30.04.2008, 00:17
Moin, moin,
noch ein Nachtrag zum Thema Highend von Quelliversum:
In der November-Ausgabe 1980 der Audio findet sich unter dem Titel "Frei Haus" ein kleiner Vergleichstest der Preisklasse 600 bis 700 Mark. Zwei Versandhandels-Recorder müssen sich mit einem Telefunken TC-450M messen.
Antreten taten Neckermanns Palladium (der wie eine Mischung aus Rosita D6800 und Akai aussieht) und eben jener Senator, der eingangs dieses Thread thematisiert wurde. Alle drei Geräte waren mit Highcom ausgestattet und vertrugen Reineisenband. Letzteres allerdings eher mäßig, da der Fremdspannungsabstand bei den getesteten Geräten mit Me-Band sogar niedriger läge, als mit CrO²-Material.
Zum Senator - eine Markenbezeichnung, die bei Quelle laut Alfred Lisson, Leiter des Instituts für Warenprüfung bei Quelle, für eine besondere Güteklasse stehe - ein paar Zitate:
"... Besonders aufwendig aber geriet der Quelle-Universum Senator. (...) So glänzt der Senator nicht nur mit einer elektronischen Laufwerkssteuerung, die Fehlbedienungen unmöglich macht, er eröffnet mit seinen drei Tonköpfen auch die möglichkeit der Hinterbandkontrolle. Darüberhinaus verfügt er über einen in dieser Preisklasse ungewöhnlichen Bedienungskomfort. Beispielsweise sind die farbigen Kontrolleuchten für die gewählten Laufwerksfunktionen mehr als bloße technische Spielerei: Da elektronische Tipptasten ohne Raststellungen auskommen, läßt sich optisch nicht überprüfen, welche Funktion gerade gewählt ist. Deshalb signalisiert der Senator mit bunten Lämpchen seinen jeweiligen Betriebszustand.
Weniger glücklich fiel dagegen beim Senator das Bedienungsfeld für die Bandsortenwahl und die Rauschunterdrückung aus: Eine imposante Tastatur von nicht weniger als sieben Kippschalter will korrekt bedient werden.
(...)
Er präsentierte ein durchaus ausreichendes Angebot an Höheninformation. Zwar klangen seine Aufnahmen dichter und kompakter als das Original, aber für einen Recorder dieser Preisklasse lieferte er befriedigende Ergebnisse ..."
Und zum Gesamturteil:
"Einen eindeutigen Sieger ergab dieser Vergleichstest nicht, wohl aber eine Rangfolge, wenn man die Vor- und Nachteile gegeneinanderstellt. Wer Wert auf hohe Klangqualität legt und mit technische Finessen nicht vie anfangen kann, ist mit dem Telefunken gut bedient. Der Quelle Senator bietet dagegen für diese Preisklasse eine bemerkenswert aufwendige Ausstattung. ..."
Der Palladium fiel übrigens deutlich ab.
Technische Daten (Vergleichswerte TC450M in Klammern):
-Gleichlaufschwankungen (bewertet / linear): 0,13% / 0,18% (0,13/0,27%)
-Abweichung von der Sollgeschwindigkeit: + 1,75% (+1,29%)
-Umspulzeit C90: 108s (116s)
-Fremdspannungsabstand (links / rechts)
--Scotch Metafine ohne NR: 55 / 55 dB (55/52 dB)
--Scotch Metafine mit Highcom: 70 / 73 dB (73/70 dB)
--Maxell UDXL II ohne NR: 54 / 54 dB (54/54 dB)
--Maxell UDXL II mit Highcom: 71 / 74 dB (73/72 dB)
-Höhendynamik (links / rechts)
--Scotch Metafine ohne NR: 44 / 43 dB (45/44 dB)
--Scotch Metafine mit Highcom: 56 / 60 dB (68/66 dB)
--Maxell UDXL II ohne NR: 42 / 42 dB (44/44 dB)
--Maxell UDXL II mit Highcom: 57 / 59 dB (62/64 dB)
-Eingangsempfindlichkeit (links / rechts, gemessen mit Scotch Metafine)
--Mikrofon: 0,36 / 0,37 mV (0,96/0,91 mV)
--Hochpegel: 0,36 / 0,37 mV (0,96/0,91 mV)
-Ausgangsspannung (links / rechts): 2600 / 2600 mV (2400/2230 mV)
-Verkaufspreis: DM 698,-- (DM 600,--)
Tschüß, Matthias
noch ein Nachtrag zum Thema Highend von Quelliversum:
In der November-Ausgabe 1980 der Audio findet sich unter dem Titel "Frei Haus" ein kleiner Vergleichstest der Preisklasse 600 bis 700 Mark. Zwei Versandhandels-Recorder müssen sich mit einem Telefunken TC-450M messen.
