Batterie-Lebensverlängerer oder Erster April?
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Andre N.,'index.php?page=Thread&postID=178707#post178707 schrieb:Woher nimmt dieser Spannungswandler seine Umwandlungsreserven? Aus thermischer Umwandlungsenergie?
Aus der Batterie selbst. Das Teil liefert nicht zusätzliche Energie von irgendwo her, sondern erhöht nur die verfügbare Spannung. Vereinfacht ausgedrückt ist es wohl eine Art Spannungsverdopplerschaltung mit anschließender Regelung/Stabilisierung, die man so miniaturisiert hat, daß sie in eine dünne Folie paßt, die man über die Batterie stülpt.

timo,'index.php?page=Thread&postID=179203#post179203 schrieb:eine Fernbedienung (die ja nur eine minimale Leistungsaufnahme hat)

Zwei Dinge sollte man bei der Fernbedienung im Auge behalten.

Erstens handelt es sich um einen Sender. Auch wenn die Reichweite nur wenige Meter betragen soll, wird die FB die Stromquelle wesentlich stärker belasten als ein Multimeter, vor allem, wenn es ein elektronisches Meßgerät ist. Deren Eigangswiderstände liegen im Megohm-Bereich, bei einer Meßspannung von 1 Volt fließt da ein Mikroampere oder noch weniger, während durch Infrarot-LEDs einige zehn Milliampere oder noch mehr fließen, wenn sie im Dauerbetrieb arbeiten. Im Pulsbetrieb, wie in der FB üblich, kann es auch kurzzeitig 1 Ampere werden.

Zweitens ist die Charakteristik der IR-LED ein entscheidender Faktor, genauer gesagt die Kennlinie, die den Zusammenhang zwischen Diodenstrom und anliegender Diodenspannung wiedergibt. Wie auch bei Ge- und Si-Dioden verläuft diese Kennlinie exponentiell. Die Spannung, bei der ein nennenswerter Diodenstrom einsetzt, ist direkt verbunden mit der Wellenlänge der ausgesandten Strahlung und hängt vom verwendeten Material ab. Galliumarsenid erzeugt Strahlung einer Wellenlänge von 885 nm, was einem Spannungsabfall am p-n-Übergang von ca. 1,4 Volt entspricht. Mit größer werdender Wellenlänge sinkt der Spannungsabfall am p-n-Übergang. Bei 940 nm beträgt er nur noch ca. 1,32 Volt. Das ist die Mindestspannung, die die Batterie bereitstellen muß. In der Praxis wird es eher mehr sein, denn man wird die LED kaum in einem Bereich der Kennlinie betreiben, in dem der Strom (der elektrische wie der Lichtstrom) gerade erst einsetzt. Dann muß die LED auch noch im richtigen Takt ein- und ausgeschaltet werden. Der Steuerbefehl für den Empfänger wird ja per Pulsmodulation kodiert. Das Ein- und Ausschalten der LED geschieht durch einen in Serie geschalteten Leistungstransistor, an dem natürlich auch einiges an Spannung abfällt. Da kann es mit 3 Volt aus zwei in Serie geschalteten Batterien bald knapp werden. Durch die exponentielle Kennlinie bricht die Sendeleistung bei abnehmender Batteriespannung rasch ein, damit auch die Reichweite.

Hier eine Anleitung für den Selbstbau einer IR-Fernbedienung:
http://www.knollep.de/Hobbyelektronik/pr.../index.htm

Hier die Daten der dort verwendeten IR-LED:
http://www.tme.eu/en/Document/2886424516.../LD274.pdf


Gruß
TSF
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