28.10.2014, 17:46
Moin, moin,
in Zeiten, in denen Musik als Datei gespeichert, aber auch getauscht und gesaugt werden kann ist die Schallplatte das einzige Medium, das Musik individualisiert und gleichzeitig einen haptischen Wert darstellt.
Für das Gros der Konsumenten ist Musik ohne individuelle Bedeutung. Da wird "Radio" gehört, egal ob gestreamt oder über Antenne, egal ob vom heimischen Server oder von irgendwo anders her.
Wer aber das Musikhören zelebriert, der hat kaum eine Alternative zur Schallplatte. Denn fertig bespielte Tonbänder bekommt man ja nicht mehr.
Für diesen "Mehrwert" muss er aber auch kräftig zahlen.
Interessant wäre herauszufinden, ob es seitens der Käufer auch einen steigenden Qualitäts-Anspruch bezüglich der Produktion gibt.
Das was heute die Studios verlässt ist handwerklich ja immer mehr uninspiriert bis schauderhaft produziert. Das betrifft Gebrauchsmusik genauso wie einen Großteil sogenannter E-Musik. Das Vorhandensein billiger digitaler Produktionsmittel führt leider dazu, das oft ohne Sachkompetanz und ohne Liebe zum Ergebnis "recorded" wird. Dazu kommt, das die Schallplatte ja meist ein Abfall-Produkt der Produktion ist. Und das Medium kann Fehler, die beispielsweise schon bei der Aufnahme entstehen, genauso wenig ausmerzen, wie Entscheidungen, die bei dem Mastering gemacht werden: Kompression, Phasenfehler, usw.
Ich habe kürzlich einen Text eines Akustikers gelesen, der sich mit der Frage auseinander gesetzt hat, ob es beim Musikhören zuhause eher auf die räumliche Darstellung des Aufnahme- bzw. Aufführungsraumes oder auf die Anpassung einer Aufnahme auf die Gegebenheiten des Raumes ankommt, in dem Musik-Konserven abgespielt werden. Er vertritt die These, das herkömmliche Mikrofonie-Techniken nicht einmal gleichzeitig für die Wiedergabe mit Lautsprecheren wie mit Kopfhörer geeignet sind. Auch nicht, wenn "audiophil" auf das Cover gedruckt steht.
Solange aber solche Fragen nicht thematisieret werden, die Schallplatte-Produktion ein Anhängsel der Party- und "Radio-Produktionen" bleibt, man sich also nicht wirklich um die Kultivierung des Musikhörens kümmert, befürchte ich, wird die Platte ein endliches Phänomen bleiben. Schließlich bekommt man für den Mehr-Preis nur einen bedingten Mehr-Wert.
Tschüß, Matthias
in Zeiten, in denen Musik als Datei gespeichert, aber auch getauscht und gesaugt werden kann ist die Schallplatte das einzige Medium, das Musik individualisiert und gleichzeitig einen haptischen Wert darstellt.
Für das Gros der Konsumenten ist Musik ohne individuelle Bedeutung. Da wird "Radio" gehört, egal ob gestreamt oder über Antenne, egal ob vom heimischen Server oder von irgendwo anders her.
Wer aber das Musikhören zelebriert, der hat kaum eine Alternative zur Schallplatte. Denn fertig bespielte Tonbänder bekommt man ja nicht mehr.
Für diesen "Mehrwert" muss er aber auch kräftig zahlen.
Interessant wäre herauszufinden, ob es seitens der Käufer auch einen steigenden Qualitäts-Anspruch bezüglich der Produktion gibt.
Das was heute die Studios verlässt ist handwerklich ja immer mehr uninspiriert bis schauderhaft produziert. Das betrifft Gebrauchsmusik genauso wie einen Großteil sogenannter E-Musik. Das Vorhandensein billiger digitaler Produktionsmittel führt leider dazu, das oft ohne Sachkompetanz und ohne Liebe zum Ergebnis "recorded" wird. Dazu kommt, das die Schallplatte ja meist ein Abfall-Produkt der Produktion ist. Und das Medium kann Fehler, die beispielsweise schon bei der Aufnahme entstehen, genauso wenig ausmerzen, wie Entscheidungen, die bei dem Mastering gemacht werden: Kompression, Phasenfehler, usw.
Ich habe kürzlich einen Text eines Akustikers gelesen, der sich mit der Frage auseinander gesetzt hat, ob es beim Musikhören zuhause eher auf die räumliche Darstellung des Aufnahme- bzw. Aufführungsraumes oder auf die Anpassung einer Aufnahme auf die Gegebenheiten des Raumes ankommt, in dem Musik-Konserven abgespielt werden. Er vertritt die These, das herkömmliche Mikrofonie-Techniken nicht einmal gleichzeitig für die Wiedergabe mit Lautsprecheren wie mit Kopfhörer geeignet sind. Auch nicht, wenn "audiophil" auf das Cover gedruckt steht.
Solange aber solche Fragen nicht thematisieret werden, die Schallplatte-Produktion ein Anhängsel der Party- und "Radio-Produktionen" bleibt, man sich also nicht wirklich um die Kultivierung des Musikhörens kümmert, befürchte ich, wird die Platte ein endliches Phänomen bleiben. Schließlich bekommt man für den Mehr-Preis nur einen bedingten Mehr-Wert.
Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch