14.01.2005, 20:26
Ich bin mir nicht ganz sicher ob das Datenblatt als offizielle Version publiziert wurde. Ich habe die Dokumentation auf Anfrage erhalten, da ich vor etwa zwei Jahren Bänder dieses Typ's günstig (6,-Euro im 30cm Rohwickel auf NAB Kern) erstanden habe um diese auf meiner B77HS zu fahren.
Da ich das LPR35 nicht bei 15ips betreibe, jedoch wollte ich die B77 vollständig darauf einmessen. Der freundliche Emtec-Mitarbeiter hatte mir folgendes geschrieben und im Anhang der Email tech. Dokumente im MS-Word Format angefügt.
***********************************************
[color="#0000FF']
vielen Dank für Ihr Interesse an EMTEC Magnetbandprodukten. Ihre Anfrage ist an mich, den für Audio Studio Produkte zuständigen Anwendungstechniker,
weitergeleitet worden. Entschuldigen Sie die etwas verspätete Antwort.
Wenn Sie das LPR 35 auch bei 38 cm/s betreiben wollen, dürften Sie einen guten Kompromiss für den Arbeitspunkt mit einem "Overbias" von etwa 2,5 dB
Empfindlichkeitsabfall bei 10 kHz erreichen (DS10 = 2,5 dB).
Erlauben Sie mir dazu einen Kommetar:
Bei 38 cm/s dürfen Sie mit dem LPR 35 kaum mehr Leistung als bei 19 cm/s erwarten. Das hängt vor allem mit der Magnetschichtdicke zusammen, also dem für die
Magnetisierung verfügbaren magnetischen Material. Je mehr davon vorhanden ist, umso höher können Sie das Band bei langen Wellenlängen, also tiefen Frequenzen
und hoher Bandgeschwindigkeit aussteuern. Das spiegelt sich im sogenannten MOL-Wert wieder (Maximum Output Level für 3 % Verzerrungenbei 1 kHz). LPR 35 ist nun
als "Longplay" - Band entwickelt und wird "optimal" - das heißt, bestmöglicher Kompromiss zwischen verfügbarer Spielzeit (Bandgeschwindigkeit und verfügbarer
Bandlänge proportional) und Austeuerbarkeit (nimmt mit der Schichtdicke zu) - eher bei 19 cm/s verwendet. Um die für "Longplay"-Bänder typischen Spielzeiten
(d. h. Bandlängen) auf den Standardspulen unterzubringen, darf die Gesamtdicke des Bandes Werte von 35 Mikrometer nicht wesentlich überschreiten (deshalb LPR 35
). Das wird mit einer gegenüber den "Standardplay"-Bändern (unsere Studio Master Bänder) reduzierten Basisfoliendicke und Magnetschichtdicke erreicht.
Bei 38 cm/s erzielen Sie also mit LPR 35 keine wirklich merkbar höhere Austeuerbarkeit tiefer Frequenzen, aber immerhin um 1,5 bis 2 dB geringeres Bandrauschen
(Bias Noise, BN), so dass die Dynamik praktisch nur um eben diese knapp 2 dB steigt. Die Sättigung für hohe Frequenzen (SOL 10 kHz) gewinnt aufgrund der
verdoppelten Wellenlängen (= Badgeschwindigkeit/Frequenz) etwa 2,5 dB. Das alles geschieht aber auf Kosten der Spielzeit, die dann im Vergleich zu 19 cm/s
natürlich halbiert ist.
Bei unserem "Standardplay" Band SM 911, das mit einer magnetisch gleichen, aber dickeren Schicht mehr für die höheren Geschwindigkeiten 38 und 76 cm/s
konzipiert ist, erreichen Sie beim Übergang von 19 auf 38 cm/s zwischen 2 und 2,5 dB höhere Aussteuerung bei etwa 2 dB weniger Rauschen. Die erzielbare Dynamik
steigt also um mehr als 4 dB.
Die "Standardplay" Bänder sind sozusagen auf höchste Aussteuerbarkeit (dicke Magnetschicht und hohe Bandgeschwindigkeit) und möglichst niedrigen Kopiereffekt
(dickere Basisfolie) gezüchtet auf Kosten der verfügbaren Spielzeit. Dabei ist man davon ausgegangen, daß die Kosten für das Mehr an Bandmaterial zugunsten
höchster erreichbarer Aufzeichnungsqualität nur eine untergeordnete Rolle spielen im Vergleich zu den Produktionskosten bei großen Audioprojekten. (Für den
"semiprofessionellen" Anwender oder bei qualitativ weniger hoch angesiedelten Projekten mit geringerem Budget mag das Resultat dieser Überlegungen anders
ausfallen.)
