Was man so unbedingt braucht ...
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niels,'index.php?page=Thread&postID=180963#post180963 schrieb:.. Ich bin neugierig, ob du in Krefeld möglicherweise auch auf den Rillenstraffer triffst. ...


ja, ja, der Rillenspanner. Wir haben darüber gesprochen ...

Leider ist es mir nicht gelungen, an Bilder dieser sensationellen Erfindung zu kommen. Ich kenne also nur ein paar Beschreibungen ...

Wir kennen ja das Problem: Mit dem Alter wird die Qualität von Schallplatten immer schlechter. Vor allem die unqualifizierte Behandlung von Schallplatten führt gerne zu Nebengeräuschen, die wir in Musik nicht hören möchten.
Was ich noch aus meiner Jugend kenne, als ich mit unserem ersten Kinder-Plattenspieler mit ungedämpftem Tonarmlift spielen durfte, waren mehr als plötzliche Aufsetzer der Nadel auf die Platte und, daraus resultierend, ein Knacken an dieser Stelle bei jeder zukünftigen Abspielung.
Aber auch falsche Lagerung, zu hohe Temperatur und andere Einflüsse können Schäden an den Rillen verursachen.

Der Entwickler Leopold M.A. Arnold (der Name wurde aus rechtlichen Gründen geändert), bisher eher mit dem Vertrieb von Botox an vermögende Damen in Erscheinung getreten, lässt sich auf die Frage, wie er auf die Idee für den Rillenspanner gekommen sei, gerne zitieren: "Was bei meiner Frau funktioniert, muss auch bei der Schallplatte klappen".
Tatsächlich soll eine Szene in dem Film "Brasil" ihn auf die Idee zu dem Gerät gebracht haben, verrät L.M.A. Arnold unter vier Augen.

Besonders kompliziert sieht der Rillenspanner nicht aus: Ein Ober- und ein Unterteil, zwischen die die Schallplatte eingelegt wird.
Die Zentimeter-starke Basisplatte kann, auf Wunsch, in Alu-Druckguß oder Marmor geordert werden. Hauptsache schwer, natürlich um die Übertragung von Schwingungen auf die in das Gerät eingelegte Schallplatte zu vermeiden. An vier Punkten, sternförmig angeordnet, "wachsen" aus dieser Basisplatte nochmals massive Füße, die mit Saugnäpfen bestückt sind, so dass ein sicherer Stand des Rillenspanners garantiert ist. Hausfrauenfreundlich ist das allerdings nicht, denn auf Deckchen funktionieren die Saugnäpfe natürlich nicht.
Später sollen für die Basisplatte wohl verschiedene Lackierungen und Marmor-Sorten, mittelfristig auch unterschiedliche Grundformen, rund, oval oder rechteckig, der Basisplatte angeboten werden. Sonder-Designs für Jubiläums-Editionen oder Großabnehmer sind möglich. Einen endgültigen Prospekt gibt es für das Produkt noch nicht.

Ein erstes "Geheimnis" des Rillenspanners ist wohl die spezielle Beschichtung der Basisplatte, die die Schallplatte von schädlichen Erdstrahlen abschirmen und dabei auch noch von statischer Aufladung befreien soll.

Eine weitere Besonderheit, so Herr Arnold, der sich gerne mit einem Miniatur-Zen-Garten zeigt, um die Funktion seines Gerätes zu demonstrieren, sei eine spezielle weiche Auflage für die Basisplatte. Diese besteht aus einem besonderen medizinischen Silikon einer in vielen Versuchen exakt definierten Oberflächen-Nachgiebigkeit, die keinerlei chemische Rückstände oder Ausdünstungen produziert, selbstverständlich anti-septisch und die nahezu selbst-trocknend ist.
Schließlich sei damit zu rechnen, referiert der Entwickler, dass der spätere Besitzer so eines Gerätes es mit der sauber-Haltung nicht immer so genau nähme. Daher dürfte die Schallplatte nicht auf einer harten Oberfläche, wie der Basisplatte des Spanners, bearbeitet werden, weil Staub oder anderer Schmutz, der auf der Basisplatte läge, deren spezielle Beschichtung zerstören könnte. Daher diene die Matte nicht nur als Dämmung sondern auch als quasi Staubfänger, der sich leicht reinigen lasse.
Übrigens, so erzählt Herr Arnold, habe sich herausgestellt, eben die dem Silikon, das an anderer Stelle wegen seiner hervorragenden Dämpfungseigenschaften als Plattenteller-Matte gerühmt wird, inne wohnenden Adähsionskräfte seien in der Lage die Schallplatte, ohne zusätzlichen Aufwand, auf der Oberfläche der Basisplatte zu fixieren, so dass die Platte nicht in Bewegung geraten könne, wenn der Rillenspanner in Betrieb genommen wird.

