Ferrograph 7
#1
Hallo zusammen,

da nun bald wieder die beste Jahreszeit zum Reparieren und Basteln kommt, habe ich als Restaurationsobjekt einen Ferrograph Modell 7 aus der Versenkung geholt.

Trotz Warnungen habe ich diese Maschine erworben, mich reizt daran natürlich die Herausforderung.

   

Das Grundprinzip dieser Maschine ist seit 1954 gleich geblieben, da kamen die ersten "Eisenschreiber" aus Southshield in Nordostengland auf den Markt:
3 Motoren, ein indirekter Antrieb mittels Zwischenräder auf eine Schwungmasse, zentrale Funktionsmechanik mit Magnetunterstützung.
Bis zu diesem Modell 7 wird der Bandandruck an den Köpfen noch zusätzlich durch Andruckfilz unterstützt.
Wie auch in diesem Forum schon geschrieben ist fast alles anders als bei europäischen und japanischen Maschinen gelöst.
Darüber mag ich aber hier nicht urteilen, der bereits restaurierte Ferrograph 4A läuft zur vollen Zufriedenheit...

Schon der erste Anblick zeigt daß hier gebastelt, bzw etwas grob geschmiedet wurde, die M12 Mutter als Anschlag für den Bedienhebel gehört da definitiv nicht hin...

   

Als ich die Maschine das erste Mal geöffnet hatte kamen einige bedenkliche Dinge zum Vorschein.
Daß die Zwischenräder und die Andruckrolle sich bei diesem Modell in undefinierbares "goo" verwandelt haben
ist ja allgemein bekannt.

   

So eine ecklige schwarze Masse ist mir bisher noch nicht untergekommen, hier hat sich das verwendete Neopren wieder
in Erdöl zurückverwandelt...

   

Ersatz für diese Gummiteile erhält man jedoch problemlos in England, man soll die Originalrollen einsenden und erhält dann im Austausch regenerierte Teile. Das hat wunderbar funktioniert.

Beim weiteren Anblick fallen erst einmal diverse "Reparaturversuche" auf.

   

Der Mikrotaster für die Anschaltung des Tonmotors ist geflickt und funktioniert keinesfalls,
Dieses Teil gibt es aber noch in den gleichen genormten Abmessungen heute auch noch.

   

Der Anker für die Magnetbetätigung der Andruckrolle ist im Original mit einem Gummianschlag gedämpft, der Anschlagsgummi hat sich mittlerweile
in bröselnden Rückstand verwandelt, hier muss ich ausprobieren was sich als Dämpfung eignet...

   

Bei den Magnetköpfen war der Bandkontakt vielleicht nicht ausreichend, also wurde von jemand anderem etwas mehr Andruckfilz aufgetragen... Das muß auch wieder korrigiert werden.

   

Der Vorwiderstand für einen Motor wurde mittels Parallelschaltung verkleinert, da habe ich noch keine Idee wozu das dienen sollte...

   

Alles in allem also ein Ferrograph zum Fürchten, aber diese Herrausforderung nehme ich erst mal an.
Falls also jemand hier im Forum gute Tipps zur Restauration eines Ferrographen Modell 7 hat, immer her damit, die kann ich auf jeden Fall verwenden...

Viele Grüße, Jan
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Ferrograph 7 - von Ferrograph - 17.10.2019, 17:54
[Kein Betreff] - von Ferrograph - 25.10.2019, 19:15
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[Kein Betreff] - von PeZett - 15.12.2019, 13:18

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