Tandberg 10X Betrieb ohne Crossfield-Kopf möglich ?
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Hallo,



bevor es zu meinem "Problem" geht, erstmal kurz was zu mir: mein Name ist Christian, etwas über 60 und beschäftige mich seit gut 6 Jahren wieder mit Tonbandgeräten. Hier vornehmlich mit Geräten aus dem Hause Tandberg. Derzeit sind in Betrieb 1x TD20A SE (Halbspur, 19/38), 1 x TD 20A (Viertelspur, 9,5/19), 1 x Series 9000 (Viertelspur, 4,75/9,5/19). In der Warteschlange stehen derzeit 1 x TD 20A (Halbspur 19/38). Diese Maschine ist etwas exotisch, da hier die Köpfe der 10X verbaut sind und befand sich in einem absolut desolaten Zustand.



Elektrische Kenntnisse sind vorhanden, ebenso wie ein Messgerätepark (Oszi, NF-Generator, NF-Millivoltmeter etc.)



Momentaner Schwerpunkt liegt bei einer 10X (Viertelspur) ohne Dolby. Die Maschine hatte einen Feuchtigkeitsschaden und ist soweit wiederhergestellt, dass alle Laufwerksfunktionen sowie Wiedergabe funktionieren. Hierbei ist die Entzerrung von NAB auf IEC geändert worden (sowohl Aufnahme- wie auch Wiedergabezweig).



Jetzt zu meinem "Problem":



Besagte 10X soll ohne Crossfieldkopf betrieben werden. Hierzu ist mein Stand jetzt, dass hierzu einfach nur die beiden Leitungen vom Crossfieldkopf auf den Recordkopf gelegt werden können. Hmm, und hier glaube ich, dass das nicht so einfach geht. Weil:



Betrachtet man jetzt das Schaltbild der TD20, so wird das BIAS-Signal zwar direkt an den Recordkopf gelegt, aber zwischen Ausgang Record-Amp und Recordkopf sitzt bei der TD20 vmtl. ein Sperrkreis bestehend aus L102 und C128 (10 mH und 150 pF), der dafür Sorge trägt, dass das BIAS-Signal nicht auf den Record-Amp durchschlägt.



   



   



Daraus folgernd, müsste jetzt ja bei der 10X für o.a. Vorhaben hier jetzt ebenfalls ein ähnliches Konstrukt zusätzlich verbaut werden, damit genau diese Rückwirkung nicht passiert. Oder habe ich da jetzt einen Gedankenfehler ?



Ferner sind ja bei der 10X zwei Kondensatoren in Reihe zum Crossfieldkopf verschaltet ( 2 x 3,3 nF, wobei hier zu einem noch zusätzlich 220 pF paralell liegen). Diese müssten jetzt ja ebenfalls raus. Nur, bilden diese Kondensatoren jetzt zusammen mit den Kopfinduktivitäten einen Serienschwingkreis ?



   



Die Kopfinduktivität des Crossfieldkopfes (eine Spur) beträgt gemessene 0,503 mH. Mit 3,3 nF würde sich rechnerisch eine Resonanzfrequenz von 123,5 KHz ergeben. Löschfrequenz der 10X ist 122 KHz. Messfehler jetzt mal außer Acht gelassen, passt das zu dem Ansatz Schwingkreis, da andernfalls die 22V nicht erreicht werden (?) .



Weil, gem. SM der 10X soll die BIAS-Spannung am Kopf ca. 22v (eff) betragen, aber der Löschoszillator liefert im Einzelbetrieb (musste den überholen, weil die Endstufe des Löschoszillators durch war. Statt MPSU06 / MPSU56 werkeln da jetzt BD529 und BD530, Ausgangsspannung ca. 22V (Spitze/Spitze) was ungefähr 8V(eff) entspricht).



Und mit 8V(eff) BIAS-Spannung ist ja der Wert der TD20 erreicht (6 - 7V(eff) am Recordkopf).



Zumal bei der "Exoten-TD20" der Recordkopf der 10X verbaut ist und gem. Schaltung der TD20 betrieben wird und auch so die Aufnahme funktioniert.



Also, wäre es jetzt ja - für obiges Vorhaben - notwendig, a) die Kapazitäten (3,3 nF) zu entfernen und b) zusätzlich diesen Sperrkreis zu verbauen.


Und genau hier bin ich mir unsicher, ob ich da jetzt auf dem richtigen "Holzweg" bin oder mir einfach nur zuviele Gedanken mache.



Evtl. hat ja schon mal jemand hier vor dem gleichem Problem gestanden und könnte mir weiterhelfen.



Ich danke schon jetzt für die Mühen ......



mit besten Grüßen



Christian
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Tandberg 10X Betrieb ohne Crossfield-Kopf möglich ? - von wamamebo - 12.12.2022, 14:53

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