Unterschiede bei Einmotorern
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Hallo Motoren-Spezialisten

Ich geb auch mal noch meinen Senf dazu. Ich bin glücklicher Besitzer zweier Uher RDL C und einer SONY TC530. Alle drei sind Einmotorer mit mehr oder weniger ausgeklügelter Mechanik. Das Geburtsjahr ist auch in etwa ähnlich, die Sony stammt vermutlich von 1967 und die Uhers von 1969/1971.

Beide nutzen für den Antrieb Reibräder und Riemen sind aber vom Konzept her recht unterschiedlich. Wie schon grundig tk 240 in einem andern Tread schrieb, sieht das Räder-Hebel-Feder-Riemen-Gebilde bei der Sony wirklich chaotisch aus. Man hat so das Gefühl, dass man die mechanischen Teile irgendwie in das Gehäuse gefriemelt hat, so das am Schluss alles irgendwie läuft, wenn auch eher halbherzig. Dazu vielleicht folgendes Beispiel:
Um bei der Sony auf Wiedergabe zu schalten dreht man den Knebelschalter (rechts unten) nach rechts. Um zurück zu spulen nach links. Was aber wenn man vorspulen will? Dann werden beide Hände gebraucht: FF-Knopf rechts vom Knebelschalter kräftig auf Anschlag drücken und dann wieder den Knebel nach rechts, also gleiche Stellung wie bei Wiedergabe. Durch denn beherzten Druck auf die FF-Taste hat sich das Räderwerk verschoben, so dass nun gemächlich gespult und nicht wiedergegeben wird.

Bei der Uher ist das schon etwas eleganter: Knebelschalter ganz nach rechts (wie bei der Sony) und es wird wiedergegeben. Zum Spulen zurück auf Stopp und dann den kleinen Schiebeschalter nach links für Zurückspulen oder nach rechts für Vorspulen. Im Vergleich zur Sony spult die Uher sogar recht zügig und vor allem kraftvoll um. Man darf sogar direkt während dem Spulen auf Wiedergabe schalten, das Elektromagnet welches den Spulhebel in Position gehalten hat wird dann gelöst, die Spulen werden sofort gebremst und inzwischen hat man den Wiedergabeknebel ganz nach rechts gedreht, es geht weiter mit der Wiedergabe. Natürlich ist auch hier bei der ganzen Schalterei etwas Gefühl vom Bediener angebracht.

[Bild: tc530.jpg]
Die SONY TC530 mit kompliziertem Räderwerk und recht schmierig

Dann haben die Uhers noch diese tollen, unsäglichen Bandzugkomperatoren. Das heisst, das Band wird in allen Situationen, Betriebslagen, Spulengrössen konstant unter Spannung gehalten, dies alles nur mechanisch, ohne Elektronik, und wenn korrekt eingestellt sehr präzise.. Die Sony kennt so was nicht, das Band wir mit einem Filz schnöde gegen die Köpfe gewurstelt, nicht gut fürs Band und vor allem nicht für die Köpfe, aber eben billig in der Herstellung.

[Bild: rdl_c.jpg]
Die Uher RDL C, auch nach Jahren noch blitzsauber

Übrigens die beiden Rutschkupplungen (siehe auf dem Foto die weissen Scheiben) der Uher haben ein samtartige Filzschicht welche zwischen zwei polierten Kunstoffscheiben läuft. Der Verschleiss ist so bei nahezu Null, hier spielt wohl höchstens die Alterung des Materials eine Rolle.

Ihr lest es, auch mir hat es die Uher angetan, wobei natürlich auch der Sony Respekt zu zollen ist. Die Kiste ist nun auch über 40 Jahre alt und läuft immer noch, einfach nicht so elegant wie die RDL Wink
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[Kein Betreff] - von niels - 16.01.2009, 11:02
[Kein Betreff] - von mash - 16.01.2009, 11:35
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[Kein Betreff] - von Matze - 16.01.2009, 11:42
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[Kein Betreff] - von der_tommy - 30.01.2009, 12:43

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