Antreten taten Neckermanns Palladium (der wie eine Mischung aus Rosita D6800 und Akai aussieht) und eben jener Senator, der eingangs dieses Thread thematisiert wurde. Alle drei Geräte waren mit Highcom ausgestattet und vertrugen Reineisenband. Letzteres allerdings eher mäßig, da der Fremdspannungsabstand bei den getesteten Geräten mit Me-Band sogar niedriger läge, als mit CrO²-Material.
Zum Senator - eine Markenbezeichnung, die bei Quelle laut Alfred Lisson, Leiter des Instituts für Warenprüfung bei Quelle, für eine besondere Güteklasse stehe - ein paar Zitate:
"... Besonders aufwendig aber geriet der Quelle-Universum Senator. (...) So glänzt der Senator nicht nur mit einer elektronischen Laufwerkssteuerung, die Fehlbedienungen unmöglich macht, er eröffnet mit seinen drei Tonköpfen auch die möglichkeit der Hinterbandkontrolle. Darüberhinaus verfügt er über einen in dieser Preisklasse ungewöhnlichen Bedienungskomfort. Beispielsweise sind die farbigen Kontrolleuchten für die gewählten Laufwerksfunktionen mehr als bloße technische Spielerei: Da elektronische Tipptasten ohne Raststellungen auskommen, läßt sich optisch nicht überprüfen, welche Funktion gerade gewählt ist. Deshalb signalisiert der Senator mit bunten Lämpchen seinen jeweiligen Betriebszustand.
Weniger glücklich fiel dagegen beim Senator das Bedienungsfeld für die Bandsortenwahl und die Rauschunterdrückung aus: Eine imposante Tastatur von nicht weniger als sieben Kippschalter will korrekt bedient werden.
(...)
Er präsentierte ein durchaus ausreichendes Angebot an Höheninformation. Zwar klangen seine Aufnahmen dichter und kompakter als das Original, aber für einen Recorder dieser Preisklasse lieferte er befriedigende Ergebnisse ..."
Und zum Gesamturteil:
"Einen eindeutigen Sieger ergab dieser Vergleichstest nicht, wohl aber eine Rangfolge, wenn man die Vor- und Nachteile gegeneinanderstellt. Wer Wert auf hohe Klangqualität legt und mit technische Finessen nicht vie anfangen kann, ist mit dem Telefunken gut bedient. Der Quelle Senator bietet dagegen für diese Preisklasse eine bemerkenswert aufwendige Ausstattung. ..."
Der Palladium fiel übrigens deutlich ab.
Technische Daten (Vergleichswerte TC450M in Klammern):
-Gleichlaufschwankungen (bewertet / linear): 0,13% / 0,18% (0,13/0,27%)
-Abweichung von der Sollgeschwindigkeit: + 1,75% (+1,29%)
-Umspulzeit C90: 108s (116s)
-Fremdspannungsabstand (links / rechts)
--Scotch Metafine ohne NR: 55 / 55 dB (55/52 dB)
--Scotch Metafine mit Highcom: 70 / 73 dB (73/70 dB)
--Maxell UDXL II ohne NR: 54 / 54 dB (54/54 dB)
--Maxell UDXL II mit Highcom: 71 / 74 dB (73/72 dB)
-Höhendynamik (links / rechts)
--Scotch Metafine ohne NR: 44 / 43 dB (45/44 dB)
--Scotch Metafine mit Highcom: 56 / 60 dB (68/66 dB)
--Maxell UDXL II ohne NR: 42 / 42 dB (44/44 dB)
--Maxell UDXL II mit Highcom: 57 / 59 dB (62/64 dB)
-Eingangsempfindlichkeit (links / rechts, gemessen mit Scotch Metafine)
--Mikrofon: 0,36 / 0,37 mV (0,96/0,91 mV)
--Hochpegel: 0,36 / 0,37 mV (0,96/0,91 mV)
-Ausgangsspannung (links / rechts): 2600 / 2600 mV (2400/2230 mV)
-Verkaufspreis: DM 698,-- (DM 600,--)
Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch