Neuankömmlinge...
#34
Moin, moin,

heute mal wieder ein bischen Angeberei: Smile

Wieder eine!

[Bild: FerroSP7_01k.JPG]

Diesmal die professionelle Version einer Ferrograph: Die SP7 ist die Kleinstudio-Version der Logic 7. Sie fand vor allem in kleineren Radio-Studios als Maschine fürs Schneiden und Überspielen Verbreitung und ist damit so etwas wie die Vorläuferin der Otari MX 55, BX 56 bzw. der Revox PR 99.
Es gab die SP7 als zwei- und 4-Spur-Version mit drei Geschwindigkeit. Auf Sonderwunsch auch mit extrem langsamer Arbeitsgeschwindigkeit (2,4cm/s) für den 24-Stunden-Betrieb oder in Benutzer-spezifischen Ausstattungsvarianten.

Als erstes fällt an dieser Ferro das überaus solide Gehäuse auf. Metallplatten von 5mm Wandstärke fassen den Großspuler „krisensicher“ ein. Meine Ferro bringt daher ca. 25kg auf die Waage.
Sie ist eine 2-Spur Stereo-Version (2,3mm Spurbreite) mit Arbeitsgeschwindigkeiten bis 38cm/s. Wie alle Ferros hat auch die SP7 einen Reibrad-Antrieb: Drei Neopren-bezogene Räder übertragen alternativ die Kraft auf die Capstan-Welle. Ist ein Reibrad außer Funktion, läuft die Ferro also immer noch auf den anderen Geschwindigkeiten; das ist insofern ein Thema, als daß die kurze Lebenszeit der Reibräder ein generelles Problem der großen Ferrograph-Maschinen ist.

[Bild: FerroSP7_02k.JPG]

Die Studio-Version der Seven zeichnet sich dadurch aus, daß sich eine ganze Reihe von Einstellungen auf der Frontplatte nur mit Hilfe eines Schraubenziehers verstellen lassen. Auf den ersten Blick etwas merkwürdig konzipiert, wird nach etwas Nachdenken doch schnell klar, daß die versenkten Schlitzschrauben die Einstellung von Spurlage, BIAS; Eingangsempfindlichkeit und Ausgangsspannung praktikabel gegen versehentliches Verstellen sichern. Bei meiner PR 99 hatte der Vorbesitzer einfach die Knöpfe von den Achsen genommen. Da finde ich die Ferrograph-Lösung eleganter.
Als echter Studio-Maschine fehlen der Ferro die Aussteuerungs-Regler. Interessanterweise besitzt sie aber ein Paar großer VU-Meter, so daß sie problemlos auch an einem Mischpult ohne Aussteuerungsanzeige betrieben werden kann. Gedacht ist sie allerdings für die feste Justage des Aufnahmepegels mit Hilfe der genannten „Schrauben“ auf einen fixen Wert. Für's Kopieren von Bändern muß man halt nicht nachsteuern.

Die Umschaltung des Bandzuges (große / kleine Spulen) ist Usus. Witzig ist die stufenlose Einstellung der Umspul-Geschwindigkeit mittel Drehpoti. Die Laufwerkssteuerung kennt zwar direkte Befehle für Vor- und Rücklauf. Mit Hilfe des Potis läßt sich die Geschwindigkeit variieren und Spulrichtung umdrehen! Gedacht ist es wohl so, daß die Funktion „Wind“ zum Rangieren genutzt wird, wobei der Poti die Feinregulierung übernimmt. „Rev“ hingegen ist zum pauschalen Rückspulen gedacht.

Die Laufwerkssteuerung erfolgt mit Hilfe von sehr empfindlichen Tiptasten mit sehr kurzem Tastenhub. Zudem hat die Ferro eine rastende Mute-Funktion und eine Taster „Cancel“, über dessen Funktion ich mir noch nicht so ganz klar bin.

[Bild: FerroSP7_15k.JPG]

Eine Eigenart von Ferrograph ist der Schieber „Load“ / „Release“. Er bewegt die Andruckrolle und die Abschirmung vor dem Wiedergabekopf – das passiert bei anderen Geräten automatisch – sondern auch Teile der Bandführung. Der Benutzer erspart sich so, das Band in Schlaufen einzulegen. Er legt es grade ein, schiebt auf „Release“, wodurch sich ein Hebel um die linke Bandführung dreht und ein weiterer Hebel sich an der rechten Führung nach außen schiebt und das Band in Schlaufen strafft. Eine LED meldet, wenn das Band korrekt eingefädelt ist.

[Bild: FerroSP7_16k.JPG]

An Anschlüssen bietet die SP7 einen regelbaren Monitor-Anschluß für Klinkenstecker auf der Frontplatte, sowie eine Batterie von vier Klinkenbuchsen auf der Oberseite.für die kanalgetrennten Ein- und Ausgänge. Unbenutzte bzw. verschlossene Bohrungen zeigen, was hier in anderen Versionen noch möglich wäre.

Wer eine tragbare Maschine für professionelle Anspruche sucht, sollte einen Blick auf solch eine Ferrograph riskieren. Solide, wiederstandsfähig und mit einem tollen Tragegriff ausgestattet, ist die SP 7 für den mobilen Einsatz gut gerüstet.
Das Problem ist der Reibrad-Antrieb. In England gibt es immer wieder Angebote von Reibrädern früherer Ferrograph-Modelle, die noch gummiert sind. Ein solcher Umbau führe zu einem lauteren Betriebsgeräusch, mache die Maschine allerdings funktionssicherer bzw. wieder funktionsfähig, denn originale Neopren-Räder gibt's nicht mehr.

Die technischen Daten zur SP7 gibt übrigens hier.
http://ferrograph-reel2reel.mysite.orang...cification

Die SP7 ist sicher keine umproblematische Maschine für jeden Zweck. Mit 25kg Lebendgewicht und happigen Ausmaßen (476x428x255mm) paßt sie auch nicht unbedingt in jede Wohnstube. Die Farbgebung ist gewöhnungsbedürftig (blaugrau-schwarzgrau-silber-grau), das Design etwas archaisch.
Wer einen Arbeitsplatz für Aufnahmen vom Radio, zum Kopieren oder zum Wiedergeben einrichten will, für den mag die SP7 eine interessante Alternative sein.

Mir gefällt sie jedenfalls irgendwie.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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[Kein Betreff] - von Matthias M - 10.12.2005, 21:09
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