Minidisc gegen DCC: Der vergessene Formatkrieg der 90er-Jahre (golem.de)
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Zitat:Angeblich wurden für die DCC Kassetten einfach BASF VHS Bänder schmaler geschnitten.
Vor vielen vielen Jahren habe ich mal gelesen das keine VHS, sondern S-VHS Bänder genommen wurden. Die hatten, im Vergleich zu einer normalen VHS Kassette, eine höhere Partikeldichte. Eine normale Compact Cassette mit Chrom Band soll ja funktioniert, aber sehr viele Drop-Outs produziert haben. Aber das habe ich selbst nur gelesen. Das mit den S-VHS Bändern muss also nicht zwangsläufig stimmen. 

Ich hatte selbst mal ein Philips DCC 900 Gerät. Die Digitalaufnahme war für damalige Verhältnisse natürlich ein Hammer und ein Quantensprung gegenüber der analogen Cassette. Aber das abspielen von analogen Cassetten klang nicht so prall und schien wie eine Notlösung nur um den potentiellen Käufern erzählen zu können das sie ihren alten Aufnahmen wenigstens noch abspielen konnten und nicht gleich in die Tonne treten mussten. Für mich war es ein dicker Minuspunkt das man mit dem DCC Deck keine analogen Aufnahmen machen konnte. Dann war mir das mit dem hin und her spulen irgendwie lästig und überhaupt war das ganze System nicht so "cool" wie eine MD. Mein Vater hatte sich damals für die MD entschieden und ich schaute immer neidisch zu wenn er einfach Titel verschob, einzelne Titel löschte um neues Material aufnehmen zu können, bei Radioaufnahmen die Moderation einfach rausschnitt und so weiter...

Also verkaufte ich das DCC Deck sehr schnell wieder. Ich kaufte mir ein Sony MD Deck für Zuhause (keine Ahnung welche Bezeichnung das Gerät hatte) und einen Sony MZ-R30 für unterwegs. Also ich war mit dem MD System sehr zufrieden. Ich hatte zwar schon recht früh auch einen CD Brenner bekommen, ein Krötenlahmes externes Teil von Panasonic, aber alleine die Rohlinge waren mir als Musiksammler und Vielhörer einfach viel zu teuer. Außerdem lief das damals auch alles nicht so "Rock solid". Manchmal ging ein Brennvorgang in die Hose und wurde abgebrochen obwohl man gar nichts am PC machte, mal wurde zwar eine CD ohne Fehlermeldung fertig gebrannt aber sie lief nicht oder nicht vollständig und noch mehr solche Scherze.

Heute habe ich immer noch einen Sony MDS-JE 780 Zuhause stehen der auch ab und zu noch genutzt wird. In der Schublade liegt auch noch ein perfekt funktionierender Sharp IM-DR410 herum der wirklich sehr viel gelaufen war. Das Gerät hatte ich damals immer bei Liveauftritten dabei um mitschnitte zu machen. Digitalrecorder mit Speicherkarten gab es damals noch nicht und DAT Kisten waren zu teuer bzw. kostbar um sie mal bei einem Gig einfach so neben dem Abmischer herumliegen zu lassen. Ich wüsste sowieso nicht ob es die zu der Zeit überhaupt noch normal zu kaufen gab.
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RE: Minidisc gegen DCC: Der vergessene Formatkrieg der 90er-Jahre (golem.de) - von SpaceAndi - 22.10.2021, 16:13

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