Ein wichtiges Element des Apparates ist sein Zentrier-Stift. Dieser erfüllt verschiedene Funktionen und muss daher mit einer besonders hohen Genauigkeit, was Formgebung und Beschichtungsstärke angeht, auf den Mikrometer genau gefertigt werden.
Der Zentrierstift ist so dimensioniert, dass er in perfekter Weise durch das sogenannte "Mittelloch" einer Schallplatte hindurch passt. Dies ist keinesfalls selbstverständlich, denn - auch wenn das die meisten Besitzer von Schallplatten nicht wahrhaben wollen - hat die Industrie, fast an der Öffentlichkeit vorbei, einen Toleranzbereich bei der Gestaltung des Mittel-Loches etabliert, der den Einsatz herkömmlicher Achsnippel für die Verwendung im Rillenspanner unmöglich macht.
Dieser soll nämlich nicht nur die Schallplatte spielfrei zentrieren, sondern auch eine elektrische Verbindung zwischen dem Material der Schallplatte und der Leit-Beschichtung der Basisplatte herstellen, somit als Erdung für die Schallplatte dienen. Dafür bedarf es aber eines guten elektrischen Kontaktes zwischen Stift und Platte; eine ungenügende Passung würde den Übergangswiderstand unnötig erhöhen und die Ableitung der statischen Energie behindern.
Zudem könnte die Platte, bei schlechter Passung, während des Spann-Vorganges ins Taumeln geraten und, anstatt verbessert, tatsächlich beschädigt werden.

Die besondere, natürlich Sauerstoff-arme Legierung, aus der der Stift gefertigt wird, erhöht seine Leitfähigkeit und gleichzeitig seine Härte. Welcher Plattenspieler kann sich schon damit rühmen, dass über seinen Achsnippel eine Planierraupe fahren könnte, ohne dass er platt gedrückt würde?!

Der Hersteller hat übrigens, aus Sicherheitsgründen, auf eine Kabel-Verbindung zwischen der Leitschicht und zum Beispiel einem Erdungs-Anschluß einer Steckdose verzichtet. Wie L.M.A. Arnold erklärte, sei ihm die Gesundheit seiner Kunden wichtig und dürfe von dem Gerät daher, auch bei Gewitter, keine Gefahr ausgehen.

