Unterschiedliche Farben der Magnetschicht
#6
Lieber Gunther,

vielen Dank für den Hinweis; weißt du, wo das Band herkam bzw. auf welcher Basis es gefertigt wurde? Ich nehme an, dass dies mit der grünen Kennfarbe des Langspielbandes zu tun hatte, was als eine der kundennahen Ideen (Grundigs?) ja nicht überlebte, sondern als Tradition irgendwo immer mal wieder (und dann 'fast' unerklärlich) hochkochte. Solltest du jedoch das LGR40 genannte Band meinen, dann sprach ich oben von anderem, weil ich auf die abweichende Farbe des Magnetits abhob. Es gab ja mit PES40 auch Bänder auf gelb eingefärbtem Träger.

Das Problem bei einer Entscheidung, den Magnetit einzufärben, besteht ja darin, dass die qualitative Verbesserung des Magnetbandes vor allem mit der erheblichen Steigerung der Teilchendichte nutzbaren Magnetits einherging. Kommt da jetzt noch 'so'n' Marketing-Fritze und will eine Farbe in den Magnetit (darum geht es ja) eingebaut haben, nimmt die Dichte magnetischen Materials mit großer Wahrscheinlichkeit ab, weshalb der Chemiker von den Physikern im Hause eins auf den Deckel bekommt ("Ja bist du denn wahnsinnig, die Konkurrenz schläft doch nicht...!"), weil die Qualität des Bandes wohl fast grundsätzlich schlechter werden muss. Insofern ist deine Beobachtung "qualitativ hochwertig" sehr wesentlich; und das Band ein Kandidat für eine Untersuchung obigen Musters.

Natürlich muss man mit nicht objektivierten Beobachtungen nebst Ursachenzuweisung immer etwas zurückhaltend sein, wie folgende, mir noch immer erinnerliche und daher wohl nicht ganz unwesentliche Anekdote meiner Kinderzeit zeigt:

Mein Vater stand über längere Zeit mit dem etwa gleichaltrigen München-Garmischer Elektronikpionier Fritz Kühne (kann man wohl so nennen, oder?) im schriftlichen Kontakt wegen des vielleicht auch hier bekannten PPP-Verstärkers (anodenstromfreier Ausgangsübertrager einfachster Bauart), den Kühne in der Funkschau zweitweise recht intensiv aufgekocht hatte. Schließlich gelang es dem Papa sogar, eine Einladung an Kühne erfolgreich zu platzieren.
Der erzählte nun im Laufe eines zum längeren Abend werdenden Nachmittags jede Menge aus seiner 'Klangerfahrung', was bis heute nichts an Aktualität eingebüßt hat. So auch von einem Lautsprecher eines Radiogerätes deutscher Provenienz, das sich insbesondere in Italien glänzend verkaufte. Damit hatte es aber sein abruptes Ende, als wegen einer Fertigungseinstellung ein anderes, aber 'an sich' hochwertigeres Lautsprecherchassis verbaut werden musste....
Den Hersteller interessierte die Ursache: Der neue Lautsprecher war deutlich breitbandiger als der alte, gab also Verzerrungen erheblich 'besser', da naturgetreuer wieder als sein Vorgänger. Nachdem in Italia felix zumindest damals Radiogeräte bevorzugt mit dem Lautstärkesteller am Rechtsanschlag betrieben wurden, arbeitete der Endverstärker fast grundsätzlich in der Sättigung, was der 'neue' Lautsprecher durch eine ordentliche Wiedergabe der Endverstärkerverzerrung gnadenlos hörbar machte und das Radio nun 'schlecht' klingen ließ. 'So etwas' kauft man natürlich nicht mehr. Die Ursache lag also in der fehlenden Maskierung der Verzerrungsvorgänge durch ein hochwertigeres Chassis.

War deshalb der neue Lautsprecher schlechter, oder der alte besser oder was?

Vielleicht war dieser Tag vor knapp 50 Jahren einer derjenigen, der dazu beitrug, dass ich mich veranlasst sehe, die Fragen zu stellen, die ich stelle, an andere dagegen nicht gerne heranwill (ich habe mich ja genügend geoutet, od'r?).

Hans-Joachim
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[Kein Betreff] - von Frank - 09.04.2007, 08:57
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