Telefunken M5 (50er) und andere serien - kaufberatung/preis und sonstiges
#18
Ich habe Telefunken jahrzehntelang repariert und rate von dem alten Kram ab.
Begründung:
Die Maschinen waren alle für 220V gebaut, die fast nirgens mehr vorhanden sind, 235-240V sind heute normal.
Röhrenverstärker sind da sehr empfindlich, Gitter der Röhren können plötzlich glühen (V76!) und weitere Schäden an Netzteilen und Schaltungen auftreten.
Die K8 / T9 quittiert das sogar mit durchbrennenden Motoren, die sich aufgrund sehr enger Wicklungen nicht auf 240V umgewickelt werden können!

Die M10 ist durch die Polumschaltung der WM bestens für beide Schichtlagen geeignet, aber nur die M10A mit Papstmotor noch brauchbar.
Für die M5 gibt es keine Trapezriemen für die Wickelflansche mehr, die verhärteten Zwischenrollen im Antriebsgetriebe rumpeln und die Daten sind mieser als die von Kasettendecks.

Neuere Maschinen wie M15, M15A bieten Betriebssicherheit und Servicefreundlichkeiten und daher robuster als die von Schaltkreisen überfrachteten Studer, sind aber Rundfunkmaschinen, die +6dB Pegel im Eingang brauchen und nicht von jedem Homerecording-Equipment angesteuert werden kann (Schmetterlingstonköpfe sind ausverkauft).

Wer jetzt glaubt, mit Jitter belastete Dateien nur durch Röhrenverstärker aufpeppen zu wollen, irrt hier gewaltig.
Jitter plus harmonische Röhrenverzerrungen gemeinsam hören sich extrem schlimm an und versauen jedes gutgemeinte Projekt!
Die Fa. Burr-Brown baut daher wieder große Schaltkreise (A/D-Wandler) wieder in alter bewährter Baugröße, da aufgrund höherem Abstand der chipinternen Leiterbahnen mit besserer Wärmeabfuhr der Jitter sich in Grenzen hält.
Wer gut und preiswert aufnehmen und Mastern möchte, dem rate ich u.a. zum Tascam DA-3000.
Wer aber für seine Kellerbar ein Schaustück sucht und Geld zum verbraten hat, kann sich gerne eine abgewrackte M5 oder M10 zu überzogenen Konditionen anschaffen und darf sich nicht wundern, dass es keine Ersatzteile mehr gibt.
Lediglich die M15A kann generalüberholt gebraucht und sogar neu wieder bestellt werden bei Hilpert und Schmitronic, monatlich werden wieder rund 3 M15A neu gebaut.

Auch M28, M24 ect., das Zeug ist 40-50 Jahre alt und absolut fertig - von gelegendlichen Reanimierungen von erfahrenen Lötern mal abgesehen, ich habe das über 30 Jahre lang gemacht und behaupte an dieser Stelle mal, dass man eine Revox noch heute betriebsfähig instandsetzen kann, solange die Tonköpfe es mit ihrer Standzeit zulassen.
thumbsup

R.
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[Kein Betreff] - von Moppedmanni - 19.06.2020, 06:46
[Kein Betreff] - von Ferrograph - 19.06.2020, 07:32
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Netzspannung Umschaltung M t - von roemerhalle - 12.08.2020, 08:34
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