Um die optimale Fixierung der Schallplatte auf der Basisplatte zu erreichen, bietet Arnold zwei Optionen an. Der Kunde kann zwischen beschichteten und Stiften unterschiedlichen Durchmessers wählen.
Die erste Lösung ist eher für den gelegentlichen Einsatz und den sparsamen Kunden gedacht. Hier ist der Stift, der das Standard-Mittelloch der Schallplatte nur nahezu ausfüllt, mit einer flexiblen, nicht leitenden Beschichtung versehen, die den Zwischenraum zwischen der metallenen Oberfläche des Stiftes und den Rändern des Loches variabel überbrücken kann. Der Hersteller konstatiert allerdings, das diese Lösung nur für die Platten geeignet ist, bei denen das Mittelloch größer ist, als die Norm es vorsieht. Ist das Loch kleiner, müsste der Kunde zu austauschbaren Stiften greifen. Die hätten dann auch den Vorteil, dass sie keine Beschichtung benötigen, die ihre elektrische Leitfähigkeit isoliert.
Arnold bietet hier handgefertigte Stifte an, die nach einer individuellen Laser-Vermessung der zu verbessernden Schallplatte hergestellt werden können. Alternativ kann der Kunde auch ein Set von handpolierten Zentrierstiften erwerben, die in Mikrometer-Schritten, in einem Rahmen von drei Millimetern über und unter der Norm, jeglichen Bedarf des Kunden erfüllen können, und die selbstverständlich in Edelholz-Kassette mit aufwendiger Intarsien-Arbeit geliefert werden. Eine Sonder-Edition für den Einsatz mit sogenannten Maxi-Singles, die auf die besonderen physikalischen Eigenschaften der in ja höherer Geschwindigkeit drehenden Platten optimiert ist, ist in Arbeit.
Wer sich für die modulare Bauweise entscheidet, der sollte dies frühzeitig tun. Denn wer schon beim Erwerb der Basisplatte die modulare Lösung wählt, der bekommt, ohne Aufpreis, ein Set mit einer Bohrung größeren Durchmessers in der Basisplatte und Matte, und einen Zentrierstift für 45er, sogenannte "Singles" dazu. Adapterstücke erlauben dann den wahlweisen Einsatz der Stifte für Single und LP. Dieses Adapterstück ist gegen einen geringen Aufpreis und ermöglicht den Einsatz der auswechselbaren Zentrierstifte für LPs.
Wer bereits eine 30cm-Basisplatte mit festem Stift erworben hat, kann selbstverständlich eine zweite Basisplatte zu einem Vorzugspreis dazu erwerben.
In Zukunft will der Hersteller übrigens auch Dämpfungsmatten anbieten, die auf die Gegebenheiten von Schellack-Platten hin optimiert sind. Hier wird sich ein ganz neues Feld erschließen, weil solche Platten von den Musikhörern bisher oft links liegen gelassen worden waren, weil ihre Qualität im Alter doch nicht mehr den Vorstellungen der Hörerschaft entsprochen hatte. Mit dem Rillenspanner soll das anders werden!

Ist die Basisplatte aufgestellt und sind die Saugnäpfe arretiert, die Dämpfungsmatte gereinigt - für diesen Zweck gibt es übrigens eine spezielle, Chemie-freie Mischung, auf Wunsch auch von einem Schamanen besprochen - und gegebenenfalls der passende Zentrier-Stift eingesetzt, kann die zu verbessernde Schallplatte in die Betriebsposition gelegt werden.
Die Verwendung des passenden Zentrierstiftes übernimmt dabei übrigens die Aufgabe, den Benutzer von jeder weiteren Justage-Arbeit der Schallplatte zu entbinden! Damit wird verständlich, warum bei der Auswahl des Stiftes so viel Sorgfalt verwendet werden muss.
Nun wird das Oberteil auf den Zentrierstift aufgesetzt, das in eine umlaufende Rille in dem Stift einrasten kann.

In den ersten Prototypen des Rillenspanners war das Gerät noch nicht geschlossen gewesen. Hier hatte die Mechanik frei gelegen. Erste Presse-Vorführungen hatten dann aber dazu geführt, dass unwissende Medien-Vertreter den komplexen Spurtaster samt integrierten Kraftübertrager als "Mistforke" abqualifiziert hatten.
Zudem bringt die gekapselte Ausführung den Vorteil, dass das aufwendige Gerät von Schmutz und anderen Einwirkungen von außen geschützt ist und auch der Benutzer nicht versehentlich in den komplexen Funktionsablauf des Rillenspanners eingreifen, sich dabei möglicherweise sogar verletzen kann.
Leider bleibt dem Betrachter dabei die eigentlich Arbeit des Rillenspanners verborgen. Auch wird der Laie das Ergebnis der Prozedur nicht durch reines Betrachten der Schallplatte vor und nach der Verbesserung erkennen können. Dazu bedarf es schon des Abhörens des neu gewonnen Schatzes. Wenn die HiFi-Anlage das hergibt, erschießen sich dem Besitzer mit dem Einsatz des Rillenspanners, so der Hersteller, ganz neue Klangwelten.

Und selbst wenn die Anlage nicht in der Lage sein sollte, die Verbesserung darzustellen, bedeutet der Einsatz des Rillenspanners, so der Hersteller, doch eine Investition in die Zukunft, nämlich den Erhalt wichtigen Kulturgutes, das ohne dieses Gerät, über kurz oder lang, verloren gehen würde.


