AS 5000 Probleme mit Capstanmotor
#2
Lieber Roland,

die Umstände sprechen für eine leichten Ölmangel, der sich eben dann 'praktisch' auswirkt, wenn durch die Motorerwärmung über längere Betriebszeit und die einseitige Belastung des Lagers durch aufliegende Riemen der (bitte nicht gerade nach Litern zu bemessende...) Ölvorrat an den kritischen Motorlagerstellen zu gering wird.

Der Motor wird sicher Gleitlager aufweisen, weshalb eine vorsichtige, zurückhaltende Nachschmierung mit wenigen Tropfen PDP65 bereits helfen sollte. Ein ASC-Amateurgerät unterliegt nicht jenen Belastungen, die eine Rundfunk-A80 durchstehen musste. Eine völlige Neuausstattung jener Sinterlager mit Öl ist für einen Amateur weder finanzier- noch am Küchentisch technisch durchführbar. Dafür müsste man bereits an Spezialisten für feinwerktechnischen Motorenbau und -aufarbeitung herantreten, die ihrerseits professionelle Preise erheben. Ob der Motor deiner ASC-Maschine wiederaufzuarbeiten wäre, hängt von seiner Bauart und nicht zuletzt von der fachlichen Sensibilität des Wiederaufarbeiters ab, da dieser vernünftige Ideen für das zerstörungsfreie Ausziehen der Lager (so überhaupt zerstörungsfrei möglich!) entwickeln muss. Man sieht dann, ob Achse und Lager bereits Schaden genommen haben und potenziell erneuert werden müssen, was dann zum eigenen Kapitel wird. Prinzipiell geht so etwas, wie z. B. Studers baukastenmäßig angelegten Motoren (bis hin zur Cassettenrecorderlinie!) zeigen.

Solche Aufarbeiter zu finden ist allerdings nicht ganz einfach, weil man dafür ausgestattete Werkstätten in der eigenen Umgebung (persönliche Kontaktaufnahme!) kennen müsste, was nur durch persönlichen Einblick in diese Szene möglich ist. Und danach sieht dein Posting nicht gerade aus.

Im Moment leite ich aus deinen Beschreibungen (praktisch spielfreie Lager) ab, dass es an deiner ASC noch nicht gebrannt hat, sondern lediglich ein nach wie vor zu deckender Ölbedarf besteht, siehe oben.

Mir wurde vor einigen Monaten eine Revox-F36 geschenkt(!), die nicht nur äußerlich ein wenig mitgenommen aussah und der neuerlichen Befestigung des Wiedergabekopfes bedurfte, sondern auch am nicht drehenden, aber sichtlich unter Spannung stehenden Motor litt. Ich zerlegte diesen, allerdings relativ einfach aufgebauten Asynchronmotor (der Hysterese-Synchronmotor kam erst mit der G36), reinigte die Lagerstellen von Welle und Motorgehäuse, rieb diese mit PDP65 ein und setzte den Motor wieder zusammen, nicht ohne dem hier vorhandenen, bei dir aber wohl fehlenden Schmierfilz noch ein Tröpfchen PDP65 mit auf den Weg gegeben zu haben. Seither läuft die Maschine nun auch mit neuer (!) EMM801 wie eh' und je. Die Wiedergabe bei 19 cm/s erwies sich als orgelmusiktauglich, aufgenommen wurde bislang zwar nichts, es ist daher möglich, dass es sich über Aufnahme und Wiedergabe mit der Orgelmusiktauglichkeit hat... Ich betrachte solcherart Geräte ja nicht gerade als Objekte meines alltäglichen Lebens, sondern als Museumsstücke, die ich eben 'ansehe'.

Ich denke also, dass jenes Tröpfchen PDP65 den Lagern deines Motors schon ohne Zerlegung neues Leben einhauchen könnte, so dass diese Laufstörungen (das ist das 'Zwitschern' der Motoren von Modellbahnlokomotiven!) bis auf Weiteres nicht mehr auftreten werden. Ölmischungen sieht der Ölhersteller Klüber, München denkbar locker.

Bei deinem Tonbandgerät wäre ich mit einem 'regulären' Langzeitbetrieb ("..vier Stunden..") vorsichtig, solange offenbar auf teilweise trocken gelaufene Tonmotorlager hindeutende Symptome nicht eindeutig anderen Ursachen zugewiesen werden können.

Hans-Joachim
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