10.06.2005, 12:50
Zitat:Michael Franz posteteFeinbilder müssen liebevoll gepflegt werden, sie sind schließlich ein wesentliches Fundament menschlichen SeinsIst wohl ironisch gemeint? Ansonsten halte ich es für masslos übertrieben. Feindbilder mögen zwar in der Aggressionsforschung/Gruppendynamik eine gewisse Bedeutung haben, ein Fundament menschlichen Seins ist die Suche nach Feindbilder allerdings nicht wirklich, außer vielleicht in der Propaganda totalitärer und faschistischer Staaten.
In den Fällen, wo eine Identifikation zu einer Gruppe nur über die Inhalte stattfindet, verhindern Feindbilder eher noch inhaltliches Arbeiten am Gemeinwesen und den gemeinsamen Themen.
In den Fällen wo eine Identifikation nur durch die "Feindbilder" (zB Sekten) stattfindet, findet ohnehin keine sinnige inhaltliche Auseinandersetzung mehr statt. Hier ist zwar ein starker Zusammenhalt gewährleistet, allerdings auch nur wenn es genügend Widersacher gibt, als Beispiel sei die katholische Inquisition ud die Judenverfolgung in Hitlerdeutschland genannt.
Wo die Widersacher herkommen, bleibt dem Erfindungsreichtum und kranken Köpfen der jeweiligen Unternehmungen überlassen. Solange genügend da sind finden sich auch genug naive und unreflektiert handelnde Gläubige.