Aber was tut das Gerät nun eigentlich?
Eine Verformung der Rille oder gar der ganzen Platte kann einerseits der Schallplatte zusätzliche Signale hinzufügen, kann andererseits zu Verzerrungen bei der Abspielung führen, weil eine Veränderung der Rillenform Einfluss auf den gleichmäßigen Lauf des Abtasters hat.
Hier setzt der Rillenspanner an. Indem das Gerät den Beginn der Rille, am Außenrand der Schallplatte, fixiert und gleichzeitig das Ende der Auslaufrille nach innen zieht, wird die Rille gestrafft und werden Verformungen "ausgebügelt".

Lange Versuche haben bestätigt, dass die Zugkraft tatsächlich am Ende der Auslaufrille anzusetzen ist und nicht, wie Laien vermuten mögen, am Übergang der Signal-tragenden Rille zur Auslaufrille. Der Ansatz am Ende der Auslaufrille sorgt dafür, dass das höchste Maß der Verformung eben die Auslaufrille betrifft und der Rest dann gleichförmiger auf die übrige Rille wirkt, die ja nicht gelängt oder aus der Bahn gebracht werden darf.
Ein bedeutendes maltesisches Forschungsinstitut hat übrigens mit seinem Gutachten bestätigt, dass der Rillenspanner bei dieser Verwendung keinen Einfluss auf den Abstand der Teile eines Rillensegments zueinander nimmt!

Zudem stellt ein Ansatz des Instruments am Ende der Auslaufrille sicher, dass kleine Fehler bei der Bedienung keine großen Auswirkungen auf den späteren Musikgenuss haben. Wenn zum Beispiel die Auflage-Stärke des Kraftübertragers zu hoch eingestellt würde, könnte dieser seinerseits die Rille beschädigen; wäre sie zu klein eingestellt, würde der Übertrager möglicherweise aus der Rille rutschen und die dabei beschädigen.
In der Praxis wird man die am Gerät eingestellt Kraft, ausgehend von der Voreinstellung, so lange steigern, bis der gewünschte Effekt eintritt. Bleibt kein Unterschied hörbar wird man den Ablauf wiederholen müssen.
Dabei ist zu bedenken, dass das akustische Gedächtnis von Menschen üblicherweise eher schlecht ausgeprägt und ein vorher-nachher Vergleich natürlich schwierig ist. Wichtig ist, so der Hersteller, dass der Kunde am Ende zufrieden sei.

Während bei dem ersten Prototypen des Rillenspanners eine rein manuelle Bedienung vorgesehen gewesen war - an dem Zentrierstift war oberhalb der Ebene der Platte ein Scharnier angeschlagen, über das die sogenannte "Mistforke" beweglich befestigt war. Oberhalb des Lagers endeten der Zentrierstift und die Forke, in der Art einer Schere, in zwei Griffstücke. Der Arbeitsdruck des Instruments, in die Rille hinein, und die Spreizung der Schenkel, also die eingesetzte Zugkraft, waren der Erfahrung des Operateurs überlassen gewesen - arbeitet das Serienmodell weitgehend automatisch.
Eine Kurbel auf der Oberseite des Deckels ermöglicht das Spannen eines Federwerks, das dann eine kreisförmige Bewegung auf das Rillenende überträgt, was dem Erhalt der Formgebung der Rille entgegen kommt.

Dies ist übrigens eine bedeutende Verbesserung der Serienversion gegenüber dem Prototypen. Während der noch linear auf die Rille eingewirkt und dabei die Rille ungleichmäßig gespannt hatte, ist die Serienversion in der Lage, die signaltragende Rille gleichmäßig zu korrigieren.

Der Hersteller spricht von einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Serienversion um mehr als 100% gegenüber dem Prototyp.


