Fragen zu Revox G36
#1
Hallo,

nachdem vor ein paar Wochen eine Revox A36 bzw. Modell 36 in meinen Besitz übergegangen ist, war auch meine Interesse an das Ende der 36er Serie geweckt. Daher habe ich vor kurzem eine wie ich fand relativ günstige G36 erworben. Laut Seriennummer müsste es sich um eine MK3 handeln.

Bei einem ersten Test wunderte ich mich über die Abspielgeschwindigkeit, die viel zu hoch war, obwohl sich die Geschwindigkeit mit dem entsprechenden Schalter umschalten ließ. Erst danach sah ich, dass der Capstan viel zu dick war für 9,5/19cm/s. Alllem Anschein nach hat der Vorbesitzer das Gerät auf 19/38 umgebaut. Den kann man aber leider nicht mehr dazu befragen...
Die Geschwindigkeit stimmte aber trotzdem nicht richtig und war bei beiden Geschwindigkeiten etwas zu niedrig. Die Federwaage zeigte über 2,5kg Andruckkraft für den Andruckrollenarm. Die sollte laut Service-Handbuch bei 1,7kg liegen. Ich habe die Einstellung also entsprechend angepasst, was die Geschwindigkeit schon deutlich verbessert hat. Nach einer gründlichen Reinigung aller stellen, die das Band berührt, war die Geschwindigkeit dann nach Gehör korrekt.

Ein paar Dinge sind mir allerdings unklar und ich hoffe, dass es hier ein paar G36 Besitzer gibt, die eine Antwort auf meine Fragen haben.

   
Uff, "gründlich gereinigt" sieht auf dem Foto ganz schön dreckig aus. In echt sieht man das nicht so deutlich.
Wie man sieht sind bereits die typischen Aufnahme- und Wiedergabeköpfe verbaut, die man aus den späteren Revox-Geräten kennt. Wurden die späteren G36 bereits mit diesen Köpfen ausgeliefert oder hat die schon jemand ausgetauscht?
Auf allen Köpfen saß eine dicke Schicht aus Dreck und Bandabrieb. Es scheinen auch immer noch kleine Flecken oder Macken drauf zu sein, die ich aber durch Reinigen nicht wegbekomme. Die Wiedergabe klingt aber sehr gut, von daher vielleicht eher ein kosmetisches Problem?

   
Nun weiß ich ja nicht, wie der Umbau auf 19/38 durchgeführt wurde. An anderer Stelle habe ich gelesen, dass der Band-/Kopf-Kontakt besonders am Wiedergabekopf nicht mehr so toll ist, wenn einfach nur die Motorwelle getauscht wird. Das Band läuft aber noch innerhalb der Bandführung zwischen Wiedergabekopf und Capstan. Ich habe mir diverse Bilder und Videos von anderen G36 angesehen, leider ist der Capstan aber meist nicht gut zu erkennen, da er ja vom Kopfträger verdeckt wird. Wurde hier einfach nur die Welle getauscht oder weitere Anpassungen vorgenommen?

   
Es sieht so aus, als wären hier die Widerstände R73, R77, R83 und R89 getauscht worden. Dies entspricht ja auch den Unterschieden zwischen der 9,5/19 und der 19/38 Version. Bei einem Vergleich der Schaltpläne habe ich auch gesehen, dass auch die Werte von C44 und C53 anders sind (0,18µF zu 0,33µF). Diese Anpassung scheint aber nicht vorgenommen worden zu sein, oder ist der Unterschied vernachlässigbar? Ansonsten scheint alles andere im Gerät noch im Original-Zustand zu sein.

Würdet ihr das Gerät so lassen bzw. den Umbau verbessern, falls hier elementare Dinge nicht getan wurden, oder das Gerät lieber auf 9,5/19 zurückbauen? Wobei eine passende Motorwelle wohl auch nicht leicht zu finden sein wird und 9,5 nutze ich eigentlich eh nie. Aber hier bin ich unentschlossen.


Das größte Problem, dass ich mit dem Gerät habe, betrifft die Aufnahme. Diese funktioniert leider gar nicht. Wiedergabe ist wie erwähnt einwandfrei.
Das Quellsignal für die Aufnahme ist über den eingebauten Lautsprecher zu hören, die VU-Meter bewegen sich ebenfalls. Beim Start der Aufnahme wird aber nichts aufgenommen und auch die VU-Meter bleiben dunkel (es kommt kein Strom an den Lampen an). Auch wird die vorhandene Aufnahme auf dem Band nicht gelöscht. So weit ich das sehe sind alle Röhren im Betrieb am glimmen. 
Bei meiner A36 haben die Kondensatoren an den Bedienknöpfen für allerlei seltsames Verhalten gesorgt, z. B. fing das Gerät plötzlich an zu spulen. Könnten die auch am Aufnahmeproblem schuld sein? Gibt es ansonsten naheliegende Fehlerquellen, die ich überprüfen könnte? Leider ist das Gerät im Inneren ja sehr vollgepackt und man kommt kaum irgendwo so richtig dran. Da ist in der A36 deutlich mehr Platz, aber die ist ja auch deutlich simpler aufgebaut. Noch dazu sind die Kabel alle so kurz, dass ein Auseinanderbauen wohl recht aufwändig wird bzw. die Gefahr groß ist, dass man irgendwo ein Kabel abreißt.

Ein weiteres, kleineres Problem ist, dass die Endabschaltung nicht immer funktioniert. Es handelt sich ja um die Version mit der Lichtschranke. Mal schaltet das Gerät am Bandende ab, meist hört man vom Bereich der Bedientasten aber nur ein leises klacken aber das Gerät schaltet nicht ab.

Vielleicht hat ja jemand einen Tipp, was ich bezüglich des Aufnahmeproblems prüfen könnte. Ich habe den Schaltplan mal angehangen. Es ist der von der 19/38 Version, aber im Grunde ist ja eh das meiste gleich.

Gruß
Robert


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