Es liegt nun natürlich ganz bei Ihnen, zu entscheiden, ob Sie für den verhältnismäßig geringen Gewinn an Dynamik im Rauschen die Halbierung der Spielzeit in
Kauf nehmen wollen. Das hängt sicherlich von der Dynamik des Programmaterials ab, das Sie aufzeichnen wollen, und welches Verhältnis zwischen Bandmaterialkosten
und Ihren Qualitätsansprüchen Sie für notwendig erachten.
Zur Zeit werden die Datenblätter für SM 911 und LPR 35 überarbeitet. Für LPR 35 werden dann auch Werte bei 38 cm/s verfügbar sein. Zu Ihrer persönlichen
Information kann ich Ihnen vorläufige Darstellungen der Parameter in Abhängigkeit vom Vormagnetisierungsstrom und ihrer Werte im empfohlenen Arbeitspunkt (Bias
= 0 dB) als geschütztes MS-word doc. zu Verfügung stellen, anhand derer Sie meine Überlegungen vielleicht nachvollziehen möchten. (Diese Angaben basieren auf
aktuellen Messwerten. Abweichungen im Rahmen der Fertigungs- und Messgenauigkeit sind bei einzelnen Exemplaren möglich.)
(See attached file: SM911_38-iec.doc)(See attached file: LPR35_38-iec.doc)(See attached file: SM911_19-iec.doc)(See attached file: LPR35_19-iec.doc)
Ich hoffe, dass Ihnen diese Informationen weiterhelfen. Sollten Sie weitere Fragen haben oder technische Unterstützung benötigen, bitte wenden Sie Sich an mich.
Mit freundlichen Grüßen und besten Wünschen für ein gutes neues Jahr,
Matthias Bechly
Applications Engineering Audio Studio
EMTEC Magnetics GmbH, Munich plant, Kistlerhofstr. 70, 81379 Munich, Germany
email: matthias.bechly@emtec-group.com
Tel. +49 (0)89 74842-864; Fax +49 (0)89 74842-846
Mobile: +49 (0)172 747 0661
Blau blüht[/color]
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Da ich das LPR35 nicht bei 15ips betreibe, jedoch wollte ich die B77 vollständig darauf einmessen. Der freundliche Emtec-Mitarbeiter hatte mir folgendes geschrieben und im Anhang der Email tech. Dokumente im MS-Word Format angefügt.
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vielen Dank für Ihr Interesse an EMTEC Magnetbandprodukten. Ihre Anfrage ist an mich, den für Audio Studio Produkte zuständigen Anwendungstechniker,
weitergeleitet worden. Entschuldigen Sie die etwas verspätete Antwort.
Wenn Sie das LPR 35 auch bei 38 cm/s betreiben wollen, dürften Sie einen guten Kompromiss für den Arbeitspunkt mit einem "Overbias" von etwa 2,5 dB
Empfindlichkeitsabfall bei 10 kHz erreichen (DS10 = 2,5 dB).
Erlauben Sie mir dazu einen Kommetar:
Bei 38 cm/s dürfen Sie mit dem LPR 35 kaum mehr Leistung als bei 19 cm/s erwarten. Das hängt vor allem mit der Magnetschichtdicke zusammen, also dem für die
Magnetisierung verfügbaren magnetischen Material. Je mehr davon vorhanden ist, umso höher können Sie das Band bei langen Wellenlängen, also tiefen Frequenzen
und hoher Bandgeschwindigkeit aussteuern. Das spiegelt sich im sogenannten MOL-Wert wieder (Maximum Output Level für 3 % Verzerrungenbei 1 kHz). LPR 35 ist nun
als "Longplay" - Band entwickelt und wird "optimal" - das heißt, bestmöglicher Kompromiss zwischen verfügbarer Spielzeit (Bandgeschwindigkeit und verfügbarer
Bandlänge proportional) und Austeuerbarkeit (nimmt mit der Schichtdicke zu) - eher bei 19 cm/s verwendet. Um die für "Longplay"-Bänder typischen Spielzeiten
(d. h. Bandlängen) auf den Standardspulen unterzubringen, darf die Gesamtdicke des Bandes Werte von 35 Mikrometer nicht wesentlich überschreiten (deshalb LPR 35
). Das wird mit einer gegenüber den "Standardplay"-Bändern (unsere Studio Master Bänder) reduzierten Basisfoliendicke und Magnetschichtdicke erreicht.