Ob die Serienversion des Rillenspanners jedoch auf den Markt kommen oder auch nur auf der nächsten AAA-Messe in Krefeld präsentiert werden kann, steht noch in den Sternen.
Wie ich am Wochenende aus sicherer Quelle erfuhr, besteht der Verdacht, die Idee des Rillenspanners stamme eben nicht von seinem heutigen Hersteller, sondern von einem gewissen Niels P.
Der habe, während der Arbeit an einer Sony "Bandmaschine", nach einer Lösung gesucht, lästige, betriebsbedingte Rillen aus Andruckrollen und Tonköpfen zu entfernen. Das Konzept, eine Rille einfach linear weg zu ziehen, habe sich für ihn jedoch als nicht zielführend herausgestellt, so dass er es letztlich auch nicht realisiert habe. Von der Übertragung der Idee auf die Rille einer Schallplatte habe er jedoch bereits Dritten gegenüber gesprochen gehabt, bevor der erste Artikel über den Rillenspanner erschienen war.
Es bleibt abzuwarten ob der Verzicht von Niels P., seine Idee patentieren zu lassen, Einfluss auf die Produktion dieser wichtigen Erfindung haben wird. Die Tatsache dass der Rillenspanner nun aber nicht mehr linear sondern kreisförmig arbeitet, nehmen Fachleute als Grundlage für die Vermutung, dass das Gerät nicht als Plagiat einzuschätzen ist.


Herr Arnold jedenfalls hält sich selber keinesfalls für einen Plagiator und arbeitet schon an der nächsten Version des Rillenspanners.

Die Unterwasser-Version soll gleich mehrere Probleme lösen und den Einsatzbereich des Gerätes dabei revolutionär erweitern helfen.
In dem neuen Prototyp ist die Basisplatte des Rillenspanners als Wanne ausgeformt, an deren Grund die Platte gelegt und die mit einer Flüssigkeit aufgefüllt wird.
Hierbei kommt ein spezielles Lösungsmittel zum Einsatz, dessen Bestandteile der Erfinder noch nicht verraten wollte. Nicht zuletzt, weil er billige Nachahmer aus Asien fürchtet.
Auf die Unterstellung, das Mittel sei hoch-giftig, antwortet der der Hersteller aus verständlichen Gründen: natürlich sei die Lebenserwartung seines Geräts beschränkt und müsse der Kunde irgendwann ein neues kaufen; das wolle der aber sowieso, denn schließlich wäre jede neue Version auch mit relevanten Verbesserungen ausgestattet.

Die Aufgabe des Lösungsmittels ist es, das Material der Platte leicht zu lösen und damit den Kraftaufwand, der vom Rillenspanner übertragen werden muss, zu reduzieren. Die neue Technik würde, so der Hersteller, nicht nur das Ergebnis nochmals verbessern sondern es auch dauerhaft fixieren, sobald die Platte wieder trocken wäre.
Außerdem soll der Unterwasser-Rillenspanner ein grundlegendes Problem der ersten Version beseitigen helfen. Denn bei der hat sich herausgestellt, dass eine zu intensive Nachbearbeitung der Rillenspannung auch Einfluss auf die B-Seite der Schallplatte haben könnte. Hier könnte eine bisher tadellos funktionierende Rille plötzlich einer Verformung unterlegen sein, falls der Benutzer von den empfohlenen Einstell-Vorgaben der Bedienungsanleitung abweiche oder es mit dem Wunsch nach Verbesserung übertriebe.

Wird eine Schallplatte hingegen in dem Unterwasser-Rillenspanner behandelt, reduziert sich das Ausmaß des Kraftflusses von einer Seite auf die andere, wobei, so der Hersteller, überhaupt keine Gefahr bestünde, dass sich die beiden Plattenseiten voneinander ablösen könnten.
Er wäre sogar bereit für den Fall, dass sich die Schallplatten-Seiten voneinander trennen würden, dem betroffenen Besitzer eine adäquate Schallplatte neu zu besorgen. Eine Garantie, die nicht jeder Herstelle bietet!

Nebenbei hat die Spezial-Flüssigkeit, deren Eignung für die Raumfahrt der Hersteller übrigens nicht ausschließt, den Nebeneffekt, eine gewisse Reinigungswirkung zu entfalten. Der Hersteller denkt daher nicht zufällig über eine Erweiterung des Funktionsumfanges seiner Entwicklung zu einer Plattenwaschmaschiene nach.

In diesem Zusammenhang arbeitet der Entwickler zur Zeit intensiv vor allem am Sound-Design der neuen Version. Denn während der trockne Rillenspanner nahezu lautlos funktioniert hatte, arbeitet die Absaug-Einrichtung des neuen Geräts motorisch.
Natürlich soll ein Rillenspanner das Ambiente des heimischen Wohnzimmers nicht negativ beeinflussen und ist es daher wichtig, dass seine Lautäußerungen an sein angenehmes Äußeres angepasst sind. Der Unterwasser-Rillenspanner wird daher mit einem kleinen Lautsprecher ausgestattet, mit einem CD-Laufwerk und einem Verstärker; selbstverständliche einem Röhren-Verstärker.

