Uher Report 4000 IC, ein recht frühes
#1
Hello again, wollt Ihr wieder ein UHER sehn?

Ein frühes Spätchen sozusagen. So weit ich weiß, wurde das 4000-L (nebst der Stereomodelle) im Jahr 1972 vom 4000 IC abgelöst.

4000 IC, mein erstes Report, 2009 gekauft, nachdem mir zuerst der Influencer Anselm und später der Influencer Wolfgang den Mund wässrig gemacht hatte. Äußerlich sehr gut, entpuppte es sich aber als ziemlich unbrauchbar, Kondensatoren kaputt, knochenharter Gummi auf dem Capstanrad und gerissener linker Bandteller, der den Bandlauf ungünstig beeierte. Mittlerweile alles wieder repariert.

Das oder die ICs sind eigentlich nicht meine Lieblingsmodelle, tristes Silbergrau gepaart mit mattem Alu und nüchterner Frontblende,
naja, kann jeder anders finden. Ich hab mich mittlerweile dran gewöhnt.

Die Tage war bei einem Internetkaufmann ein 4000 IC abgebildet, das k e i n e n gerissenen linken Bandteller hatte, ich habe es mir näher angesehen. Hmm, die Schaltkulisse gerade, die Frontplatte nur fünfschräubig befestigt, das müsste ein eher frühes Modell der 
Baureihe sein. Hopp, klickte der Mausfinger und das Teil war erworben. Urlaub fällt dieses Jahr flach, da muss die Kohle halt für andere Vergnügungen dran glauben, wie z.B. Tonbandarchäologie. 
Was genau frühe 4000 ICs ausmacht, hatte Wolfgang schon mal beschrieben, schauen wir mal ob sich bei diesem hier weitere Absonderheiten finden lassen.

Schön, schön:

   

Sieht alles ganz gut aus:

   

Die Abdeckplatte hat eine kleinere Aussparung für die Bandzugregelrolle als spätere Modelle, auch fehlt hier der Bandeinfädelhinweisstrich:

   

Der linke Teller ist heile und scheint original zu sein:

   

Der Kopf ist schon recht benutzt, aber noch brauchbar. Die Mikrobuchse ist ziemlich ausgefranst, die anderen Buchsen sehen aus wie neu, somit scheint dieses Report auch tatsächlich zum Reporten verwendet worden zu sein.

   

Der Bodendeckel hat keine Aussparungsnasen vorne zum Einrasten und zwei Kufen aus Hartplastik, nicht aus Gummi wie beim L:

   

Die Frontplatte hat keine Beschriftung für "Pause", man kann auch keine Spuren erkennen, dass mal eine da war:

   

Schau an, auf der Rückseite ist eine spiegelverkehrtes "PAUSE". Da hat doch jemand Mist gebaut, sollte das ein Montagsgerät sein und am Band waren sie noch so knülle, dass sie beim Beschriften die Platte zunächst verkehrt herum gelegt hatten?
Gleich noch ein Beispiel, dass das IC fehlerbehaftet an der Endkontrolle vorbeigerauscht (im wahrsten Sinne des Wortes) ist.
Gut, dass Anselm an diesem Tag Urlaub hatte, sonst wäre das Gerät in diesem Zustand nicht rausgegangen! 

   

Wir schauen weiter, aha die Abdeckpappe ist noch dunkelgrau:

   

Das Innenleben:

   

   

   

   

Hocherfeut schaute ich auf das dick gummierte und weiche Capstanrad im Innern, das noch vom L stammt. 
Ob das original ist?
Die Befestigungsschrauben sind ohne Lackplomben, daher lässt sich das schwer einschätzen. Hat mal jemand getauscht?

   

Noch eine Nachlässigkeit, die Lasche zur Kabelhalterung wurde nicht umgebogen, sodass das lilare Kabel am Antriebsriemen für das Zählwerk geschliffen hat, nicht so gut. 

   

Etwas versteckt die Gussmarke, eine 2 ist zu sehen. Deutet auf Baujahr 1972 hin:

   

Ein paar kleine Zicken waren noch zu reparieren (z.B. machte der gesteckte Transistor Ärger, die Beinchen waren oxidiert) und auf der Motorregelplatine (aus Glasfasermaterial, kein Pertinax) war ein Kondensator kaputt.

Jetzt ist alles bestens, das Ding läuft prima und sieht noch richtig gut aus.

Gruß 

Peter S.
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Uher Report 4000 IC, ein recht frühes - von PSMS - 01.07.2021, 14:09

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