01.03.2019, 11:53
bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=234163#post234163 schrieb:Wenn die Isolierschicht im Elko austrocknet, wird sie dabei dicker. Dadurch vergrössert sich der Abstand der leitenden Folien (die Platten des Kondensators) und die Kapazität steigt. Von einem Zusammenhang mit den Leckströmen habe ich noch nicht gehört.Entschuldigung daß ich mich hier einmische, aber leider wird die Funktion eines Elkos mal wieder falsch erklärt. Es ist mitnichten so, daß die Flüssigkeit (das Elektrolyt) "Die Isolierschicht ist". Im Gegenteil, das Elektrolyt (also tatsächlich die Flüssigkeit) ist elektrisch leitend (deshalb heißt sie auch so) und bildet gewissermaßen die 2. Kondenstorplatte.
Die 1. Kondensatorplatte ist die gewickelte Aluminiumfolie. Und wo ist nun der Isolator ? Ganz einfach, das ist das Aluminiumoxid, welches sich nativ an der Oberfläche der 1. Kondensatorplatte bildet. Diese native Oxidschicht ist viel zu dünn um größere Spannungsfestigkeiten haben. Also wir sie bei der Herstellung durch den Vorgang des "Formierens" künstlich vergrößert. Die passiert durch gezieltes Anlegen einer pulsierenden Gleichspannung. Dadurch wächst die Schicht über einen Zeitraum x und der Elko erhält seine Spannungsfestigkeit und die beabsichtigte Kapazität.
Wenn ein Elko nun längere Zeit spannungslos gelagert wird (völlig egal, ob im Lager oder eingebaut im Gerät) dann baut sich diese Oxidschicht im Laufe der Zeit wieder ab. Dadurch verliert der Elko seine Spannungsfestigkeit. Aber auch der Abstand der Platten verändert sich dabei (wird geringer) und daher steigt die Kapazität. (Kleiner Plattenabstand = große Kapazität, nicht umgekehrt !) Das ist nun auch die Erklärung, warum man Geräte, welche lange Spannungslos standen, über einen Trenntrafo oder auch eine Vorschaltlampe langsam "hochfährt": Weil es anderen Falls unter Umständen knallt, da die Elkos ihre Spannungsfestigkeit verloren haben. Erst durch erneutes formieren lässt sich diese wieder herstellen. Und das geht eben auch durch hochfahren.
Grüße, Rainer