05.05.2008, 12:32
Lieber Ulrich,
bitte nochmal richtig nachlesen.
Ich schrieb:
Das der Kompander den Bandfluß nicht zu "sehen" bekommt ist auch richtig, aber er hat einen kalibrierten Ausgang, der auf den Bandfluß zu synchronisieren ist, und dann eben der Ausdruck Normalpegel auch durch Normal-Bandfluß ersetzt werden kann. Wir erinnern uns noch an die Mathematikstunde: Was links und rechts vom Gleichheitszeichen steht, kann füreinander eingesetzt werden
Die Sache mit dem "Verschenken" ist bei dir im Übrigen nach wie vor noch nicht richtig verdaut. Du verschenkst nichts. Ich komme noch am Ende dahin es anhand eines technischen Diagramms aufzuzeichnen, was ich eigentlich aus keine Zeit Gründen sein lassen wollte.
Also nochmal ein Verbalversuch:
Teile den Übertragungsweg in drei Fraktionen.
Links der Kompressor, Mitte der Zwischenkanal (Bandgerät komplett), rechts Expander.
In den Kompressor kommt ein "großes Orchester" als Einganssignal hinein, 70dB postuliert. Im Kompressor werden daraus bei Kompressionsfaktor 1:2 also 35dB. Dabei sind die Höhen leicht überbetont. Du zeichnest also auf das Band ein durch ein "Drosselventil zusammengedrücktes Dynamikband mit Höhenbetonung auf. Das Band aber hat im Hochtonbereich (meß einfach mal - bei 333Hz beginnend - dann bei bei 6kHz, bei 10kHz, bei 12.5kHz einen ca. 1/f-Abfall der Dynamik.
Nun kommt das Signal da wieder heraus und geht in den Expander rein. Der Expander zieht den zusammengedrückten Dynamikbereich wieder auf 70dB auseinander. Die Originaldynamik ist wieder da, obwohl du nur die Hälfte der Übertragungskapazität des Zwischenkanals genutzt hast.
Du hast also im Rechenbeispiel selbst bei einer miesen Maschine schon 35dB rechnerische Reserve. Diese wirst du sinnvoll im oberen Bereich ansiedeln und nicht so um 1dB am Rauschteppich vorbeigeschrammt. Aber selbst dann hast du noch unendlich viel Reserve übrig. Diese wirst du doch lieber sinnvollerweise nutzen nicht um "so laut wie möglich" zu dröhnen, sondern um die Höhen so gut wie möglich mitzuübertragen, die beginnen aber auf der Bandmaschine schon bei -10...20dB hinter der Aussteuerung bei 333Hz zurückzufallen. Denn das ist doch gerade einer der Riesenvorteile des High-Com, es erhöht die Höhendynamik, wenn man den Zwischenkanal auf ein sinnvolles Niveau VOr dem Einsatz des Höhendynamik-Abfalls legst. Unten geht nichts verloren, die Ruhedynamik bleibt voll erhalten ,weil sie so oder so über dem Grundrauschen bleibt, da sind mehr als 20dB "unten" die garnicht genutzt werden, der Zwischenkanal ist darüber angehoben.
Tust du das nicht, ist dir also maximaler Pegel wichtiger, dann kommen die Probleme. Nimm doch mal einen Sweep bei Vollaussteuerung auf und einen sweep bei -20dB, dann siehst du sofort was ich meine. Aus dem beinahe geraden Strich auf dem Analyser wird bei Vollpegel ein welliger, annähernd 1/f Abfall, und das gleich überhalb 333Hz.
Warum willst du in so einen unlinearen Bereich hineinsteuern, wenn es auch besser geht?
Folge wäre ein Pegelabfall zunehmend zu den Höhen im Zwischenkanal, gleichzeitig einsetzende Bandsättigung, gleichzeitig steigender Klirrfaktor, daraus macht der Expander dann natürlich auch nicht mehr das gleiche Signal, was du vorne hereingesteckt hast.
Er arbeitet immer 2:1 bei Rücknahme der Höhenvorentzerrung und wenn dann ein vorne in den Kompressor reingeschobener Ton von sagen wir 8kHz/0dB im Zwischenkanal dank Bandsättigung des Hochtonsbereich auf sagen wir -9dB kastriert wird, wird der expander ihn behandeln wie einen Ton 8kHz/-9dB. Und daher stammen oft beklagte Probleme mit Dynamikfehlern, Pegelsprüngen, usw. die man High-com gerne anhängt. Man muß sie sich im Prinzip selber anhängen, High-Com macht genau das was es soll, aber der Benutzer hat zu hoch eingemessen.
Das erklärt auch warum sich das Problem bei Alterung und damit nach und nach abnehmenden Höhen der Aufzeichnung verschlimmert. Meine Aufnahmen mache ndas nicht, auch nach 30 Jahren nicht, weil sie nicht schon in der Höhendynamik kastriert aufgezeichnet wurden und bis zu einem viel weiter fortgeschrittenen Verlust der Höhen in vielen vielen Jahren der Expander immer noch ein sinnvoll rückwandelbares Signal vorfindet.
bitte nochmal richtig nachlesen.
