rauschen alte Widerstände mehr als neue?
#20
Hallo Jan,

die Rauschspannung des Gitter-Widerstandes ist bei "vernünftiger" Schaltungsauslegung nicht maßgebend.

Das Rauschen der Röhre selbst wurde historisch durch einen äquivalenten Rausch-Widerstand charakterisiert.
Das war so gemeint, daß die auf den Eingang zurückgerechnete Rauschspannung (am Ausgang gemessen) so groß war wie das Rauschen des genannten Widerstandes nach der Nyquist-Formel (https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmerauschen).
Eventuell von der Heizung verursachtes Rauschen wäre darin enthalten.

Im Wiedergabe-Verstärker eines Bandgerätes  liegt parallel zum Gitter-Widerstand die Wicklung des Wiedergabe-Kopfes mit ihrem Gleichstrom-Widerstand und den Frequenz-abhängigen Verlust-Widerständen, dazwischen meist noch ein Trenn-Kondensator.
Wenn die Gitter-Vorspannung durch einen Kathoden-Widerstand erzeugt würde, wären Kondensator und Gitter-Widerstand entbehrlich.
Rauschen würden die Widerstände des WK und die Röhre.
Mit Gitter-Widerstand und ausreichend groß dimensioniertem Koppel-Kondensator würde die WK-Impedanz mit dem Gitter-Widerstand selbst einen Spannungsteiler für die Rausch-Spannung des Gitter-Widerstandes bilden, so daß davon nur ein Bruchteil wirksam wird.
Insofern hat man es dort nie mit der hohen Lehrlauf-Rauschspannung des Gitter-Widerstandes zu tun, es sei denn, man klemmt den WK ab oder dimensioniert den Koppelkondensator zu klein. Letzteren Fehler würde man machen, wenn man den Kondensator für die gewünschte untere Audio-Grenzfrequenz als Hochpass am Gitter-Widerstand dimensioniert. Richtig wäre, ihn so groß zu wählen, daß seine |Impedanz| bei allen relevanten Rausch-Frequenzen kleiner als die Impedanz des WK ist.

MfG Kai
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RE: rauschen alte Widerstände mehr als neue? - von kaimex - 25.05.2022, 16:13

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