Internetradio zeitgesteuert aufzeichnen.
#1
Hallo in die Runde,

nachfolgend eine kleine Anleitung für das zeitgesteuerte Aufzeichnen von Internet-Radio mittels Freeware und Windows-Systemtools. (Damit der Rote Knopf nachts in Ruhe schlafen kann Big Grin ) Auch wenn hier die Beschreibung sehr ausführlich ist, das Prinzip ist aber sehr einfach:

Windows-Taskplaner ruft Batchdatei mit Befehl für ein Tool.

Die Story: Seit einigen Monaten benutze ich auf einem HP-530 Notebook mit Windows 2000 die Bezahlsoftware Magix Webradio Recorder 4 für die Aufzeichnung diverser nächtlicher Sendungen im Internet. Die Software ist dazu gedacht anhand von Zeitplänen verschiedene Streams organisieren und aufzeichnen zu können. Leider funktioniert die Software auf meinem Notebook nicht zuverlässig. Sprich einige Sendungen werden hin und wieder aus unergründlichen Ursachen nicht aufgezeichnet. Ferner stoppt die Software bei einer Unterbrechung des Streams und lässt sich nicht dazu bewegen, es innerhalb des Zeitplanes sofort wieder zu versuchen. Deshalb suchte ich nach einer anderen Lösung.

Die Zeitsteuerung sollte mit dem Taskplaner von Windows oder einem entsprechenden Tool möglich sein. Auf ein Tool konnte dann aber verzichtet werden, denn der Windows Taskplaner arbeitete (bis auf ein „Missing Feature“ aber dazu später mehr) in den Tests sehr zuverlässig. Ferner wurde eine Stream-Aufzeichnung-Software benötigt, die sich per Kommandozeile steuern lassen soll. Neben einem Windows DLL, fiel hier aber der Einfachheit halber die Wahl auf die OpenSourceSoftware Streamripper. Ein Tool, das Primär als Zusatz zum Winamp-Player gedacht ist, sich aber auch ohne dieses Feature installieren lässt. Btw. Es gibt die Software auch für Linux.

Vorgehen:

Zunächst einfach den Streamripper runterladen und (bei Bedarf ohne Winamp-Feature) installieren.

http://sourceforge.net/projects/streamri...urrent%29/

Dies Software installiert sich unter: C:\Programme\Streamripper

In dieses Verzeichnis lege ich nun für jeden Sender eine Batch-Datei ab. Z.B.: Aufnahme_DRadioWissen70Min.bat Man könnte auch das Kommando für den Streamripper direkt in den Taskplaner eintragen, aber ich entschied mich für eine Batchdatei um alles Schritt für Schritt testen zu können.

Inhalt der Batch-Datei der Aufruf des Programms mit entsprechenden Parametern:

streamripper http://www.dradio.de/streaming/dradiowissen_hq_ogg.m3u -l 4300 -d E:/ -s -D %%d_%%S_%1
pause

‚streamripper’ ist der Name des Programms
http://www.dradio.de/streaming/dradiowissen_hq_ogg.m3u’ ist die Adresse eines Senders/URL

‘-l 4300’ gibt die Aufzeichnungsdauer in Sekunden an. Diese Angabe ist bei Windows 2000 nötig, da der Taskplaner es bei mir nicht schafft den Streamripper (bzw. den Task) wieder zu beenden . Bei meinen XP-Maschinen kann ich das weglassen, denn dann stelle ich die Laufzeit im Taskplaner ein und am Ende des Tasks wird auch das Programm beendet.

‚-d E:/’ Parameter für Verzeichnis für die Zieldateien. Streamripper legt dort dann noch Unterverzeichnisse Incomplete und Complete an um ferige und unfertige Dateien zu trennen. Streamripper kann neben ganzen Sendungen in einer einzigen Datei auch einzelne Titel speichern, wenn der Sender entsprechende Kennzeichen mitsendet.

‚-s -D %%d_%%S_%1’ sind Schalter für die Verzeichniserweiterungen um Streamkennzeichnung, Datum und Zeit automatisch zuzufügen. Streamripper legt dann die Pfade automatisch entsprechend an, das verhindert ein Überschreiben von Dateien gleichen Namens. Der Ripper kennt hier eine Vielszahl von weiteren Schaltern, sodaß sich das Dateiverhalten sehr schön steuern lässt. Allerdings empfehle ich hier ausführliche Tests, denn die Schalter haben Abhängigkeiten und Bevorrechtigungen. (Sehr schön nachzulesen in der Readme-Datei im Programmverzeichnis.) Der Parameter %1 ist eine von mier zugefügte Umgebungsvariable für die Batchdatei um noch einen Namen aus dem Taskplaner mit übergeben zu können.