Da es dem Käufer eines Rillenspanners kaum zuzumuten ist, eine Abfluss-Leitung vom heimischen Wohnzimmer in die Toilette zu verlegen, erhält der Röhren-Verstärker einen weiteren Nutzen als Verdampfer.


Der Hersteller weist übrigens darauf hin, die Bezeichnung "Unterwasser-Rillenspanner" solle keinesfalls darauf hindeuten, bei der besonderen Flüssigkeit handele es sich um Wasser oder gar um Schmutzwasser, wie manche böswilligen sogenannten „Verbraucherschützer“ bereits vermuteten.
Der Begriff sei vielmehr als eingängiges Schlagwort gewählt worden, weil kaum jemand in der Lage wäre, die korrekte Bezeichnung auszusprechen, geschweige denn, sie sich zu merken. Schließlich würde die Jugend, so der Erfinder, ja auch von "Handy" und nicht von "Cellular Telephone" sprechen. Auch sei manches "Smart Phone" überhaupt nicht "smart". Das habe aber keinen Einfluss darauf, ob man damit telefonieren könne.
Ob das System auch unter "S-H-E-A-F" funktioniert, müsste man noich klären.


Solange der Unterwasser-Rillenspanner noch nicht auf dem Markt sei, plant Arnold allerdings eine zusätzliche Version seiner Erfindung. Schließlich sei es nicht auszuschließen, dass die Rillenspannung einer trocken bearbeiteten Schallplatte im Laufe der Zeit wieder abnähme.
Auch gäbe es Schallplatten, deren Rillen nur geringfügig verformt wären; überhaupt wäre es hilfreich und würde es die Alterung einer Schallplatte verlangsamen, würde eine Schallplatte regelmäßig profilaktisch behandelt.

In dem Kontext weist der Erfinder auch auf eine weitere Eigenart von Schallplatten hin, die von seinem Gerät positiv beeinflusst werden könnte.

Der Erfinder des Magnetophons hat mit der Konzeption des Antriebes dafür gesorgt, dass die Geschwindigkeit des Mediums bei der Abtastung immer gleich bleibt. Zwar ändert sich der Wickel-Durchmesser auf den beiden Spulen unentwegt, doch hat das keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit des Bandes am Tonkopf.
Anders ist das beim Plattenspieler. Hier sorgt die an der Tellerachse definierte Drehzahl für ganz unterschiedliche Geschwindigkeiten am Tonkopf, je nachdem an welcher Stelle der Platte sich die Nadel befindet. Die Spurgeschwindigkeit des Tonkopfes ist an der Außenseite deutlich höher, als an der Innenseite der Platte. Damit ändert sich auch die Modulation der Grundgeräusche der Schallplatte. Damit ändert sich auch die Fliehkraft, die auf den Tonabnehmer einwirkt.
Schon an dieser Stelle hat der Hersteller einer Schallplatte einen Kompromiss einzugehen, weil die von ihr erreichbare Wiedergabequalität an verschiedenen Stellen unterschiedlich ist, hat der Benutzer eines Plattenspielers bei dessen Justage einen Kompromiss einzugehen, weil die physikalischen Zustände bei der Abtastung eines nicht nach-justierten Tonkopfes an unterschiedlichen Stellen der Platte unterschiedliche Qualitäten zulassen.
Übrigens weigert sich L.M.A. Armold noch hartnäckig, seinen Rillenspanner zu Tuning-Zwecken einzusetzen: "Auch wenn ich weiß wie es geht, habe ich doch nicht das Recht, in den künstlerischen Entstehungsprozess eines Werkes einzugreifen!" Immerhin ließen sich bestimmte, besonders geliebte Stellen einer Aufnahme gezielt optimieren, wenn auch zu Lasten von anderen Bereichen.