Ich schrieb:
Zitat:Der Bandfluß für High-Com absolut gesehen beträgt 250nWb/m. Das ist zweifelsfrei erkennbar der Bandfluß für Cassetten-Recorder.Es spricht nichts dagegen, den Bandfluß auf +2dB entsprechend dem Normalpegel von 320nWb/m einzustellen
Das der Kompander den Bandfluß nicht zu "sehen" bekommt ist auch richtig, aber er hat einen kalibrierten Ausgang, der auf den Bandfluß zu synchronisieren ist, und dann eben der Ausdruck Normalpegel auch durch Normal-Bandfluß ersetzt werden kann. Wir erinnern uns noch an die Mathematikstunde: Was links und rechts vom Gleichheitszeichen steht, kann füreinander eingesetzt werden
Die Sache mit dem "Verschenken" ist bei dir im Übrigen nach wie vor noch nicht richtig verdaut. Du verschenkst nichts. Ich komme noch am Ende dahin es anhand eines technischen Diagramms aufzuzeichnen, was ich eigentlich aus keine Zeit Gründen sein lassen wollte.
Also nochmal ein Verbalversuch:
Teile den Übertragungsweg in drei Fraktionen.
Links der Kompressor, Mitte der Zwischenkanal (Bandgerät komplett), rechts Expander.
In den Kompressor kommt ein "großes Orchester" als Einganssignal hinein, 70dB postuliert. Im Kompressor werden daraus bei Kompressionsfaktor 1:2 also 35dB. Dabei sind die Höhen leicht überbetont. Du zeichnest also auf das Band ein durch ein "Drosselventil zusammengedrücktes Dynamikband mit Höhenbetonung auf. Das Band aber hat im Hochtonbereich (meß einfach mal - bei 333Hz beginnend - dann bei bei 6kHz, bei 10kHz, bei 12.5kHz einen ca. 1/f-Abfall der Dynamik.
Nun kommt das Signal da wieder heraus und geht in den Expander rein. Der Expander zieht den zusammengedrückten Dynamikbereich wieder auf 70dB auseinander. Die Originaldynamik ist wieder da, obwohl du nur die Hälfte der Übertragungskapazität des Zwischenkanals genutzt hast.
Du hast also im Rechenbeispiel selbst bei einer miesen Maschine schon 35dB rechnerische Reserve. Diese wirst du sinnvoll im oberen Bereich ansiedeln und nicht so um 1dB am Rauschteppich vorbeigeschrammt. Aber selbst dann hast du noch unendlich viel Reserve übrig. Diese wirst du doch lieber sinnvollerweise nutzen nicht um "so laut wie möglich" zu dröhnen, sondern um die Höhen so gut wie möglich mitzuübertragen, die beginnen aber auf der Bandmaschine schon bei -10...20dB hinter der Aussteuerung bei 333Hz zurückzufallen. Denn das ist doch gerade einer der Riesenvorteile des High-Com, es erhöht die Höhendynamik, wenn man den Zwischenkanal auf ein sinnvolles Niveau VOr dem Einsatz des Höhendynamik-Abfalls legst. Unten geht nichts verloren, die Ruhedynamik bleibt voll erhalten ,weil sie so oder so über dem Grundrauschen bleibt, da sind mehr als 20dB "unten" die garnicht genutzt werden, der Zwischenkanal ist darüber angehoben.
Tust du das nicht, ist dir also maximaler Pegel wichtiger, dann kommen die Probleme. Nimm doch mal einen Sweep bei Vollaussteuerung auf und einen sweep bei -20dB, dann siehst du sofort was ich meine. Aus dem beinahe geraden Strich auf dem Analyser wird bei Vollpegel ein welliger, annähernd 1/f Abfall, und das gleich überhalb 333Hz.
Warum willst du in so einen unlinearen Bereich hineinsteuern, wenn es auch besser geht?
Folge wäre ein Pegelabfall zunehmend zu den Höhen im Zwischenkanal, gleichzeitig einsetzende Bandsättigung, gleichzeitig steigender Klirrfaktor, daraus macht der Expander dann natürlich auch nicht mehr das gleiche Signal, was du vorne hereingesteckt hast.
Er arbeitet immer 2:1 bei Rücknahme der Höhenvorentzerrung und wenn dann ein vorne in den Kompressor reingeschobener Ton von sagen wir 8kHz/0dB im Zwischenkanal dank Bandsättigung des Hochtonsbereich auf sagen wir -9dB kastriert wird, wird der expander ihn behandeln wie einen Ton 8kHz/-9dB. Und daher stammen oft beklagte Probleme mit Dynamikfehlern, Pegelsprüngen, usw. die man High-com gerne anhängt. Man muß sie sich im Prinzip selber anhängen, High-Com macht genau das was es soll, aber der Benutzer hat zu hoch eingemessen.
Das erklärt auch warum sich das Problem bei Alterung und damit nach und nach abnehmenden Höhen der Aufzeichnung verschlimmert. Meine Aufnahmen mache ndas nicht, auch nach 30 Jahren nicht, weil sie nicht schon in der Höhendynamik kastriert aufgezeichnet wurden und bis zu einem viel weiter fortgeschrittenen Verlust der Höhen in vielen vielen Jahren der Expander immer noch ein sinnvoll rückwandelbares Signal vorfindet.