21.07.2007, 07:34
Wer in einem Forum tätig ist, braucht Geduld und ein dickes Fell. Vor allem dann, wenn er einer Generation angehört, die nicht im Internet aufgewachsen ist sondern im realen Leben und die dortigen Maßstäbe auch in einer Net-Community anlegt. Das tut nicht, das liegt aber in der Natur der Sache "Forum".
Wenn mich auf der Straße jemand nach dem Weg fragt, dann erhält er eine Antwort. Daran, daß er wenigstens in der richtigen Richtung weiter läuft, sehe ich, daß meine Bemühungen nicht ganz erfolglos waren. Ein "Danke" freut mich zwar, aber dieses "Danke" verfliegt und ich brauche es nicht als Ballast mit mir rumtragen.
Anders in einem Forum. Ein "Danke für den Tip" wäre zwar höflich ... aber ganz ehrlich: Wenn hinter jedem Posting alle diejenigen, die den Beitrag gut fanden, per Posting Beifall klatschen, dann wird aus dem Bandmaschinenforum ein Schulterklopferforum. Was im real life mit einem freundlichen "Danke" erledigt ist, lässt sich nicht praktikabel in ein Forum übertragen, wo man, auch wenn man einer einzelnen Person antwortet, eigentlich immer einen Vortrag "vor Publikum" hält. Daß diese Vorträge erwünscht sind, sehe ich oft an den Reaktionen der Neulinge, die mir dann schreiben "... lese nun schon seit geraumer Zeit mit und möchte jetzt selber ...".
Paradoxerweise führen die fehlerhaften Beiträge oder solche mit Lücken zu den meisten Reaktionen: Es wird nachgefragt, korrigiert, ergänzt, kurz, es gibt eine lebhafte Diskussion.
Es gibt aber auch Beiträge, die sind einfach so umfassend, kompetent und fertig, daß man sie eigentlich nur noch lesen muss, ohne daß es dazu groß etwas zu sagen gäbe. Dann bleiben sie eben als passender Abschluss eines threads stehen. In der Anfangszeit des BMF, als man noch animieren und anschieben musste, habe ich solche Beiträge immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge gesehen: Schön, daß es einen kompetenten Beitrag gibt, der alle Fragen beantwortet. Schade, daß jetzt alle Fragen beantwortet sind und die Diskussion vorbei ist.
In diese Kategorie reihe ich die Beiträge von Capstan ein - seine Position überrascht mich daher sehr!
Ich war und bin auch in anderen Foren aktiv. Daß ein Beitrag von mir gut ankam, erfuhr ich oft erst lange Zeit hinterher, wenn jemand diesbezüglich nachfragte. Daß nicht jeder Beitrag eine Reaktion nach sich zieht, daran habe ich mich gewöhnen müssen. Man ist ja schon ein bisschen eitel und will wissen ob man gut war :-) Mittlerweile erwarte ich das nicht mehr. Es herrscht hier ein offener Ton - wenn jemand nervt oder stört wird es ihm gesagt. Man kann ruhig im Umkehrschluss leben: Solange es niemand sagt, störe ich auch nicht. Oder umgekehrt: Wenn ich störe, soll man es mir sagen. So ein robustes Selbstbewusstsein ist nicht jedem von Natur aus in die Wiege gelegt - angewöhnen, bitte!
Ziemlich frustriert bin ich darüber, daß jemand seine Beiträge löscht. Sorry, daß halte ich erstens für dumm, da Vernichtung getaner Arbeit. Die ist vielleicht für andere nützlich, auch wenn diese keinen Applaus dafür gespendet haben. Zum anderen entspricht es nicht den Gepflogeheiten des Forums, wonach Beiträge nicht einfach gelöscht werden dürfen. Diese Option ist für den Fall gedacht, daß sich jemand emotional vergallopiert und zeitnah(!) etwas evtl. Unbedachtes oder vielleicht Überflüssiges (Vorposter war schneller!) aus dem Verkehr ziehen will.
Daß damit Frustbewältigung betrieben wird, das frisst mich jetzt schon an! Da steht dann ein kompetenter Beitrag am Ende eines Fragethreads, Kategorie "ein guter Schluss ziert alles", und dann wird dieser entfernt, nur weil niemand darauf eingeht. Selber hat man den Beitrag vielleicht sogar gelesen und sucht in dann zu gegebenem Zeitpunkt vergebens.
Zu meinen, die Beiträge seien nicht gefragt, weil niemand reagiert, ist ein Trugschluss. Wenn ich mich durch ein Forum lese, weil ich etwas bestimmtes suche, und ich finde einen Beitrag der meine Frage beantwortet, dann belebe ich deswegen den thread nicht wieder, wenn ich keine weiteren Fragen habe!
