begeistert sich Jospeh Goebbels vom Magnetophon zeigt, insbesondere in der Stereo-Version, nicht zuletzt, weil diese „großdeutsche“ Erfindung alsbald weltweit die Aufnahmetechnik revolutionieren werde;
– dass er schließlich seinem „Führer“ zu dessen vorletztem Geburtstag 1944 ein Magnetbandgerät K 5 samt hochrangigen Musik-Aufnahmen schenkt;
– was im Steingeröll eines bayerischen Bergabhangs von den Magnetband-Aufnahmen übrig blieb, die der „Reichsautozug Deutschland“ von markanten Ereignissen zwischen 1936 und 1945 zusammengetragen hatte;
– wie der amerikanische Offizier Don R. Drenner im Herbst 1944 bei Radio Luxembourg komplette Magnetophon-Anlagen findet, sofort deren überlegene Qualität erkennt und die erste faktenbasierte Beschreibung des Magnetophons in den USA verfasst;
– und, weil auch die Magnetband-Geschichte seltsame und kuriose Episoden kennt: wie Eduard Schüller die Entwicklung des ersten praxistüchtigen AMPEX-Videorecorders behindert haben soll;
– das Abbildungs-Konvolut der AEG-Magnetophon-Typen nunmehr komplettiert werden konnte mit erst kürzlich entdeckten Aufnahmen der Magnetophon-Typen
K 3 (in einer Sonderausführung als Doppelanlage) und K 5, einem Nur-Wiedergabegerät, auch als „Masterläufer“ in der ersten kommerziellen Duplizieranlage für Magnetbandaufnahmen eingesetzt;
– schließlich die Geschichte der mittelständischen „Technisch-physikalischen Werkstätten Eberhard Vollmer, Eßlingen am Neckar“, nach AEG-Telefunken der erfolgreichste deutsche Konstrukteur und Fabrikant von professionellen Magnetbandgeräten, und zwar anhand freundlicherweise von der Familie zugänglich gemachten Text- und Bildmaterials.
Einmal in aller Kürze: gegenüber der ersten Ausgabe wuchs der Textumfang der ZEITSCHICHTEN um 22 % auf jetzt 772 Seiten, ebenso gab es mehr als 25 % Zuwachs bei den Abbildungen. Dieser Gewinn spiegelt sich auch in den Quellennachweisen wieder: die ursprünglich ca. 3.700 Quellen wuchsen auf 4.200 Belegstellen.
ZEITSCHICHTEN: Magnetbandtechnik als Kulturträger – Vierte Ausgabe: 2020 – Herausgegeben von Joachim Polzer. 772 Seiten, rund 800 sw- und Farb-Abbildungen sowie Tabellen, 4.200 Endnoten. Erschienen im Buchverlag der Polzer Media Group [Website: http://www.zeitschichten.org]. Erhältlich im BEAM ebook Store, https://www.beam-shop.de/sachbuch/film-m...neuausgabe.
Preis des e-books: € 19,90; DRM-frei.
Danke fürs Mitschreiben - und Mit-Lesen!
Friedrich Engel
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