15.05.2023, 08:55
nee, eigentlich nicht, die Saba Box V war für ihre Zeit ein ziemlicher Hammer, mit einem alten Telewatt Verstärker klingt das sehr gut.
Das Problem bei Saba war, dass sie traditionell die Geräte mit Features vollgestopft und damit einen eindrucksvollen Auftritt geschafft haben, die klanglichen Leistungen aber eher bescheiden waren. Der Receiver HiFi Studio Freiburg hatte z.B. die Motorabstimmung aus den großen Röhrenradios geerbt, auf die Saba so stolz war, war aber besonders im NF-Teil schaltungstehnisch total veraltet mit transformatorgekoppelter Endstufe und fast komplett in Germaniumtechnik gebaut. 1967 gab es schon Transistoren wie den 2N3055, und besonders die Firma Grundig hat Saba schon in den fünfzigern mit Röhrengeräten Konkurrenz gemacht, die ausstattungsmäßig nicht so übertrieben haben, aber klanglich gegenüber Saba fast immer vorne lagen. Das Grundig Konkurrenzprodukt zum HiFi Studio Freiburg war die 1968 erschienene Tuner-/Verstärker-Kombination SV140/RT100, dagegen konnte Saba keinen Blumentopf mehr gewinnen.
Und das 600SH war ja eigentlich gar kein HiFi Tonbandgerät, sondern wurde für das Militär entwickelt, zum Einsatz in U-Booten. Es ist ein klein wenig wie der Humwee, der im zivilen Leben zum Hummer wurde, weil er so cool aussah, der aber nie wirklich alltagstauglich wurde. Erst mit der F-Version wurde das 600SH überhaupt eine echte Dreikopfmaschine, und erst mit der G-Version kamen Siliziumhalbleiter zum Einsatz.
Aus Sammlersicht ist die Anlage heute gerade wegen ihrer schrägen Konstruktion interessant, auch, um sie mal im direkten Vergleich mit den anderen Geräten dieser Zeit hören zu können. Aber für die damalige Zeit muss man sich überlegen, dass die Saba Geräte preislich in einer Liga angeordnet waren, wo sie mit Konkurrenten wie Revox zu tun hatten, und dagegen kamen sie einfach nicht an. Eine Revox Anlage mit dem A77 und dem Verstärker A50 klingt auch heute noch zeitgemäß, was man von dem riesigen Freiburg Receiver nicht behaupten kann. Ich denke, Saba hätte sich nachhaltiger um die Kooperation mit Klein und Hummel kümmern sollen, in dieser Kooperation hätte man sich zum kleinen aber edlen HiFi Hersteller entwickeln können. So aber hat eine ähnliche Tragödie angefangen wie auch bei Braun, wo man ebefalls zu klein für die kommenden Konkurrenzkämpfe war, sich aber nicht dazu durchringen konnte, konsequent auf die Edelschiene zu setzen. Ein von mir immer wieder zitiertes Beispiel für den Erfolg, den man damit hätte haben können, ist die Firma T&A, die ja zuerst nur Lautsprecher gebaut hat und dann nach dem Ende von Braun HiFi die Atelier Linie in noch teurer aber kompromisslos weitergeführt hat. T&A ist einer der wenigen deutschen HiFi-Hersteller, die bis heute überlebt haben.
Gruß Frank
Das Problem bei Saba war, dass sie traditionell die Geräte mit Features vollgestopft und damit einen eindrucksvollen Auftritt geschafft haben, die klanglichen Leistungen aber eher bescheiden waren. Der Receiver HiFi Studio Freiburg hatte z.B. die Motorabstimmung aus den großen Röhrenradios geerbt, auf die Saba so stolz war, war aber besonders im NF-Teil schaltungstehnisch total veraltet mit transformatorgekoppelter Endstufe und fast komplett in Germaniumtechnik gebaut. 1967 gab es schon Transistoren wie den 2N3055, und besonders die Firma Grundig hat Saba schon in den fünfzigern mit Röhrengeräten Konkurrenz gemacht, die ausstattungsmäßig nicht so übertrieben haben, aber klanglich gegenüber Saba fast immer vorne lagen. Das Grundig Konkurrenzprodukt zum HiFi Studio Freiburg war die 1968 erschienene Tuner-/Verstärker-Kombination SV140/RT100, dagegen konnte Saba keinen Blumentopf mehr gewinnen.
Und das 600SH war ja eigentlich gar kein HiFi Tonbandgerät, sondern wurde für das Militär entwickelt, zum Einsatz in U-Booten. Es ist ein klein wenig wie der Humwee, der im zivilen Leben zum Hummer wurde, weil er so cool aussah, der aber nie wirklich alltagstauglich wurde. Erst mit der F-Version wurde das 600SH überhaupt eine echte Dreikopfmaschine, und erst mit der G-Version kamen Siliziumhalbleiter zum Einsatz.
Aus Sammlersicht ist die Anlage heute gerade wegen ihrer schrägen Konstruktion interessant, auch, um sie mal im direkten Vergleich mit den anderen Geräten dieser Zeit hören zu können. Aber für die damalige Zeit muss man sich überlegen, dass die Saba Geräte preislich in einer Liga angeordnet waren, wo sie mit Konkurrenten wie Revox zu tun hatten, und dagegen kamen sie einfach nicht an. Eine Revox Anlage mit dem A77 und dem Verstärker A50 klingt auch heute noch zeitgemäß, was man von dem riesigen Freiburg Receiver nicht behaupten kann. Ich denke, Saba hätte sich nachhaltiger um die Kooperation mit Klein und Hummel kümmern sollen, in dieser Kooperation hätte man sich zum kleinen aber edlen HiFi Hersteller entwickeln können. So aber hat eine ähnliche Tragödie angefangen wie auch bei Braun, wo man ebefalls zu klein für die kommenden Konkurrenzkämpfe war, sich aber nicht dazu durchringen konnte, konsequent auf die Edelschiene zu setzen. Ein von mir immer wieder zitiertes Beispiel für den Erfolg, den man damit hätte haben können, ist die Firma T&A, die ja zuerst nur Lautsprecher gebaut hat und dann nach dem Ende von Braun HiFi die Atelier Linie in noch teurer aber kompromisslos weitergeführt hat. T&A ist einer der wenigen deutschen HiFi-Hersteller, die bis heute überlebt haben.
Gruß Frank