Der DOS „Pause“-Befehl dient lediglich dazu die DOS-Box offen zu halten um nach dem Ende sehen zu können, was darin gestartet wurde und ablief. Er kann später auch wieder entfernt werden.

Startet man die Batchdatei durch einfaches Anklicken im Explorer, startet die Aufzeichnung sofort und kann in Ruhe getestet werden.

Der Rest der Aufgabe besteht nur noch darin, die Zeit festzulegen, wann die Batch-Datei gestartet werden soll. Hierzu nutze ich den Taskplaner von Windows. Er ist im Explorer unter Systemsteuerung, Geplante Tasks zu finden.

Durch das rechte Mausklicken im Ordner oder durch den Assistent kann man einen neuen Task anlegen. Als Name des Tasks verwende ich eine Kurzbeschreibung der Funktion. Beispielsweise Sonntag 23Uhr Sender und Sendung o.ä.. So erhalte ich in diesem Ordner eine schöne Liste der wöchentlichen Sendungen(Tasks).

In den Eigenschaften des neuen Tasks unter „Task“ „Ausführen“ gebe ich nun den Ort und Namen der Batchdatei an. Ferner gebe ich an dieser Stelle (Hinter den Ausführungszeichen und einer Leerstelle) noch eine Bezeichnung der Sendung (NameohneLeerstellen) mit, da nicht alle Streams Namen und Bezeichnungen liefern und so immer sichergestellt ist, dass die Aufzeichnungs-Datei auf der Festplatte auch einen vernünftigen Namen im Pfad hat.

Wenn Windows für diesen Task Kennwörter des Windows-Users verlangt, diese bitte angeben und eintragen, damit der Task auch die nötigen Rechte im System hat um zu starten.

Unter „Zeitplan“ gebe ich dann die entsprechenden Angaben ein, wann die Aufzeichnung starten soll. Hier können sehr schön auch wöchentliche oder monatliche Sendungen angegeben werden. Die möglichen Einstellungen decken so ziemlich alle denkbaren zeitlichen Fälle ab.

Unter „Einstellungen“ gebe ich bei „Task beenden nach“ dann noch entsprechend an, wie lange mein Task laufen soll. Wie schon oben gesagt, wird bei Windows XP auch das gestartete Programm bzw. Batch beendet. Bei Windows 2000 SP4 offensichtlich leider nicht. Deshalb auch in der Batch zusätzlich die Angabe der Aufzeichnungsdauer in Sekunden. (leider) Trotzdem auch bei Windows 2000 die Laufzeit des Tasks angeben, damit er auch beendet wird. Sonst ist er auch später noch aktiv, wenn die Aufzeichnung schon beendet ist.

Sind alle Angaben gemacht mit OK bestätigen und das Eigenschaftenfenster schließen. Per rechtem Mausklick kann der Task manuell gestartet/beendet werden um alles testen zu können.

Fertig ist die „Laube“ !

Zugeben etwas Bastelei, aber dafür mit Bordmittel und für lau. Und viel wichtiger: Das System ist für viele Tools und Aufgaben anpassbar. Beispielsweise könnte man anstelle des Streams mit einem anderen Tool das Signal der Soundkarte und Radio aufnehmen. Auch unter Linux müsste das gut mit dem Internetradioaufzeichnen via Streamripper und Cron (Dank für Hinweis von Timo) funktionieren. Ferner laufen alle Tasks getrennt, so könnte man auch zwei oder mehr Sender gleichzeitig aufzeichnen. Und dann wäre es noch möglich via Taskplaner den Rechner aus dem "Halb-Schlaf" zu wecken, wenn die Aufzeichnung ansteht. Das habe ich aber noch nicht getestet aber es gibt Einstellungen in den Task-Eigenschaften dafür.

In diesem Sinne: Stream down, Aufnahme läuft! Und der Rote Knopf kann jetzt in Ruhe schlafen ;-)

VG
Michael

@Admin: Kann leider den Schreibfehler im Titel nicht berichtigen.
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[Kein Betreff] - von GXNet - 28.08.2011, 20:22
[Kein Betreff] - von Bandsalat - 29.08.2011, 18:22
[Kein Betreff] - von passenger - 29.08.2011, 19:42
[Kein Betreff] - von GXNet - 30.10.2011, 14:32
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[Kein Betreff] - von esla - 30.10.2011, 21:33

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