TEFIFON - Was ist das den ?
#8
Zitat:MGW51 postete
Der meiner Meinung nach große Vorteil gegenüber den Schallplatten - zu damaliger Zeit gab es ja hauptsächlich nur Schellacks, die Mikrorillenplatten begannen ja erst sich zu etablieren - ist eine Spielzeit von bis zu 4 Stunden am Stück! Das kann keine Schallplatte, nichtmal mit 16Upm!

Und somit ist es einer herkömmlichen Platte eben nicht möglich, z.B. eine Oper, ein Konzert etc. in einem Stück wiederzugeben. Man muß ständig unterbrechen und Platte wechseln. Nicht so beim TEFI!

Wer eins hat, gibt es nicht mehr her - das macht süchtig Smile
Das seh ich genauso. Die direkte Konkurrenz war die Schellackplatte. Was den Klang angeht, dürfte die Schellackplatte dem Tefigerät überlegen gewesen sein, aber nicht sehr ausgeprägt. Die Klangqualität war somit kein Argument.

Die Schellackplatte war natürlich deutlich billiger bei deutlich kürzerer Laufzeit.
Allerdings gab es Schellackplatten-Alben, die speziell für den automatischen Plattenwechsler konzipiert waren. Dabei legte man einen Stapel von zB fünf Platten auf den Wechsler (zB Beethovens Fünfte, verteilt auf zehn Plattenseiten), das Gerät wechselte automatisch, so daß man nur einmal umdrehen mußte, nämlich den ganzen Stapel, wenn er abgelaufen war. Die Plattenseiten waren so sortiert, daß sie auf diese Weise abgespielt werden
konnten.

Ein Hauptproblem sehe ich bei Tefi noch darin, daß es sich einfach um ein "anderes" System handelte. Man brauchte ein spezielles Abspielgerät und konnte die Cassetten nur mit Leuten tauschen, die auch ein Tefi hatten. Einen Plattenspieler hatte hingegen jeder und wenn es ein Kurbelfred mit Nadel war.

Den neusten Schlager holte man sich vom Originalkünstler zeitnah auf Platte - später Vinylsingle-, während bei Tefi nur alle zwei Monate ein Schlagerband mit den Werken der vergangenen acht Wochen herauskam, besungen von unbekannten Interpreten (die Gema ließ grüßen).

Die Platte war somit schneller, originaler und kompatibler.
Das Tefisystem war eine Superidee, aber es hatte sich irgendwann überholt. Und spätestens mit der Vinyl-LP in Stereo war das Thema erledigt, denn die stellte das Tefisystem nun auch noch klanglich in den Schatten.

Tefi ist heute was für Freaks und Sammler. Geräte und Bänder aus den 50er/60er Jahren sind en mas vorhanden und für kleines Geld zu gekommen. Ausgenommen natürlich die seltenen Bänder aus den 40er Jahren, die zum Teil mit 48cm/s liefen, oder die extrem raren Messbänder. Auch die Vorkriegsgeräte "Tefiphon" und "Teficord" (mit denen man selber Aufnehmen konnte !!), sind natürlich gesucht und teuer.
Man kann die Tefis problemlos auf Plattenspielersysteme (kristall) umrüsten und der Klang ist verblüffend gut.

Und spätestens, wenn man mal das Band mit der Nummer 2161 aufgelegt hat (es wurde beim Kauf jedem Gerät beigelegt, ist also NICHT selten!!), ist man verloren, wenn der Sprecher anfängt:

"Sie hören ein Vierstunden-Programm auf Tefi-Schallband........."

Smile Smile
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[Kein Betreff] - von EinarN - 21.12.2005, 20:08
[Kein Betreff] - von maddin2 - 21.12.2005, 21:13
[Kein Betreff] - von TK 240 - 21.12.2005, 21:15
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