arte-Beitrag über Cassettenfertigung bei Mulann
#15
(07.05.2021, 11:14)DOSORDIE schrieb: Ich verstehe nicht, was daran so schwer ist. Warum baut man nicht einfach das Board so eines alten, etablierten Gerätes und die Laufwerke nach?

Ich weiß nicht, ist das wirklich so einfach? Ich kenne mich da nicht wirklich aus, aber historisch gesehen gibt es viele Beispiele, wo Nachbauten in der Praxis mangels Know-How in der Fertigung nicht funktioniert haben. In Nordkorea wurde mal der Mercedes 190 zerlegt und Teil für Teil als Plagiat nachgebaut. Das Ergebnis war qualitativ eine Katastrophe, das Projekt wurde irgendwann gestoppt. Es gab mal einen legalen Nachbau des Zündapp-Kultmofas CS 25 aus Indien zu kaufen, die berüchtigten "Madras". Ebenfalls qualitativ unterirdisch und nicht annähernd mit dem Original vergleichbar.

Und daß diese geclonten Tanashin-Laufwerke mit ebenfalls geclonten Mabuchi-Motoren, die inzwischen überall verbaut werden, in Sachen Gleichlaufwerten wesentlich schlechter abschneiden als das Original, ist wohl auch kaum beabsichtigt, sondern eine Folge davon, daß die Firmen in China es nicht besser können.

Ganz abgesehen davon: Der Ablauf des Patentschutzes ist keinesfalls gleichbedeutend damit, daß eine Konstruktion einfach nachgebaut werden darf. Patente schützen normalerweise nur Verfahren, während die konkrete Implementierung durch das Urheberrecht geschützt ist, und das läuft bekanntermaßen erst 70 Jahre nach dem Tod des letzten beteiligten Urhebers ab. Das kann noch etwas dauern.
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RE: arte-Beitrag über Cassettenfertigung bei Mulann - von timo - 07.05.2021, 15:35

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