03.06.2008, 19:28
Zitat:Michael Franz posteteSo einfach ist es nun auch nicht, denn das hieße ja, das jedes Jahr die gleichen Länder gut abschneiden. Das beste Gegenbeispiel ist Finnland: 2006 haben sie gewonnen, aber sonst sind sie in den letzten fünf Jahren auch immer nur im unteren Drittel versackt oder sogar schon in der Vorrunde rausgeflogen. Oder Belgien: 2003 auf dem zweiten Platz, im nächsten Jahr nur noch Platz 22 von 24. Daß sich in so kurzer Zeit die Sympathien derart ändern, kann ich mir nur schwer vorstellen.
Der große Irrtum bei Diskussionen über den Eurovison-Song-Contest ist der, daß versucht wird einen Zusammenhang zwischen künstlerischer Darbietung und Plazierung herzustellen. Beides hängt aber überhaupt nicht zusammen.
Unbestrittenermaßen gibt es Länder, die gegenüber Deutschland bei der Punktvergabe strategisch im Vorteil sind, aber eine Platzierung unter den ersten 10 halte ich nach wie vor für machbar.
Edit: Das beste Erfolgsrezept ist wahrscheinlich, schon vor der Veranstaltung für Schlagzeilen zu sorgen. Über die (inszenierten oder tatsächlichen) Skandal-Lesben t.A.T.u. wurde geredet, über die finnischen Monster-Rocker Lordi auch, und ebenso über den diesjährigen Sieger, der für sein Lied den derzeit international erfolgreichsten Produzenten Timbaland verpflichtete und zusammen mit einem Eiskunstlauf-Weltmeister auftrat. Alle waren erfolgreich. Über die No Angels wurde in Bulgarien viel berichtet, und prompt bekamen sie auch von da zwölf Punkte.