Bei 38 cm/s erzielen Sie also mit LPR 35 keine wirklich merkbar höhere Austeuerbarkeit tiefer Frequenzen, aber immerhin um 1,5 bis 2 dB geringeres Bandrauschen
(Bias Noise, BN), so dass die Dynamik praktisch nur um eben diese knapp 2 dB steigt. Die Sättigung für hohe Frequenzen (SOL 10 kHz) gewinnt aufgrund der
verdoppelten Wellenlängen (= Badgeschwindigkeit/Frequenz) etwa 2,5 dB. Das alles geschieht aber auf Kosten der Spielzeit, die dann im Vergleich zu 19 cm/s
natürlich halbiert ist.
Bei unserem "Standardplay" Band SM 911, das mit einer magnetisch gleichen, aber dickeren Schicht mehr für die höheren Geschwindigkeiten 38 und 76 cm/s
konzipiert ist, erreichen Sie beim Übergang von 19 auf 38 cm/s zwischen 2 und 2,5 dB höhere Aussteuerung bei etwa 2 dB weniger Rauschen. Die erzielbare Dynamik
steigt also um mehr als 4 dB.
Die "Standardplay" Bänder sind sozusagen auf höchste Aussteuerbarkeit (dicke Magnetschicht und hohe Bandgeschwindigkeit) und möglichst niedrigen Kopiereffekt
(dickere Basisfolie) gezüchtet auf Kosten der verfügbaren Spielzeit. Dabei ist man davon ausgegangen, daß die Kosten für das Mehr an Bandmaterial zugunsten
höchster erreichbarer Aufzeichnungsqualität nur eine untergeordnete Rolle spielen im Vergleich zu den Produktionskosten bei großen Audioprojekten. (Für den
"semiprofessionellen" Anwender oder bei qualitativ weniger hoch angesiedelten Projekten mit geringerem Budget mag das Resultat dieser Überlegungen anders
ausfallen.)
Es liegt nun natürlich ganz bei Ihnen, zu entscheiden, ob Sie für den verhältnismäßig geringen Gewinn an Dynamik im Rauschen die Halbierung der Spielzeit in
Kauf nehmen wollen. Das hängt sicherlich von der Dynamik des Programmaterials ab, das Sie aufzeichnen wollen, und welches Verhältnis zwischen Bandmaterialkosten
und Ihren Qualitätsansprüchen Sie für notwendig erachten.
Zur Zeit werden die Datenblätter für SM 911 und LPR 35 überarbeitet. Für LPR 35 werden dann auch Werte bei 38 cm/s verfügbar sein. Zu Ihrer persönlichen
Information kann ich Ihnen vorläufige Darstellungen der Parameter in Abhängigkeit vom Vormagnetisierungsstrom und ihrer Werte im empfohlenen Arbeitspunkt (Bias
= 0 dB) als geschütztes MS-word doc. zu Verfügung stellen, anhand derer Sie meine Überlegungen vielleicht nachvollziehen möchten. (Diese Angaben basieren auf
aktuellen Messwerten. Abweichungen im Rahmen der Fertigungs- und Messgenauigkeit sind bei einzelnen Exemplaren möglich.)
(See attached file: SM911_38-iec.doc)(See attached file: LPR35_38-iec.doc)(See attached file: SM911_19-iec.doc)(See attached file: LPR35_19-iec.doc)
Ich hoffe, dass Ihnen diese Informationen weiterhelfen. Sollten Sie weitere Fragen haben oder technische Unterstützung benötigen, bitte wenden Sie Sich an mich.
Mit freundlichen Grüßen und besten Wünschen für ein gutes neues Jahr,
Matthias Bechly
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Tel. +49 (0)89 74842-864; Fax +49 (0)89 74842-846
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Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!
Noa and Mira Awad
NOA Keren Or
reVox B251 Revision und Modifikationsliste!
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