Der tatsächliche und notwendige Verbesserungsnutzen setzt allerdings an anderer Stelle an. Denn bei der Überspielung von einem Master zu der in Produktion befindlichen Schallplatte kommt es ebenfalls zu Kompromissen in der Abstimmung.
Läuft zum Beispiel das Master bei der Aufnahme wirklich in der optimalen Geschwindigkeit? Das ließe sich nachträglich durch eine Streckung der Rille vielleicht ausgleichen.
Aber auch Phasenfluktuationen, Interferenzen und Eigenresonanzen, die aufgrund der Tatsache entstehen, dass ein Signal von einem Medium mit gleichbleibender Geschwindigkeit (Tonbandgeärt) auf eines mit variierender Geschwindigkeit (Schallplatte) überspielt wird, bedürfen der Bearbeitung.
Im Lautsprecherbau versucht man häufig, Eigenresonanzen, die man nicht unterdrücken kann, in Bereiche zu verschieben, die außerhalb der Anregungsfrequenz des Systems liegen. Das ist bei einer Schallplatte, die ja den gesamten hörbaren Frequenzbereich übertragen können soll, nicht möglich. Eine geringfügige Änderung der Rillenspannung hingegen, so der Hersteller, könnte solche Eigenresonanzen und Phasen-Störungen mildern.


Für beide Zwecke, die geringfügige Spannungs-Änderung, aber auch für das Auffrischen der Spannungs-Modifikation, hat Arnold den Rillenspannungs-Modifikator entwickelt.
Das Gerät, das Laien wie ein herkömmlicher Mitlaufbesen erscheint, gibt tatsächlich eine definierte Menge mechanischer Druck-Energie auf ein Rillen-Segment ab. Da der Modifikator die Energie gleichmäßig über die gesamte Rille verteilt, kann wesentlich weniger Kraft pro Zeiteinheit aufgewendet werden, als beim Rillenspanner. Das dem so ist bestätigt auch das maltesische Institut. Auch wird jeder Fehler "direkt vor Ort" behandelt und kann so ein Behandlungsbedarf viel besser dosiert werden und beeinflusst keine benachbarten Rillensegmente.
Das geniale Design des Modifikators, mit seiner Vielzahl von Übertragern, zusammengefasst in einer büschelförmigen Struktur, sorgt einerseits für eine gleichmäßige Kraftübertragung bei gleichzeitiger automatischer Parallelisierung ohne Benutzereingriff. Und das an jeder Stelle der Schallplatte!
Da der Schallplattenspieler für eine regelmäßige Drehung der Platte sorgt, benötigt der Rillenspannungs-Modifikator keinen eigenen Antrieb. Da der Modifikator so eingestellt werden kann, dass er in der Rille VOR der Abtastnadel läuft, ist das wohltuende Ergebnis seiner Arbeit sofort hörbar - quasi wie bei der Hinterbandkontrolle einer professionellen Bandmaschine.

Freilich ist nicht jeder Plattenspieler geeignet, einen Rillenspannungs-Modifikator zu betreiben. Ebenso ist nicht jede HiFi-Anlage und erst Recht nicht jede Surround-Anlage in der Lage, die Verbesserung, die ein Rillenspanner bereitstellen kann, auch abzubilden.
Die Firma Arnold hilft hier gerne bei der Auswahl neuer Geräte.

Auch stellt die Firma Arnold Interessierten gerne eine CD mit Aufnahmen zur Verfügung, die einen vorher-nacher-Vergleich ermöglichen: In höchstmöglicher Sampling-Rate wurden hier Musikstücke von Schallplatten vor und nach der Rillenspannung gegenübergestellt. Der Unterschied ist für Jeden, der die CD hört, sofort nachvollziehbar.


Zur Zeit sucht ein Team von Technikern und Vertriebsfachleuten nach einer technischen Beschreibung des Soll- und des Optimierungswertes der Rillenspannung in Form eines reproduzierbaren Messwertes, um dem interessierten Publikum die Arbeitsleistung des Rillenspanners verdeutlichen zu können.
Dieses Team versucht ebenfalls eine Norm für die erzielte Klangverbesserung zu erarbeiten. Der Hersteller hofft, dass diese dann von der RIAA übernommen wird. Der Interessent braucht dann nicht mehr im Laden selber zu prüfen, ob der Rillenspanner den erwünschten Effekt erzielt.

Da bin ich mal gespannt …


Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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