In anderen Foren werden aus ebendiesen Gründen die Editiermöglichkeiten rigoros eingeschränkt - ich habe mich gegen derartiges gewehrt und bin davon ausgegangen, daß es hier nicht nötig ist. Offenbar falsch gedacht :-(
Wenn mich auf der Straße jemand nach dem Weg fragt, dann erhält er eine Antwort. Daran, daß er wenigstens in der richtigen Richtung weiter läuft, sehe ich, daß meine Bemühungen nicht ganz erfolglos waren. Ein "Danke" freut mich zwar, aber dieses "Danke" verfliegt und ich brauche es nicht als Ballast mit mir rumtragen.
Anders in einem Forum. Ein "Danke für den Tip" wäre zwar höflich ... aber ganz ehrlich: Wenn hinter jedem Posting alle diejenigen, die den Beitrag gut fanden, per Posting Beifall klatschen, dann wird aus dem Bandmaschinenforum ein Schulterklopferforum. Was im real life mit einem freundlichen "Danke" erledigt ist, lässt sich nicht praktikabel in ein Forum übertragen, wo man, auch wenn man einer einzelnen Person antwortet, eigentlich immer einen Vortrag "vor Publikum" hält. Daß diese Vorträge erwünscht sind, sehe ich oft an den Reaktionen der Neulinge, die mir dann schreiben "... lese nun schon seit geraumer Zeit mit und möchte jetzt selber ...".
Paradoxerweise führen die fehlerhaften Beiträge oder solche mit Lücken zu den meisten Reaktionen: Es wird nachgefragt, korrigiert, ergänzt, kurz, es gibt eine lebhafte Diskussion.
Es gibt aber auch Beiträge, die sind einfach so umfassend, kompetent und fertig, daß man sie eigentlich nur noch lesen muss, ohne daß es dazu groß etwas zu sagen gäbe. Dann bleiben sie eben als passender Abschluss eines threads stehen. In der Anfangszeit des BMF, als man noch animieren und anschieben musste, habe ich solche Beiträge immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge gesehen: Schön, daß es einen kompetenten Beitrag gibt, der alle Fragen beantwortet. Schade, daß jetzt alle Fragen beantwortet sind und die Diskussion vorbei ist.
In diese Kategorie reihe ich die Beiträge von Capstan ein - seine Position überrascht mich daher sehr!
Ich war und bin auch in anderen Foren aktiv. Daß ein Beitrag von mir gut ankam, erfuhr ich oft erst lange Zeit hinterher, wenn jemand diesbezüglich nachfragte. Daß nicht jeder Beitrag eine Reaktion nach sich zieht, daran habe ich mich gewöhnen müssen. Man ist ja schon ein bisschen eitel und will wissen ob man gut war :-) Mittlerweile erwarte ich das nicht mehr. Es herrscht hier ein offener Ton - wenn jemand nervt oder stört wird es ihm gesagt. Man kann ruhig im Umkehrschluss leben: Solange es niemand sagt, störe ich auch nicht. Oder umgekehrt: Wenn ich störe, soll man es mir sagen. So ein robustes Selbstbewusstsein ist nicht jedem von Natur aus in die Wiege gelegt - angewöhnen, bitte!
Ziemlich frustriert bin ich darüber, daß jemand seine Beiträge löscht. Sorry, daß halte ich erstens für dumm, da Vernichtung getaner Arbeit. Die ist vielleicht für andere nützlich, auch wenn diese keinen Applaus dafür gespendet haben. Zum anderen entspricht es nicht den Gepflogeheiten des Forums, wonach Beiträge nicht einfach gelöscht werden dürfen. Diese Option ist für den Fall gedacht, daß sich jemand emotional vergallopiert und zeitnah(!) etwas evtl. Unbedachtes oder vielleicht Überflüssiges (Vorposter war schneller!) aus dem Verkehr ziehen will.
Daß damit Frustbewältigung betrieben wird, das frisst mich jetzt schon an! Da steht dann ein kompetenter Beitrag am Ende eines Fragethreads, Kategorie "ein guter Schluss ziert alles", und dann wird dieser entfernt, nur weil niemand darauf eingeht. Selber hat man den Beitrag vielleicht sogar gelesen und sucht in dann zu gegebenem Zeitpunkt vergebens.
Zu meinen, die Beiträge seien nicht gefragt, weil niemand reagiert, ist ein Trugschluss. Wenn ich mich durch ein Forum lese, weil ich etwas bestimmtes suche, und ich finde einen Beitrag der meine Frage beantwortet, dann belebe ich deswegen den thread nicht wieder, wenn ich keine weiteren Fragen habe!
In anderen Foren werden aus ebendiesen Gründen die Editiermöglichkeiten rigoros eingeschränkt - ich habe mich gegen derartiges gewehrt und bin davon ausgegangen, daß es hier nicht nötig ist. Offenbar falsch gedacht :-(
Michael(F)