09.07.2020, 22:36
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=264714#post264714 schrieb:Hallo Hans,Hallo,
das ist ja allerhand was du so machst, kannst, mal gemacht hast...
Hattest du in den ersten 9 Jahren mit der Entwicklung von Magnetbändern für Audio-Zwecke zu tun ?
Falls ja, ist sicher auch jegliches Insider-Wissen aus der Zeit hier hochwillkommen.
War das nicht gerade die Zeit, in der die Komposition der Bänder so verändert wurde, daß erst etliche Jahre später die negativen Folgen für deren Langzeitstabilität bemerkt wurden ?
MfG Kai
ich war primär im Bereich der mechanischen Testlabore tätig. D.h. teuere Bandmaschinen in Klimakammern und Spultests ohne Ende. Wir schafften es innerhalb einer Woche einen Kopf einer teuren Philips Profimaschine zu ruinieren. Die robustete Maschine war die Revox A77. Deren Köpfe hielten am längsten durch. Meine private A77 stammt aus dem Test- Pool.
In meiner Zeit waren das grösste Problem die Haftvermittler zwischen Bandmaterial und magnetisch aktiver Schicht. Es wurde eine Haltbarkeit von 10 Jahren als Projektziel vorgegeben. Danach fingen die Bänder an zu kleben und versauten die Bandführung. Bei den Bändern für die digitale Datensicherung gab es eine zwingende Vorgabe das sie alle 2 Jahre auf neues Material umkopiert werden mussten.
Der Grund waren physikalische Probleme mit dem Kleber. Je feiner das magnetische Material war desto schlechter haftete es auf der Trägerfolie. Es musste ein Kompromiss zwischen Abrieb und Klebrigkeit gefunden werden. Das war wie den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben. Das Problem hatten aber alle Hersteller. Bei optimaler Lagerung halten die Bänder auch heute noch. Nur die beiden letzten Sommer haben bei mir den kompletten Materialbestnd versaut. Ein Wohnzimmer ist keine Klimakammer. Meine Messbänder sind alle kaputt.
Salu Hans