Wie unterscheiden sich dBu, dBV, dBm voneinander?
#9
Auch von mir etwas:

Das 'dB' ist ein dimensionsloses Verhältnismaß, das durch den Vergleich einer Messgröße mit einer Bezugsgröße (wie von Bernd bereits angemerkt) logarithmisch ermittelt wird. So gesehen könnte man auch Raum- oder Treppenstufenhöhen in dB angeben.
Es ist demnach bei der Mitteilung von dB-Werten grundsätzlich nötig, dass die zugrundeliegende Referenzgröße in irgendeiner Form vermittelt wird. Dafür ist seitens des 'Datenlesers' mitunter ein ziemlich detaillierter Blick hinter die Kulissen der jeweiligen Messung notwendig, der aus den Zahlenumgebungen nicht selbstverständlich ableitbar sein muss. Keine Frage, dass da unsere Marketingabteilungen schon seit Jahrzehnten auf ziemlich verstimmten Klavieren spielen, um dem Uninformierten Kadenzen anzudrehen, die zumindest fragwürdig, wenn nicht falsch sind.

Meine Betonung des logarithmischen Maßes spielt im vorliegenden Fall insofern eine Rolle, als das obige HP-Messgerät lineare dB-Skalen aufweist, deren eine 10 dB und deren andere 90 dB umfasst. Dies bedeutet zwangsläufig, dass die Empfindlichkeit zwischen den 10-dB-Stufen des Eingangsabschwächers auf jeden beliebigen Referenzpegel einstellbar sein muss. Man kann also im Rahmen der technologischen Grenzen des Messgerätes jeden Bezugspegel wählen. Außerdem handelt es sich um ein selektives Voltmeter, in dessen Eingang daher vermutlich auch ein steilflankiger Bandpass eingeschleift werden kann. Sollte der im Nf-Bereich liegen, kann man mit dem Ding allerlei zwischen Klirrfaktor- und Übersprechdämpfungsmessung anstellen.

Der große Dynamikbereich der 90-dB-Skala erweist sich insofern als hilfreich, als Fremdspannungen ohne ständige Betätigung des Eingangsabschwächers innerhalb eines Bereiches bestimmt werden können. Schließlich dürfte auch das Schaltungstudium des (Mess-)Logarithmierers einiges für sich haben, weil man damit wieder unmittelbar an der europäischen Tonstudiotechnik anlegt, die sich ihre logarithmischen Spitzenspannungsmessgeräte über die letzten 70 Jahre nicht aus den Pulten schrauben ließ. Und hier sollte der Logarithmierer sogar einen besonders geringen thermischen Gang haben....

Hans-Joachim
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