Fragen zum Wiedergabeverstärker Uher RdL
#5
Schauen wir uns die Schaltung mal etwas näher an.
Ich nehme jetzt mal die oben gezeigten Positionsbezeichnungen und nicht die von Uher.

Die Kondensatoren C6 und C4 bilden mit der Tonkopfinduktivität einen Parallelschwingkreis der durch R7 bedämpft ist, das sorgt für einen Anhebung der Hohen Frequenzen und eine Anhebung der oberen Grenzfrequenz. In dem Beispiel von oben, bei niederohmiger Signalquelle ohne Induktiven Anteil allerdings vernachlässigbar.

Dann kommen die Transistoren T1 und T2, bei dieser Schaltung handelt es sich um einen Zweistufigen Gleichspannungsgekoppelten Verstärker (in Emitterschaltung).
Diese Art Verstärker lassen mit kleinem Bauteileaufwand einen Schaltung mit hoher Verstärkung und großer Arbeitspunktstabilität zu.
Die Widerstände R3 und R6 sorgen für eine Gleichstromgegenkopplung zur Stabilisierung des Arbeitspunktes. R6 ist Wechselspannungsmäßig durch C5 überbrückt damit das Signal nicht gegen gekoppelt wird und der Verstärkungsfaktor nicht sinkt.
Der Wert von C5 bestimmt neben anderen Faktoren die untere Grenzfrequenz.
R2 dient der Gleichstromgegenkopplung zur Arbeitspunktstabilisierung und sorgt Gleichzeitig für die Basisvorspannung von T1.
Dieser Schaltungsteil arbeitet soweit mit linearem Frequenzgang im Hörbereich


Hinter dem Koppelkondensator C7 befindet sich mit R4, R8 und C1 die Frequenzabhängigen Glieder. Durch eine Frequenzabhängige Gegenkopplung wird der gewünschte Frequenzgang der Schaltung erreicht. Gegenkopplung heißt gezielte Reduktion der Leerlaufverstärkung.
Die von Bernd erwähnten Zeitkonstanten sind hier
t1=C1*R8 (Tiefen)
t2=C1*R4 (Höhen)


Ein Testvorschlag falls du tatsächlich den verloren 2dB weiter nachgehen willst.
Entferne R4 (in der RDL natürlich abhängig von der Geschwindigkeit) und überprüfe noch mal nach deiner Methode den Frequenzgang.
Der sollte im Hörbereich jetzt einigermaßen linear sein, die Verstärkung sollte ohne den Spannungsteiler am Ausgang fast 60dB betragen.
Wenn du immer noch die Abweichungen im unteren Frequenzbereich hast brauchst du dich um die
Frequenzabhängigen Glieder am Ausgang nicht mehr kümmern.

Gruß Ulrich
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[Kein Betreff] - von peter_l - 30.10.2008, 11:10
[Kein Betreff] - von uk64 - 30.10.2008, 13:50
[Kein Betreff] - von peter_l - 30.10.2008, 14:31
[Kein Betreff] - von capstan - 30.10.2008, 19:13
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[Kein Betreff] - von peter_l - 05.11.2008, 14:04

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