Die böse Stereoplatte
#12
Hallo zusammen,

neben unstrittig richtigen Darstellungen von Michael Franz, was die beklagenswerte Qualität vieler LPs in ihren späten Jahren anbelangt, kann ich die Aussage von Etienne, Röhren seien aus technischer Sicht eine Katastrophe, nicht unwidersprochen im Raum stehen lassen.

Sie zeugt schlicht von fehlendem Sachverstand.

Anstatt die Fahne der Industrie hochzuhalten und ihren (Schein-) Argumenten das Wort zu reden, sollte man sich auf die unbestrittene Vorteile der Elektronenröhre zurückbesinnen. Schon vergessen? Dann rate ich doch mal zu einer ausgiebigen Hörsitzung mit qualifizierten Röhrengeräten. Ich selbst besitze seit einigen Jahren eine Röhrenendstufe UHER UMA 3000 mit 4 Endröhren EL 34 je Kanal. Ich habe gehört, an deren Entwicklung sollen frühere Braun-Ingenieure maßgeblich beteiligt gewesen sein. Vielleicht weiß PhonoMax hierzu mehr? Als Lautsprecher betreibe ich daran die Spendor LS 3/5 A. Die vom Prinzip her hochwertigsten Tonquellen sind ein Thorens TD 166 MK IV (mit Pressungen der 60 er Jahre) und – die TD 20 A (2 Sp.). Diese Anlage dient mir als Referenz. Ich weiß damit immer, wo ich klanglich stehe, wenn die Industrie lauthals irgendeine Neuerung propagiert.
Neu ist bekanntlich nicht immer besser. Auch mißlungene Vinyleinspielungen, gräßliche wie bemerkenswerte CD-Veröffentlichungen entlarvt diese Anlage mit klanglich charmanter Unbestechlichkeit. Ich habe noch keinen Transistor-Amp mit einer derartig streßfreien und räumlichen Wiedergabequalität erlebt wie die UMA 3000.

Ich halte hier bewußt keine technische Vorlesung über die Vorteile der Röhre – der schlichte Hinweis auf ihre sprichwörtlich „längere Kennlinie“ (bessere Aussteuerbarkeit / Linearität) möge genügen.

Dieses Plädoyer für die Elektronenröhre stammt übrigens von jemandem, der sich mit ihr auch noch aus einer ganz anderen Perspektive heraus befaßt – nämlich aus der eines Funkamateurs. In der heutigen Zeit, in der die Mehrzahl der Kurzwellen-Transceiver transistorisierte Sendeendstufen besitzt, entlarvt sich ein Gerät mit Endröhren rasch durch seine sonore Sprachqualität. So deutlich, daß man von seinem Gesprächspartner in England darauf angesprochen wird, ob nicht etwa Röhren im Einsatz seien – so mir geschehen am vergangenen Wochenende. Von den HF-technischen Vorteilen der mit Pi-Filter ausgerüsteten Röhren-PA einmal ganz zu schweigen.In diesem Sinne........

....vy 73 de Uli

P.S.: Ich stimme Etienne und der Industrie natürlich in der Hinsicht zu, daß ein röhrenbestückter MP3-Player eine Katastrophe wäre. Vielleicht wäre er aber, gäbe es ihn, nicht gar so katastrophal wie er es in Halbleitertechnik ohnehin ist........
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[Kein Betreff] - von highlander - 26.10.2004, 07:55
[Kein Betreff] - von Michael Franz - 26.10.2004, 09:33
[Kein Betreff] - von Etienne - 26.10.2004, 09:49
[Kein Betreff] - von mash - 26.10.2004, 10:02
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[Kein Betreff] - von Reelfreak60 - 26.10.2004, 15:26
[Kein Betreff] - von Etienne - 26.10.2004, 17:38

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