Bist du noch zu retten? SABA TK 75
#1
Hallo:Innen

Jetzt wird es alt. Die Überschrift deutet es ja schon an. Mit der Rettung war ich übrigens gemeint, als meine Frau sah, was ich da gestern Abend auspackte. Ich hab zur Ablenkung die Geschichte vom Tierheim rausgekramt, ein kleines verlassenes Straßentonband, das im letzten Moment vor der Tötungsstation gerettet wurde und nun den Weg zu mir fand...(ein Vogel wurde mir dann gezeigt, kein Tier). Warum aber jetzt SABA?
Markenhopping? Nein, SABA war für mich früher immer der Name für besonders hochwertige Geräte, Oma und Tantchen hatten SABA Fernseher und Radios, sehr edel und teuer. 
Die Tonbandgeräte (ich habe einige der TG-Serie, auch das allerletzte 674) hinterlassen bei mir einen zwiespältigen Eindruck, irgendwie gut, dann aber auch mechanisch verknorzt aufgebaut und im Detail rappelig.

Heimlich war ich aber lange schon scharf auf ein spezielles SABA-Gerät, das ich mal in früher Kindheit und dann wieder vor ca. 35 Jahren bei einem Bekannten gesehen hatte. Ja, das uralte TK 75! Das mit der Laufrichtungsumkehr, nicht das TK 85. Nie war eines zu bekommen, oft habe ich Ausschau gehalten. Nicht auf Flohmärkten, nicht per Zeitungsannonce, nicht in der "Bucht". Dann aber, vor einigen Tagen: ZACK! Da ist eins! Schnell die Angel ausgeworfen, es biss an.
Die Fotos zeigten ein eher trauriges Wrack, es war angeblich aus einem Nachlass vom Opa. Jaja, kennt man.
Näheres Hinsehen verhieß allerdings Gutes, alles drin und dran, keine substantiellen Beschädigungen, nur Altersgilb. Es könnte tatsächlich aus einem Nachlass sein.
Gekauft! Sehr netter Kontakt mit dem Verkäufer, das mit dem Nachlass stimmt. Prima, kein 'zigster Besitzer oder Schrotthändler. Aber Opa? Eher Ur-Opa. Erzähle ich später, warum.
Nun denn, am Vorabend traf das Objekt der Begierde ein:

   

Ei, ei, schon arg mitgenommen, das Gute

   

Huii

   

Der Koffer hat schon arge Schrunden, man bekommt das aber wieder einigermaßen hin. Sogar das SABA-Messingschild ist noch am Kofferdeckel, wenn auch krumm.
Der untere Keder ist abgerutscht und der darinliegende Messingdraht eiert in der Gegend herum. Auch reparabel.
Deckel auf!

   

   

Oha! Da bin ich erstaunt, das macht einen guten Eindruck.
Alles noch dran. Keine Beschädigungen, keine Fehlteile, keine abgefetzten Dreizackaufnahmen. Schön!
Jetzt ein erster Blick hinein:

   

Donnerwetter, alles noch original. Der Motor lässt sich von Hand drehen, die beiden Gummiräder sind noch astrein,
die Andruckrolle auch. Staub und Oxid im Innern, aber das ist nicht weiter tragisch.

Und die Köpfe?

   

Kaum abgeschliffen, aber die Woelke-Köpfe aus der Epoche können auch durch interne Spulenplatzer "durch" sein, leidvolle Erfahrung bei
Uher-Geräten macht mich mich etwas besorgt. Man wird sehen.

Ich bin ja ansonsten ein "Stecker rein und ab dafür"-Mensch, aber in diesem Falle werde ich das nicht wagen.
Erst einmal das Chassis ausbauen, nach ausgelaufenen Elkos oder sonstigen Auffälligkeiten sehen und nur den Motor anwerfen.
Trotzdem, ich könnte mir gut vorstellen, dass dieses Stück Schwarzwaldtechnik auf Anhieb laufen würde.
Nein, ich warte.

Noch einige Einblicke in das gruselige Tropfsteinhöhlenabstiegserlebnis das mich erwartet, wenn ich in das Chassis eindringen werde. 

   

   

   

   

Dereinst soll es wieder so sein:

https://youtu.be/1gP4AT8rKqc


Fortsetzung folgt. Auch bei den Kollegen im SABA-Forum

Gruß
Peter S.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
Bist du noch zu retten? SABA TK 75 - von PSMS - 12.03.2021, 11:34

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste