Entrauschen per FFT
#22
Danke,

aber der Sachbearbeiter bei thomann wußte davon nichts.
Da bekam ich nur die Antwort (sinngemäß) "es geht nicht anders", woraufhin ich "um Geld zurück" gebeten habe.
Ich habe auch den Eindruck gewonnen (bin aber nicht ganz sicher), daß die Freischaltung ebenfalls nur über diesen Download-Manager durchführbar ist.

Ich kann noch etwas Neues über das Entrauschen der Edison Aufnahme von 1888 berichten, was aber in Widerspruch zum Thread-Titel nichts mit FFT zu tun hat:
Wie weiter oben erwähnt, habe ich mich früher mal mit adaptiven FIR/Transversal-Filtern beschäftigt und u.a. solche auch zu Testzwecken als WinAmp DSP-Plug-in implementiert.
Eines davon habe ich zunächst mal versuchsweise auf meinen Download mit 44.1 kSps angewandt. Es entfaltete dabei eine merkbare aber noch unbefriedigende Wirkung.
Peter hatte zwischendurch in einer PN Verwunderung über meine Ansicht geäußert, das Nutzspektrum gehe bis etwa 5 kHz.
Daraufhin habe ich mal mit Hörtests versucht, das tatsächliche spektrale obere Ende der Sprach-Aufzeichnung zu ermitteln.
Dazu den File in Audacity (englische Version) geladen, mit dem Effekt-Modul "Classical Filter, Chebyshev I, Highpass, Order: 10, Ripple 0.1 dB, Cutoff: xxxx Hz " Hochpass-gefiltert. Zunächst mit xxxx=4000 Hz, dann allmählich die Cutoff-Frequenz herabgesetzt, bis ich außer Rauschen auch erste Hochtonanteile der Sprache zu hören glaubte. Die Grenze schien bei 2100 Hz zu liegen.
Dann habe ich den Ausgangs-File mit der Lowpass-Version des gleichen Filter-Typs aber mit der Grenzfrequenz 1930 Hz gefiltert. Diese Frequenz habe ich gewählt, weil der 2100 Hz Hochpass und der 1930 Hz Tiefpass sich bei 2000 Hz und - 6dB "kreuzen". Diese Version der Aufnahme enthält nun den wesentlichen Teil des Nutzsignals.

Wendet man ein FIR-Filter bestimmter Länge bei einer Sample-Rate von 44.1 kSps auf eine Aufnahme mit nur etwa 2 kHz Bandbreite an, so verschwendet man viele Stufen des Filters auf eine Signal-Feinstruktur, die garnicht vorhanden ist. Das Filter wird viel wirksamer, wenn man die Sample-Rate so niedrig wählt, wie es unbedingt nach dem Abtast-Theorem nötig ist. Deshalb habe ich die Sample-Rate zunächst auf 11025 Hz reduzieren wollen, weil das gerade 1/4 der Anfangs-Sample-Rate wäre und die Reduktion einfach durch Mittelung der Samples über Gruppen von jeweils 4 Nachbarn erfolgen könnte. Als es dann aber an die Ausführung ging und ich schließlich fand, daß man die einfach mit Audacity durchführen kann, indem man die "Projekt Sample-Rate" auf den gewünschten Wert ändert (aus einer Liste erlaubter Werte) kam dort  auch noch 8 kSps in Frage und dem Ziel näher. Der genannte Tiefpass-Typ erreicht bei 3 kHz eine Dämpfung von etwa 68 dB, bei 4 kHz etwa 100 dB. Mit 8 kSps ist man also auf der sicheren Seite, kleinere Werte standen garnicht zur Auswahl.
Noch besser wäre gewesen, mit einem Ausgangsfile von 48 kSps zu starten, weil dann die Sample-Raten Reduktion mit Mittelung über jeweils 6 Samples erfolgen kann, was eine schnellere Rechnung und weniger Artefakte bewirkt als bei un-ganzzahliger Reduktion.

Ausgangsfile war bei diesem Versuch ein digitaler Mitschnitt der Wiedergabe des Originals beim DRA, danach mit WavePurity entknistert und entknackt, soweit das bei dem hohen Rauschpegel möglich war. Danach behandelt wie oben beschrieben.
Den resultierenden wav-File mit 8 kSps habe ich dann im alten WinAmp 2.95 geladen, zuvor mein Adaptiv-Filter Plugin aktiviert, und  mit WinAmp abgespielt.
Die Rausch-Reduktion war nun deutlich effektiver als beim ersten Vorversuch mit 44.1 kSps.
WinAmp hat eine Option, das Ausgangs-Signal statt an den normalen Sound-Ausgang in einen File zu schicken. Damit habe ich das Ergebnis eingefangen.
Eingangs- und Ausgangs-File habe ich später mit Lame in mp3 mit variabler Bit-Rate von Qualitätsstufe 3 (Option -V3) gewandelt für die Platz-sparende Vorstellung hier und in einem zip-File angehängt.
Edison1888wpLP1930SR8.mp3 ist der Eingangs-File,
Edison1888wpLP1930SR8ANF.mp3 ist das adaptiv gefilterte Ergebnis (ANF für Adaptive Noise Filter).
Das "Original" hatte Peter schon im Thread abgelegt.
Das Ergebnis kommt mir bereits recht nützlich vor, obwohl das Filter noch nicht für diese Anwendung nicht optimiert war.
Beim Abhören habe ich zwei Optionen: neben dem Filterergebnis kann ich auf das sogenannte Filter-Residuum umschalten. Das sollte bei gut eingestelltem Filter eigentlich nur die "unnützen" Signal-Anteile enthalten, also Rauschen und Nebengeräusche. Da war jedoch auch noch ein Sprachanteil vernehmbar. Das dürfte daran liegen, daß das Filter bei 8 kSps ca. 5.5-mal langsamer auf Änderungen des Signals reagiert als bei 44.1 kSps. Es müßten also sicherlich die Einschwingzeiten angepaßt werden. Das hatte ich beim Programmieren vor etlichen Jahren noch nicht vorgesehen...

MfG Kai


Angehängte Dateien
.zip   Edison1888wpLP1930SR8.zip (Größe: 1.71 MB / Downloads: 11)
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